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Samstag, 9. März 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Harburger TB 1.B

Standard-Niederlage
Trotz Chancenfüllhorn: Ruhende Bälle zwingen SCS mal wieder in die Knie

„Die Ergebniskrise bleibt“, musste Schanzes Arthur Schreiber nach der vierten Niederlage in Serie – dem sechsten Match ohne Dreier – ohne Umschweife gestehen, dass der wichtigste Parameter im Fußballsport – die Tore – wieder einmal zur Mehrheit auf der Gegenseite versammelt waren. 1:3 gegen den nun nicht mehr so direkten Konkurrenten aus Harburg, doch die Erkenntnis, „das dominierende Team“ gewesen zu sein, lässt dann doch wieder etwas Optimismus inmitten der sportlichen Dürrezeit an der Sternschanze 9 zu.
Schließlich hatte man es selbst in der Hand, den berühmten Bock aus eigener Kraft umzustoßen. Vor allem, nachdem die Negativrotation wieder voll in Fahrt gekommen war.
Mohammad Idos Halbfeld-Freistoß köpfte Emir Ben Fraj ungehindert ein (17.), ehe Kapitän Ido eine ähnliche Situation von links in gleicher Disziplin mit dem 0:2 krönte (21.).
Zwei ruhende Bälle und der SCS durfte wieder einmal hinterherlaufen.
Eine Herausforderung, der man sich diesmal jedoch aktiv stellte. Den Auftakt machte der umtriebige Schreiber aus spitzem Winkel (rechtsoben vorbeigerauscht, 24.), um den Rückstand nur Sekunden später per Abstauber zu halbieren (25.). „Ich habe darauf spekuliert, dass der Torwart den Ball abprallen lässt und bin durchgelaufen. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie habe ich ihn reingemacht“, kommentierte der Torschütze seinen Anschlusstreffer, den Kleon Lorenz mit einem flatternden Geschoss aus dem Zentrum eingeleitet hatte.
„Ärgerlich, dass Theo und ich dann im Anschluss mit unseren beiden Fernschüssen nicht noch einen reinmachen“, wichen die Torfreuden noch innerhalb der ersten Hälfte dem Bedauern über zwei Großtaten des „sehr, sehr guten“ Behram Arslan, der gegen Theo Spöhrer (29.) und erneut Schreiber (40.+1) zweimal fantastisch im Fluge parierte. „Es war schwierig, da ein Tor zu machen.“.
Ebenso in Abschnitt zwei, wo die Chancenverwertung „ein großes Thema blieb“. Allein der heuer wieder einmal auf der „Zehn“ aufgebotene Kapitän schoss zu Beginn des zweiten Durchgangs drei Fahrkarten (66., 55. & 43.): „(...) einer geht unglücklich drüber, den anderen hält der Torwart überragend! Und einmal schieße ich auf den Mann.“.
Am spektakulärsten kam dabei sicher Arslans Rettung im Spagat gegen Schreibers 15 Meter-Versuch daher (55.).
Doch auch für die anderen Marineblauen blieb das Tor wie vernagelt. So ging auch „eine krasse Eins-gegen-eins-Situation“ mit Lorenz an den reflexstarken Torwart-Riesen (54.).
Schanze voll am Drücker („Wir hätten schon mindestens zwei Tore machen müssen!“, doch den Treffer machten die Süd-Hamburger – natürlich wieder nach einem ruhenden Ball!
Das sicherste Feld im SCS-2008er-Bullshitbingo erfüllten Idos Eckstoß von rechts und Ben Fraj mit Kopfballtor Nummer zwei an diesem Abend (59.).
„ Das funktioniert ja nicht, dass wir drei Standardgegentore bekommen und das ganze Spiel besser sind und dann 3:1 verlieren!“, haderte Schreiber mit den eigenen Schwächen, die das Schanzenteam nicht nur heute ins Hintertreffen brachten.
Der Wille war der Elf vom gleichnamigen S-Bahnhof auch danach nicht abzusprechen, wobei die Gäste durch Ben Elmers (65., 70. & 72.) und Daniel Bulat (71.) nur von SCS-Fänger Shivnath Arora am etwas schmeichelhaften 1:4 gehindert wurden.
So oder so bleibt der rückrundenschwache Sportclub auf Rang sieben der U16-Landesliga kleben, wenngleich sich die „spielerische Krise im Vergleich zum letzten Spiel“ laut Schreiber „sehr, sehr gut entwickelt“ habe. „Wir waren alle nochmal deutlich motivierter, weil wir einfach wollten, heute. Und das hat man deutlich gemerkt!“. Nur „muss man dann ein bisschen an der Chancenverwertung arbeiten.“.
Obwohl es für die verbliebenen Spiele „extrem schwer wird, auf die Plätze eins bis drei zu kommen“, bleibt es im Schanzenviertel beim Kredo „einfach weitermachen“. „Wenn man das HTB-Spiel sieht, dann ist da trotzdem noch Hoffnung da, dass man Fußball spielen kann. Wenn man dann mal Ecken und Freistöße verhindern würde und probiert, so wenig Standardmöglichkeiten wie möglich gegen einen zu verursachen. Dann können wir solche Spiele auch gewinnen“, so Torschütze Schreiber, der mit seinen Kollegen nach zweiwöchiger Ferienpause am 30.03. mit dem unten angesiedelten SC Vier- und Marschlande einen „vermeintlich leichteren Gegner“ vor der Flinte (mit Ladehemmungen) hat. „Wie viel leichter der Gegner ist, muss man dann gucken.“.
Der einstweilen auf Platz drei vorgestoßene HTB bekommt es dagegen bereits am kommenden Wochenende auswärts mit dem ergebnistechnisch launischen Team von Atlantik 97 zu tun.

Tore: 0:1 Ben Fraj (17. Ido), 0:2 Ido (21.), 1:2 Schreiber (25. Lorenz), 1:3 Ben Fraj (59.)

Schiedsrichter: Raja Brülle (Walddörfer SV)

Zuschauer: 45



Dienstag, 5. März 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Rahlstedter SC 2.B

Viel Theater, keine Überraschung, aber ein „Mutmacher“
Überraschend spannender Pokalabend mit jeder Menge Unterhaltungswert

