Sonntag, 27. Februar 2011

Spielbericht FC St. Pauli 1.C - SV Werder Bremen 1.C

Werder lässt die Sanduhr runterrieseln
Standard-Tore führen grün-weiße Serie fort – St. Pauli zu unclever

Auf dem aufsteigenden Ast in der C-Regionalliga Nord bewegt sich derzeit die Elf des SV Werder Bremen. Schließlich konnte die Elf von Trainer Thorsten Bolder ihre vor der Winterpause begonnene Serie von vier Siegen in Serie im neuen Jahr gleich ausbauen.
Mit dem drittplatzierten FC St. Pauli lieferte man sich zum Pflichtspielstart ins Jahr 2011 einen höchst ansehnlichen Kick, in dem die Jungs von der Weser in ihrem 4-1-3-2-System schon in Halbzeit eins mehr zu melden hatten. Kevin Schnirpas Distanzversuch segelte drüber (5.), Timo von Holts Alleingang über das halbe Spielfeld wurde gerade noch im letzten Moment rustikal gebremst (14.), ehe Letztgenannter auch im diesmal unbedrängten Schuss aus 20 Metern erfolgslos blieb (23.).  
Ja, da war mehr drin, für die Grun-weißen, die ein Standard doch noch jubeln ließ, als Felix Kattau der einzige Abnehmer für einen De Vries-Freistoß in die Luft stieg (32.). Der Kopfball saß, doch mit der Pausenführung wurde es trotzdem knapp, marschierte der wunderbar durch Ridel Monteiro eingesetzte Furkan Pinarlik schräg gen Kevin Kuhfeld und dessen Tor – zu schräg, zischte die Kugel aus engem Winkel knapp vorbei (33.). Bis dahin hatte Tim Franke St. Paulis beste Torchance auf dem Kopf, nachdem Patrick Viegas und Maurice Litka einmal spielerisch unter Beweis stellten, dass ihr formidabler Tabellenstand kein Zufallsprodukt ist.
Dennoch war es der Zufall, der Braun-weiß beim Ausgleichstreffer unter die Arme griff. Unkoordiniert irrte Kuhfeld unter einer Ulug-Ecke hindurch, sodass die Kirsche auf undurchsichtigem Wege vor den Füßen des kurzerhand einschiebenden Armando Tikvic landete – das 1:1 aus kürzester Entfernung (44.)!
Munter ging es in der Folge hin und her, was beiden Goalies die Möglichkeit zum Einheimsen von Applaus verschaffte. Kuhfeld machte seinen Patzer beim Gegentor im starken Eins-gegen-Eins mit dem glücklosen Franke wieder wett (54.), woraufhin Janik Flint auf der anderen Seite verhinderte, dass von Holt seinen maßgenauen Freistoß in den Winkel bekommt. Das zweite Standardgegentor des Tages fing sich der Torsteher dennoch, weil seine Vorderleute kurz darauf keine konsequente Eckball-Klärung zustande brachten und der eingewechselte Wilko Bruns aus dem Hinterhalt kurzen Prozess machte (58.).
Mangelndes Engagement war den Hausherren in der Schlussphase nicht vorzuwerfen. Nur verstand es Werder, die Sanduhr clever und gelegentlich auch aufreizend (berechtigte „Gelbe“ für Kuhfeld wegen Spielverzögerung) herunterrieseln zu lassen.
Den einzig wirklich kritischen Moment in der Werder-Parzelle löschte Gunnar Niemann in höchster Not gegen den einschussbereiten Furkan Pinarlik im harten aber fairen Zweikampf aus (69.). Der bremer Vormarsch geht also weiter!

FC St. Pauli 1.C: Flint – Aug, Safo-Mensah, Schalitz, Litka – Varela Monteiro (66. Celikel) – Viegas Santos (36. Ulug), Tikvic, Pinarlik, Tutak – Franke, Trainer: Patrick Williams

SV Werder Bremen 1.C: Kuhfeld – Braakmann, Stelljes (47. Bruns), von Holt, Yigit – De- Vries – Schnirpa, Niemann, Güthermann (42. Demir-Ackerschott) – Kattau (55. Diewert), Ahrens (67. Zeising), Trainer: Thorsten Bolder

Tore: 0:1 Kattau (32. De Vries), 1:1 Tikvic (44. Ulug), 1:2 Bruns (58. Schnirpa)

gelbe Karten: keine – Kuhfeld

Schiedsrichter: Lucas Markewitz (VfL 93 Hamburg)

Zuschauer: 75


Die Tabelle der C-Regionalliga Nord:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

