Ein (B)Oeser verhindert osdorfer Kantersieg
TuS Osdorf II siegt trotz katastrophaler
Chancenauswertung
TuS Osdorf II hat mit einem 3:1-Auswärtssieg gegen die zweite Mannschaft
des VFL 93 die Ansprüche auf einen Spitzenplatz in der Tabelle der Kreisliga 5 unterstrichen,
während die Blicke beim Aufsteiger aus Winterhude immer weiter nach unten
gehen.
Beide Mannschaften brauchten zunächst eine gewisse Anlaufzeit, um zu ihrem
Spiel zu finden. Möglicherweise standen beide Teams noch unter dem Einfluss des
hoch dramatischen Vorspiels an der Meerweinstraße, einem E-Juniorenpokalspiel
zwischen dem VFL 93 und dem SC Sperber, das der VFL erst nach Verlängerung und
Neunmeterschießen gewann.
Die erste Torgelegenheit hatten dann nach sieben Spielminuten die Gäste durch
einen Kopfball von Kapitän Michael Seller nach einem Eckball von Sven Mellies.
Nur wenige Minuten später kamen die Osdorfer durch ihren zweiten Torschuss zum
ersten Torerfolg: Ein katastrophaler Torabstoß zum Gegner lud Özgür Akkus zum
Torschuss aus bester Position ein, was er dann mit einem sicheren Abschluss aus
zehn Metern Torentfernung dankbar annahm.
VFL-Trainer Marco Ritter hatte nun wieder eine schwierige Situation vor sich,
die sich mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Offensivkraft Simon Dierks
(Wadenprobleme) weiter verschärfte (15.). Doch sein Team versuchte das Ruder
herumzureißen.
Andre Öhlmann, der an diesem Sonntag-Morgen eine Vielzahl von Zweikämpfen
führte, hatte das Auge für den freistehenden Erkan Yildiz, dessen 35-Meter-Knaller
zu einem Alu-Treffer im Bereich der Torlinie wurde. Die Frage war nun Tor oder nicht Tor? Schiedsrichter
Konrad Oldhafer entschied auf Tor und lag goldrichtig. 1:1 also nach diesem Weitschuss-Hammer!
Das rief sofort die Osdorfer auf den Plan, die jedoch in Person von Stürmer
Pawel Kanczewski an VFL-Schlussmann Sven Oeser scheiterten.
In der 26. Minute war Oeser dann zum zweiten Mal geschlagen: Eine wunderbare
Flanke aus dem rechten Halbfeld von Hakim Korkmaz segelte unbehelligt durch den
VFL-Strafraum, wo Martin Orlowski gleich zwei Gegenspieler gleichzeitig zu
betreuen hatte, was sich Mellies zum Vorteil machte und die Kugel aus zwei
Metern Entfernung über die Linie bugsierte.
1:2 und die West-Hamburger wollten mehr: Schönes Zuspiel von Kilian Johnston in
den Lauf von Kanczewski, doch Oeser, der in dieser Szene Kopf und Kragen
riskierte, bewarte die Gastgeber vor einem höheren Rückstand.
Als besonders eklatant stellte sich hierbei mal wieder das Vogelwilde Abwehrverhalten
auf der linken Abwehrseite der Gastgeber heraus.
Genau wie bei der nächsten Großchance für die Gäste durch Eimen Hadj-Fradj, bei
der die Schwarz-grünen den Ball nicht aus der Gefahrenzone klären konnten.
So war es wieder der überragende Sven Oeser, der seinen Körper schnell auf den
Boden bringen konnte und die Kugel auf ihrem Weg ins Tor noch rechtzeitig
aufhielt.
Auch beim letzten Höhepunkt in Durchgang eins zeigte sich der VFL durch Yildiz
und seinem Freistoß in die Füße des Gegners von seiner schlechtesten Seite.
Der anschließende Konter ermöglichte Kanczewski den nächsten Torversuch, doch
der glücklose Angreifer setzte seinen Schuss aus 14 Metern über das Tor (36.).
Somit ging es mit der Verdienten, aber zu niedrigen Führung für die „Zweite“
des TuS Osdorf in die Kabinen.
