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Mittwoch, 13. Juni 2018

Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1.D - Einigkeit Wilhelmsburg 1.D

Einigkeit: erst auf Kurs, dann neben der Spur
Germania lässt sich von Hektik nicht beirren und dreht die Partie

Noch einmal „gierig sein“, die Saison, die Germanias 2005er mit der Landesliga-Qualifikation bereits krönen konnten, standesgemäß beenden und nebenbei bloß keine Wettbewerbsverzerrung im noch tobenden Kampf um die verbliebenen Landesliga-Plätze betreiben.
Eine dreifache Mission, die die Schnelsener, abgesehen von der etwas uninspirierten ersten Halbzeit der Marke „Sommerfußball“ (Trainer Elvir Sinanovic), letztlich seriös erfüllten.
Sehr zum Ärger von Gegner Einigkeit Wilhelmsburg, der sich vor allem durch ein für sie irreguläres Tor um das Saisonziel gebracht fühlte. Aber der Reihe nach:
Vom Dickicht des Feierabendverkehrs ausgebremst, versuchten die erst nachträglich in voller Mannschaftsstärke anwesenden Gäste, das schnelsener Spiel mit emsiger Zweikampfarbeit in Schach zu halten. Und vorne würde es schon ein gelungener Torabschluss richten. – Volltreffer!
20 Minuten des Abwartens lohnten sich, als Omar Megeed tatsächlich eine hohe Direktabnahme aus der zweiten Reihe formschön rechts oben versenkte.
Bei diesem Spielstand wäre Einigkeit die kommende U14-Landesliga gewiss gewesen.
Doch da war ja auch noch ein Gegner, der mit Samir Amiris starker Spieleröffnung auf den startenden Luca Rüth trotz vergebener Torchance einmal die eigenen Qualitäten aufblitzen ließ (25.).
Von diesen präsentierten sie nach dem Seitenwechsel dann auch so viel, dass der Rückstand schnell wieder weggewischt war. Julian Amanns geistesgegenwärtiger Einwurf, Nic Kretschmars clevere Weiterleitung und schon konnte Luca Rüth seine Schnelligkeit im Rücken der Abwehr treffsicher ausspielen.
Spätestens jetzt rückte nun auch Schiedsrichter Abdullah Damar (Niendorfer TSV) in den Fokus, reklamierte der fuchsteufelswilde Luan Ahmeti von der ballfernen Trainerbank aus, dass Rüth den Ball zuvor hinter der Grundlinie geführt habe.
Ohne Torlinientechnik kaum restlos aufzuklären, aber definitiv keine Entschuldigung für die teils unsportliche Herangehensweise der Spieler in Schwarz, von denen kurz darauf gleich zwei (Omar Megeed und Iljaz Bektesi) für fünf Minuten vom Feld gestellt wurden.
Megeed hatte nach einem an sich eigenen Foul an Amann eine Rudelbildung initiiert, in der auch Germanias Samir Amiri ordentlich mitmischte. Er „durfte“ gleich mit nach draußen.
Sportlich brillierte das Sinanovic-Nonett indes mit einem feinen Überzahlangriff über die Stationen Arambasic, Rüth und Kretschmar, bei dem einzig der Abschluss nicht ganz passte (41.).
Dieser sollte zehn Zeigerumdrehungen später schließlich gelingen, kombinierten sich Antonio Arambasic und Nic Kretschmar munter per Doppelpass durch das offene Zentrum zur 2:1-Führung.
Fall erledigt, würde man meinen, zumal Germania mit Lazar Radoicic´ vermeintlichem 3:1 (zu Unrecht wegen Abseits aberkannt) weiter nachlegte.
Der Mann an der Pfeife, der bereits die ersten 30 Minuten um unverständliche sechs erweiterte, hielt die zerfahrene Partie allerdings mit einem erneut horrenden Zuschlag von fast zehn Minuten künstlich am Leben.
Zeit, die die ob der (End-)Ergebnisse der Konkurrenz frustrierten Wilhelmsburger nicht zu einer Schlussoffensive nutzen konnten. Stattdessen stand stets die Konfrontation mit den Gegenspielern auf dem Programm. Bizarrerweise führte dies in Nachspielminute acht (!) sogar zur Hinausstellung des Schnelseners Amiri, der einen Einwurf, von Megeed einmal mehr provoziert, absichtlich ins Tor-Aus warf. Eine interessante Regelauslegung des Zeitspielbegriffs…
Konnte sich nach einem harten letzten Spiel feiern (lassen): die
künftige U14-Landesliga-Elf Germania Schnelsens.
Was dem Gäste-Torschützen und seinen enttäuschten Kollegen zu diesem Zeitpunkt offenbar gar nicht klar war: am 24.06. werden sie in einem Entscheidungsspiel im Duell der zweitbesten Sechsten durch das Nachrückerverfahren noch ein Finale um die Landesliga auf neutralem Platz bekommen. Altona 93, das ebenfalls sechs Zähler sammelte, kann sich schon auf eine hoch emotionale Angelegenheit freuen.
Der dortige Sieger könnte in der kommenden Spielzeit indes einer der Ligakonkurrenten Germanias werden, das eine insgesamt gelungene Spielzeit erst lautstark auf dem Platz, in der Kabine und schlussendlich bei köstlichem Grillgut an der frischen Luft feierte – wohl bekomm´s!

TuS Germania Schnelsen 1.D: Monteforte – Klug, Doleschall, Strelow, Luck – Amiri – Wisbar, Becker, Rüth, eingewechselt: Kretschmar, Arambasic, Amann, Radoicic, Trainer: Elvir Sinanovic

Tore: 0:1 Megeed (20.), 1:1 Rüth (37. Kretschmar), 2:1 Kretschmar (51. Arambasic)

Verwarnungen: keine – A. Ameti

Zeitstrafen: Amiri (39. Rudelbildung) – Megeed (39. Rudelbildung), Bektesi (39. Rudelbildung)

Hinausstellungen: Amiri (60.+8, Reklamieren) – keine

Schiedsrichter: Abdullah Damar (Niendorfer TSV, Note 5,5: spätestens ab der zweiten Halbzeit mit der niemals unterbundenen Hektik überfordert. Überraschte mit einigen kreativen Regelauslegungen und horrenden Nachspielzeiten (insgesamt fast 16 Minuten).)

Zuschauer: 48