Hamburger SV

13

10

1

2

42:10

+ 32

31

02

Hannover 96

12

8

1

3

36:22

+ 14

25

03

FC St. Pauli

13

7

3

3

21:16

+   5

24

04

SV Werder Bremen

12

7

1

4

29:15

+ 14

22

05

VfL Wolfsburg

13

6

2

5

28:18

+ 10

20

06

VfL Osnabrück

13

5

5

3

26:26

+/- 0

20

07

KSV Holstein

10

5

3

2

18:11

+   7

18

08

VfB Lübeck

13

5

3

5

22:32

-  10

18

09

SC Concordia Hamburg

13

5

2

6

22:20

+   2

17

10

Eintracht Norderstedt

13

3

2

8

22:31

 -     9

11

11

JFV Bremerhaven

14

2

2

10

16:42

-  26

8

12

Viktoria 08 Georgsmarienhütte

11

0

1

10

11:48

-  37

1

Samstag, 26. Februar 2011

Spielbericht FC St. Pauli 2.C - SC Condor Hamburg 1.C

„50 PS“ reichen
Elert-Elf fährt erwarteten Dreier gegen schwache Farmsener ein

St. Paulis C2 hat wie erwartet die Hürde SC Condor problemlos genommen und den Platz nach 70 Minuten mit einem 5:0-Heimsieg verlassen.
Dabei täuscht das Ergebnis deutlich über den Unterhaltungswert der Partie hinweg.
Die Nachwuchs-Kiezkicker begannen sofort damit, sich eine optische Überlegenheit gegen das Kellerkind zu erspielen. Uns so waren keine 180 Sekunden gespielt, als Edmund Saß per Linksschuss aus 16 Metern erstmals die Qualität des Aluminiums testete.
Wiederum keine 180 Sekunden später hatte Ante Kutschke mit einem Versuch aus sechs Metern nach schönem Service von Frank Ronstadt das 1:0 auf dem Fuß, doch sein zu lasch geratener Abschluss stellte Gäste-Keeper Tarik Demircan vor keine große Herausforderung.
Und das lustige Chancenvergeben im Dreiminutentakt setzten sich fort, als Saß wahre Übersicht bewies und den gestarteten Denis Sahin auf der rechten Außenbahn fand, dieser gut flankte und Bennet Brügge nach einem technischen Fehler Leon Clausens aus fünf Metern, zentraler Position, freistehend zum Torschuss kam, die Kugel aber auf unvorstellbare Weise am Kasten vorbei drosch (9.). Die Führung der Gastgeber war nun mehr als überfällig!
Nach einem Dutzend an Spielminuten war es dann passiert: Ein Ballverlust von Condors Vincent Werner an der Mittellinie leitete das farmsener Elend ein. Sahn der den Ball gewann, zu Kutschke, Kutschke nach Rechtsaußen zu Brügge und der mit dem sicheren Abschluss gegen die Laufrichtung des Torhüters aus 17 Metern. Fußball kann so einfach sein!
Condors Abwehrriegel war geknackt und St. Pauli wollte mehr: Sahin versuchte es im gegnerischen Strafraum, Demircan ließ prallen und dass der Befreiungsschlag von Marcel Shala direkt vor den Füßen Brügges außerhalb des Sechzehners landete, zeigte die mangelnde Qualität der Gäste, die sich glücklich schätzen konnten, dass Brügge weit über das Gehäuse zielte.
In der Folge gab es weitere kleinere Gelegenheiten auf der rechten Seiten des Spielfeldes, doch es blieb zunächst beim 1:0. In der 26. Minute durfte sich Kutschke über ein gutes Zuspiel von Sahin über rechts und seinen Treffer aus kürzester Distanz freuen.
Den Schlusspunkt setzte Saß mit einem Linksschuss vom linken Strafraumeck, welcher die Querlatte oberhalb der Grundlinie passierte.
Somit ging es mit einem Resultat von 2:0 in die Kabinen.
Mit den Gedanken wohl noch dort, pfiff der ansonsten gute Schiedsrichter Luca Jürgensen Bennet Brügge zurück, nachdem dieser durch einen schönen Ball von Gregor Adler aus der Tiefe des Raumes bedient wurde – zu Unrecht, denn es lag keine Abseitsposition des Angreifers vor. Ein Fehler, der aber nichts weiter zur Sache tun sollte. Schließlich holte der robuste Stürmer das Toreschießen nach messerscharfem Pass durch Sahin nach, indem er locker aus Rechtsaußenposition, natürlich nicht abgepfiffen, zum 3:0 einschob (48.).
Direkt danach kam St. Paulis Joker Josef Oshoffa durch seine Einwechslung zu der Ehre, sich gegen seinen Ex-Club zu präsentieren.
In der 50. Minute wurde es dann einmal richtig schön: St. Pauli wieder einmal mit Ballbesitz im gegnerischen Sechzehner, Brügge kurz zu Kutschke und der mit einem herrlichen Heber aus 18 Metern rechts oben ins Dreiangel des SCC-Gehäuses (50.). Condor wurde zur Mittagszeit richtig abgefrühstückt! Ein Eindruck, der bei Leibe nicht abwegig war, denn in der 54. Minute rappelte es wieder im (Condor-) Karton.
Die Gäste hielten sich bei Brügges Lauf an der Grundlinie zum wiederholten Male bestens an die Straßenverkehrsordnung (mindestens einen Meter Sicherheitsabstand), was Brügge mit einer exakten Vorarbeit für Sahin „belohnte“. Selbstredend traf dieser dann aus 14 Metern problemlos zum 5:0.
Die bosher genannten (und genutzten) Torchancen sollten aber nicht verdecken, dass die Partie das Publikum trotzdem nur selten ins Schwärmen brachte. „Da hat man 200 PS unter der Haube und bringt nur 50. Das kann eigentlich nicht sein!“, bemängelte ein Spielervater auf Seiten des FC.
Eine Aussage, die man besonders auf die letzte Viertelstunde beziehen kann, denn dam wieder eingewechselten Saß gelang ein lupenreiner Hattrick – im Vergeigen von Großchancen.
Als erstes schickte er einen Distanzschuss knapp über das Tor (57.), dann setzte er einen gefühlvollen Heber aus drei Metern an den Pfosten (65.), was sich bei einem Versuch aus nun der doppelten Entfernung wiederholen sollte (68.). Wenige Augenblicke zuvor kamen die Gäste nach einem Zusammenspiel der eingewechselten Julian Hilbig und Frederik Petersen zu ihrer ersten und einzigen Torchance, wobei letzterer jedoch seinen Meister in Schlussmann Sebastian Kalk fand.
Es war also ein verdienter, aber deutlich zu niedriger Sieg für die C2 des FC St. Pauli, den der Doppeltorschütze Bennet Brügge im Anschluss an das Match realistisch einzuschätzen wusste: „Wir haben heute mit einer neuen Taktik gespielt, die wir ganz gut umgesetzt haben. Condor war ein schwacher Gegner, gegen den wir unbedingt gewinnen mussten. Natürlich müssen wir hier mehr Tore machen, aber und hat halt oft der letzte Pass gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir schlecht angefangen, sind dann aber besser reingekommen und haben dann die Tore gemacht.“.
Zum Thema Chancenverwertung und wie man sie verbessert, fiel ihm auch noch ein Rat ein: Da müssen wir einfach konzentrierter sein!“.
Eine Möglichkeit, dies umzusetzen, stellt das Duell in drei Wochen auf heimischer Anlage gegen die 1.C von Altona 93 dar, wobei in sieben Tagen zunächst ein Vergleichsturnier am Brummerskamp mit den U14-Teams von Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg ansteht.
Die Gäste aus dem Nordosten der Stadt reisen dagegen bereits am kommenden Mittwoch nach Niendorf, um dort den zweiten Saisonsieg zu landen.

