Sonntag, 31. Oktober 2010

Spielbericht VfL 93 Hamburg II - TuS Osdorf II

Ein (B)Oeser verhindert osdorfer Kantersieg
TuS Osdorf II siegt trotz katastrophaler Chancenauswertung

TuS Osdorf II hat mit einem 3:1-Auswärtssieg gegen die zweite Mannschaft des VFL 93 die Ansprüche auf einen Spitzenplatz in der Tabelle der Kreisliga 5 unterstrichen, während die Blicke beim Aufsteiger aus Winterhude immer weiter nach unten gehen.
Beide Mannschaften brauchten zunächst eine gewisse Anlaufzeit, um zu ihrem Spiel zu finden. Möglicherweise standen beide Teams noch unter dem Einfluss des hoch dramatischen Vorspiels an der Meerweinstraße, einem E-Juniorenpokalspiel zwischen dem VFL 93 und dem SC Sperber, das der VFL erst nach Verlängerung und Neunmeterschießen gewann.
Die erste Torgelegenheit hatten dann nach sieben Spielminuten die Gäste durch einen Kopfball von Kapitän Michael Seller nach einem Eckball von Sven Mellies.
Nur wenige Minuten später kamen die Osdorfer durch ihren zweiten Torschuss zum ersten Torerfolg: Ein katastrophaler Torabstoß zum Gegner lud Özgür Akkus zum Torschuss aus bester Position ein, was er dann mit einem sicheren Abschluss aus zehn Metern Torentfernung dankbar annahm.
VFL-Trainer Marco Ritter hatte nun wieder eine schwierige Situation vor sich, die sich mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Offensivkraft Simon Dierks (Wadenprobleme) weiter verschärfte (15.). Doch sein Team versuchte das Ruder herumzureißen.
Andre Öhlmann, der an diesem Sonntag-Morgen eine Vielzahl von Zweikämpfen führte, hatte das Auge für den freistehenden Erkan Yildiz, dessen 35-Meter-Knaller zu einem Alu-Treffer im Bereich der Torlinie wurde. Die Frage war nun Tor oder nicht Tor? Schiedsrichter Konrad Oldhafer entschied auf Tor und lag goldrichtig. 1:1 also nach diesem Weitschuss-Hammer!
Das rief sofort die Osdorfer auf den Plan, die jedoch in Person von Stürmer Pawel Kanczewski an VFL-Schlussmann Sven Oeser scheiterten.
In der 26. Minute war Oeser dann zum zweiten Mal geschlagen: Eine wunderbare Flanke aus dem rechten Halbfeld von Hakim Korkmaz segelte unbehelligt durch den VFL-Strafraum, wo Martin Orlowski gleich zwei Gegenspieler gleichzeitig zu betreuen hatte, was sich Mellies zum Vorteil machte und die Kugel aus zwei Metern Entfernung über die Linie bugsierte.
1:2 und die West-Hamburger wollten mehr: Schönes Zuspiel von Kilian Johnston in den Lauf von Kanczewski, doch Oeser, der in dieser Szene Kopf und Kragen riskierte, bewarte die Gastgeber vor einem höheren Rückstand.
Als besonders eklatant stellte sich hierbei mal wieder das Vogelwilde Abwehrverhalten auf der linken Abwehrseite der Gastgeber heraus.
Genau wie bei der nächsten Großchance für die Gäste durch Eimen Hadj-Fradj, bei der die Schwarz-grünen den Ball nicht aus der Gefahrenzone klären konnten.
So war es wieder der überragende Sven Oeser, der seinen Körper schnell auf den Boden bringen konnte und die Kugel auf ihrem Weg ins Tor noch rechtzeitig aufhielt.
Auch beim letzten Höhepunkt in Durchgang eins zeigte sich der VFL durch Yildiz und seinem Freistoß in die Füße des Gegners von seiner schlechtesten Seite.
Der anschließende Konter ermöglichte Kanczewski den nächsten Torversuch, doch der glücklose Angreifer setzte seinen Schuss aus 14 Metern über das Tor (36.).
Somit ging es mit der Verdienten, aber zu niedrigen Führung für die „Zweite“ des TuS Osdorf in die Kabinen.
Wie schon im ersten Durchgang, dauerte es sieben Minuten, bis es zum ersten Mal gefährlich wurde: Kanczewski versuchte sich erneut, diesmal aus 18 Metern und wieder flog die Pille über das Tor der Elf aus Winterhude.
Keine fünf Minuten später lief Kanczewski, von allen guten Gegenspielern verlassen, auf das Tor zu und scheiterte zum wiederholten Male an Oeser.
Von den 93ern kam außer einer gelben Karte für Benedikt Hoße wegen eines übertriebenen Einsatzes gegen Pawel Kanczewski nichts Erwähnenswertes.
Stattdessen musste VFL-Keeper Oeser einen weiteren Kanczewski-Versuch per Fußabwehr entschärfen (72.).
Wenige Sekunden später klärte er gegen Özgür Akkus zum Eckball, nachdem sich dieser über einen Traumpass von Hadj-Fradj freuen durfte.
Der VFL lag mit 1:2 zurück und ließ dem Gegner weiter allen verfügbaren Raum.
Ein Zustand, der so nicht angehen konnte, weswegen der VfL-Coach einige offensive Wechsel vollzog. Alles oder nichts, doch das Tor machten die Gäste.
Sieben Minuten vor Ultimo war es ein hoher, langer Ball vom starken Spielmacher Hakim Korkmaz, der die unsortierte Defensive der VFL-Reserve erneut entblößte und den eingewechselten Akram Ben Dahsen freie Bahn für das 1:3 in die kurze Ecke bescherte.
Sekunden vor dem Schlusspfiff versemmelte Eimen Hadj-Fradj, sinnbildlich für diese Partie, nach guter Kanczewski-Vorarbeit, aus kürzester Distanz, nachdem die linke Abwehrseite der Gastgeber einmal mehr nicht im Bilde war.
Schlussendlich gewannen die „Roten“ verdient, was auch VFL-Akteur Reik Freimuth so sah: „Die Niederlage geht in Ordnung. Der Gegner war spielerisch klar besser. Am Anfang der zweiten Halbzeit waren bei uns einige Ansätze zu erkennen. Wir haben die Räume besser zugestellt, noch einmal alles versucht, alles gegeben, aber es reichte halt nicht. Man muss aber auch sagen, dass TuS Osdorf nicht der Gegner ist, gegen den wir zwingend punkten müssen. Wenn wir da einen Punkt holen ist das gut, wenn nicht, dann ist das halt so. Wichtiger ist, dass wir gegen die direkten Konkurrenten gewinnen und am Ende die Klasse halten“, erklärte der Defensivspieler im Anschluss an die Begegnung.
Trainer Marco Ritter stimmte mit ein: „Für uns geht es einzig und allein um den Klassenerhalt. Alles andere wäre Blödsinn!“.
Den Gegner sah er allerdings schwächer als sein Spieler: „Es gibt einige Mannschaften in dieser Staffel, die deutlich stärker sind“, bewertete er den Gegner wenig großzügig.
TuS-Coach Marcel Runge präsentierte sich derweil unzufrieden mit seiner Mannschaft: „Schlecht, schlechter, am Schlechtesten – drei Punkte!“, so das Resümee.
Unabhängig von der Unzufriedenheit des Trainers untermauerten die Osdorfer mit diesem Sieg die Ambitionen in Puncto Spitzengruppe und bleiben weiter oben dran, während die Blicke beim VFL immer weiter nach unten gehen, denn mit solchen Ergebnissen wird die Situation immer brenzliger.
Nächste Woche muss die Ritter-Elf unbedingt punkten, wenn die Reserve des Rahlstedter SC zum Tanz bittet.

