„Stück
für Stück schwächer“: SCS unterliegt dem WSV
Vorne
zu harmlos: Schanzenkicker rangiert es ins U17-Landesliga-Mittelfeld
Herbst-Tristesse statt Spitzen-Stimmung im Schanzenviertel. Rang sieben Lautet
die ernüchternde Wahrheit für die B1 des SCS, die sich nach dem 2:5 beim SCVM
und der desolaten 0:9-Klatsche im Test beim 2009er-Team des VfL 93 auch dem
Wanddörfer SV geschlagen geben musste. „Konsequenten Fußball“ hatte der laut
SCS-Mittelfeld-Organisator Arthur Schreiber „verdientermaßen vor uns“ stehende
Gast als Faustpfand mit auf den erst 26 Minuten verspätet bespielten
Polizeisportplatz gebracht. „Wir haben das in der ersten Hälfte trotzdem gut
gemacht, hatten gute Ballbesitzphasen und haben größtenteils das Spieltempo
bestimmt“, wartet hinter Schreibers Eigenlob jedoch ein fettes ABER – nämlich jenes,
dass man bereits in der durchaus manierlichen ersten Halbzeit „im letzten Drittel
ungefährlich“ daher kam. Eine Stunde musste sich der spärliche Anhang gedulden,
ehe Kleon Lorenz einmal gefährliche Offensivpräsenz nachwies (59.).
Zu wenig, wenn man auf der anderen Seite allein die WSV-Begegnungen mit dem
Aluminium gegenrechnet. So rummste Leo Amtsberg seinen Freistoß ans Quergebälk,
während Amadu Mane im Nachsetzen drüber wuchtete (39.) und erwischte erneut
Amtsberg mit komischer wie unterschätzter Flugkurve von halblinks den
Innenpfosten (48.).
Irgendwann musste es dann ja mal klappen, für die nach dem Seitenwechsel
deutlich früher attackierenden Roten. Eingeleitet durch einen Einwurf von
rechts, erhielt der immer wieder gesuchte Mane die ideale Einschussmöglichkeit
von halblinks – 0:1 (62.)!
Schanze mit dem Rücken zur Wand, zumal die mit nur zwölf Mann mangelhafte Kadertiefe
– auch durch Spieler, die den Stadionbesuch der eigenen Mannschaft vorzogen –
keine hilfreichen Impulse von der Bank ermöglichte. „Ich denke, dass es vor
allem in der zweiten Hälfte einen großen Anteil daran hatte, dass wir einfach
alle kaputt waren. Man hat es uns angemerkt, dass wir so Stück für Stück immer
schwächer geworden sind, was die Laufleistung angeht und einfach alle nicht
mehr konnten“, erläuterte der ab dem zweiten Abschnitt per expliziter Manndeckung
besser in Schach gehaltene Schreiber. „Nichtsdestotrotz finde ich, dass wir es
für die personelle Lage eigentlich ganz in Ordnung gemacht haben. Mit einem
optimalen Kader hätten wir da wahrscheinlich zuhause gewinnen können“ – haben sie
aber nicht, war das Thema spätestens nach Herolind Sejdius 20-Meter-Treffer mit
nicht ganz unumstrittener Entstehungsgeschichte vorzeitig durch (77.).
Erst in der Nachspielzeit, als Lorenz sich einen tornahen Freistoß schnappte und
zentral drüber setzte (80.+4), versprühte Marineblau, das mit Simon Ester aus
der Zweitvertretung einen Landesliga-Debütanten aufbieten musste, wieder einen
Anflug von Torgefahr.
So verbitten sich sämtliche Träume von höheren Sphären. „Der Kontakt ist
natürlich immer noch da. Aber es wäre natürlich besser gewesen, wenn man dieses
Spiel gewonnen hätte – dann wäre man punktgleich mit Walddörfer gezogen. So hat
man jetzt neun Punkte auf den ersten Platz – das sind halt einfach drei
Niederlagen, die wehtun. Vor allem drei Niederlagen gegen drei direkte
Konkurrenten“, weiß auch Schreiber um den komplizierten Weg empor.
„Aber wir haben natürlich noch drei direkte Konkurrenten vor uns. Noch ist
genug Zeit, um jetzt auch Spiele zu gewinnen, die notwendig sind.“.
Vielleicht hilft es da ja, am kommenden Wochenende mit dem SSV Rantzau einem
eher wenig Angst einflößenden Kreisligisten im Pokal zu begegnen. Doch
Vorsicht: „Wenn man sich die personelle Lage so anschaut, wird das wieder ein
Spiel, das mit Engpässen bestritten werden muss“, warnt der Kapitän. „Man muss gucken,
dass man in der Winterzeit den Kader aufgefüllt bekommt.“.
Tore: 0:1 Mane (62.), 0:2
Sejdiu (77.)
gelbe Karten: keine – Addei, Nowak
Schiedsrichter: Lap Chung Dang (SC
Victoria Hamburg)
Zuschauer: 20
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde wegen einer Verschiebung im Sportanlagenspielplan mit einer Verspätung
von 26 Minuten angestoßen.