Keine Pokalüberraschung, aber ein „Mutmacher“ und „eine gute Voraussetzung, in den nächsten Ligaspielen wieder zu punkten“ erkämpfte sich die in der U16-Landesliga zuletzt arg schwächelnde Elf des SC Sternschanze im Viertelfinale des Trainingslager.com-Pokal (dieser scheußliche Name geht auf den entsprechenden Sponsor des HFV zurück).
Zunächst zum Sportlichen: Giftig in den Zweikämpfen, kompakt in der Staffelung und mit einem abermals gut aufgelegten Enno Gloßner zwischen den Stangen, machte man dem klassenhöheren Oberligisten aus Rahlstedt das Leben schwierig. Kaum einmal kam man auf dem kurz bemessenen Kunstgrün am S-Bahnhof in die Tiefe, sodass erstmal vornehmlich der Fernschuss herhalten musste (13., 14. & 21.). Besonders Luca Gätjens´ Freistoß, den Gloßner gekonnt ins Tor-Aus wischte, bezeugte die rahlstedter Distanzgefahr (21.).
Schanze dagegen wartete geduldig auf den einen Moment, der in Minute 18 tatsächlich eintreten sollte. Langer Ball von Till Steinfeld in den Rücken der hoch postierten RSC-Kette, der auch die Fußarbeit von Schlussmann Jesko Clausen keine Hilfe war. Schwache Klärung zu Shahab Ahmadi, dem aus 35 Metern das hohe Ding zum überraschenden, wie umjubelten 1:0 gelang. „Sehr schön gemacht, von Shahab!“, lobte Kapitän Arthur Schreiber. „Die Freude groß, die Euphorie groß! Dann fällt das 1:1 ein bisschen unglücklich, weil wir eigentlich gegen den Ball eine sehr gute erste Hälfte gespielt haben“, lagen Freud und Leid nur ein knappes Spielviertel auseinander. „Gute Flanke von unserer linken Seite, dann kriegen wir die Zuordnung im Zentrum nicht ganz hin.“. Samuel Aragon Capotes Hereingabe köpfte Andrej Karanovic mühelos zum Halbzeit-Gleichstand ein (37.). „Ein bisschen ärgerlich, dass es dann direkt vor der Pause fällt.“.
Den nächsten guten Zeitpunkt zum Treffer erwischten die Gäste zehn Minuten nach dem Seitentausch. Schanze hier einmal zu passiv und schon war Elias Aziz im Strafraum nicht mehr zu bremsen – stark gemacht, von der Nummer sieben (50.)!
Der Favorit jetzt in der Vorhand – und mit einem Pfostenschuss (59.), ehe das anschlüssige Strafraumgewusel ergebnislos blieb (59.). Auch zwei Tempochancen für Karanovic (62. & 65.) und ein Gätjen-Freistoß (knapp drüber, 68.) trugen (noch) nicht zum SCS-K.O. bei.
Stattdessen erhielt Marineblau auf den letzten Metern noch einmal etwas unverhoffte Schützenhilfe vom Unparteiischen, als dieser den für ein Verbalvergehen verwarnten Leo Hrgic bei einer Spielverzögerung in flagranti erwischte und folgerichtig für fünf Minuten vom Feld schickte (77.).
In Unterzahl meldete dann Simeon Dill aus zentraler Position Anspruch auf das 2:2 an (78.), doch zu hoch angesetzt.
Zu früh angesetzt war dagegen die Zeitstrafenrückkehr von Hrgic, den das Trainerteam aus Rahlstedt noch vor Ablauf der fünf Minuten retour gen Spielfeld schickte. Kaum war dies dem Spielleiter aufgefallen, setzte es Verwarnung Nummer drei für den ehemaligen Niendorfer (80.+2)…
„Es fängt damit an, dass es eine unklare Körpersprache vom Schiedsrichter war. Es war unklar, ob der 17er wieder rauf darf oder nicht. Dann Rot zu zeigen ist richtig, wenn er noch nicht rauf darf. Das lässt das Ganze natürlich ein bisschen ausarten: Eltern außer sich, die ganze Bank außer sich, der Trainer sieht gelb-rot – völlig richtig! Unerlaubtes Betreten des Platzes und viel zu viel Reklamation. Der andere sieht auch noch gelb – auch richtig. Für mich waren die roten Karten alle berechtigt“, erläuterte Schreiber die Vorkommnisse zu Beginn der insgesamt sechsminütigen Nachspielzeit, für die neben Hrgic eben auch sein lautstarker Trainer Sven Lorek einen Platz außerhalb des Innenraums zugewiesen bekam…
Von dort aus beobachteten die beiden jedoch nichts Entscheidendes mehr. Das Oberligateam setzte sich mit der größeren (sportlichen) Reife durch, was in Anbetracht einer weiteren Rudelbildung fast in den Hintergrund rückte. „Man kennt es mittlerweile. Ich glaube, da müssen wir uns als Team mal ein bisschen zusammenreißen und zurückhalten. Es kann ja nicht sein, dass das immer so endet“, ist man sich indes beim Schanzenclub der frappierenden Häufung von intelligenzbefreiten Gewaltvorfällen nach den eigenen Spielen bewusst. Schade, denn eigentlich hatte man sich im Fußballkontext durchaus Positivschlagzeilen verdient. „Wir haben heute nochmal gezeigt, dass wir wirklich Fußball spielen können und ein wirklich gutes Team sind. Nur haben wir das in den letzten Ligaspielen nicht so auf den Platz bekommen haben, wie wir es hätten auf den Platz bringen müssen“, erläuterte Schreiber die Diskrepanz zwischen der Punktspieleinstellung „Du spielst hier mal unentschieden, verlierst da mal. Alles okay, wird noch alles“ und dem „„Alles oder nichts“, das „einen großen Unterschied macht“.
Vielleicht lässt sich diese sportliche Positivattitüde doch einmal ins kommende Ligamatch, einem „sehr wichtigen Spiel gegen den HTB“ rüber retten. „Wir müssen jetzt wieder in die Spur finden, in der Liga. Und ich glaube, dass wir das mit einem Sieg gegen HTB schaffen können.“.

Tore: 1:0 Ahmadi (18. Steinfeld), 1:1 Karanovic (57. Aragon Capote), 1:2 Aziz (50.)

gelbe Karten: Shafaei Shamsabadiyan – Hrgic, Lorek (Trainer), Eskicioglu (Co-Trainer)

Zeitstrafe: Hrgic (77., Spielverzögerung)

rote Karten: Hrgic (80.+2, unerlaubtes Betreten des Spielfeldes), Lorek (Trainer, 80.+2, Meckern)

Schiedsrichter: Joel Golsch (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 70

Sonntag, 3. März 2024

Spielbericht Niendorfer TSV 2.B - SC Sternschanze 1.B

„Rückrundenkrise“ setzt sich fort
0:3 am Bondenwald: SCS bleibt auch im fünften Rückspiel sieglos

2024, in China das Jahr des Holzdrachens, der für Kraft, Stärke, Energie, Glück und Erfolg steht. Bis ins Schanzenviertel hat sich dies offenbar noch nicht herumgesprochen. Mit einem leistungsgerechten 0:3 holte man sich in Niendorf Landesligaschlappe Nummer drei in Serie (bei 0:11 Toren) ab, wobei vor allem die Art und Weise wieder Anlass zur Sorge bereit.
Am Bondenwald, wo man mit dem Niendorfer TSV den zuletzt aus dem Pokal eliminierten Gegner traf, machte sich der geneigte Schanzenfan zu Beginn durchaus Hoffnungen auf ein Positivergebnis. Arthur Schreibers Freistoß beförderte Felix Lenzen in letzter Instanz über die Linie, doch Schiedsrichter Joel Golsch (Eimsbütteler TV) erkannte berechtigterweise auf Abseits (4.).
Ein guter Start der zuletzt gerupften Gäste, denen daraufhin aber einiges an gegnerischen Abschlüssen um die Ohren flog. Christoph Danger fehlte in der Mitte nicht viel (8.), der agile Johann Schönberg sah seinen Versuch vom formstarken Enno Gloßner pariert (15.) und Tim Rademann touchierte liebevoll den Außenpfosten (18.).
Weitere Gelegenheiten folgten, doch der Treffer mochte irgendwie nicht fallen.
Erst eine unnötig durch Baran Sütcüs Ballverlust entstandene Ecke schaffte schließlich Abhilfe. Schönberg von der Fahne, Tyron Alexandre wuchtig per Kopf – 1:0 (40.+1)!
„Was es so schwierig macht, ist, dass wir keine Ecken verteidigen können!“, sang Schreiber einmal mehr das altbekannte Klagelied, welches heuer eine Fortsetzung im „zu langsamen Nachsetzen im Sechzehner“ fand. Kurz nach der Pause war nämlich erst Schönberg zum parierten Schuss gekommen, dessen Zweitverwertung Mark Iosef recht unbehelligt mit dem 2:0 finalisierte (45.). Kurz davor hatte ihm noch die Horizontalstange im Wege gestanden (43.).
Die wieder entmutigt wirkenden Schanzenkicker kamen dagegen kaum einmal konstruktiv zum Zug. Anton Kuhlmanns frecher Heber aus der vierten Reihe überflog zwar den weit vor seinem Tor postierten Justus London, verfehlte jedoch auch seine Destination (50.).
Konkreter wurde auf der anderen Seite abermals Schönerg, der mit links haarscharf nicht zum Torjubel kam (53.).
Dieser war unter frühlingshafter Märzsonne nur noch Iosef vergönnt, als dieser gleich mehrfach in der Gefahrenzone draufhalten durfte (63.). Irgendwann ist dann auch mal einer drin…
Sportlich war damit der vorzeitige Schlusspunkt hinter eine Partie gesetzt, die kurz vor Ende noch Kurioses bereithielt: Wegen einer aufreizenden Spielverzögerung (Ballhochhalten) erhielt der vorverwarnte Rademann „Ticket“ Nummer zwei vom Schiedsrichter, der gestenreich gelb-rot gen Bankspieler verteilte (80.+1). Ein Regelfehler, denn auch für Spieler außerhalb des Feldes gilt bei doppelter Verwarnung die Zeitstrafe. Der angesetzte Beobachter wird sich gefreut haben…
Wahre Freude besteht hingegen für den mit einem Zeitstrafeneintrag davon kommenden Redmann und seinen Kollegen beim Blick auf das U16-landesliga-Klassement: 13 ungeschlagene Partien spülen den NTSV nun bereits auf Rang zwei.
Sphären, von denen der schwer geschlagene Widersacher nur träumen kann. „Wir können in der Landesliga oben mitspielen, aber dafür muss auch jeder alles auf dem Platz geben. Und ich glaube, dass das in den letzten Ligaspielen nicht immer der Fall war“, bemängelte Schreiber, der dennoch der Überzeugung ist, dass „wir kein Landesligamittelmaß sind.
Man hat im Pokalspiel gegen Niendorf gesehen, dass wir sehr, sehr gut Fußball spielen können; Man hat es in der Hinrunde gesehen, nur in den Ligaspielen in der Rückrunde kriegen wir das nur nicht richtig auf den Platz“, erläuterte der Zehner mit der Kapitänsbinde die amtliche „Rückrundenkrise“, die die Wasserturmkicker in der Tabelle nun auf Rang sieben abstürzen ließ.
Keine besonders guten Vorzeichen für den heiß erwarteten Pokalabend am Dienstag gegen den Oberligisten aus Rahlstedt. Vielleicht die große Chance, wieder einmal das heldenhafte Kämpfergesicht zu zeigen...