VfL 93  Hamburg II: Oeser – Ehrenberg, Maurer, D. Öhlmann, Hoße – Freimuth – Yalcin (51. Schütt), Yildiz, Orlowski – A. Öhlmann, Dierks (15. Kühn / 78. Ertel), Trainer: Marco Ritter

TuS Osdorf II: Ude – Qaumi (46. Ben Dahsen), Houidi, Hasseini – Johnston, Seller (32. Heidari) – Mellies, Akkus (75.
Afghanevis), Korkmaz – Kanczewski, Hadj-Fradj, Trainer: Marcel Runge

Tore: 0:1 Akkus (11.), 1:1 Yildiz (19.
A. Öhlmann), 1:2 Mellies (26. Korkmaz), 1:3 Ben Dahsenn (83. Korkmaz)

Gelbe Karten: Hoße, D. Öhlmann – Qaumi

Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (SC Poppenbüttel)

Zuschauer: 15

Samstag, 30. Oktober 2010

Spielbericht FC St. Pauli 2.D - TuS Germania Schnelsen 3.D

Ein gutes Pferd…
Knappes 1:0 – St. Paulis U12 nimmt die Hürde Germania 3.D!

Es war kein besonders illustrer Vormittag für die etwa 30 Zuschauer am Brummerskamp.
Zu geschickt stellten sich die Gäste aus Schnelsen an, um als Fischfutter für den klaren Favoriten in den braunen Gewändern zu werden.
Eigentlich hätte dies jedem schon vor der Partie klar sein müssen, denn es handelte sich um ein (D-Junioren) Pokalspiel, welches zudem auch noch eine Art Derby war, tragen beide Teams ihre Heimspiele im Hamburger Stadtteil Schnelsen aus.
Dass Derbys und der Pokal eigene Gesetze haben, war in den Anfangssekunden allerdings nicht zu erkennen. Torversuche von Kovacic und Kosanic konnten in den Minuten eins und drei erst auf der Linie geklärt werden.
Doch auch die Gäste waren zum Fussballspielen angereist und kamen direkt nach Kosanic´ Fehlversuch zu einer Konterchance, die Leon Schmidt im Tor der Gastgeber jedoch geschickt zu vereiteln wusste. Wiederum wenige Sekunden später herrschte wieder Alarm auf der anderen Seite des Spielfeldes: Ein schöner Angriff über die rechte Seite mit den Stationen Lüth und Kovacic fand allerdings kein glückliches Ende, nachdem Angreifer Nikola Kosanic am aufmerksamen Schlussmann der Gäste scheiterte.
Trotz der Fülle an Chancen in den Anfangsminuten fehlte es den Gastgebern an der nötigen Kreativität, den hervorragend organisierten Abwehrriegel der ganz in schwarz gekleideten Schnelsener zu knacken.
In der 13. Minute dann die Erlösung für die Oertel / Olde-Elf:
Flanke Kovacic von der rechten Seite, Schauer mit der Ablage in die Mitte zu Kosanic und der drosch das Leder mit einem platzierten Linksschuss aus zentraler Position vor der Strafraumgrenze in die untere, linke Ecke des Tores.
Ein Tor, das Sicherheit und Selbstvertrauen geben sollte.
Eine besonders große Portion davon gönnte sich Stürmer Kosanic, der sich in den Spielminuten 17, 22 und 23 gleich drei Mal im Torabschluss versuchte, dabei aber seinen Heber aus der 17. Minute an die Latte setzte, seinen Kopfball nach Stanjevic-Flanke neben das Tor beförderte und zu guter Letzt einen abgefälschten Torversuch am Außennetz enden sah..
Kosanic hätte das Spiel also bereits zur Pause im Alleingang entscheiden können, doch der Spielstand nach 30 Minuten orientierte sich mehr am optischen Eindruck der Begegnung:
1:0 zur Halbzeit.
Die Gäste, weiterhin defensiv sicher stehend, brachten den Favoriten mit der ersten nennenswerten Aktion des zweiten Abschnitts kräftig in Bedrängnis. Erst der aufmerksame Schmidt bereinigte die Szene mit Bravour, indem er sich dem gegnerischen Angreifer, der nach einem Stellungsfehler in der FC-Abwehr frei vor dem Tor auftauchte, in den Weg warf (37.). Eine Szene, die dem Team um Kapitän Schauer zeigte, wie brüchig so eine 1:0-Führung sein kann.
Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel hätte Erik Lüth für Ruhe in der Partie sorgen können, doch sein Versuch nach starker Vorarbeit von John Bebensee aus zehn Metern passierte die Torlinie oberhalb des Querbalkens.
Wenige Sekunden später brannte es nach einem unwiderstehlichen Sololauf von Kosanic erneut im Schnelsener Strafraum, doch der mitgeeilte Robin Kehr hämmerte das Spielgerät fahrlässig aus 10 Metern über das Tor.
St. Paulis U12 schaffte es einfach nicht, die wenigen vorhandenen Räume zum entscheidenden Treffer zum 2:0 zu nutzen.
Auch ein Schauer-Freistoß aus 14 Metern verfehlte das Ziel denkbar knapp (55.).
Für die letzten Minuten versuchten es die Gäste, sich für eine disziplinierte Abwehrleistung zu belohnen und hielten die FC-Defensive um den, zum Ende immer stärkeren Tom Zähringer in Atem. 120 Sekunden vor Ultimo hätte es der Ausgleich durch eine Mega-Konterchance für die Gäste sein müssen, doch der frei aufs Tor zulaufende Stürmer schoss die Kugel aus bester Position kläglich in die Arme von Keeper Schmidt.
Die Schnelsener versuchten es noch einmal, die Verlängerung zu erzwingen, doch Zähringer und Co überstanden die Schnelsener Druckperiode und retteten das 1:0 über die Ziellinie.
Schlussendlich siegte das Team vom Brummerskamp verdient, aber am Ende mit viel Dusel gegen einen Gegner, der sich über die gesamte Spielzeit teuer verkaufte und durch eine starke Defensivleistung ein weitaus besseres Ergebnis gegen die D2 des FC St.Pauli erzielte, als verschiedene frühere Gegner.
Beim Anhang der Gastgeber war nach dem Match eine gewisse Enttäuschung über die diesmalige Leistung ihrer Jungs spürbar, was Offensivkraft Julian zu Klampen nicht nachvollziehen konnte.
„Wir waren heute brandgefährlich, was nicht einfach ist, gegen einen Gegner, der mit sieben Leuten auf der Torlinie steht“, entgegnete der Eingewechselte der Kritik der Ideenlosigkeit im Offensivbereich.
Torschütze des Tages, Nikola Kosanic nutzte die Gelegenheit des Interviews nach dem Spiel für eine echte Kampfansage an die Konkurrenz: „Wir sind die besten und wir bleiben die Besten!“, demonstrierte St. Paulis „Nummer Neun“ eisernes Selbstvertrauen.
Worin genau er und seine Mitspieler die besten seien, ist allerdings nicht genau überliefert…

