Samstag, 31. Mai 2025

Spielbericht SC Victoria Hamburg 1.Ü32 - SC Condor Hamburg 1.Ü32

Deutscher Meister hält sich schadlos
Souveränes 3:0 gegen den „Angstgegner“: Victoria wieder Ü32-Pokalsieger

Nur einem Team war es in dieser Saison gelungen, der schier unschlagbaren Ü32 des SC Victoria Zählbares abzuringen. 5:1 und 1:1 gingen die Oberliga-Duelle aus Sicht des SC Condor aus, doch ausgerechnet im Pokalfinale gab es für die Raubvögel nichts zu holen.
Als sprudelndes Spektakel ging der Kick auf neutralem Terrain des Hamburger Fußballverbands von Beginn an nicht in die Annalen ein. Gegenseitiger Respekt bestimmte das namhaft aufgestellte Gipfeltreffen. Entsprechend lange dauerte es, ehe eine Kopfballchance für Vickys Nick Scharkowski, nach gezielter Sohrweide-Flanke, einen ersten Anflug von Torgefahr versprühte (18.).
Auf der Gegenseite freuten sich die Farmsener über eine vielversprechende Freistoßposition, von der aus Milos Ljubisavljevic den Ball aber beinahe über den Hintertorzaun jagte (30.).
Alles deutete somit auf die Torlosigkeit zur Pause hin, bis Lasse Sohrweide das Überraschungsmoment für den SCV auf seine Seite zog und mit links von halblinks in die lange Ecke abdrückte (35.).
Noch bevor sich der SC Condor einmal durch das vortrefflich organisierte Vicky-Zentrum, dem mit Hanno Behrens (über 300 Profi-Spiele u.a. für den 1. FC Nürnberg) ein erst kürzlich vom bezahlten Fußball Zurückgetretener angehört, spielen konnte, schlugen die Gelb-blauen wieder eiskalt zu. Marcello Meyer sezierte mit nur einem tiefen Zuspiel einmal ganz Farmsen, sodass Scharkowski vor der Kiste freie Bahn zum 2:0 genoss (44.).
Eine gefühlte Vorentscheidung, der der Oberliga-Torschützenkönig von 2018 und 2022 fast das 3:0 nachlegte. Seinem Versuch aus der Bewegung, den Behrens und Peckmann herausgespielt hatten, fehlte jedenfalls nicht viel zur Vollendung (50.).
Besser klappte es dann wieder wenige Minuten später, als ein langer Schlag gegen aufgerückte Condoraner Sohrweide und Scharkowski in die Poleposition schickte. Sohrweide legte passend quer und schon war Scharkowskis Doppelpack besiegelt (55.).
Noch höher hatte der ungefährdete Triumph des SCV in der Folge noch ausfallen können, wäre der eine oder andere Vorstoß noch konsequenter ausgespielt worden.
Endstände, wie im später am Abend ausgetragenen Champions League-Finale (5:0), braucht es für ein würdiges Endspiel allerdings auch nicht.
Auf Fehlpass-Einladung des designierten Pokalsiegers erhielt Ljubisavljevic noch die Schusschance zum Ehrentreffer, doch der Versuch aus der Ferne segelte, sinnbildlich für den harmlosen Auftritt seiner Farben, über das Gehäuse (68.).
Der amtierende Deutsche Meister der Ü32 tat also auch auf Landesebene wieder etwas für die üppig gefüllte Trophäenvitrine, die mit einem abermaligen Finalerfolg – diesmal um die Hamburger Meisterschaft – gegen den Harburger TB am 12.06. den nächsten Kelch dazubekommen kann.

Tore: 1:0 Sohrweide (35.), 2:0 Scharkowski (44. Meyer), 3:0 Scharkowski (55. Sohrweide)

gelbe Karten: keine – Ljubisavljevic

Schiedsrichter: Marco Weber

Zuschauer: 75





Spielbericht SV Tonndorf-Lohe/SC Condor 1.Ü40 - FTSV Altenwerder/FC Süderelbe 1.Ü40

„Tonndor“ zerstört SG die perfekte Saison
Im Pokalfinale: Raubvögel bringen Altenwerder/Süderelbe erste Niederlage bei