Wie schon im ersten Durchgang, dauerte es sieben Minuten, bis es zum ersten Mal
gefährlich wurde: Kanczewski versuchte sich erneut, diesmal aus 18 Metern und
wieder flog die Pille über das Tor der Elf aus Winterhude.
Keine fünf Minuten später lief Kanczewski, von allen guten Gegenspielern
verlassen, auf das Tor zu und scheiterte zum wiederholten Male an Oeser.
Von den 93ern kam außer einer gelben Karte für Benedikt Hoße wegen eines
übertriebenen Einsatzes gegen Pawel Kanczewski nichts Erwähnenswertes.
Stattdessen musste VFL-Keeper Oeser einen weiteren Kanczewski-Versuch per Fußabwehr
entschärfen (72.).
Wenige Sekunden später klärte er gegen Özgür Akkus zum Eckball, nachdem sich dieser
über einen Traumpass von Hadj-Fradj freuen durfte.
Der VFL lag mit 1:2 zurück und ließ dem Gegner weiter allen verfügbaren Raum.
Ein Zustand, der so nicht angehen konnte, weswegen der VfL-Coach einige
offensive Wechsel vollzog. Alles oder nichts, doch das Tor machten die Gäste.
Sieben Minuten vor Ultimo war es ein hoher, langer Ball vom starken Spielmacher
Hakim Korkmaz, der die unsortierte Defensive der VFL-Reserve erneut entblößte
und den eingewechselten Akram Ben Dahsen freie Bahn für das 1:3 in die kurze
Ecke bescherte.
Sekunden vor dem Schlusspfiff versemmelte Eimen Hadj-Fradj, sinnbildlich für
diese Partie, nach guter Kanczewski-Vorarbeit, aus kürzester Distanz, nachdem
die linke Abwehrseite der Gastgeber einmal mehr nicht im Bilde war.
Schlussendlich gewannen die „Roten“ verdient, was auch VFL-Akteur Reik Freimuth
so sah: „Die Niederlage geht in Ordnung. Der Gegner war spielerisch klar
besser. Am Anfang der zweiten Halbzeit waren bei uns einige Ansätze zu
erkennen. Wir haben die Räume besser zugestellt, noch einmal alles versucht,
alles gegeben, aber es reichte halt nicht. Man muss aber auch sagen, dass TuS
Osdorf nicht der Gegner ist, gegen den wir zwingend punkten müssen. Wenn wir da
einen Punkt holen ist das gut, wenn nicht, dann ist das halt so. Wichtiger ist,
dass wir gegen die direkten Konkurrenten gewinnen und am Ende die Klasse halten“,
erklärte der Defensivspieler im Anschluss an die Begegnung.
Trainer Marco Ritter stimmte mit ein: „Für uns geht es einzig und allein um den
Klassenerhalt. Alles andere wäre Blödsinn!“.
Den Gegner sah er allerdings schwächer als sein Spieler: „Es gibt einige
Mannschaften in dieser Staffel, die deutlich stärker sind“, bewertete er den
Gegner wenig großzügig.
TuS-Coach Marcel Runge präsentierte sich
derweil unzufrieden mit seiner Mannschaft: „Schlecht, schlechter, am
Schlechtesten – drei Punkte!“, so das Resümee.
Unabhängig von der Unzufriedenheit des Trainers untermauerten die Osdorfer mit
diesem Sieg die Ambitionen in Puncto Spitzengruppe und bleiben weiter oben
dran, während die Blicke beim VFL immer weiter nach unten gehen, denn mit
solchen Ergebnissen wird die Situation immer brenzliger.
Nächste Woche muss die Ritter-Elf unbedingt punkten, wenn die Reserve des Rahlstedter
SC zum Tanz bittet.
VfL 93 Hamburg II: Oeser – Ehrenberg, Maurer, D. Öhlmann, Hoße – Freimuth – Yalcin (51.