Tore: 1:0 Alexandre (40.+1, Schönberg), 2:0 Iosef (45. Schönerg), 3:0 Iosef (63.)

gelbe Karten: Alexandre, Rademann, Simeunovic – Schreiber

gelb-rote Karte: Rademann (80.+1, als Auswechselspieler, Spielverzögerung)

Schiedsrichter: Joel Golsch (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 55



Dienstag, 20. Februar 2024

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Niendorfer TSV 2.B

Gedämpfte Pokal-Euphorie
Befreiungsschlag für gescholtenen SCS von Schock-Nachricht überschattet

Auf Landesligaebene sind sie noch nicht so recht im neuen Fußballjahr angekommen; im Pokal entfleuchte die B1 des SC Sternschanze dafür dem grauen Liga-Alltag mit dem Sprung in die Runde der letzten Acht. Ein Erfolg der Marke „Arbeitssieg“, konstatierte Mittelfeldstratege Arthur Schreiber, der als Balleroberer einleitenden Anteil am goldenen Tor des Abends haben sollte.
Bevor aber Julius Ahrens letztlich auf Zuspiel Anton Kuhlmanns gezielt in die lange Ecke vollendete (47.), zeigten die Schanzer wieder einmal ihre teils minütlich wechselnden Formzustände. „Direkt gut gestartet“ waren sie mit einer feinen Einzelaktion von Kuhlmann, der sich links durch den Sechzehner schlängelte und NTSV-Torwart Nils Müller aus ambitioniertem Winkel erstmals in Beschäftigung brachte (3.). „Immer wieder Akzente, aber nicht so wirklich Zwingendes“ präsentierte man fortan nach vorne, während sich defensiv zunehmend Probleme mit dem ausgefeilten Pressing der Gäste häuften.
Zweimal bewies Schlussmann Enno Gloßner Stärke auf der Linie (20. & 22.), einmal hatte der Niendorfer Phil Bossen Pech, dass sein Versuch noch leicht abgefälscht hinter der Grundlinie landete (23.).
„Zu diesem Zeitpunkt vielleicht ein bisschen glücklich“ schaffte Ahrens dann den Vorsprung, den man mit „viel mehr Defensivarbeit“ bis in die Schlussphase komplikationslos verteidigte. „Das haben wir sehr, sehr gut gemacht!“, freute sich Schreiber, dessen Kollege Simeon Dill im nach-innen-ziehen ein kräftiges Pfund in Richtung des klasse parierenden Müller abdrückte (52.).
In der Schlussphase ohne den aus der Partie getretenen Ahrens, aber dafür stattdessen mit so langsam schwindenden Kräften gegen den Ligakonkurrenten, wurde es ein wenig zur zähen Abwehrschlacht. „Das Verschieben war irgendwann schwierig, weil das Zentrum dann doch öfter offen war. Aber auch das haben wir eigentlich im Zentrum sehr gut gespielt“, erläuterte Schreiber eine Auswirkung der momentan tückischen Personalsituation im SCS-Lager.
Die Weißen versuchten unterdessen noch einmal den rettenden Schuss ins Elfmeterschießen, der unter anderem Tim Rademann aus der Ferne nicht gelingen sollte (77.).
Auch sechs Minuten Extrazeit und das Wissen um den einen oder anderen späten Gegentreffer in dieser Spielzeit konnten Marineblau heuer nichts anhaben. Taha Ghaiedi aus der Drehung (80.+1), Torjäger Christoph Danger (80.+5) und der aufgerückte Renato Maric mit zu viel Hektik (80.+6) versuchten es bis zum Abpfiff des zumindest im ersten Abschnitt überzeugenden Ali Kurnaz (Eimsbütteler TV) schlussendlich vergebens.
Schanze sicherte sich Viertelfinale!
Vielleicht hatte da der vorige 0:5-Schiffbruch bei Atlantik 97 auch sein Positives, wie Schreiber vermutete: „Dass wir so hoch verloren haben, hat natürlich dazu beigeführt, dass uns die Jungs in deren Köpfen zum Teil unterschätzt haben“, übte er sich in Gegnerpsychologie, um sich im nächsten Gedanken bereits dem kommenden Pokalgegner zu widmen: „Ich denke, Rahlstedt wird ein ähnliches Spiel wie Niendorf. Nur dass Rahlstedt nochmal ein bisschen besser fußballerisch ist. Aber auch da können wir über Kampf und wenn wir dran glauben, auch da zuhause weiterkommen! Dafür müssen wir uns aber auf jeden Fall die kompletten 80 Minuten zusammenreißen und nicht zehn Minuten einfach gar nichts machen!“, gab Schreiber die Losung für das Duell mit dem klassenhöheren Oberligisten aus.
Zunächst aber geht es „mit einem guten Gefühl“ ins Liga-Heimspiel gegen den „schlagbaren“ FC Süderelbe.
Bestandteil dieser Begegnung wird dann eine erneute Schweigeminute sein. Nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Uwe Wetzner (66) machte noch während des Pokaltriumphs die Nachricht eines tragischen Todesfalls in der vereinseigenen U19 die Runde. „Auf jeden Fall tragisch, wenn man so darüber nachdenkt, dass das der nächste Todesfall im Verein ist“, erklärte Schreiber etwas bedrückt, wenngleich er die Halbzeitpause als „nicht den perfekten Zeitpunkt“ für das Überbringen dieser Nachricht an das Team hielt.
Etwas gedämpft fiel daher auch der Jubel über das sportliche Positiverlebnis des Abends aus...

Tore: 1:0 Ahrens (47. Kuhlmann)

gelbe Karten: Sütcü – Sanneh

Schiedsrichter: Ali Cüneyt Kurnaz (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 57



Sonntag, 4. Februar 2024

Spielbericht Glashütter SV 1.B - SC Sternschanze 1.B

„Katastrophal schlecht“ – SCS punktet dennoch
Remis beim GSV: „eingeschüchterte“ 2008er wenden wieder einmal das Blatt

Sie haben es schon wieder getan! Rückstand, schwache Leistung – alles doof, doch dann zündeten die Stehaufmännchen des SC Sternschanze wieder die Comeback-Rakete.
Zum nunmehr siebten Mal in dieser Spielzeit rettete man ein Pflichtspiel, in dem der jeweilige Gegner bereits in Front gelegen hatte.
Im Falle des Rückrundenstarts beim Glashütter SV gerierten sich die Marinenblauen besonders drastisch als sportliche Hasardeure.
So entstand aus Schanzes Verschlafenheit und dem konsequenten Pressing der Platzherren eine Begegnung der Marke Einbahnstraßenfußball. „Wir waren einfach nicht wach, nicht konzentriert, haben uns einschüchtern lassen“, urteilte Arthur Schreiber hart über seine Farben, die bereits nach einem Dutzend an Spielminuten viermal Glück hatten, dass Scott Wilson aus der Ferne (1.), Loris Ngomegni an die Latte (2.), sowie Lasse Köster per Kopf (4.) und Kerim Arslan im Duell mit dem Schlussmann (12.) die Ladehemmung hold war.
Alles, was einen Oberligaanwärter ausmacht, blieb der Hinserienvierte an der Poppenbütteler Straße schuldig. „Da kann man von einem Abstiegskandidaten reden. Es kann nicht sein, dass wir da so untergehen!“, polterte Schreiber, dem vor allem die lausige Abwehrarbeit bei gegnerischen Ecken bitter aufstieß: „Das ist katastrophal schlecht gewesen, was wir da veranstaltet haben! Vor allem in der ersten Hälfte. Jede Ecke kam gefährlich mit Schnitt aufs Tor – das war schon echt krass!“.
Kein Wunder also, dass es ein rückenwindunterstützter Ball von der Fahne war, der die längst überfällige Heim-Führung einleitete, nachdem Torwart Shivnath Arora noch sein Duell mit dem heranrollenden Alen Tigranyan gewonnen hatte. Der aufgerückte Linus Polster hatte zwar zunächst Pech, dass seinem Kopfball noch Personal im Wege stand, doch im Nachsetzen schob Innenverteidigerkollege Rajvir Gill den Ball schließlich über den Strich (21.).
Ein Weckruf für die Auswärts-Elf war dies allerdings nicht. – im Gegenteil. Wiederum fand eine Ecke Fabio Dennstedts Abwehrkante Polster, der diesmal auf direktem Wege hoch oben einköpfte (25.).
Zahlreiche weitere Gelegenheiten, den Vorsprung auszubauen, folgten. Unter anderem setzte Marlon Herzog nur haarscharf zu hoch an (26.).
Schanze, das „ohne Kommunikation“ und mit „zu wenig Bewegung und Rotation im Zentrum“ weiterhin nur langsam in die Gänge kam, hätte sich über ein 1:5 zur Pause definitiv nicht beschweren dürfen. 1:5, weil kurz vor der halbzeitlichen Motivationspredigt Kleon Lorenz durch einen fälschlichen Abseitspfiff am wohl sicheren Treffer (der Goalie war bereits umkurvt) gehindert wurde (38.).
Als ein „ganz anderes Team“ kehrte man daraufhin aus der Pause zurück. Die Forderung, „mutig herauszugehen“ fand in deutlich mehr Zweikampfpräsenz und verbesserter Passquote Erfüllung. Für ergebnistechnische Korrektur sorgte eine Viertelstunde nach Wiederbeginn ein berechtigter Strafstoßpfiff, den der selbst gefoulte Shahab Ahmadi zum Anlass für das sicher besorgte 2:1 nahm (56.).
Da waren sie wieder, die Totgesagten, die Lorenz im Dribbling mit anschließender Rechtsschussfackel von halbrechts endgültig wieder aus der Gruft hievte (61.).
Ein Horror dagegen für die Norderstedter, denen im sechsten Heimspiel der Saison tatsächlich noch die sechste Nullrunde drohte. „Glashütte bisher noch ohne Punktgewinn zuhause – wird ja ganz easy!“, erkannte Schreiber derweil ein mögliches Moraldefizit in seinem Lager, das andersherum die letzten vier Duelle mit der Inkuletz-Elf allesamt verlor.
Tigranyans vergebene Konterchance deutete den Angstgegnerstatus wieder ein wenig an (63.).
Dem Dreier näher waren auf den letzten Metern jedoch die Gäste, denen eine famose Fußabwehr Dawit Christophs gegen Ahmadi einen Strich durch die Rechnung machte (70.). Auch fehlte es dem eingewechselten Julius Ahrens, dessen flinke Füße eine Bereicherung darstellten, an der letzten Genauigkeit (72.). Die Königschance zum Dusel-Sieg folgte in der Nachspielzeit, als Ahmadi frei an Christoph scheiterte und der Winkel für Lorenz´ Abstauber etwas zu spitz geriet (80.+2).
„Ärgerlich, dass wir unsere Chancen nicht reinmachen; das wäre ganz geil gewesen, wenn wir das dann noch drehen“, trauerte Kollege Schreiber einem Sieg hinterher, der an diesem Sonntagnachmittag allerdings auch etwas zu viel des Guten gewesen wäre.
„Wach sein – in beiden Hälften!“, lautet somit die Losung für das anstehende Heimspiel gegen Kellerkind Altona 93, das „wir nicht unterschätzen dürfen“.
Bis dahin hat Schanzes Nummer 10 noch eine sinnvolle Trainingsidee: „Ecken verteidigen sollten wir vielleicht wirklich mal üben. Und das nicht nur die ganze Zeit sagen, sondern irgendwann auch mal umsetzen!“.