DIE Überraschung des Ü40-Pokals 2024/2025 spielte sich bereits im Halbfinale ab, als die Landesliga-Truppe der Spielgemeinschaft FTSV Altenwerder/FC Süderelbe den schier unbesiegbaren SC Victoria im Elfmeterschießen (6:5) aus dem Wettbewerb kegelte.
Der Finalgegner aus Tonndorf-Lohe und Farmsen (Condor) war also trotz klarer Favoritenrolle gewarnt. Und tatsächlich: eine Halbzeit lang hielt der Traum vom ganz großen Coup an der Jenfelder Allee.
Um eine Erklärung vorwegzunehmen: Theoretisch läuft „Tonndor“ ebenfalls in der Landesliga auf, besteht im Pokal aber aus der Oberliga-Spitzen-Elf des SC Condor.
Mit viel Einsatz hielt der Underdog im vehement geführten Endspiel dagegen, überstand einige gefährliche Condor-Momente, wie Timorshah Yasinis drüber gesetzten Versuch von halbrechts (35.) und Maik Luttermanns Kopfball (38.), ehe ein folgenschwerer Sekundenschlaf bei einer Ecke Markus Schwoys (zu) teuer wurde. Kurz angespielt, fand Sascha Windisch allen Raum vor, von halbrechts voll linksoben abzuziehen – 1:0 Condor (59.)!
Zeit, auf die veränderte Spielsituation zu reagieren, blieb dem Außenseiter keine, stellte der Klassenhöhere durch den frei durchlaufenden Luttermann prompt auf 2:0 (60.).
Die Equipe aus dem Nord-Osten Hamburgs hatte ihren Pokalsieg im Trockenen und bastelte an einem noch höheren Endstand, den der fleißige Ricardo Nunes zweimal auf dem Fuß hatte. Jeweils nach Ablage Luttermann scheiterte der Portugiese erst an Schlussmann Eugen Rusch (62.) und kurz darauf bei einer Kontermöglichkeit an einer leichten Streuung beim Abschluss (66.).
Dafür belohnte sich Linksverteidiger Przemyslaw Osinski (der Platzsprecher des Hamburger Fußballverbands sah sich auch dieses Jahr nicht in der Lage, die Aussprache des Vornamens im Vorfeld zu erfragen und ließ es daher gänzlich sein) für seinen bärenstarken Auftritt, indem er bei Schwoys eröffnenden Diagonalfreistoß das ideale Laufangebot unterbreitete und von seiner Seite flach ins Tor traf. Schade, dass der Treffer vom nicht immer durchschaubaren Schiedsrichter als Eigentor des abfälschenden Stefan Janietz gewertet wurde (68.).
Ob mit oder ohne Osinski als Torschützen: nach zuletzt 2023 feierte das Team von Trainer Florian Schaar wieder den Triumph im Pokalwettbewerb. Die Chance auf das Double wartet bereits am kommenden Wochenende, wenn es – dann wieder als „SC Condor“ – im Vergleich der beiden Oberliga-Staffelmeister gegen den SC Victoria um den Gewinn der Hamburger Meisterschaft geht.
Doch auch die Spielgemeinschaft aus dem Süden der Hansestadt darf die Saison 2024/2025 als echte Erfolgsgeschichte für sich verbuchen. Neben dem Pokalfinale vor zahlreichen, stimmgewaltigen, eigenen Tifosi erreichte man im Punktspielbetrieb bereits den nie gefährdeten Aufstieg in die Ü40-Oberliga – und das mit vollen 66 Punkten aus 22 Partien! Mit der Niederlage heute endete somit eine beeindruckende Ungeschlagen-Serie erst im 29. – und damit letzten – Pflichtspiel der Saison.

Tore: 1:0 Windisch (59. Schwoy), 2:0 Luttermann (60.), 3:0 Janietz (68., Eigentor, Osinski)

gelbe Karten: Yasini, Luttermann – Ritter

Schiedsrichter: Dr. Benjamin Stello (SC Egenbüttel)

Zuschauer: 120











Spielbericht TSV Reinbek 1.Ü50 - SC Victoria Hamburg 1.Ü50

Pokalsieg zum Trost
Nehmerqualitäten und starke Standards: Doch ein Titel für Vickys Ü50