Schütt), Yildiz, Orlowski – A. Öhlmann, Dierks (15. Kühn / 78. Ertel), Trainer:
Marco Ritter
TuS Osdorf II: Ude – Qaumi (46. Ben
Dahsen), Houidi, Hasseini – Johnston, Seller (32. Heidari) – Mellies, Akkus (75. Afghanevis), Korkmaz – Kanczewski, Hadj-Fradj,
Trainer: Marcel Runge
Tore: 0:1 Akkus (11.), 1:1
Yildiz (19. A. Öhlmann), 1:2 Mellies (26. Korkmaz), 1:3 Ben
Dahsenn (83. Korkmaz)
Gelbe Karten: Hoße, D. Öhlmann –
Qaumi
Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (SC
Poppenbüttel)
Zuschauer: 15
Sonntag, 31. Oktober 2010
Spielbericht VfL 93 Hamburg II - TuS Osdorf II
Samstag, 30. Oktober 2010
Spielbericht FC St. Pauli 2.D - TuS Germania Schnelsen 3.D
Ein gutes Pferd…
Knappes 1:0 – St. Paulis
U12 nimmt die Hürde Germania 3.D!
Es war kein besonders illustrer Vormittag für die etwa 30
Zuschauer am Brummerskamp.
Zu geschickt stellten sich die Gäste aus Schnelsen an, um
als Fischfutter für den klaren Favoriten in den braunen Gewändern zu werden.
Eigentlich hätte dies jedem schon vor der Partie klar sein
müssen, denn es handelte sich um ein (D-Junioren) Pokalspiel, welches zudem
auch noch eine Art Derby war, tragen beide Teams ihre Heimspiele im Hamburger
Stadtteil Schnelsen aus.
Dass Derbys und der Pokal eigene Gesetze haben, war in den
Anfangssekunden allerdings nicht zu erkennen. Torversuche von Kovacic und
Kosanic konnten in den Minuten eins und drei erst auf der Linie geklärt werden.
Doch auch die Gäste waren zum Fussballspielen angereist und
kamen direkt nach Kosanic´ Fehlversuch zu einer Konterchance, die Leon Schmidt
im Tor der Gastgeber jedoch geschickt zu vereiteln wusste. Wiederum wenige
Sekunden später herrschte wieder Alarm auf der anderen Seite des Spielfeldes:
Ein schöner Angriff über die rechte Seite mit den Stationen Lüth und Kovacic
fand allerdings kein glückliches Ende, nachdem Angreifer Nikola Kosanic am
aufmerksamen Schlussmann der Gäste scheiterte.
Trotz der Fülle an Chancen in den Anfangsminuten fehlte es
den Gastgebern an der nötigen Kreativität, den hervorragend organisierten
Abwehrriegel der ganz in schwarz gekleideten Schnelsener zu knacken.
In der 13. Minute dann die Erlösung für die Oertel / Olde-Elf:
Flanke Kovacic von der rechten Seite, Schauer mit der Ablage
in die Mitte zu Kosanic und der drosch das Leder mit einem platzierten
Linksschuss aus zentraler Position vor der Strafraumgrenze in die untere, linke
Ecke des Tores.
Ein Tor, das Sicherheit und Selbstvertrauen geben sollte.
Eine besonders große Portion davon gönnte sich Stürmer Kosanic,
der sich in den Spielminuten 17, 22 und 23 gleich drei Mal im Torabschluss
versuchte, dabei aber seinen Heber aus der 17. Minute an die Latte setzte, seinen
Kopfball nach Stanjevic-Flanke neben das Tor beförderte und zu guter Letzt
einen abgefälschten Torversuch am Außennetz enden sah..
Kosanic hätte das Spiel also bereits zur Pause im Alleingang
entscheiden können, doch der Spielstand nach 30 Minuten orientierte sich mehr
am optischen Eindruck der Begegnung:
1:0 zur Halbzeit.
Die Gäste, weiterhin defensiv sicher stehend, brachten den
Favoriten mit der ersten nennenswerten Aktion des zweiten Abschnitts kräftig in
Bedrängnis. Erst der aufmerksame Schmidt bereinigte die Szene mit Bravour,
indem er sich dem gegnerischen Angreifer, der nach einem Stellungsfehler in der
FC-Abwehr frei vor dem Tor auftauchte, in den Weg warf (37.). Eine Szene, die
dem Team um Kapitän Schauer zeigte, wie brüchig so eine 1:0-Führung sein kann.
Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel hätte Erik Lüth für Ruhe
in der Partie sorgen können, doch sein Versuch nach starker Vorarbeit von John
Bebensee aus zehn Metern passierte die Torlinie oberhalb des Querbalkens.
Wenige Sekunden später brannte es nach einem unwiderstehlichen
Sololauf von Kosanic erneut im Schnelsener Strafraum, doch der mitgeeilte Robin
Kehr hämmerte das Spielgerät fahrlässig aus 10 Metern über das Tor.
St. Paulis U12 schaffte es einfach nicht, die wenigen
vorhandenen Räume zum entscheidenden Treffer zum 2:0 zu nutzen.
Auch ein Schauer-Freistoß aus 14 Metern verfehlte das Ziel
denkbar knapp (55.).
Für die letzten Minuten versuchten es die Gäste, sich für
eine disziplinierte Abwehrleistung zu belohnen und hielten die FC-Defensive um
den, zum Ende immer stärkeren Tom Zähringer in Atem. 120 Sekunden vor Ultimo
hätte es der Ausgleich durch eine Mega-Konterchance für die Gäste sein müssen,
doch der frei aufs Tor zulaufende Stürmer schoss die Kugel aus bester Position
kläglich in die Arme von Keeper Schmidt.
Die Schnelsener versuchten es noch einmal, die Verlängerung
zu erzwingen, doch Zähringer und Co überstanden die Schnelsener Druckperiode
und retteten das 1:0 über die Ziellinie.
Schlussendlich siegte das Team vom Brummerskamp verdient,
aber am Ende mit viel Dusel gegen einen Gegner, der sich über die gesamte
Spielzeit teuer verkaufte und durch eine starke Defensivleistung ein weitaus
besseres Ergebnis gegen die D2 des FC St.Pauli erzielte, als verschiedene
frühere Gegner.
Beim Anhang der Gastgeber war nach dem Match eine gewisse Enttäuschung
über die diesmalige Leistung ihrer Jungs spürbar, was Offensivkraft Julian zu
Klampen nicht nachvollziehen konnte.
„Wir waren heute brandgefährlich, was nicht einfach ist,
gegen einen Gegner, der mit sieben Leuten auf der Torlinie steht“, entgegnete
der Eingewechselte der Kritik der Ideenlosigkeit im Offensivbereich.
Torschütze des Tages, Nikola Kosanic nutzte die Gelegenheit
des Interviews nach dem Spiel für eine echte Kampfansage an die Konkurrenz:
„Wir sind die besten und wir bleiben die Besten!“, demonstrierte St. Paulis
„Nummer Neun“ eisernes Selbstvertrauen.
Worin genau er und seine Mitspieler die besten seien, ist
allerdings nicht genau überliefert…
FC St. Pauli 2.D:
Schmidt – Henke (49. Aslani), Bendowski, Zähringer,
Erdal (50. Evlicoglu) – Schauer – Kehr, Lüth, Stanjevic (31. Bebensee) –
Kovacic (31. zu Klampen), Kosanic (59.
Kovacic), Trainergespann: Tobias Oertel & Oliver Olde
Tore: 1:0
Kosanic (13. Schauer)
Zuschauer: 30
Freitag, 29. Oktober 2010
Spielbericht GW Eimsbüttel - SC Nienstedten II
Hoch und weit trifft mit Sicherheit!
Festival der
Weitschusstore am Tiefenstaaken
Der ESV Grün-Weiß hat erwartungsgemäß das Kellerkind aus
Nienstedten auf heimischer Anlage besiegt und dem Publikum mit einem 7:2 einen
torreichen Abend beschert.
Die Eimsbütteler zeigten dem Gegner und den Rund 30
Zuschauern sofort, wer Ambitionen auf einen Platz unter den ersten drei der
Kreisliga 7 hegt.
Ein Linksschuss von Dennis Klemm, abgewehrt von
SCN-Schlussmann Kolja Klokow, eröffnete die Begegnung (2.).
Nach genau 220 Sekunden vergab Mohamed Salam die zweite
Torchance für die Gastgeber durch einen Schuss aus aussichtsreicher Position
ans Außennetz.
In der fünften Minute war es dann so weit: 1:0 für
Grün-weiß! Und was für ein Tor!