FC St. Pauli 2.D: Schmidt – Henke (49. Aslani), Bendowski, Zähringer, Erdal (50. Evlicoglu) – Schauer – Kehr, Lüth, Stanjevic (31. Bebensee) – Kovacic (31. zu Klampen), Kosanic (59. Kovacic), Trainergespann: Tobias Oertel & Oliver Olde 

Tore: 1:0 Kosanic (13. Schauer)

Zuschauer: 30

Freitag, 29. Oktober 2010

Spielbericht GW Eimsbüttel - SC Nienstedten II

Hoch und weit trifft mit Sicherheit!
Festival der Weitschusstore am Tiefenstaaken

Der ESV Grün-Weiß hat erwartungsgemäß das Kellerkind aus Nienstedten auf heimischer Anlage besiegt und dem Publikum mit einem 7:2 einen torreichen Abend beschert.
Die Eimsbütteler zeigten dem Gegner und den Rund 30 Zuschauern sofort, wer Ambitionen auf einen Platz unter den ersten drei der Kreisliga 7 hegt.
Ein Linksschuss von Dennis Klemm, abgewehrt von SCN-Schlussmann Kolja Klokow, eröffnete die Begegnung (2.).
Nach genau 220 Sekunden vergab Mohamed Salam die zweite Torchance für die Gastgeber durch einen Schuss aus aussichtsreicher Position ans Außennetz.
In der fünften Minute war es dann so weit: 1:0 für Grün-weiß! Und was für ein Tor!
Nicholas Burke versenkte einen schönen Schuss aus knapp 30 Metern, halblinker Position, im Tor der Gäste. „Den hat er sehr gut getroffen.“, lobte sich der Torschütze später im Stile eines TV-Experten selbst. Nach einer Viertelstunde erhöhten die Jungs vom Tiefenstaaken durch einen mit viel Einsatz erzielten Treffer von Stefan Ostertag auf 2:0. Burke schickte den Sommerneuzugang aus den Niederlanden mit einem Messerscharfen Zuspiel auf die Reise, die zwar von der SCN-Defensive unterbrochen, aber nicht aufgehalten werden konnte. Schlussendlich grätschte Ostertag das Spielgerät zum verdienten Zwischenstand von 2:0 über die Linie.
2:0 in Führung, den Gegner gut im Griff: Alles wunderbar bei den Eimsbüttelern, doch dann schockte SC-Angreifer Leonard Albino die Gastgeber, als er an GWE-Torhüter Hakki Gökce vorbeizog und Carsten Harth zu einem Rettungsmanöver kurz vor der Torlinie zwang. Im Nachschuss scheiterte Tommes Wehrmann am reflexstarken Gökce im GWE-Gehäuse.
Ein Zeichen, dass so eine 2:0-Führung wahrlich keine unendliche Sicherheit bietet.
Also nahm es sich Angreifer Marc Güldener zur Aufgabe, den Spielstand auf 3:0 zu erhöhen.
Ein ansatzloser Linksschuss aus etwa 45 Metern flog über den etwas zu weit vor seinem Tor stehenden Torhüter in den gegnerischen Kasten (19.) – ein weiteres Traumtor!
Der Tabellenvorletzte mit einem 0:3 im Gepäck, gab sich dennoch nicht auf und kam in Minute Nummer 21 durch einen abgefälschten Distanzschuss von Wehrmann, den Hakki Gökce zur Ecke abwehren konnte, zu seiner zweiten Torchance.
Ähnliches spielte sich sieben Minuten später auf der anderen Seite ab: Güldener versuchte sich mit einem Linksschuss aus 14 Metern, fand aber seinen Meister in Klokow, der das Leder sehenswert von seinem Tor fernhalten konnte.
In der 35. Minute dann das erste Erfolgserlebnis für die Gäste aus dem Westen der Stadt:
Eine Hereingabe Christian Voß´ von der rechten Seite in die Mitte, Przybylski und Becker kommen zu spät gegen Albino und schon war die weiße Weste der Grabarczyk-Elf dahin.
Der Cheftrainer ärgerte sich indes tierisch über den Gegentreffer „Das kann nicht sein, dass wir da so schlafen!“, ließ der Übungsleiter seinen Ärger heraus.
Kurz vor der Halbzeit wurde es dann noch einmal turbulent.
Klemm mit einem gut getimten Pass in den Lauf des aufgerückten Defensivmannes Alexander Eick, der vom SCN-Schlussmann regelwidrig per Grätsche von den Beinen geholt wurde – Strafstoß! Und die rote Karte gab es gleich oben drauf. Wegen eines „groben Foulspiels zur Vereitelung einer Torchance“, wie Schiedsrichter Marius Nitsch nach der Partie berichtete.
