Sonntag, 28. Februar 2016

U12-Hallenrunde Hallenmeisterschaft 27.02.2016

St. Pauli entscheidet Zweiklassengesellschaft für sich
Hallenmeister! Braun-weiß siegt im Wettschießen gegen den Hamburger SV

Irgendwie scheint man es im HFV-Jahrgang 2004 besonders spannend zu mögen, folgte auf eine dramatische Pokalmeisterschaftsendrunde ein ebenso elektrisierender Kampf um die hamburger Hallenmeisterschaft 2015, der – wie soll es denn in diesem Jahrgang anders sein – unter den beiden Proficlubs ausgefochten wurde.
Das bessere Ende wurde dabei wie schon im Jahr 2014 (damals als junge E) dem FC St. Pauli durch ein einziges Törchen Unterschied zuteil.
Vom ersten Spiel an lieferten sich der HSV und die St. Paulianer ein munteres Wettschießen um die Hallenkrone, das Letztere gegen die etwas überraschend in die Finalrunde gekommene J4 des Eimsbütteler TV begannen. Den Widerstand der Eimsbütteler brachen sie nach rund der Hälfte der Spielzeit mit dem 0:1, das das Startsignal für ein braun-weißes Offensivfeuerwerk darstellte, lautete das Endergebnis nach Treffern von Hugo Golpon, Antonio Tikvic, Michel Ludwig, Niklas Pietrusschka und Antonio Verinac 0:5.
Die vielen verschiedenen Torschützen waren dabei ein treffender Beleg für die äußerst geschlossene Mannschaftsleistung, mit der der erste Spitzenreiter des Tages auch in der Folge beim 4:0 gegen die SpVgg Billstedt-Horn auftrat. Hinzu kam dabei noch die ausgesprochen effiziente Chancenverwertung, zu der in diesem Fall Tikvic mit links (1:42), Golpon mit rechts (5:54 & 6:24), sowie Verinac per Abstauber (9:57) aktiv beitrugen.
Aber auch der HSV war zu diesem Zeitpunkt im Soll, tat man sich zwar trotz früher Führung im ersten Match gegen den ETV noch etwas schwierig. Doch als Emmanuel Ntsiakoh das Leder im Zentrum gewann und aus zwölf Metern in die rechte obere Ecke hob, war der siegreiche Start perfekt, woraufhin man gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst, der wiederum mit seinem 1:0-Sieg gegen die SpVgg Billstedt-Horn gut im eigenen Plan war, ein furioses Anrennen veranstaltete. Dieses ging mit einem 6:0-Kantersieg noch gnädig für die Blau-gelben aus. So waren vergebene Gelegenheiten, wie die Doppelchance für Max Marie und Julius Kliti, bei der ersterer an BU-Schlussmann Yanis Luca Pfeil scheiterte und Kliti den Nachschuss an die Latte setzte (4:00), keine Seltenheit bei den Rothosen, die somit mit einem Tor Rückstand ins Duell der Giganten gegen den FC St. Pauli gingen.
Umso wichtiger war dabei das umjubelte, sowie zu diesem Zeitpunkt verdiente Tor zum 1:0, bei dem eine kurz ausgeführte Simonovic-Ecke genau vor dem linken Fuß Milad Nejad-Hali Lors landete (4:19). Und dass dieser mit ebendiesem linken Schlappen ein riesiges Schusspotenzial hat, weiß man in der Szene nicht erst seit seinem wegweisenden Distanztreffer am vergangenen Wochenende, der seine Farben gegen den VfL Lohbrügge vor einer Nullnummer und dem verbundenen drohenden Aus rettete.
Es roch also nach einer Vorentscheidung zu Lasten der etwas nervös agierenden Kiezkicker, die Glück hatten, dass Schlussmann Bendix Große zweimal einen eigenen Abspielfehler wieder wettmachen konnte (3:45 & 5:22). Quasi 90 Sekunden vor Ultimo eröffnete Golpon dem Brummerskamp-Quintett jedoch plötzlich wieder ganz neue Perspektiven, als er bei Matti Beimgrabens rettender Torwartaktion gegen einen Pietrusschka-Rechtsschuss goldrichtig stand und dieses hitzig geführte Duell zu einer Punkteteilung lenkte.
Für den arg enttäuschten HSV-Torsteher ein Rückschlag, für den Spannungsbogen in der stimmungsgefüllten Halle an der Kerschensteinerstraße ein absoluter Gewinn!
Und tatsächlich wurde es das „Finale furioso“, in dem der HSV gegen die Jungs aus Billstedt-Horn, die bis dato lediglich beim 1:1 gegen den ETV punkteten (Trainer-Sohn Dat Tien Nguyen traf per Rechtsschuss im Anschluss an einen Eckball zum Endstand, nachdem der ETV früh durch Max Dörholt in Front ging und durch Aktionen, wie Dörholts Scheitern am BH-Schlussmann (1:46) dem Sieg sehr nahe kam.), eine torreiche Vorlage für den Rivalen liefern musste, worum sich das Reddersen-Team auch sofort bemühte. Trotz rascher 2:0-Führung nach zwei Minuten (Kapitän Milad Nejad-Halijor traf nach wunderbarem Doppelpass mit Joe Gilleßen, während es Amir Mohammadi mit aller Kraft durch die Mitte schaffte) war den Norderstedtern eine gewisse Hektik nicht abzusprechen, was durch Szenen, wie Mohammadis Pfostenschuss, dem im Nachschuss ein knappes Verfehlen durch Gilleßen folgte (2:20), augenscheinlich wurde.
Auf der anderen Seite vergaß man derweil durch all den Offensivschwung das kompakte Verteidigen, sodass der Außenseiter durchaus über Konter gefährlich wurde, diese aber meist nicht präzise genug ausgespielt waren.
Gegen Ende der Partie erhöhte der HSV durch Maurice Lüllemann und einen Doppelpack Julius Klitis auf den 5:0-Endstand, der dem FC St. Pauli im letzten Spiel des Tages gegen den sicheren Vize-Vize-Hallenmeister BU (sicherte sich zwischendurch den dritten Platz, indem man einen langsam etwas ermüdeten ETV mit 2:0 besiegte) die Aufgabe machte, dieses mit mindestens fünf Toren Unterschied zu gewinnen, um sich nach 2014 zum zweiten Mal Hallenmeister des HFV-Jahrgangs 2004 nennen zu dürfen.
Ein Matchball, den das Team von Trainer Michel Welke auch sofort verwandeln wollte, schaltete der FC auf dem akustischen Teppich des euphorischen Anhanges eine Angriffswelle nach der anderen auf das BU-Tor, in das bereits nach drei Minuten gleich dreimal getroffen werden konnte. Zwei eher rustikal erzielten Treffern von Ludwig (0:52.) und Antonio Verinac (1:35) folgte dabei ein überlegter Linksschuss von Pietrusschkas in die lange Ecke, nachdem ihn Verinac sauber erspähte.
Doch abschenken wollten die Langenfort-Kicker diese Partie nicht, verschafften sie sich nach diesem Gegentorhagel durch leidenschaftliche Zweikampfführung und etwas mehr defensive Ordnung etwas Luft gegen ein St. Pauli, des bei aller Überlegenheit noch zwei Tore brauchte. Das erste davon servierte Michel Ludwig seinen Fans nach einem Konter, bei dem sich Antonio Verinac mit seiner direkten Vorlage die dritte Torbeteiligung des Spiels sicherte (8:48) – die Stimmung auf dem Siedepunkt, doch auch eine Dreiviertelminute vor Ultimo fehlte Braun-weiß, das an diesem Tag in Schwarz spielte, noch ein einziger Treffer, den Niklas Gerland in Form eines schmissigen Linksschusses aus der Distanz markierte – 5:0!
Die letzten Sekunden waren da nur noch einfache Verwaltung, bis die Schlusssirene für Gewissheit sorgte: Hamburgs Hallenmeister der jungen D-Junioren 2016 ist der FC St. Pauli, der Hamburger SV dagegen „nur“ niedergeschlagener Vize-Meister, während der „kleine HSV“, der HSV Barmbek-Uhlenhorst, das Kunststück fertig brachte, trotz elf Gegentreffern Bronze zu gewinnen. Eine große Leistung verrichtete aber freilich auch die J4 des Eimsbütteler TV als Vierter und die J1 der SpVgg Billstedt-Horn (nur um ein Tor schlechter auf Rang fünf), die es aus 223 gemeldeten Teams unter die besten fünf geschafft haben.