Nicholas Burke versenkte einen schönen Schuss aus knapp 30
Metern, halblinker Position, im Tor der Gäste. „Den hat er sehr gut
getroffen.“, lobte sich der Torschütze später im Stile eines TV-Experten
selbst. Nach einer Viertelstunde erhöhten die Jungs vom Tiefenstaaken durch
einen mit viel Einsatz erzielten Treffer von Stefan Ostertag auf 2:0. Burke
schickte den Sommerneuzugang aus den Niederlanden mit einem Messerscharfen
Zuspiel auf die Reise, die zwar von der SCN-Defensive unterbrochen, aber nicht
aufgehalten werden konnte. Schlussendlich grätschte Ostertag das Spielgerät zum
verdienten Zwischenstand von 2:0 über die Linie.
2:0 in Führung, den Gegner gut im Griff: Alles wunderbar bei
den Eimsbüttelern, doch dann schockte SC-Angreifer Leonard Albino die
Gastgeber, als er an GWE-Torhüter Hakki Gökce vorbeizog und Carsten Harth zu
einem Rettungsmanöver kurz vor der Torlinie zwang. Im Nachschuss scheiterte
Tommes Wehrmann am reflexstarken Gökce im GWE-Gehäuse.
Ein Zeichen, dass so eine 2:0-Führung wahrlich keine
unendliche Sicherheit bietet.
Also nahm es sich Angreifer Marc Güldener zur Aufgabe, den
Spielstand auf 3:0 zu erhöhen.
Ein ansatzloser Linksschuss aus etwa 45 Metern flog über den
etwas zu weit vor seinem Tor stehenden Torhüter in den gegnerischen Kasten (19.)
– ein weiteres Traumtor!
Der Tabellenvorletzte mit einem 0:3 im Gepäck, gab sich
dennoch nicht auf und kam in Minute Nummer 21 durch einen abgefälschten
Distanzschuss von Wehrmann, den Hakki Gökce zur Ecke abwehren konnte, zu seiner
zweiten Torchance.
Ähnliches spielte sich sieben Minuten später auf der anderen
Seite ab: Güldener versuchte sich mit einem Linksschuss aus 14 Metern, fand
aber seinen Meister in Klokow, der das Leder sehenswert von seinem Tor
fernhalten konnte.
In der 35. Minute dann das erste Erfolgserlebnis für die
Gäste aus dem Westen der Stadt:
Eine Hereingabe Christian Voß´ von der rechten Seite in die
Mitte, Przybylski und Becker kommen zu spät gegen Albino und schon war die
weiße Weste der Grabarczyk-Elf dahin.
Der Cheftrainer ärgerte sich indes tierisch über den
Gegentreffer „Das kann nicht sein, dass wir da so schlafen!“, ließ der Übungsleiter
seinen Ärger heraus.
Kurz vor der Halbzeit wurde es dann noch einmal turbulent.
Klemm mit einem gut getimten Pass in den Lauf des
aufgerückten Defensivmannes Alexander Eick, der vom SCN-Schlussmann regelwidrig
per Grätsche von den Beinen geholt wurde – Strafstoß! Und die rote Karte gab es
gleich oben drauf. Wegen eines „groben Foulspiels zur Vereitelung einer
Torchance“, wie Schiedsrichter Marius Nitsch nach der Partie berichtete.
Der Gefoulte trat selbst an – keine Chance für Tim Ehlers,
der nun als Feldspieler ins Tor rückte. 4:1 – das Spiel schien schon nach 45
Minuten entschieden.
Weitere rasante Szenen spielten sich auf dem Weg in die
Kabinen ab:
Der SCN-Trainer beschwerte sich in der Halbzeit lautstark beim
Unparteiischen, was dieser zum Anlass nahm, den Nienstedtener Übungsleiter aus
dem Innenraum zu schmeißen.
Auch sportlich bekamen die etwa 30
Zuschauer im zweiten Abschnitt etwas zu sehen.
Ehlers wehrte wenige Augenblicke
nach dem Wiederanstoß einen Klemm-Schuss sehenswert ab. In der 58. Minute hieß
es wieder Klemm gegen Ehlers, als Klemm aus halbrechter Position aufs Tor
zulief und seinen Versuch aus 17 Metern über das Tor setzte.