Der Gefoulte trat selbst an – keine Chance für Tim Ehlers, der nun als Feldspieler ins Tor rückte. 4:1 – das Spiel schien schon nach 45 Minuten entschieden.
Weitere rasante Szenen spielten sich auf dem Weg in die Kabinen ab:
Der SCN-Trainer beschwerte sich in der Halbzeit lautstark beim Unparteiischen, was dieser zum Anlass nahm, den Nienstedtener Übungsleiter aus dem Innenraum zu schmeißen.
Auch sportlich bekamen die etwa 30 Zuschauer im zweiten Abschnitt etwas zu sehen.
Ehlers wehrte wenige Augenblicke nach dem Wiederanstoß einen Klemm-Schuss sehenswert ab. In der 58. Minute hieß es wieder Klemm gegen Ehlers, als Klemm aus halbrechter Position aufs Tor zulief und seinen Versuch aus 17 Metern über das Tor setzte.
Seine letzte Szene, denn Sekunden später ersetzte ihn Sebastian Ernst, der sich gleich wunderbar mit einem Vorlagenservice für Marc Güldeners 5:1 aus 40 Metern einfügte.
Die Gäste, die spielerisch nicht gleichwertig waren, ließen weitere gute Möglichkeiten für die Gastgeber zu, wie in der 73. Minute, bei der Ernst aus 15 Metern äußerst unbehelligt zum Schuss kam, jedoch an Ehlers scheiterte.
In der 76. Minute gab es dann nach einer, fast viertelstündigen Torflaute wieder etwas Zählbares. Ein langer Ball zu Güldener, der ist auf und davon, sicherer Abschluss – 6:1! Grün-weiß klar überlegen, blieb allerdings an diesem Abend nicht ganz fehlerfrei. Erst kam Dominik Maus freistehend im gegnerischen Strafraum zum Torschuss, scheiterte jedoch kläglich (79.). Dann verloren die Eimsbütteler in Person von Christian Pleus die Kugel wenige Meter vor dem eigenen Strafraum, was John Schäfer nach Zuspiel von Moritz Timm dankend zum 6:2 annahm (85.). Ein unnötiges Gegentor, wie GWE-Coach Niko Grabarczyk direkt nach dem Treffer meinte: „Dafür schuldet er Hakki eine Kiste!“, erklärte der Mann an der Seitenlinie die angemessene Strafe für unnötige Ballverluste, die zu Gegentreffern führen.
Den Schlusspunkt durften aber noch einmal die Gastgeber mit dem 7:2 setzen. Ein katastrophaler Abstoß brachte Mitspieler Voß so sehr in die Bredouille, dass er den Ball an Ostertag verlor und dieser mit einem unhaltbaren Rechtsschuss in die rechte untere Ecke strafte.
Grün-weiß Eimsbüttel fährt damit den vierten „Dreier“ in Serie ein und pirscht sich somit weiter an die Spitzengruppe der Kreisliga 7 heran. „Wir haben heute sehr gut gespielt. Wir hatten heute ganz starke erste 15 Minuten, woraufhin wir dann ein wenig nachgelassen haben. Deswegen gab es in der Pause eine klare Ansage des Trainers, dass wir uns nicht zu früh freuen sollten. Deswegen sind wir dann halt noch einmal draufgegangen. Ein guter Fight von uns auch, wenn wir das Tempo nicht die ganze Zeit hochhalten konnten“, freute sich GWE-Akteur Mohamed Salam nach der Begegnung.
Bei den Gästen, die aus Personalmangel mit drei Spielern aus der eigenen dritten Herrenmannschaft antreten mussten, herrschte nach dem Spiel Ratlosigkeit.
„Der Sieg für Grün-weiß geht in Ordnung. Auch, wenn ein 5:2 leistungsgerechter gewesen wäre. Das 4:1 und der Platzverweis kurz vor der Halbzeit haben uns hier das Genick gebrochen.“, so die einhellige Meinung des Nienstedtener Trios aus der dritten Herren.
Für die zuletzt erfolgsverwöhnten Akteure (Platz 2 für SC Nienstedten III in der Leistungsklasse C2) eine neue Erfahrung. Genau, wie der Rasenplatz am Tiefenstaaken.
Mit diesen Erfahrungen im Gepäck gilt es nun für die SCN-Reserve, in den kommenden Spielen wieder zu punkten, um am Ende doch noch das Wunder „Klassenerhalt“ zu vollbringen. Eine Leistungssteigerung ist dafür aber dringend nötig.
Für Grün-weiß Eimsbüttel indes wird die Tabelle der Kreisliga 7 immer mehr zum Ausstellungsstück. Nach nun vier Siegen in Folge ist die Tabellenspitze nicht mehr weit.
Im kommenden Auswärtsspiel beim SC Union 03 soll dann Sieg Nummer fünf in Serie eingefahren werden.

