Montag, 28. April 2014

Spielbericht SC Union 03 1.Fr - SC Sternschanze 1.Fr

„Ein Sieg des Willens“
Ersatzgeschwächter SCS stößt Union 03 an den Rand der Bezirksliga

 
Heiko Nagel, Trainer der ersten Frauen des SC Sternschanze dürfte aus dem Jubeln derzeit gar nicht mehr rauskommen, denn auch in der vierten Landesligabegegnung in Serie behielt sein Team die Oberhand. Kurioserweise immer mit exakt einem Treffer Vorsprung.
 
Bei sommerlichen Temperaturen taten sich beide Formationen über die gesamte Spielzeit sehr schwierig, sorgte der tiefe und bereits stark beackerte Rasenplatz für zusätzliche Probleme, die erstmalig Wiebke Hansen und Janine Böst überwinden konnten, tauchte letztere nach Hansens Zuspiel in Minute 26 vor dem Union-Kasten auf, setzte das Spielgerät allerdings rechts über den Querbalken, während eine seltsame Distanzbogenlampe von Cheyenne Hose von Schlussfrau Elena Lubomirski gerade noch zur Ecke gerettet werden konnte (37.).

Den krönenden Abschluss dieser offensiven Drangphase des Schanzenteams lieferte dann Wiebke Hansen, indem sie ihren Freistoß aus 20 Metern links oben in den Knick setzte – das 0:1!

Union war jetzt im zweiten Durchgang gefordert. Schließlich musste unbedingt ein dreifacher Punktgewinn her, will man weiterhin Chancen auf den Ligaverbleib haben. Dafür zeigte sich die Redlich-Elf allerdings viel zu unkreativ. „Von uns kam offensiv ja fast gar nichts. Vielleicht lag es einfach auch an der Drucksituation in diesem Spiel. Mich persönlich hat dieser Druck des Gewinnenmüssens doch ziemlich gelähmt.“, gestand Unions Phoebe Hinnrichs nach Spielende. Eine von genau zwei Torchancen vergab Spielführerin Melanie Moenig in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit, nachdem sich Sarah Lincoln zunächst gut den Ball gegen Katharina Kodal erkämpfte. Der Abschluss war dann allerdings nicht zwingend genug. Von den Gästen kam derweil kaum mehr etwas. Einzig ein frecher Versuch von Lina Charlotte Gaßner an der weit draußen stehenden Torfrau vorbei, sorgte kurz für gespannte Blicke des nicht gerade üppig vorhandenen Publikums, doch symptomatisch für dieses Match schaffte es dieser flache Ball nicht einmal ins Toraus (79.). Zu diesem Zeitpunkt agierte das Auswärtsteam allerdings schon seit über zehn Minuten in Unterzahl, musste Topspielerin und Kapitänin Janine Böst nach einem harten Zweikampf mit Ingrid Benavides mit Verdacht auf Bänderriss die Segel streichen. Zudem schleppte sich Sturmpartnerin Elizabeth Breit das gesamte Spiel über mit Oberschenkelproblemen über den grünen Rasen, doch da die Auswechselbank komplett leer war, musste sie, wie ihre Kolleginnen durchhalten.

Selbstredend waren es die Gastgeberinnen, die die letzte Viertelstunde klar diktierten, doch was bringt ein Powerplay ohne richtige Toraschlüsse?! Den einzig nennenswerten, einen Freistoß der eingewechselten Lena Kebrock aus 30 Metern, lenkte die sichere Angelika Kischkat zwar etwas unorthodox, aber erfolgreich über die Latte (84.).
 
Somit entschied wie schon im Heimspiel gegen Komet Blankenese ein Freistoß Wiebke Hansens die Partie zu Gunsten von Blau-rot, sodass Trainer Heiko Nagel nach den 90 Spielminuten von einem „Sieg des Willens“ sprechen konnte. „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, wie sie sich hier diesen Sieg erkämpft hat! Momentan werden wir auch von einer absoluten Euphoriewelle getragen.“. Weit weg von jeglicher Euphorie sind derweil die Damen des SC Union 03, die durch diese Niederlage und den parallelen Sieg der zweiten Frauen des Hamburger SV kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt haben – es riecht nach Bezirksliga…
 