FC St. Pauli 2.C: Kalk – Blay (36. Newiger), Artzt, Cebeci, Opoku-Fofie – Ronstadt, Adler – Saß (49. Oshoffa), Kutschke, Sahin Brügge (56. Saß), Trainer: Remigius Elert

SC Condor Hamburg 1.C: Demircan – Shala, Boateng, Matschulat, Mohr – Werner, WItthaus (36. Petersen), Gyamenah, Clausen – Heinsen (49. Hilbig), Kubicki, Trainer: Tim Krüger

Tore: 1:0 Brügge (12. Kutschke), 2:0 Kutschke (26. Sahin), 3:0 Brügge (48. Sahin), 4:0 Kutschke (50. Brügge), 5:0 Sahin (54. Brügge)

Schiedsrichter: Luca Jürgensen (Eintracht Norderstedt, Note 2: hatte die Partie jederzeit bestens im Griff, einzig Brügges Tor (39.) wegen Abseits zurückzupfeifen war falsch)

Zuschauer: 40


Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

SV Nettelnburg/Allermöhe 1.C

16

11

3

2

69:21

48

36

02

Eimsbütteler TV 1.C

14

11

3

0

59:15

44

36

03

ESV Einigkeit Wilhelmsburg 1.C

16

10

4

2

29:13

16

34

04

Niendorfer TSV 1.C

14

10

1

3

30:20

10

31

05

FC St. Pauli 2.C

16

9

2

5

37:22

15

29

06

Hamburger SV 2.C (LZ)

15

8

0

7

45:25

20

24

07

FC Eintracht Norderstedt 2.C

15

7

2

6

26:29

- 3

23

08

SV Lieth 1.C

11

5

1

5

17:26

- 9

16

09

SV Blau-weiß 96 Schenefeld 1.C

14

4

2

8

29:32

- 3

14

10

Altona 93 1.C

13

4

2

7

20:24

- 4

14

11

FC Süderelbe 1.C

10

3

2

5

31:38

- 7

11

12

SV Wilhelmsburg 1.C

13

2

0

11

11:51

- 40

6

13

SC Concordia 2.C

14

1

2

11

14:39

- 25

5

14

SC Condor Hamburg 1.C

15

1

0

14

12:74

- 62

3