Seine letzte Szene, denn Sekunden
später ersetzte ihn Sebastian Ernst, der sich gleich wunderbar mit einem
Vorlagenservice für Marc Güldeners 5:1 aus 40 Metern einfügte.
Die Gäste, die spielerisch nicht
gleichwertig waren, ließen weitere gute Möglichkeiten für die Gastgeber zu, wie
in der 73. Minute, bei der Ernst aus 15 Metern äußerst unbehelligt zum Schuss kam,
jedoch an Ehlers scheiterte.
In der 76. Minute gab es dann nach
einer, fast viertelstündigen Torflaute wieder etwas Zählbares. Ein langer Ball
zu Güldener, der ist auf und davon, sicherer Abschluss – 6:1! Grün-weiß klar
überlegen, blieb allerdings an diesem Abend nicht ganz fehlerfrei. Erst kam Dominik
Maus freistehend im gegnerischen Strafraum zum Torschuss, scheiterte jedoch
kläglich (79.). Dann verloren die Eimsbütteler in Person von Christian Pleus
die Kugel wenige Meter vor dem eigenen Strafraum, was John Schäfer nach Zuspiel
von Moritz Timm dankend zum 6:2 annahm (85.). Ein unnötiges Gegentor, wie
GWE-Coach Niko Grabarczyk direkt nach dem Treffer meinte: „Dafür schuldet er
Hakki eine Kiste!“, erklärte der Mann an der Seitenlinie die angemessene Strafe
für unnötige Ballverluste, die zu Gegentreffern führen.
Den Schlusspunkt durften aber noch
einmal die Gastgeber mit dem 7:2 setzen. Ein katastrophaler Abstoß brachte
Mitspieler Voß so sehr in die Bredouille, dass er den Ball an Ostertag verlor
und dieser mit einem unhaltbaren Rechtsschuss in die rechte untere Ecke strafte.
Grün-weiß Eimsbüttel fährt damit
den vierten „Dreier“ in Serie ein und pirscht sich somit weiter an die
Spitzengruppe der Kreisliga 7 heran. „Wir haben heute sehr gut gespielt. Wir
hatten heute ganz starke erste 15 Minuten, woraufhin wir dann ein wenig
nachgelassen haben. Deswegen gab es in der Pause eine klare Ansage des
Trainers, dass wir uns nicht zu früh freuen sollten. Deswegen sind wir dann
halt noch einmal draufgegangen. Ein guter Fight von uns auch, wenn wir das
Tempo nicht die ganze Zeit hochhalten konnten“, freute sich GWE-Akteur Mohamed
Salam nach der Begegnung.
Bei den Gästen, die aus
Personalmangel mit drei Spielern aus der eigenen dritten Herrenmannschaft
antreten mussten, herrschte nach dem Spiel Ratlosigkeit.
„Der Sieg für Grün-weiß geht in
Ordnung. Auch, wenn ein 5:2 leistungsgerechter gewesen wäre. Das 4:1 und der
Platzverweis kurz vor der Halbzeit haben uns hier das Genick gebrochen.“, so
die einhellige Meinung des Nienstedtener Trios aus der dritten Herren.
Für die zuletzt erfolgsverwöhnten
Akteure (Platz 2 für SC Nienstedten III in der Leistungsklasse C2) eine neue
Erfahrung. Genau, wie der Rasenplatz am Tiefenstaaken.
Mit diesen Erfahrungen im Gepäck
gilt es nun für die SCN-Reserve, in den kommenden Spielen wieder zu punkten, um
am Ende doch noch das Wunder „Klassenerhalt“ zu vollbringen. Eine
Leistungssteigerung ist dafür aber dringend nötig.
Für Grün-weiß Eimsbüttel indes
wird die Tabelle der Kreisliga 7 immer mehr zum Ausstellungsstück. Nach nun
vier Siegen in Folge ist die Tabellenspitze nicht mehr weit.
Im kommenden Auswärtsspiel beim SC
Union 03 soll dann Sieg Nummer fünf in Serie eingefahren werden.