GW Eimsbüttel: Gökce – Eick (55. Frank), Przybylski Harth (46. C. Pleus), D. Becker - Ostertag, Görsch – Burke, Salam, M. Güldener – Klemm (61. Ernst), Trainer: Nico Grabarczyk

SC Nienstedten II: Vlobew – Timm, Ipach, Klolai, Schäfer  Mendes (46. Barenthin) - Maus, Voß – Ehlers – Wehrmann (66. Lutz), Albino, Trainer: k.A.

Tore: 1:0 Burke (5.), 2:0 Ostertag (15. Burke), 3:0 M. Güldener (19.), 3:1 Albino (35. Voß), 4:1 Eick (45. Strafstoßtor, Klokow an Eick), 5:1 M. Güldener (62. Ernst), 6:1 M. Güldener (76.), 6:2 Schäfer (85. Timm), 7:2 Ostertag (88.)

rote Karte: Klokow (44. Notbremse an Eick)

Schiedsrichter: Marius Nitsch (TuS Berne)

Zuschauer: 30

besonderes Vorkommnis: Der SCN-Trainer wurde wegen Reklamierens aus dem Innenraum verwiesen (Halbzeitpause).

Samstag, 23. Oktober 2010

Spielbericht SC Union 03 - FC Roland Wedel

(S)euche (C)haos (U)nvermögen 03
Union wird zum echten Sorgenkind – Roland trifft wieder neunfach