Tore: 1:0 Gill (21. Dennstedt), 2:0 Polster (25. Dennstedt), 2:1 Ahmadi (56., Strafstoßtor, Gill an Ahmadi), 2:2 Lorenz (61.)

gelbe Karten: Polster, Siebrecht, Arslan – Schreiber

Schiedsrichter: Dennis Klietsch (Hamburger SV, Note 4)

Zuschauer: 50




Samstag, 27. Januar 2024

Spielbericht SC Alstertal/Langenhorn 1.C - SC Sternschanze 1.B

Erst „gut eingespielt“ – dann „überheblich“
Schanzes U16-Landesligateam offenbart zwei unterschiedliche Gesichter

41 Tage Hunger auf das nächste Feldspiel hatte die B1 des SC Sternschanze überstehen müssen, bis es nach dem Feiertags- und Generalabsagenblues nun endlich wieder unter freiem Himmel an das runde Leder ging – durchaus erfolgreich, legt man das 5:1-Endresultat beim U15-Oberligavertreter SC Alstertal/Langenhorn zugrunde.
Diskutiert wurde nach dem Spiel jedoch hauptsächlich über Umgangs- und Verhaltensformen – über „Wörter oder Sätze, die dann ein bisschen zu viel sind“ und „ein bisschen Trashtalk“, der vielleicht doch irgendwie „dazu gehört“.
So richtig freundschaftlich ging es nämlich nicht mehr zu, nach einer ersten Halbzeit, die der SCS durchaus als Erfolg für sich verbuchen darf.
Eine „sehr gut umgesetzte Systemumstellung auf 4-3-3“ ließ die im Ausweichrot zu Werke gehenden Schanzenkicker um den aus zentraler Position offensiv eröffnenden Arthur Schreiber (hauchdünn daneben, 3.) motiviert ins Fußballjahr 2024 starten.
Frei von jedwedem Formationsgeklüngel nickte Lukas Reiß eine Schreiber-Ecke mit viel Platz um sich herum in der Parzelle zum 0:1 ein (7.), während Ariyan Shafaeian Shamsabadiyans Großchance die immer wieder eingestreuten „guten Steilpässe“ und „tiefen Läufe“ fast mit Zählbarem belohnt hätten. Der etwas mutlose Abschluss verkam jedoch zur Rückgabe (19.).
Nicht so im Falle des kurz zuvor eingewechselten Kleon Lorenz, der über rechts seinen Tempovorteil zum Treffer nutzte (34.), der ihm wenig später verweigert blieb (37.).
Bis auf zwei Ausreißer, bei denen Tormann Enno Gloßner jeweils gegen Leo Thobaben vereitelte (17. & 29.), hatte Schanze das Geschehen stets unter Kontrolle. Einzig die wiederholte Uncleverness im Umgang mit der Abseitsregel ließ arg zu wünschen übrig…
Ganz ohne Abseitsverdacht, aber dafür mit klar definierter Freistoßtaktik ermurmelte man sich direkt vor dem Halbzeitpfiff das 0:3. Schreiber brachte das Ei auf den zweiten Pfosten, wo der aufgerückte Koyar Hameed Mohammed  am Happyend im Strafraumchaos beteiligt war. Schlussendlich notierte Schiedsrichter Mehran Atai (Glashütter SV) Noah Taddigs als Torschützen (40.+2).
Vielleicht ein wenig ein Tor zum falschen Zeitpunkt, schlich sich schon auf dem Weg zum Wiederbeginn „eine gewisse Überheblichkeit“ der führenden Gäste ein, wie es der ebenfalls mit „Phasen, in denen ich das Spiel nicht mehr ernstgenommen“ auftretende Schreiber formulierte. Der ein Jahr ältere U16-Landesligist versprühte fortan eher den odiosen Charme einer achten Klasse auf Exkursion.
Exemplarisch dafür die Art und Weise, wie sich der im zweiten Durchgang zwischen den Pfosten aufgebotene Shivnath Arora über seinen gegen Ilias Wahidi parierten Strafstoß recht aufreizend freute (75.). Wahidi, unterdessen laut eigener Aussage gegenüber der SCS-Innenverteidigung einem Parkplatzfight nicht abgeneigt, war beim ersten Gang zum Punkt noch als Sieger des Duells gegen den hier verladenen Schlussmannes hervorgegangen (54.).
100 Prozent Trefferquote dagegen drüben, wo Theodor Spöhrer (50.) und der selbst gefoulte Shahab Ahmadi (61.) jeweils die Auswärtstore vier und fünf von der Strafstoßmarke aus besorgten. „Ich denke, alle vier Strafstöße, die der Schiedsrichter gegeben hat, waren berechtigt“, bewertete Schreiber das ungewöhnliche Schiedsrichterhandeln wohlwollend.
Eine „Leistung, die zumindest in Ordnung ist, für das erste Testspiel, wo wir doch lang kein Testspiel hatten“, bescheinigte der doppelte Vorlagengeber derweil seinem Team trotz „fußballerisch abgeflauter“ zweiter Hälfte bereits annähernd Wettkampfverfassung. Auch „(…)hat man heute gesehen, dass wir zum Teil schon ganz gut wieder eingespielt sind.“. Bis zum ersten Auftritt im Ligabetrieb muss aber noch ein wenig nachgelegt werden: „Wir brauchen noch eine Leistungssteigerung, um nächste Woche in der Liga gut abzuschneiden, aber das ist schon mal ein guter Schritt“, geht der Blick bereits gen Ligarückkehr beim Glashütter SV, wo auch das wiedereingeführte 4-3-3 „auf jeden Fall eine Option“ ist. – Wenngleich „es besser wäre, mit einem 4-2-3-1 zu spielen“, katapultierte man sich mit dieser Anordnung schließlich auf Rang vier des Klassements.

Tore: 0:1 Reiß (7. Schreiber), 0:2 Lorenz (34. Shafaeian Shamsbadiyan), 0:3 Taddigs (40.+2, Hameed Mohammed), 0:4 Spöhrer (50., Strafstoßtor), 1:4 Wahidi (59., Strafstoßtor, Reiß an Singh), 1:5 Ahmadi (66., Strafstoßtor, Naujoks an Ahmadi)

Schiedsrichter: Mehran Atai (Glashütter SV, Note 4)

Zuschauer: 26

besonderes Vorkommnis: Wahidi (SCALA) scheitert mit Foulstrafstoß an Arora (75.).