In der Oberliga noch am letzten Spieltag die Meisterschaft im direkten Duell beim Rahlstedter SC verspielt, linderte die Ü50 des SC Victoria ihren Schmerz zwei Wochen später mit dem Triumph im Pokalfinale. Ein durchaus besonderes Hurra, was es ausgerechnet der ungeliebte Dauerrivale aus Reinbek, den man im hitzigen Endspiel trotz 1:3-Rückstand in die Knie zu zwingen wusste.
Begonnen hatte das Duell gegen den Titelträger von 2022 und 2023 freilich suboptimal. Erst vergeigte Martin Weiss-Brandl die ideale Kopfballchance (2.), dann schrammte Kollege Christian Chodura nur knapp am Platzverweis vorbei. In einer Diskussion um eine Einwurfentscheidung rückte der übermotivierte Victorianer erst die Kugel nicht raus, um sie dann Widersacher Oliver Kästner in den Bauch zu werfen (3.). Der gelbe Karton erschien milde, für ein Finale aber vertretbar…
Hinzu schenkte man dem Gegner durch diffuse Abwehraktionen unnötige Torchancen, die in zwei Fällen (noch) folgenlos blieben (5. & 17.). Im nächsten TSV-Anlauf aber rappelte es: Mit vollem Einsatz kratzte Kästner ein Pommer-Zuspiel noch von der Grundlinie, drückte das Leder vors Tor und weil auch Angreifer Carsten Müller-Waidikat vollen Einsatz per Grätsche auspackte, war das Runde über die Linie gekämpft (19.).
Etwas einfacher hatte es da Johann Stenzel, als er sich dynamisch in eine Stuhlmacher-Ecke bewegte und so das Kopfballtor zum 2:0 beisteuerte (22.).
Welch ein Schock für die nominellen Gäste auf neutralem Geläuf des Hamburger Fußballverbands, doch mit Patrick Bells Anschlusstreffer, den ein verlängerter Schilling-Freistoß eingeleitet hatte, war der SCV wieder zurück im Match (29.).
Erneuter Anschlusstreffer-Bedarf war jedoch in Windeseile wieder eingehandelt, ließ man Stenzel das Leder ohne jeden Gegnerdruck aus dem Halbfeld auf Matthias Stuhlmachers einköpfendes Haupt zirkeln – der alte Abstand war wiederhergestellt (30.)!
Bemerkenswert blieben auf der anderen Seite Vickys Nehmerqualitäten, die die abermalige Antwort in Form von Christian Schuelers direkt ins lange Eck gefrästen Eckstoßes erfolgreich untermalte (31.). Dem Ausruf „Weg!“ von Schlussmann Sven Eggers war da die unfreiwillige Komik nicht abzusprechen…
Der brutale Ernst blieb dagegen die beidseitig harte Gangart, die Eggers bei John Siebkes Nachsetzen (der Torsteher blockierte zunächst einen Versuch des Stürmers) heftig zu spüren bekam. Gar nicht so einfach, die heißen Gemüter wieder auf den Teppich zu kriegen!
Dass es auch innerhalb der Fußballregeln geht, bewies Siebke eine Viertelstunde nach der Pause: Schueler flankte exakt von rechts, sodass der Kopfball in hohen Lüften zum 3:3 keine Schwierigkeit bedeutete.
Der SCV jetzt auch in Sachen Spielstand gleichwertig – und mit viel Dusel auch weiter personell, nachdem Chodura überhart im Mittelfeld auf- beziehungsweise abräumte. Nicht aber so der Schiedsrichter, der dem hoch Gelb-rot-Gefährdeten die rettende Substitution ermöglichte (53.).
Nachahmern blieb die Tür dadurch natürlich weit geöffnet. Charakteristisch für die Partie blieb daher die hohe Anzahl an Freistößen, von denen fast logischerweise einem das Siegtor entspringen musste. Höchst unglücklich rutschte Eggers ein Ball Fabian Schillings zu Victorias 4:3 über die Linie (65.).
Jetzt musste der TSV Reinbek ordentlich Feuer in den Sechzehner bringen. Vor allem Joker Oliver Schweißing stiftete einiges an Ausgleichsgefahr, doch erst warf sich Ole Dannenberg gerade noch rechtzeitig dazwischen (69.), dann war es Goalie und Ex-Zweitligamitspieler Tim Cassel (VfB Lübeck 2002/2003), der im Übergreifen den Spielverderber gab (70.+1).
Diesmal sollte es für die Roten nichts werden, mit der Trophäe. Stattdessen verhinderte nur ein Abseitspfiff die Vorentscheidung durch Tim Vogel (70.+4).
Erleichterung derweil beim erfolgsverwöhnten SC Victoria, der die Serie wenigstens mit einem Titel beendet.