„Ich bin wirklich sprachlos, ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll.“, wusste Union-Trainer Mehmet Sorkun nach der Partie gegen den FC Roland Wedel nicht, wie er das soeben Geschehene kommentieren soll.
Wieder einmal erlebte die Elf des SC Union 03 einen kräftigen Tiefschlag in der Kreisliga 7, der mit drei verletzten Spielern und einer heftigen 1:9-Klatsche gegen den FC Roland Wedel endete.
Union, von der ersten Minute an in die Defensive gedrängt, geriet nach bereits 58 gespielten Sekunden (!) in Rückstand: Eine tolle Kombination der Gäste, endend mit einem genauen Zuspiel von John-Olaf Stute und einem treffsicheren Abschluss von Angreifer Josep Dilber brachte das Team von Trainer Dirk Kahl früh in Front.
Der SC aber versuchte sich zu wehren und kam durch eine spektakuläre Flugeinlage von Mehmet Bayazit nach einer Flanke von Christian Holz zu seiner ersten Torgelegenheit (5.).
Erfolgreicher stellte sich das Gäste-Team an. Ein fabelhafter Pass von Marco Meins in die Mitte zu Daniel Lopez ließ dem Angreifer gar keine andere Wahl, als die Kugel zum 0:2 in das Union-Gehäuse zu bugsieren.
0:2 nach nur zwölf Minuten und dazu ein früher Zwangswechsel aufgrund einer Verletzung bei Antonio Venturini, der die Partie bereits mit einer gebrochenen Hand und Problemen der unteren Extremitäten begann, warfen die Gastgeber zusätzlich zurück. 
Doch das Team in den schwarzen Trikots gab sich nicht auf und kam durch Stürmer, Moncef Ghazouani um Haaresbreite zum Anschlusstreffer, doch dieser brachte es fertig, den Ball nach wunderbarer Vorarbeit von Lavdrim Kama aus drei Metern Torentfernung ans Aluminium zu donnern (18.).
Die Wedeler, die in den Minuten 21 und 22 noch beste Gelegenheiten durch Marco Meins und Gino Steinbach ausließen, sollten sich dann aber nach 24 Minuten selbst belohnen. Wieder ein herrlicher Steilpass, diesmal von Daniel Lopez in den Lauf von Steinbach, der aus 14 Metern Torentfernung unbedrängt für das 0:3 sorgte.
Der absolute Knackpunkt in diesem Spiel, wie Union-Coach Mehmet Sorkun später berichtete: „Nach dem 0:3 war das Spiel gegessen. Wir haben dem Gegner zu viele Räume gelassen, wodurch er gut kombinieren konnte.“.
Zu allem Überfluss musste Sorkun nur zwei Minuten nach dem Gegentreffer zum 0:3 seine zweite verletzungsbedingte Auswechslung vornehmen, da es für Mehmet Bayazit kein Weitermachen mehr gab.
Nach einer halben Stunde verletzte sich dann auch noch Unions Schlussmann Martino Venturini bei einem Rettungsversuch gegen FCR-Angreifer Josep Dilber.
Venturini biss zwar zunächst auf die Zähne, doch nach einem famosen Hechtsprung, mit dem er das Spielgerät nach einem Scherer-Geschoss über die Latte lenkte und einem kräftigen Aufprall auf den Boden, musste sich der stark angeschlagene Torhüter zur Pause doch auswechseln lassen. Für ihn rückte Feldspieler Mefa Demir ins Tor, der nicht das erste Mal in dieser Spielzeit als Torhüter aushelfen musste.
Mit dem 0:3-Rückstand und den vielen Negativerlebnissen im Gepäck, eröffneten die Gastgeber durch einen kräftigen Freistoß von Erdem Iscan, der knapp am Tor vorbei rauschte, die zweite Halbzeit.
Wer bis hierhin nicht glauben wollte, dass Union in einer handfesten Krise steckt, sollte in der 56. Minute eines besseren belehrt werden:
Roland mit einem schnell ausgeführten Freistoß in der eigenen Hälfte, ein gut getimter Pass von Dilber für Marco Meins, der sich ohne gegnerischen Widerstand auch in die Torschützenliste eintrug.