Samstag, 16. Dezember 2023

Spielbericht Walddörfer SV 2.B - SC Sternschanze 1.B

Typischer Schanzen-Wahnsinn
Wilde Schlussphase rettet schon verkorksten Pokal-Auftritt

Ohne Drama können sie es einfach nicht, die 2008er des SC Sternschanze, denen nach zahlreichen Ligaspielen mit teils spektakulären Wendungen nun auch Irres im Pokal gelang: „Wir lagen lange Zeit zurück, was für uns dieses Jahr typisch ist, aber was dann noch mehr typisch ist, ist, dass wir dann tatsächlich noch zurückkommen“, zielten die ersten Worte, die Mittelfeldspieler Arthur Schreiber nach dem Spiel zu Protokoll gab, auf den ganz normalen Schanzenwahnsinn ab.
In der vorigen Runde gegen den Bezirksligisten SC Condor nur durch bessere Nerven im Elfmeterschießen überhaupt zum Viertrundenteilnehmer gekürt, stolperte man sich auch beim Ligakonkurrenten Walddörfer SV zunächst ein schräges Auswärtsspiel zurecht.
Nach jeweils einer halbgefährlichen Torerkundung auf beiden Seiten drohte ein Freistoß aus zentraler Position vor dem Sechzehner ein echtes Debakel einzuleiten. Denn nicht nur, dass Leandro Duve „den Freistoß einfach unfassbar gut geschossen“ hatte und somit das 1:0 linksoben markierte (16.), flogen dem SCS in der Folge immer wieder stupideste Ballverluste um die Ohren.
So zum Beispiel bei einer Dreifachchance für die Herren Jacimovic (Pfosten), Amtsberg (blockiert) und erneut Jacimovic, der den Nachschuss des Nachschusses, vortrefflich positioniert, drüber bolzte (21.).
Weiteres Ungemach drohte bei einem Rabeary-Fehlpass, den Duve diesmal ebenso wenig zu bestrafen wusste (29.), wie Kollege Leo Amtsberg ein Missverständnis samt Ballhergabe im Mittelfeld (30.). Gut für Marineblau, dass wenigstens Schlussmann Enno Gloßner nicht nur gegen Duves nach-Innen-Ziehen (35.) voll auf der Höhe war.
Eine Frechheit, fast, dass Kleon Lorenz kurz vor der Pause gar den schmeichelhaften Ausgleich gegen den Winkel verkürzenden und abwehrenden Maximilian Röndigs auf dem Fuß hatte (37.).
Die Freude somit nicht nur bei einer schrillstimmigen und stets von draußen navigierenden WSV-Spielermutter, die innerhalb der Szene arg an einem Kultcharakter bastelt, auf Höchstniveau – zumindest wenn man es, wie sie, mit den Gastgebern hielt.
Und auch mit gewechselten Spielfeldseiten hielt das Stimmungshoch im Lager der Weißen an. „Es war ähnlich wie in der Liga (1:1): Sie haben einfach unfassbar viel kämpferisch weggemacht und damit sind wir nicht so gut klargekommen, weil bei uns nicht bei allen der Kampfwille die ganze Zeit da war“, kritisierte Schreiber derweil sein eigenes Team, das wiederum Lorenz zweimal offensiv lebend, aber nicht effektiv meldete (43. & 54.).
Gegen einen tief postierten Gegner war es nun das Spiel, das die Schanzenkicker nicht sonderlich mögen. Ohne tiefe Räume war es ein zähes Ringen um weitere Abschlüsse, bis ein zu weit ausgefahrener Arm eines Walddörfer-Verteidigers den Penalty zurück ins Match begründete. Lorenz, der in Liga und Pokal zuletzt jeweils getroffen hatte, scheiterte jedoch – wie Schreiber in der Liga – an Röndigs und der gebrauchte Tag für den SC schien komplett (65.). „Ich habe nach dem Elfmeter nicht mehr daran geglaubt, dass wir dieses Spiel gewinnen können; natürlich trotzdem noch weiter gekämpft, aber irgendwie lief es nicht so richtig“, wirkte Schreibers Gefühlslage stellvertretend für sein Team, das eine umstrittene Zeitstrafe für den zweimal leidenschaftlich (und den Ball treffend) grätschenden Baran Sütcü weiter zurückwarf (67.). „Die zweite Grätsche kann man vielleicht als Foul pfeifen. Aber auch die ist für mich nicht gelbwürdig. Dazu kam noch, dass er deutlich zu lang außerhalb des Feldes war“, bekam der ansonsten „gute Schiri“ nicht nur nach dem Spiel sein Fett vom jüngeren Schiedsrichterkollegen im Schanzen-Dress weg.
Besser gefiel dem SCS da Janis Ohlsens Blick für den Vorteil im Mittelfeld, durch den Schreiber die Kugel noch zu Theo Spöhrer gespitzelt bekam, sodass Spöhrer wiederum den tatsächlich zum „zu diesem Zeitpunkt so langsam verdienten“ Ausgleich einpiekenden Shahab Ahmadi bediente (79.).
Sollte es nun wieder ins Entscheidungsschießen von der Strafstoßmarke gehen?
Keine 120 Sekunden später bescherte sich der SCS die „Erleichterung, nicht ins Elfmeterschießen zu müssen“: Spöhrer schickte den Lorenz-Express, den Hejran Taher regelwidrig als letzter Feldspieler zum Entgleisen brachte – Feldverweis!
…und eine schöne Freistoßposition für eine gute Hereingabe winkte ja auch noch von halbrechts. „Ich habe einmal gesagt, wo ich den Ball hin schießen werde und wo bitte alle reinlaufen und dass irgendwer bitte den Fuß reinhält“, erklärte der ausführende Schreiber das Vorgehen, das Lorenz exakt befolgte und die Partie in dieser Manier komplett auf den Kopf stellte (80.+2).
Mit der Brechstange und einem letzten Freistoß, den Herolind Sejdiu noch einmal hoch ins Pulk brachte, rüttelte das U16-Landesliga-Schlusslicht in den letzten Augenblicken an dem drohenden Pokal-Aus – vergebens! Ein ganz normaler Vormittag hatte für den SC Sternschanze seinen glücklichen Verlauf genommen.
Im Erreichten Achtelfinale wartet dann Ende Januar die „Pflichtaufgabe“ Vorwärts/Wacker II aus der Bezirksliga oder Ligarivale Niendorfer TSV, gegen den man beim 3:3 (nach dreimaligem Rückstand) ein „ausgeglichenes Spiel mit ein bisschen mehr Spielanteilen bei Niendorf“ erlebte.
Nun ist das „ziemlich durchwachsene Fußballjahr“ 2023, in dem man seit „März richtig angefangen“ habe, „guten Fußball zu spielen“, aber – „durch Konzentrationsschwächen“ – zu wenige Punkte gegen Kaliber der Marke Teutonia 05 oder FC Süderelbe holte, aber erstmal beendet. Zeit, den häufig arg belasteten Kreislauf über die Feiertage mal wieder ein wenig herunterzufahren….

Tore: 1:0 Duve (16., direkter Freistoß), 1:1 Ahmadi (79., Spöhrer), 1:2 Lorenz (80.+2, Schreiber)

gelbe Karten: Grumler Alvarez, Jacimovic – Sütcü, Majeed Mohammed

Zeitstrafe: Sütcü (SCS, 67., wiederholtes Foulspiel)

rote Karte: Taher (WSV, 80.+1, Notbremse an Lorenz)

Schiedsrichter: Janis Christoph Ohlsen (Ahrensburger TSV, Note 2,5: sicherer, teils zu garstig auftretender Leiter, der in fast allen Schlüsselszenen richtig lag, jedoch spielte der erst nach sechs Minuten wieder hineingelassene Sütcü bei beiden Verwarnungen den Ball.)

Zuschauer: 40

besonderes Vorkommnis: Röndigs hält Handstrafstoß von Lorenz (65.).





Sonntag, 26. November 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SC Victoria Hamburg 2.B

SCS schlittert zum Derbysieg
Unterhaltsames Nachbarschaftsspektakel auf Schnee und Eis