 
 
SC Union 03 1.Frauen: Lubomirski – Hinnrichs, Postelt, Hoenig, Matthews – Weyel, Brünjes (54. Kebrock) – Lincoln, Moenig, Benavides (72. Tjandra) – Frahm, Trainer: Markus Redlich

SC Sternschanze 1.Frauen: Kischkat – Mielke, von Düsterlho, Hose, Kodal – Schröder, Gaßner – Hansen, Roseland – Breit, Böst, Trainer: Heiko Nagel

Tore: 0:1 Hansen (41. direkter Freistoß)

Gelbe Karten: Benavides - keine

Eckenverhältnis: 4:4

Schiedsrichter: Jörg Wiltschek (FC St.Pauli, Note 2,5: Leicht selbstdarstellerische Züge, aber mit guter Leistung in einem nicht schwierig zu leitenden Spiel, verzichtete aber trotz längerer Verletzungsunterbrechung (66.) auf eine nötige Nachspielzeit )

Zuschauer: 15

Besonderes Vorkommnis: Da bei Janine Bösts verletzungsbedingtem Ausscheiden keine Auswechselspielerinnen zur Verfügung standen, beendeten die ersten Frauen des SC Sternschanze die Partie zu zehnt (66.).
 
 

Die Partien des 20.Spieltages:



SC Alstertal / Langenhorn 1.Fr            0:3*     Eimsbütteler TV 1.Fr

FC Bergedorf 85 2.Fr                           4:0       SV Osdorfer Born 1.Fr

Norderstedter FC 1.Fr                          2:4       SC Pinneberg 1.Fr

Hamburger SV 2.Fr                              2:0      GW Eimsbüttel 1.Fr

FTSV Komet Blankenese 1.Fr             0:2       TuS Germania Schnelsen 1.Fr

SC Union 03 1.Fr                                 0:1       SC Sternschanze 1.Fr

*kampflos

 

 
 
Die Tabelle nach 20 Spieltagen:
 
Pl
Mannschaft
Sp
S
U
N
Tore
Diff.
Pkt
01
Eimsbütteler TV 1.Frauen
20
16
2
  2
72:24
+48
50
02
FC Bergedorf 85 2.Frauen
20
12
5
  3
58:16
+42
41
03
SC Alstertal / Langenhorn 1.Frauen
20
12
4
  4
38:23
+15
40
04
TuS Germania Schnelsen 1.Frauen
20
12
2
  6
38:25
+13
38
05
SC Sternschanze 1.Frauen
20
10
3
  7
44:37
+07
33
06
FTSV Komet Blankenese 1.Frauen
20
10
2
  8
39:28
+11
32
07
SC Pinneberg 1.Frauen
20
  6
8
  6
50:46
+04
26
08
GW Eimsbüttel 1.Frauen
20
  6
6
  8
27:33
-06
24
09
Norderstedter FC 1.Frauen
20
  6
2
12
46:75
-29
20
10
Hamburger SV 2.Frauen
20
  4
4
12
21:43
-22
16
11
SC Union 03 1.Frauen
20
  3
1
16
13:41
-28
10
12
SV Osdorfer Born 1.Frauen
20
  3
1
16
22:77
-55
10

Spielbericht SC Sternschanze 2. Frauen - Eimsbütteler TV 2. Frauen

Verstärkter ETV eine Nummer zu groß
Landesligaverstärkungen bringen den Derbysieg

