Sonntag, 10. Februar 2019

Spielbericht Eimsbütteler TV 2.C - Niendorfer TSV 2.C


NTSV dreht wildes Standard-Match
Zwei Freistöße entscheiden emotionales Prestigeduell in der Schlussphase

Eine Romanze wird es wohl niemals werden, zwischen den 2005ern des Eimsbütteler TV und denen aus Niendorf. Zahlreiche Schlachten hatten sich beide Kontrahenten in den vergangenen Jahren bereits geliefert, von denen insbesondere der NTSV-Sieg anno September 2016 in der vierten Minute der Nachspielzeit (2:3) bei acht Verwarnungen und drei Zeitstrafen einen emotionalen Höhepunkt lieferte.
Tja, warum sollte das in der U14-Oberliga anders sein?
Engagiert aber keineswegs überhitzt lieferten sich die Kontrahenten ein emsiges Duell, das sich allerdings hauptsächlich zwischen den Strafräumen abspielte.
Lennox Sperling siegte bei seinem Ex-Club.
Und wenn es dann einmal vor dem Tor konkret wurde, schaltete sich gerne einmal einer der zahlreichen Abseitspfiffe dazwischen (Meyer, NTSV, 4. & Anochin, ETV, 20.).
Da halfen insbesondere dem ETV auch einige schöne Freistoßpositionen für gefährliche Hereingaben und der offensiv dynamischere Vortrag, vor allem über Louis Creutz´ rechte Seite, nicht viel.
Quasi mit dem Gang in die Halbzeit ließ der aufgerückte Marcel Bock seine Farben aus dem Eckballgetümmel dann doch endlich jubeln – 1:0!
Da wäre ihnen Tican Yilmaz´ 2:0, kurz nach dem Wiederbeginn, extrem gelegen gekommen, ein später Abseitspfiff, der seine Begründung aus der Tor-Entstehung heraus hatte, aber hielt den NTSV, dem nach dem 2:2 zum Auftakt gegen TuS Dassendorf der zweite Punktverlust drohte, gut im Rennen.
Für Zählbares braucht es jedoch erstmal Torabschlüsse, die nach Möglichkeit mit etwas mehr Karacho auf das Tor von Patrick Tiedje kommen sollten als es einer aus 17 Metern von Neuzugang Laurens Inkuletz (kam aus Glashütte) tat (47.).
Ganz anders brachte erneut Tican Yilmaz die Fußballersynapsen in Wallung: Lattentreffer aus dem Zentrum, ehe Nikolai Anochin und Glenn Grünewald ihre Nachschussversuche scheitern sahen (52.).
Zwischendurch stiftete ein Zweikampf an der Ecke des niendorfer Strafraums und vor allem die Spielfortsetzung danach einige Verwirrung. Rot-weiß freute sich bereits über einen Strafstoß, erhielt zum eigenen Unverständnis lediglich einen nicht wirklich nachvollziehbaren indirekten Freistoß, der rasch verpuffte. Glück für den Niendorfer TSV, der erst in den letzten 20 Minuten, auch begünstigt durch eine höhere Fehlerquote des Gegners, so langsam besser ins Rollen kam.
Den Wendepunkt in einer ansteigend intensiven Begegnung lieferte, wie soll es auch anders sein, ein Freistoß, den Luis Hinzmann zunächst folgenlos in die Mitte brachte, doch ein einsamer Malte Rolfs mischte die Karten mit freundlicher Unterstützung dxes Innenpfostens wieder komplett neu (63.).
Klar, dass die Blauen nun obenauf waren und die freigesetzten Kräfte sogar in den Siegtreffer investieren wollten. Zur Hilfe kam ihnen dabei drei Minuten vor Ultimo wieder ein ruhender Ball, den Gabriel Kuntze tatsächlich aus durchaus spannendem Winkel in genau diesen Zirkelte. „Ein Glückstor, von dieser Position!“, polterte ein ETV-Vater. – Nein, das war einfach mit ganz viel Gefühl mit links von rechtsaußen gemacht!
Wütend waren es jetzt die Gastgeber, die in einer mittlerweile wilden Partie, immer wieder zusätzlich durch unnötige Schärfe von den Trainerbänken aufgeheizt, noch einmal alles nach vorne warfen. Unter dem Druck, unbedingt das Tor machen zu müssen, wollte das Tor zum Ausgleich nicht mehr fallen. Stattdessen brachten die Niendorfer Defensive um Kapitän Malte Rolfs den Sieg über die Zeit, die die eine oder andere Auswechslung noch ein wenig verlängerte.
Im Emotionscocktail nach dem Abpfiff war da natürlich alles dabei: Jubelnde Gäste, frustrierte ETVer, die die Schuld in erster Instanz beim 79-jährigen Schiedsrichter suchten, aber leider auch ein überhitztes Wortgefecht zwischen den Coaches, an dem sich auch Dritte beteiligten. Gut, dass die Spieler, bei denen der Duktus auf dem Platz indes auch nicht jederzeit eine gute Kinderstube abbildete, zu diesem Zeitpunkt bereits in der Kabine weilten, sodass sie dieses unwürdige Schauspiel nicht mit ansehen mussten…
Tabellarisch hievten sich die designierten Erben des C-Regionalligaplatzes der 2004er vorerst auf Rang zwei, wohingegen die Özcan-Elf im kommenden Auswärtsspiel beim ebenfalls mit 3 Zählern gestarteten Wedeler TSV wieder etwas für den großen sportlichen Traum tun möchte.

Eimsbütteler TV 2.C: Tiedje – Ibekwe-Kazi, Bock, Knaack – Mata Seta, Nana Sandjong – Creutz, Grünewald, Mata Seta – Schorsch, Anochin, eingewechselt: Akomendi, Boden, Klünder, Gärtner, Trainer: Mesut Özcan

Niendorfer TSV 2.C: Sievers – Sperling, Rolfs, Hinzmann, Meyer – Hoffmann, Augusto Camacho, Kretschmar – Pruns, Kuntze, eingewechselt: Inkuletz, Wallek, Trainer: Andelko Ivanko

Tore: 1:0 Bock (35.+1), 1:1 Rolfs (63. Hinzmann), 1:2 Kuntze  (67. direkter Freistoß)

Gelbe Karten: keine – Hoffmann

Schiedsrichter: Uwe Paulsen (Glashütter SV, Note 4: hielt seine eher kleinliche Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen aufrecht, genauso wie bei Abseitsfragen (pro Verteidiger), bemühte sich jedoch zu wenig um ein ruhigeres Spielumfeld (Trainerbänke), zog sich mit fragwürdigem indirekten Freistoß statt Strafstoß den Unmut der ETVer zu, die Eimsbütteler Ibekwe-Kazi (67. taktisches Foul) und Gärtner (69. Anbrüllen des Schiedsrichters) wären zwingend zu verwarnen gewesen)

Zuschauer: 46

2 Kommentare:

  1. Das Tor zum 1:1 wurde von mir, Malte Rolfs, geschossen. Sonst ein schöner Beitrag.

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  2. ...das passiert, wenn man seine Notizen mit einer Sauklaue macht und 8 & 9 plötzlich nicht mehr unterscheidbar sind... Vielen Dank für den Hinweis!

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