Wiederum keine zehn Minuten später ging das Scheibenschießen weiter:
Wieder war es ein schön herausgespieltes Tor für die Gäste mit den Schlussakteuren Meins (Vorlagengeber) und Steinbach (Torschütze). Ganz großes Kino an der Waidmannstraße und die (überforderten) Spieler des SC Union 03 hatten ihre Plätze auch noch in der ersten Reihe!
72. Minute: Steinbach wird an der Strafraumgrenze nicht bedrängt, legt quer zu Lopez, der die Kugel mit einem schönen Rechtsschuss in die obere Ecke zirkelte. Spielstand mittlerweile: 0:6. Union, kurz um Schadensbegrenzung bemüht (Kama scheiterte nach Thießen-Vorlage an Torhüter Marcel Börnecke), rannte kurz darauf wieder in einen Konter, der von Ersatzkeeper Demir regelwidrig per Notbremse unterbunden wurde, doch Schiedsrichter Sebastian Kisch bewies Fingerspitzengefühl und beließ es bei dem gelben Karton.
Der anschließende Freistoss von Gino Steinbach testete das Aluminium dann auf seine Standhaftigkeit.
Die Wedeler, die mittlerweile etwas an Tempo aus dem Spiel nahmen, sollten sich in den letzten acht Minuten noch einmal richtig austoben. Eine butterweiche Flanke vom aufgerückten Andre Möller in die Mitte zu Marco Meins, der das Bällchen mit einer Berührung, vorbei an Demir ins Tor kickte, erhöhten auf 0:7.
0:8 hieß es dann nach einem Handelfmeter von Defensivmann Andrej Scherer, verursacht durch eine Volleyballeinlage von Dennis Weber im eigenen Strafraum.
Vier Minuten vor Ultimo zeigte sich noch einmal die komplette Hilflosigkeit der Gastgeber, als die Gäste plötzlich mit vier Angreifern auf Torhüter Demir und Verteidiger Weber zukamen; Roland nutzte diese Überzahlsituation und schoss sich dadurch ein 9:0 heraus. Für den Höhepunkt des Tages sorgte aber mit Christian Holz ausgerechnet ein Akteur der Gastgeber, indem er wenige Augenblicke vor dem Ende einen Eckball direkt im Tor der Gäste versenkte, wobei sich Torhüter Marcel Börnecke böse verschätzte. Ein Fehler mit Folgen, denn das anschließende Siegerbier ging laut Kabinenfunk auf seine Rechnung…
Schlussendlich gewann die Elf von Trainer Dirk Kahl mit 9:1 gegen Union 03, was der Übungsleiter zum Anlass nahm, sein Team zu loben: „Das war ein nie gefährdeter Sieg. Wir haben heute guten Fussball gespielt, auch wenn wir heute sehr viel Platz hatten, doch man muss erstmal neun Tore schießen.“, präsentierte sich der Übungsleiter bei bester Stimmung.
Auch zum Gegner fand er noch einen Kommentar: „Ich denke, Union wird trotzdem nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Dafür ist das Potenzial viel zu groß. Was ihnen fehlt, ist die Abstimmung in den Mannschaftsteilen.“   , analysierte er das gegnerische Team.
Bleibt zu hoffen, dass Union für die kommenden Aufgaben noch genügend Spieler zur Verfügung haben wird, denn das Lazarett ist derzeit deutlich überfüllt.
Antonio Venturini und Mehmet Sorkun sind bemüht, neue Leute zu finden. „Wir sind dabei, neue Spieler zu holen. Das muss einfach sein!“, zeigte sich Venturini besorgt um das derzeitige Team.
Beim FC Roland sieht das derzeit ganz anders aus. Allein in den letzten beiden Spielen erzielte das Team um Kapitän Marco Meins 18 (!) Tore. – Eine wahnsinnige Statistik!
Kahl zeigt sich allerdings gedämpft: „Wir wollen unser Vorjahresergebnis (Rang vier) bestätigen. Vorne werden Glashütte und Rissen alles untereinander ausmachen. Dahinter ist aber alles möglich.“.
Mal sehen, ob die Wedeler diesen Positivtrend weiter anhalten können.