Tore: 1:0 Müller-Waidikat (19. Kästner), 2:0 Stenzel (22. Stuhlmacher), 2:1 Bell (29. Siebke), 3:1 Stuhlmacher (30. Stenzel), 3:2 Schueler (31., direkter Eckstoß), 3:3 Siebke (50. Schueler), 3:4 Schilling (65., direkter Freistoß)

gelbe Karten: Kästner – Chodura, Beyer, Schueler, Schilling

Schiedsrichter: Rasim Islamoglu (Inter Hamburg)

Zuschauer: 50

















Freitag, 30. Mai 2025

Spielbericht VfR Horst IV - SV Merkur Hademarschen II

VfR rotiert und verliert
Horster Viertvertretung unterliegt Merkur II im wilden Schlagabtausch

Letzter Spieltag, kein tabellarischer Zugwang und die Aussicht auf 50 Liter Freibier: Irgendwie lag das zehn-Tore-Spektakel zwischen der Vierten des VfR Horst und der Reserve des SV Merkur Hademarschen schon vorher in der Luft.
Und in der Tat sollte es keiner der knapp 35 Zuschauer rund um den B-Platz des Sportzentrums bereuen, dem Kick der Kreisklasse B – West-2 bei freitäglicher Abendsonne beigewohnt zu haben.
Die erste Note im direkten Duell um Rang acht setzten die Gäste, die sich anfangs im aggressiven Forechecking übten und durch Mobark Almoustafa temporeich auf halblinks klare Sache zum 0:1 machten (4.).
Traumstart für den SV Merkur, doch in der Folge werkelte der VfR mit Hochdruck an seinem Positivausstand. Woran Ben Baumgarten quasi von der Grundlinie noch scheiterte (7.), machte Nicklas Nagel mit seinem vehementen Kopfball nach Pfeiffer-Ecke konkret – 1:1 (9.)!
Was daraufhin folgre, ist in seiner gesamten Ereignisfülle gar nicht ausreichend wiederzugeben. Sieben Strafraumszenen binnen zwölf Minuten blieben in teils grotesker Manier ohne Ertrag. Allein Ben Baumgarten vergeigte gleich zwei Hundertprozenter (13. & 16.).
Manchmal sind es eben doch acht Brücken, über die man gehen muss… So erlöste Lasse Balfanz die Gastgeber aus Neunerposition – natürlich nicht ohne, dass Baumgarten zuvor an Merkur-Goalie Dennis Buhrmann gescheitert war (27.).
Typisch für diesen wilden Kick, folgte jedoch der sofortige Tiefschlag, den VfR-Fänger Ali Turhal als verhinderter Dribbelkünstler gegen Angreifer Lukas Feldhusen höchst selbst heraufbeschwor (29.).
Munter ging es bis zum Pausenpfiff rauf und runter – mit dem besseren Halbzeit-Ende für die Gäste, deren starkes Umschalten erneut Almoustafa zur eiskalt genutzten Abschlussposition führte (40.).
Mit Vollgas wehrten sich die Gastgeber gegen eine bis dahin unverdiente Schlappe, was durch Niklas Neumanns Distanzschuss, der dem Schlussmann unglücklich durchflutschte (48.) und das 4:3, bei dem Rasmus Bergmann ein wildes Ping-pong-Spiel im Sechzehner erfolgreich abschloss (52.), auch vortrefflich gelang.
Nur versündigten sich die personell kräftig durchrotierten Horster (insgesamt acht Joker kamen zum Zuge) zeitgleich höchst fahrlässig an der eigenen Defensivarbeit. Die Quittung dafür: gleich drei Gegentreffer innerhalb eines knappen Dutzends an Spielminuten. Almoustafa per Bogenlampe (58.) und als Doppelpasspartner für den flach einschiebenden Feldhusen (65.), sowie der eifrige Mark Sieting als Vollstrecker eines Konters nach Freistoß VfR (67.) führten die SVM-Reserve unabbringbar auf die Siegerstraße.
Das vermochte auch der als Stürmer wieder eingewechselte Turhal (Baumgarten wechselte zum zweiten Abschnitt statt seiner zwischen die Pfosten) nicht zu verhindern. Zwei Sprints und eine fast-Kopfballchance bei einer scharf gezogenen Bergmann-Flanke (88.) gingen als Arbeitsnachweis des zehn Minuten lang stürmenden Torstehers in die Annalen ein.
Die 4:6-Niederlage und der dadurch eingetretene Verlust von Rang acht der Kreisklasse B – West-2 an die zuvor erst zweimal auswärts siegreichen Merkur-Kicker glich die VfR-Vierte zumindest in der dritten Halbzeit überlegen aus…

Tore: 0:1 Almoustafa (4. Feldhusen), 1:1 Nagel (9. Pfeiffer), 2:1 Balfanz (27.), 2:2 Feldhusen (29.), 2:3 Almoustafa (40.), 3:3 Neumann (48.), 4:3 Bergmann (52.), 4:4 Almoustafa (58.), Feldhusen (65. Almoustafa), 4:6 Sieting (68. Feldhusen)

gelbe Karten: keine – Ohlrogge, Jeß

Schiedsrichter: Justin Raven Fedde (SV Hochdonn, Note 2,5)

Zuschauer: 40


Kaum zu bremsen: Merkurs Mobark Almoustafa.