„Sehr knappe Spiele“, eine „längere Vergangenheit mit Spielern des SC Victoria“ und zuletzt hoch hitzige Herangehensweisen machten die Derbys gegen den Rivalen vom Lokstedter Steindamm für die 2008er des SC Sternschanze stets zu einem Halbjahreshöhepunkt. Und auch diesmal sollte es eine Begegnung mit Erinnerungswert werden.
Zu Beginn jedoch stand hüben wie drüben noch die Suche nach der eigenen Standfestigkeit auf dem Schnee und Eis belegten Kunstgrün im Vordergrund. „Zur ersten Halbzeit war der Platz ziemlich rutschig“, berichtete Schanzes Baran Sütcü, der sich erst „nach einer gewissen Zeit an die Platzverhältnisse gewöhnt“ hatte.
Vorher setzte es gleich mit der ersten erwähnenswerten Spielsequenz den fiesen Dämpfer in Form eines Hebers, den Louis Jensen aus der zweiten Reihe im hohen Bogen zum 0:1 unter die Querstange setzte (11.). „Das kann passieren“, beschwichtigte Sütcü die nicht unberechtigte Kritik an seinem hier suboptimal postierten Torsteher.
Auch keine gute Figur machte auf der anderen Seite Vicky-Schlussmann Luke Nöcker, als Ariyan Shafaei Shamsabadiyan für Shahab Ahmadis Gewaltroller einleitete und Vickys Schlussmann die hineintrudelnde Pille auf der seifigen Piste nicht zu fassen bekam – 1:1 (30.)!
Zuvor hatte der SCS noch Pech, dass der an vorderster Front aufgestellte Julius Ahrens von halbrechts nur den Außenpfosten erwischte (21.).
Besser lief es da bei einem Freistoß, den Kollege Arthur Schreiber in den Sechzehner brachte.
„Obwohl der Freistoß anders gewollt war, war es eine ziemlich schöne Vorlage“, erfreute sich Sütcü aber noch mehr an Ahrens´ „perfekter Verarbeitung“, die den Schanzern die wohltuende 2:1-Halbzeitführung einbrachte (30.).
Diese geriet nach dem Seitenwechsel zunehmend ins Wanken. Insbesondere der leichtfüßige Lamine Cisse machte dem SCS durchaus Kummer, den ein rettendes Abwehrbein beim Solo des über links kommenden Energiebündels in Minute 48 und ein knapp zu hohes Ansetzen (61.) noch im Bereich des Erträglichen hielten.
„Ich persönlich dachte für einen kurzen Moment, dass wir einen Gegentreffer sicher kassieren werden“, ahnte Schanzes Nummer 17, was eine Viertelstunde vor Ultimo tatsächlich eintreten sollte. Wieder kam der dribbelstarke Flügelspieler zum Abschluss und diesmal war es aus zentraler Position geschehen – Ausgleichsjubel bei Gelb-blau!
„Nach dem Gegentor haben wir uns als Team dazu entschieden, nochmal 100 Prozent zu geben“, beschrieb Zentrumsspieler Sütcü den Geist, der den Wasserturmkickern zur passenden Antwort verhalf: Ballgewinn Theo Spöhrer, Sütcü mit dem Ball in die Spitze und schon ging es für Kleon Lorenz ab durch die Mitte zum umjubelten 3:2 (74.).
Nun waren die Gäste wieder am Zug, wollten sie den Anschluss an das Führungsdrittel der Tabelle in diesem Derby nicht gänzlich verlieren. Und sie drückten noch einmal – bis in die lange Nachspielzeit hinein, in der ihnen ein eigener Eckstoß in alles oder nichts-Manier zur Entscheidung um die Ohren flog. Goalie Nöcker turnte längst im gegnerischen Strafraum herum, sodass der „überraschenderweise“ plötzlich nach vorne stürmende Koyar Hameed Mohammed nach Spöhrers energetischer Willensleistung über links für einen sonst wenig offensivaffinen Verteidiger bemerkenswert cool einschieben konnte (80.+6).
Der marineblaue Erfolg in einem Derby, in dem beide Teams „sehr fair gespielt haben“ (was in den vergangenen Matches eher selten vorkam) war eingetütet und damit auch der Sprung auf Rang vier der U16-Landesliga.
Dass es am kommenden Wochenende nach 80 Minuten am Zollenspieker gegen Kellerkind SCVM erneut Anlass zu einem (unnötig provokanten) Siegerfoto geben wird, steht für den Vorlagengeber des 3:2 außer Frage: „Ich erwarte einen klaren Sieg und eine Aufbesserung unseres Torverhältnisses“, betonte der Lautsprecher, der das Team nach abermaliger Verletzungspause heuer wieder „mit meiner Qualität bereicherte“ und seinen doppelten Einsatz nach 80 vortäglichen Minuten im zweiten Team heute mit Wadenproblemen vorzeitig beenden musste (77.).

Tore: 0:1 Jensen (11.), 1:1 Ahmadi (22. Shafaei Shamsabadiyan), 2:1 Ahrens (30. Schreiber), 2:2 Cisse (65.), 3:2 Lorenz (74. Sütcü), 4:2 Hameed Mohammed (80.+6, Spöhrer)

gelbe Karten: keine – Schirmer

Schiedsrichter: Moritz Ben Frank (SC Alstertal/Langenhorn, Note 2,5)

Zuschauer: 50




Samstag, 18. November 2023

Spielbericht Harburger SC 1.B - SC Sternschanze 1.B

„Dummer Standard“ als Partycrasher
von Krenskis Kopf beschert Spitzenreiter HSC den späten Dreier

Um ein Haar wären sie erstmalig fällig gewesen, die bis dato verlustpunktfreien Oberligaabsteiger des Harburger SC. Nur ein Zähler drohte es an Spieltag neun gegen den SC Sternschanze zu werden, doch in der Nachspielzeit nahm der U16-Landesligaprimus doch noch die Ausfahrt Heimsieg.
Bis dahin war es ein wahrlich steiler Weg gegen einen SCS, den man zwar mit hohen Spielanteilen reichlich beschäftigte, doch außer einem Meer von Eckstößen, die meist durch ungeschicktes Schubsen als verschenkt zu vermelden waren, vermochte man nicht viel Strafrauminhaltliches auf das heimische Kunstgrün zu bringen.
„In der ersten Hälfte haben die uns mit schnellem, guten Passspiel und guter Raumbesetzung und auch guten Positionswechseln teilweise ein bisschen schwindelig gespielt“,  spürte auch Schanzes Arthur Schreiber die steife Brise des harburger Ballbesitzfußalls, „aber das war jetzt nicht so, dass der Gegner so überragend ist, dass man da denkt: Oh, hier geht gar nichts!“.
Und so setzten auch die Gäste ihre „ein, zwei Akzente“, von denen beispielsweise einer in der Gestalt einer vielversprechenden Spöhrer-Schusschance daherkam (6.). „Wenn er ihn reinmacht, läuft der Spielverlauf natürlich für uns perfekt“, trauerte Schreiber der vergebenen Möglichkeit hinterher.
Stattdessen durchbrach eine höchst unglückliche Szene im Aufbau die Chancenarmut, als Till Steinfeld im Zentrum den just eingewechselten Jona Specht suchte, dieser der Kugel nicht entgegenkam und der lauernde Dawid Wiorko die abgefangene Kugel zentral passgenau linksunten hineinfräste (39.). „Natürlich ist der Ball von Till riskant, aber neun von zehn Bällen kann ich da verarbeiten, aber leider war ich zu diesem Zeitpunkt nicht auf der Zehn und Jona war halt überhaupt nicht wach oder er wusste auch nicht, was er machen muss, als Zehner“, ging der 1:0-Halbzeitstand neben dem individuellen Fauxpas auch auf das Konto einer gewagten Personalrochade.
Unverdrossen und mit dem Wissen um so manches umgebogenes Match blieb der SCS dennoch „mit positiver Energie“ gut zu Fuß. „In der zweiten Hälfte waren wir gezeigt, dass wir guten Fußball spielen können und waren dann, wenn nicht, sogar deutlich besser. Ein Punkt wäre da absolut verdient gewesen.“.
Und nach diesem sah es dann tatsächlich auch aus, nachdem Schreiber Theo Spöhrer auf die Reise schickte, der eingewechselte Moritz Renhof sich im Herauskommen wohl knapp auf der Strafraumumrandung als ungestümer Holzhacker gerierte und Kleon Lorenz vom Punkt den Gleichstand markierte (55.). „Als Schiri hätte ich auch auf innerhalb entschieden, weil du halt sonst einfach glatt Rot ziehen musst und innerhalb hast du halt die Strafminderung: da kannst du Gelb ziehen und das reicht dann.“, erläuterte der ebenfalls bereits im Herrenbereich Spiele leitende Schreiber das Vorgehen seines kurzfristig per Münzwurf wegen Schiedsrichterlosigkeit als Spielleiter eingesprungenen Obmanns,
Die Hausherren bemühten sich indes, das Spiel zu machen, dabei allerdings zu oft in gefährliche Konter, von denen Mohammadullah Azimi gegen den hier gut Fläche machenden Renhof einen besonders Aussichtsreichen vergab (75.).
Nicht besser erging es HSC-Angreifer Parush Dhir, der einen Treffer gegen den Club, bei dem er Ende der Vorsaison einige Male als Trainingsgast vorstellig wurde, aus zentraler Position hauchdünn verpasste (78.).
So standen die Zeichen auf den ersten harburger Punktverlust der Saison, bis für Schanze „Typisches“ passierte: „Wir kriegen wieder so einen Standard, den wir total dumm am Strafraum ziehen. Und dann haben wir mal wieder absolut keine Zuordnung“, war der Grund rasch ausgemacht, warum der aufgerückte Maxim von Krenski Daris Muric´ ruhenden Ball ohne echten Gegnerdruck zum 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit einschädeln konnte (80.+3).
„Ich denke schon, dass es mir so ein bisschen den Geburtstag ruiniert hat. Vor allem, weil wir echt ein gutes Spiel abgeliefert haben!“, ärgerte sich Schreiber über einen letztlich vermiesten Kick zum 15. Ehrentag, der in der Tabelle mit der unsanften Landung auf Rang fünf endete.
Gegen den wahrlich nicht innig geliebten SC Victoria wäre dies mit einem Derbysieg am folgenden Wochenende wohl aber wieder vergessen…