Erwartungsgemäß konnten die zweiten Frauen des Eimsbütteler TV die Pflichtaufgabe SC Sternschanze souverän lösen und einen klaren 8:0-Erfolg davontragen. Mit diversen landesligaerfahrenen Akteurinnen im Gepäck, dauerte es neun Minuten, um gegen die bemühten, aber individuell zu schwach besetzten Schanzerinnen in Front zu gehen, hob Clara Fiedler das Ei schön von außerhalb des Strafraumes in die Maschen. In der Folge entwickelte sich ein höchst einseitiges Spiel, denn während Denise Behr im ETV-Gehäuse entspannt den sonnigen Vormittag genießen konnte, bekam Emese Herman auf der anderen Seite so einiges auf die Kiste, wovon sie zum Beispiel einen guten Schellong-Versuch aus 15 Metern sehr dynamisch zur Ecke zu klären wusste (17.). An den beiden weiteren Gegentoren zur Pause trug sie keinerlei Schuld, waren die Abschlüsse von Clara Schellong (16.) und Martina Matthies-Hardge (32.) einfach zu zielgerichtet, was auch auf die beiden Szenen in den Minuten 49 und 58 zutraf. Nur, dass neben Schellong diesmal auch die zunächst eifrige, aber glücklose Kora Amankwa einen wunderbar gespielten Angriff zum 0:5 veredelte.
Die erste gelungenen Offensivaktion der Gastgeberinnen gab es indes nach 64 Zeigerumdrehungen zu sehen, als Rückkehrerin Amani Mohtaseb und Janine Rieser gemeinsam konterten, letztere aber im Abschluss gegen Behr den Kürzeren zog. Ein Doppelschlag von der einsatzfreudigen Matthies-Hardge (68. & 69.) ließ diesen Augenblick dann allerdings schnell wieder vergessen.
Der Schongang der Gäste führte dann aber doch noch mal zu einer absoluten Großchance des Kellerkindes durch Janine Rieser, doch ihr Rechtsschuss im Anschluss an ein famoses Tiedje-Zuspiel aus der Tiefe des Raumes flatterte am ETV-Quader vorbei (79.). Stattdessen gab es direkt danach den achten Gegentreffer, versenkte wieder Martina Matthies-Hardge eine tolle Schellong-Flanke per Kopf zum 0:8-Endstand. Für sie war es übrigens ein lehrbuchartiger Hattrick binnen 13 Minuten! In einem solch spielstarken Team ist es jedoch auch sehr dankbar für eine Torjägerin.
Wer nun aber von der großen Depression bei Trainerin Annegret Köntges und ihrer Mannschaft ausging, sah sich getäuscht, erkannte sie durchaus positive Aspekte, war sie mit der spielerischen Leistung ihrer Kapelle durchaus zufrieden, auch wenn man „gegen einen starken Gegner in der Höhe verdient“ unterlag. Was ihre Sorgen zudem „zunehmend kleiner“ werden lässt, ist die Personaldecke, war dieses das erste Rückrundenmatch, in dem man ohne Leihgaben aus der Landesligamannschaft oder den Ü-30-Frauen zurechtkam. Da dem Kader für das kommende Jahr auch ein Paar neue Kräfte in Aussicht stehen, blickt sie zuversichtlich in die Zukunft: „Dann können wir auch konditionell besser dagegen arbeiten.“.
An der Tatsache, dass man nun seit zehn Spielen sieglos ist, ändert das alles aber auch nichts.
Die nächste Chance wartet jetzt auswärts bei der Groß-Flottbeker SpVgg während die juvenilen Rot-weißen (Durchschnittsalter heute 19,3)  im Kampf um Platz vier gegen TuRa Harksheide auch noch mal alles in die Waagschale werfen werden.

SC Sternschanze 2. Frauen: Herman – Einfeldt, Rahlff, Weihe (82. Köntges), Duman – Coerdt, Günyar – Tiedje, Mohtaseb, Shiraishi – Rieser, Trainerin: Annegret Köntges

Eimsbütteler TV 2. Frauen: Behr – Schnoor (46. Macek), Matthies-Hardge, Zakrzewicz, Beusse – Schellong, Sölter (80. Tüfekci) – Tüfekci (70. Günther), Fiedler (38. Meyer), Schmitz-Moormann – Amankwa, Trainer: Sebastian Tessarczyk

Tore: 0:1 Fiedler (9. Amankwa),
0:2 Schellong (16.), 0:3 Matthies-Hardge (32. Fiedler), 0:4 Schellong (49. Macek), 0:5 Amankwa (58. Schellong), 0:6 Matthies-Hardge (68. Sölter), 0:7 Matthies-Hardge (69. Amankwa), 0:8 Matthies-Hardge (81. Schellong)

Gelbe Karten: Rieser – Matthies-Hardge

Schiedsrichter: Hasan Biyikli (VfL Hammonia, Note 2: ohne Probleme in einem sehr einfach zu leitenden Spiel.)

Zuschauer:
23