Die Abschlusstabelle:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Pkt

01

FC St. Pauli 3.D (J1)

 4

3

1

0

15:1

10

02

Hamburger SV 2.D (J1)

 4

3

1

0

14:1

10

03

HSV BU 6.D (J1)

 4

2

0

2

  3:11

  6

04

Eimsbütteler TV 9.D (J4)

 4

0

1

3

  1:10

  1

05

SpVgg Billstedt-Horn 1.D (J1)

 4

0

1

3

  1:11

  1


Der FC St. Pauli spielte in folgender Besetzung:
Große – Wagner, Baafi, Golpon, Verinac, Ludwig, Gerland, Pietrusschka, Tikvic, Trainer: Michel Welke

Der Hamburger SV spielte in folgender Besetzung: Beimgraben – Ntsiakoh, Lüllemann, Kliti, Marie, Nejad Haji Lor, Mohammadi, Gilleßen, Simonovic, Trainer: Tim Reddersen

Der Eimsbütteler TV spielte in folgender Besetzung: Butter – Nieuwenhuizen, Bognar, Schmidt, Henrichs, Oliveira Kisilowski, Dörholt, Trainer: Lennart Ohnesorge & Jasper Hölscher

Torschützen:
1. Golpon (FC St. Pauli, 4 Tore)
2. Verinac, Ludwig (beide FC St. Pauli), Mohammadi, Simonovic (beide Hamburger SV, 3)
6. Pietrusschka, Tikvic (beide FC St. Pauli), Nejad Haji Lor, Kliti (beide Hamburger SV), #9 (HSV BU, 2)
12. Gerland (FC St. Pauli), Ntsiakoh, Gilleßen, Lüllemann (alle Hamburger SV), Dörholt (Eimsbütteler TV), Nguyen (SpVgg Billstedt-Horn), k.A. (HSV BU, 1