Tore: 1:0 Wiorko (39.), 1:1 Lorenz (55. Strafstoßtor, Renhof an Spöhrer), 2:1 von Krenski (80.+3, D. Muric)

gelbe Karten: Schmans, Renhof, Luyengi – Schreiber, Lorenz

Schiedsrichter: Björn Meyer (SC Sternschanze, ersatzweise)

Zuschauer: 45
 

Samstag, 11. November 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SC Condor Hamburg 2.B

Raubvögel erst vom Punkt gestutzt
Schanze-B1 entrinnt Pokal-Blamage im Elfmeterschießen

„Mit einem blauen Auge kommt man davon, wenn man eine ungünstige Situation mit relativ geringem Schaden übersteht, einer Gefahrensituation gerade so entrinnt.“, erläutert die Webseite sofatutor.com eine oft zitierte Redewendung, die zur dritten U16-Pokalrunde ganz besonders auf das Landesligateam des SC Sternschanze zutraf.
Dabei ging es zu frühestmöglicher Anstoßzeit (9 Uhr), der einen oder anderen Verspätung innerhalb der Mannschaft und einem Aufwärmen, das laut Mittelfeldspieler Arthur Schreiber entsprechend „überdurchschnittlich schlecht“ verlief, vielversprechend los, gegen den eine Etage tiefer angesiedelten SC Condor. Ariyan Shafaei Shamsabadiyan bediente den gestarteten Shahab Ahmadi, doch Gäste-Schlussmann Jamie-Oliver Twesten vermieste den Schanzern das frühe Tor-Futter für einen entspannten Favoriten sieg (3.). „Wenn wir da in Führung gehen, sieht es ganz anders aus“, haderte Schreiber, für deren Farben sich stattdessen fortan ein „sehr schwieriges Spiel“ gegen für sie unangenehm defensiv eingestellte Raubvögel einstellte.
Passend dazu das 0:1, bei dem ein langer Ball ausreichte, um den schnellen Yassin El Gohiny über rechts auf die Bahn zu schicken, die ohne Umschweife zur Außenseiterführung leitete (11.). „Das Gegentor geht ganz klar auf unsere Verteidigungskette, die überhaupt keine Zuordnung hat, den Gegner unterschätzt; gedanklich viel zu langsam – das darf überhaupt nicht passieren – vor allem gegen so einen Gegner!“, polterte Schanzes Nummer 18, die selbst „sehenswert“ wie „notwendig“ rasch per Freistoß  auf 1:1 stellte (15.).
Wirklich einfacher wurde es aber auch damit nicht, gegen die massiv aufgestellten Farmsener. „Klar, der steht tief, aber irgendwie musst du es halt trotzdem hinbekommen, klar vors Tor zu spielen – das haben wir zu selten hinbekommen“, so das deutliche Eigenurteil über den Auftritt, in dem „die Zielstrebigkeit im letzten Drittel gefehlt“ hatte.
Kleon Lorenz lud mit Gegnerkontakt zum Strafraumsturz ein, woraufhin Torsteher Twesten die Gäste in alter Hans-Jörg-Butt-Manier erneut in Front brachte (29.). „Der Kontakt ist da, aber er fällt sehr einfach, für mich“, haderte der hier einmal mit seiner eigenen Spezialität geschlagene Schreiber, der es nach dem Seitenwechsel erneut mit einem schön parierten Freistoß versuchte (45.).
So blieb es weiter eine komplizierte Angelegenheit für das spielerisch klar überlegene Heimteam, das jedoch nach wie vor den echten Drang zum Tor vermissen ließ. Vorwochendoppelpacker Lorenz probierte es zweimal erfolglos (50. & 57.), ehe es eine Viertelstunde vor dem Ende doch einmal klappen sollte. Twestens einzigen Fehler beim Abfangen einer Flanke von rechts bestrafte Shafaei Shamsabadiyan in der Mitte handlungsschnell mit dem gerechtfertigten 2:2-Ausgleichstreffer (65.).
Marineblau nun mit dem Momentum auf seiner Seite – und zwei weiteren guten Gelegenheiten für den zunehmend auffälligen Lorenz (67. & 71.), doch auch Condor wartete plötzlich wieder gefährlich auf. Artem Mashyras Weg zum 2:3 blockierte Enno Gloßner faustend (66.), während El Gohiny einen fälschlicherweise als indirekt verhängten Freistoß wegen Strafraumübertritts des Torhüters an die Latte setzte (78.).
Keiner sollte mehr treffen, sodass die Entscheidung vom Punkt zu fallen hatte. Von dort aus zeichnete sich dann früh das bessere Ende für den Landesligisten ab, wehrte Gloßner gleich den ersten Schuss von Aaron Carstensen ab, woraufhin Lorenz das wichtige 3:2 besorgte. Der SCC im Nachteil, der sich nach Twestens Schuss gen Biomarkt auf der anderen Straßenseite weiter zuspitzte. Die Hausherren unterdessen fehlerfrei: Ahmadi und Spöhrer mit aller Sicherheit, während J. Lommatzsch und Demiri die Sache immerhin offen hielten – bis Anton Kuhlmann als vierter SCS-Schütze mit 6:4 alles klarmachte.
„Ein Sieg der Geduld“, formulierte es der als fünfter Schütze nicht mehr benötigte Schreiber, dem mit seiner Kapelle im Achtelfinale ein Duell mit dem Sieger aus der Paarung TuRa Harksheide/Walddörfer SV bevor steht.
Zunächst aber geht es an dessen Ehrentag in der Liga zum verlustpunktfreien Oberligaabsteiger Harburger SC. „In Harburg müssen wir auf jeden Fall eine Leistungssteigerung zeigen, wenn wir da gewinnen wollen, oder zumindest einen Punkt holen wollen“, lautet die Parole, die durch „bissigere Zweikämpfe“ und „mehr Gefahr im letzten Drittel“ mit Inhalt gefüllt werden soll.

Tore: 0:1 EL Gohiny (11.), 1:1 Schreiber (15.,direkter Freistoß), 1:2 J. Twesten (29., Strafstoßtor, Lorenz an El Gohiny), 2:2 Shafaei Shamsabadiyan (65.), Elfmeterschießen: Gloßner hält gegen Carstensen, 3:2 Lorenz, Twesten schießt über das Tor, 4:2 Ahmadi, 4:3 J. Lommatzsch, 5:3 Spöhrer, 5:4 Demiri, 6:4 Kuhlmann

gelbe Karten: Kuhlmann – Marinov

Schiedsrichter: Niklas Neumann (Oststeinbeker SV)

Zuschauer: 30





Samstag, 4. November 2023

Spielbericht TuS Berne 1.B - SC Sternschanze 1.B

Zum Auswärtssieg verteidigt
Diesmal ohne Rückstand: SCS-2008er erobern das „Berner Beu“

Sie können es auch ohne großes Drama! Fünf Zähler holte die 1.B des SC Sternschanze zuletzt vor den Ferien in teils spektakulärer Weise nach Rückstanden – nun punktete man zur Abwechslung mal ganz ohne wilde Aufholjagten.
„Ich denke, unser Schlüssel zum Erfolg war heute ganz klar, dass wir diszipliniert verteidigt haben – vor allem in der zweiten Hälfte“, freute sich Zentrumsspieler Arthur Schreiber über das abgelieferte Antispektakel gegen ungeahnt couragiert beginnende Gastgeber. Es war sehr überraschend, dass sie nicht mehr gemauert so viel lang geschlagen haben“, war die Verwunderung über das hohe Pressing der Winrich-Elf durchaus groß.
Entsprechend lag der Fokus des SCS in geduldiger Defensivkunst, die bis auf halbgefährliche Distanzabschlüsse nicht wirklich etwas zuließ. Nur einmal brauchte es eines korrekten Abseitspfiffs, als Torwart Shivnath Arora einen Fernschuss des umtriebigen Mikel Szitnick Ruiz blockierte und Finn Schlüter im Nachsetzen versenkte (23.).
Obwohl der SCS laut Schreiber nach den trainingsfreien Ferien „noch nicht so richtig wieder im Rhythmus“ sei, gelang es zumindest, das Übergewicht an Ballbesitz weitgehend unfallfrei zu verwalten – bis es ins kaum konstruktiv bespielte Angriffsdrittel ging.
„Eigentlich sehr glücklich“ kam daher kurz nach der Pause das 0:1 daher, bei dem Außenspieler Kleon Lorenz nicht neben Laufstärke und technischem Durchsetzungsvermögen auch Handlungsschnelligkeit bewies, gelang es ihm, seinen vom TuS-Fänger abgewehrten Versuch im zweiten Anlauf über die Linie zu schieben (47.). „Das war echt stark!“, lobte Schreiber die „erste richtig zwingende Torchance“, die glatt das Führungstor bedeutete. Auch, wenn sich bei den Hausherren ein gewisser Protest formierte. Schlussmann Torge Harzer insistierte jedenfalls, beim Nachschuss die Hand auf der Kugel gehabt zu haben…
Emsig bemühten sich Harzers Vorderleute um rasche Antwort, die erneut Szitnick Ruiz bei einem hohen Freistoß durchaus auf dem Kopf hatte (48.).
Schanze verteidigte jedoch weiter seriös und setzte im Konter genau den richtigen Nadelstich. Gegen einen aufgerückten Widersacher erhielt der heuer überzeugende Simeon Dill die Übersicht, den erneut startenden und diesmal im ersten Anlauf vollendenden Lorenz zu finden (66.). „Das Tor geht auf jeden Fall zu 80 Prozent zu Simeon, denn DER Ball war richtig, richtig, gut gespielt!“, jubelte Kollege Schreiber über die sehenswert herausgespielte Ergebnisverdopplung, mit deren Rückenwind man noch einen Tick sicherer agierte. „Wir haben kaum Chancen zugelassen, standen extrem gut. Als Team haben wir uns unfassbar gut weiter motiviert und überhaupt nicht aufgehört, zu spielen“, intonierte Schreiber einen Lobgesang auf die Sicherheit, mit der seine Farben den Auswärtssieg souverän nachhause spielten. „Wir haben es nicht so richtig hinbekommen, gute Kontermöglichkeiten herauszuspielen“, landete ein wenig Wasser im köstlichen Wein des Auswärtserfolgs, der das Schanzenteam, obwohl im Spiel noch „ein paar Abläufe fehlen“, weiter auf (Aufstiegs-)Rang drei der U16-landesliga verweilen lässt. Für den heutigen Spielführer jedoch kein Grund zu vorschneller Euphorie: „Ich denke nicht, dass man jetzt schon ein Saisonziel festlegen muss. Wir spielen gerade sehr, sehr guten Fußball und sind auch verdient auf dem dritten Platz, aber es kann noch so viel passieren.“. Bevor es nun in der Liga zum „schwersten Spiel der Hinrunde“ beim verlustpunktfreien Oberligaabsteiger Harburger SC geht, gilt es erstmal, im Pokal nicht über den Bezirksligisten SC Condor zu stolpern. „Klar, sind wir das höherklassige Team und wahrscheinlich auch das fußballerisch Bessere Team, aber im Pokal ist das schwierig einzuschätzen, wie viel der Gegner an Prozenten mehr gibt, als in einem normalen Ligaspiel.“.