SC Union 03: M. Venturini (46. Bektas) – M. Demir, Vogt, Thießen, Weber – A. Venturini (15. E. Holz) – Iscan, Bayazit (26. Lehmann), C. Holz – Kama, Ghazouani, Spielertrainergespann: Mehmet Sorkun & Antonio Venturini  

FC Roland Wedel: Börnecke – Möller, Scherer, Mohr, Macias Mora – Hlede, Stute (62. Claußen), Lopez (80. Durkut), Meins – Dilber (68. Grützmacher), Steinbach, Trainer: Dirk Kahl

Tore: 0:1 Dilber (1. Stute), 0:2 Lopez (12. Meins),   0:3 Steinbach (24. Lopez), 0:4 Meins (56. Dilber),  0:5 Steinbach (65. Meins), 0:6 Lopez (72. Steinbach), 0:7 Meins (82. Möller), 0:8 Scherer (86. Strafstoßtor, Handspiel Weber), 0:9 Steinbach (88. Meins), 1:9 C. Holz (89. direkter Eckstoß)

besonderes Vorkommnis: Weil Union bei der Verletzung von Torhüter Martino Venturini keinen Ersatztorhüter auf der Bank hatte, hütete Feldspieler Mefa Demir ab der 46. Minute das Tor, während Venturini durch den Feldspieler Osan Bektas ersetzt wurde. 

Schiedsrichter: Sebastian Kirsch (SC Pinneberg) – Michael Nernheim (FC Union Tornesch), Kristen Zimmermann (Holsatia EMTV), (Note 2)

Zuschauer: 15