Samstag, 24. Mai 2025

Spielbericht VfL Hammonia/SC Teutonia 05 1.Ü40 - SC Union 03 1.Ü40

Union lässt nochmal Spannung zu
Klare Halbzeitführung am Ende knapp ins Ziel gebracht

Richtig guten Fußball bot die Ü40 des SC Union 03 den wenigen Schaulustigen zum Ausklang der Saison in der Landesliga 02 – für eine Halbzeit. Der zur Pause sicher geglaubte Auswärtssieg bei der Spielgemeinschaft VfL Hammonia/Teutonia 05 geriet daher nach hinten raus mächtig ins Wanken.
Abgezeichnet hatte sich diese (fast-) Wende freilich nicht. Die Unioner, denen im Idealfall Rang drei der Endabrechnung winkte, gefielen in Halbzeit eins mit sicheren Kombinationen und reichlich Tempo. Auch im Kopf waren sie stets ein Stückchen schneller, wie der Treffer zum verdienten 0:1 untermauerte. Mit links erwischte Moncef Ghazouani zwar nur die Latten-Unterkante, doch der zweite Ball landete flugs bei Metin Yesilyurt, den beim erfolgreichen Nachschuss niemand so recht stören wollte (13.).
Ebenso die Beteiligten am 0:2, als Selami Özcelik ungehindert für Peter Pöpping auflegen durfte und dieser beim freien Abschluss auf die Mithilfe des abfälschenden Köksal Aygün bauen konnte (18.).
Einen Angriff nach dem anderen zündeten die seit fünf Partien ungeschlagenen Unioner gen Heim-Tor, wodurch der von Ismail Coskun hergestellte 0:3-Halbzeitstand (23.) noch zu wenig des Ertrags darstellte.
Mit dem Wiederbeginn sollte sich das Blatt jedoch urplötzlich wenden. Nachdem sich Michael Traut in gewohnt physischer Weise durchkämpfte, konnte Rusen Balci nicht nur Torwart Claudio Rosin umspielen, sondern dabei auch auf 1:3 verkürzen (38.).
Ein kleiner Betriebsunfall, mochte man gedacht haben, doch fortan agierten nur noch die Gastgeber, denen vor allem die Einwechslung von Erkan Özkan Sicherheit und Struktur verliehen hatte. Der 48-Jährige war es auch, der in der Paradedisziplin des Kopfballs (vor der Linie durch Ghazouani geklärt) den Anschlusstreffer auf der Rübe hatte (46.), ehe es von der Grasnarbe aus besser klappte. Bouchaib Kanab war es mit seiner engen Ballführung gelungen, einen Strafstoß herauszuholen, den Özkan komplikationslos unten links zum Anschlusstreffer versenkte (57.).
Nun wurde es also doch noch einmal spannend und gleichzeitig engagiert in den Zweikämpfen. Der Schiedsrichter, deutlich zu sparsamen mit Karten, bekam die Lage dennoch mit unerschütterliche ruhigerer Hand moderiert.
Für vorzeitige Ruhe im Karton hätte es wohl gesorgt, wenn Coskun nicht der zweite Alu-Treffer des SCU wiederfahren wäre (62.).
So aber blieb Unions Puls bis Ablauf der über vierminütigen Nachspielzeit in Presto. Höhepunkt der Hammonen und Teutonen-Schlussoffensive: Cevdet Bayraktars Großchance, die Özkans Flugball eingeleitete hatte. Schon nahezu geschlagen, war es Rosin doch noch gelungen, den Grätschschuss des Kapitäns gerade so ins Tor-Aus zu fingern (67.) und seinem Team Endplatzierung vier zu retten, weil parallel auch der drittplatzierte SC Victoria II punktete (3:3 beim FC Alsterbrüder). Hammonias Zusammenschluss mit Teutonia 05 sortierte sich nur fünf Zähler dahinter auf Rang sieben von elf Teilnehmern ein.  

Tore: 0:1 Yesilyurt (13. Ghazouani), 0:2 Pöpping (18. S. Özcelik), 0:3 Coskun (23. S. Özcelik), 1:3 Balci (38. Traut), 2:3 Özkan (57., Strafstoßtor, Calik an Kanab)

Schiedsrichter: Dr. Ahmed Sharaf (SC Victoria Hamburg, Note 3: verstand es, die Gemüter mit stoischer Gelassenheit und deeskalierender Ansprache zu führen, allerdings: Traut (rüdes Foul, 61.) und Sener (klar taktisch, 67.) wären beispielsweise zwingend zu verwarnen gewesen.)

Zuschauer: 20