Tore: 0:1 Lorenz (47.), 0:2 Lorenz (66. Dill)

gelbe Karten: keine – Kuhlmann, Alhanash

Schiedsrichter: Malte Jonas (Note 2,5: sichere Spielleitung, hätte jedoch schon früher grob unsportliches Ballwegschlagen (allein 2x Schreiber) mit Karten operieren müssen)

Zuschauer: 45


Doppelpack zum Auswärtssieg: Kleon Lorenz (Archivfoto)

Samstag, 7. Oktober 2023

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Walddörfer SV 1.B

„Untypisches Spiel“: SCS punktet glücklich
Schanze-B1 entgeht Verlust der Regenschlacht gegen Walddörfer SV

Ein passenderes Wetter als die ergiebigen Regenfälle bei tristem Himmelgrau hätte man für diesen nicht weniger unbekömmlichen U16-Landesliga-Kick nicht finden können – oder bedingte andersherum die Witterung das dünne Spielniveau?
Schanzes Arthur Schreiber sah für das sparsame 1:1 gegen den abstiegsbedrohten Walddörfer eher letztere Variante als Erklärung. „Vielleicht war es einfach der Untergrund; der Platz war unfassbar schwierig zu bespielen: Der Ball ist immer weggerutscht, an den Außenlinien standen schon kleine Pfützen“, fand der Spielmacher einen Erklärungsansatz in den äußeren Bedingungen. „Das war echt ein untypisches Spiel für uns.“.
Untypisch, da über die gesamten 80 Minuten spielerisch kaum etwas zusammenlief. Viele Ungenauigkeiten, Ballverluste und ein Gegner, der es verstand, als massive Einheit gegenzuhalten. Im Falle von Vincent Sichalla einmal über dem erlaubten Maß, rannte der 14-Jährige Theodor Spöhrer strafstoßbegründend über den Haufen. Schlussmann Maximilian Röndigs parierte jedoch Schreibers Penalty (17.) und eine ereignisarme Partie nahm ihren Lauf.
…bis es im Anschluss an einen Zweikampf zwischen Santiago Grumler Alvarez und dem Schanzer Kleon Lorenz überphysisch wurde. Insbesondere Lorenz´ bewusstes Nachtreten („Kleon hätte fliegen müssen!“) untermauerte, warum diese Altersgruppe sowohl bei Eltern, als auch bei Schiedsrichtern als tendenziell unbeliebt gilt (36.)…
Beide blieben unsanktioniert, sodass Lorenz direkt danach schädelnd auf der Linie gegen einen Kopfball Herolind Sejdius klären konnte (38.).
Mit links versuchte es dagegen Kollege Hejran Taher, dem wiederum der behände abtauchende Enno Gloßner den Garaus machte (43.). Auch bei der folgenden WSV-Ecke durch Taher wackelte der Tabellendritte erheblich. Sichallas Kopfstoß fehlte nämlich nicht sonderlich viel zum Einschlag.
Grund genug eigentlich für den SCS, einmal aus der Trägheit zu erwachen und die eigene Spielstärke auszupacken. Bis auf eine gute Gelegenheit für den schnellen Julius Ahrens, der nach einem steilen Schreiber-Zuspiel aber nicht am Ex-Saseler Röndigs vorbeikam (66.), gab es außer diversen hitzigen Zweikämpfen und Provokationen hüben wie drüben nichts zu sehen.  
„Der Schiri hätte mehr Karten geben können – Dann wäre das bei Weitem nicht so hitzig geworden. Und auch die Kulisse von außen, hat noch ein wenig zugespielt“, berichtete Schreiber, der selbst überflüssigen Trashtalk mit den „sehr, sehr lauten WSV-Eltern“ heraufbeschwor. Besonders herausstechend: „(…) eine nervige Spielermutter, die die ganze Zeit Trainer spielen wollte (…)“.
Für die schrill hineinkommentierende Frau, die schon allein als Argument für die Errichtung einer Schallschutzmauer auf allen vom WSV bespielten Sportanlagen herhält, schien sich der permanente Bluthochdruck im Gastspiel gelohnt zu haben, war der unerwartete Auswärtsdreier nach Sichallas Abstaubertor plötzlich zum Greifen nah (72.). „Das Gegentor aus unserer Sicht richtig scheiße – da fällt mir kein anderes Wort ein“, fluchte Schreiber, über den Gegentreffer, den Gloßner in erster Instanz noch reflexstark gegen Serag Alyas Suliman vereitelte. Alleingelassen schob Walddörfers Nummer drei jedoch zum 0:1 ein (73.).
Ein kurzes, konspiratives Treffen und plötzlich legten die Hausherren nun doch endlich einmal alles in die Waagschale. „Ich habe die Jungs nochmal zusammengeholt, ein bisschen motiviert und probiert, noch mal die Köpfe hochzukriegen, immer weiter zu spielen, weil wir einfach ein gutes Team sind. Genau das ist ja unsere Stärke, dass wir dann zurückkommen können – auch bei solchen Rückständen!“, erklärte Schreiber den Gesprächszirkel, dem in der Tat noch Reparatur des sportlichen Großschadens folgen sollte. Einen hohen Freistoß  des Zentrumsakteurs verwandelte Sami Alhanash im Zuordnungschaos der sonst vortrefflich organisierten Allhorn-Kicker in hohen Lüften zum späten Ausgleichstreffer (78.).
Um ein Haar wäre eingewechselte Angreifer sogar zum Siegbringer mutiert, zwang er Ex-Oberliga-Torsteher Röndigs per Linksschuss aus 22 Metern zur Flugshow, die dem Neuling wenigstens einen (mehr als gerechtfertigten) Zähler rettete (80.+1).
„Am Ende ist es ein verdientes 1:1 auf beiden Seiten“, resümierte dagegen Schreiber, der sich mit seinen Farben mit zuletzt fünf Punkten (jeweils nach Rückständen) aus den letzten drei Partien in die lange Herbstferienpause verabschiedete.
„Es war schwierig, gegen so ein kämpferisch gutes Team zu spielen.“. Dies dürfte erfahrungsgemäß auch auf TuS Berne zutreffen. Jene Vertretung aus dem Tabellenmittelfeld wartet in vier Wochen zu einer „komischen Anstoßzeit“ am Samstag, 17:15 Uhr im Nordosten Hamburgs auf den trotz des eigenen Strauchlers weiter drittplatzierten SCS, der „Bock auf ein Flutlichtspiel“ in der Wortspielhölle Berner Beu hat.

Tore: 0:1 Sichalla (73. Alyas Suliman), 1:1 Alhanash (78. Schreiber)

gelbe Karten: keine – Sejdiu

Schiedsrichter: Ahmad Ahmadi (VfL Hammonia)

Zuschauer: 30

besonderes Vorkommnis: Schreiber scheitert mit Strafstoß an Röndigs (17., Sichalla an Spöhrer).