GW Eimsbüttel:
Gökce – Eick (55. Frank), Przybylski Harth (46. C. Pleus), D. Becker -
Ostertag, Görsch – Burke, Salam, M. Güldener – Klemm (61. Ernst),
Trainer: Nico Grabarczyk
SC Nienstedten II:
Vlobew – Timm, Ipach, Klolai, Schäfer Mendes (46. Barenthin) - Maus, Voß – Ehlers –
Wehrmann (66. Lutz), Albino, Trainer: k.A.
Tore: 1:0
Burke (5.), 2:0 Ostertag (15. Burke), 3:0 M. Güldener (19.), 3:1 Albino (35. Voß),
4:1 Eick (45. Strafstoßtor, Klokow an Eick), 5:1 M. Güldener (62. Ernst), 6:1
M. Güldener (76.), 6:2 Schäfer (85. Timm), 7:2 Ostertag (88.)
rote Karte:
Klokow (44. Notbremse an Eick)
Schiedsrichter:
Marius Nitsch (TuS Berne)
Zuschauer:
30
besonderes
Vorkommnis: Der SCN-Trainer wurde
wegen Reklamierens aus dem Innenraum verwiesen (Halbzeitpause).
Samstag, 23. Oktober 2010
Spielbericht SC Union 03 - FC Roland Wedel
(S)euche (C)haos (U)nvermögen 03
Union wird zum echten
Sorgenkind – Roland trifft wieder neunfach
„Ich bin wirklich sprachlos, ich weiß nicht, was ich dazu
noch sagen soll.“, wusste Union-Trainer Mehmet Sorkun nach der Partie gegen den
FC Roland Wedel nicht, wie er das soeben Geschehene kommentieren soll.
Wieder einmal erlebte die Elf des SC Union 03 einen
kräftigen Tiefschlag in der Kreisliga 7, der mit drei verletzten Spielern und
einer heftigen 1:9-Klatsche gegen den FC Roland Wedel endete.
Union, von der ersten Minute an in die Defensive gedrängt,
geriet nach bereits 58 gespielten Sekunden (!) in Rückstand: Eine tolle
Kombination der Gäste, endend mit einem genauen Zuspiel von John-Olaf Stute und
einem treffsicheren Abschluss von Angreifer Josep Dilber brachte das Team von
Trainer Dirk Kahl früh in Front.
Der SC aber versuchte sich zu wehren und kam durch eine
spektakuläre Flugeinlage von Mehmet Bayazit nach einer Flanke von Christian
Holz zu seiner ersten Torgelegenheit (5.).
Erfolgreicher stellte sich das Gäste-Team an. Ein
fabelhafter Pass von Marco Meins in die Mitte zu Daniel Lopez ließ dem
Angreifer gar keine andere Wahl, als die Kugel zum 0:2 in das Union-Gehäuse zu
bugsieren.
0:2 nach nur zwölf Minuten und dazu ein früher Zwangswechsel
aufgrund einer Verletzung bei Antonio Venturini, der die Partie bereits mit
einer gebrochenen Hand und Problemen der unteren Extremitäten begann, warfen
die Gastgeber zusätzlich zurück.
Doch das Team in den schwarzen Trikots gab sich nicht auf
und kam durch Stürmer, Moncef Ghazouani um Haaresbreite zum Anschlusstreffer,
doch dieser brachte es fertig, den Ball nach wunderbarer Vorarbeit von Lavdrim
Kama aus drei Metern Torentfernung ans Aluminium zu donnern (18.).
Die Wedeler, die in den Minuten 21 und 22 noch beste
Gelegenheiten durch Marco Meins und Gino Steinbach ausließen, sollten sich dann
aber nach 24 Minuten selbst belohnen. Wieder ein herrlicher Steilpass, diesmal
von Daniel Lopez in den Lauf von Steinbach, der aus 14 Metern Torentfernung
unbedrängt für das 0:3 sorgte.
Der absolute Knackpunkt in diesem Spiel, wie Union-Coach Mehmet
Sorkun später berichtete: „Nach dem 0:3 war das Spiel gegessen. Wir haben dem
Gegner zu viele Räume gelassen, wodurch er gut kombinieren konnte.“.
Zu allem Überfluss musste Sorkun nur zwei Minuten nach dem
Gegentreffer zum 0:3 seine zweite verletzungsbedingte Auswechslung vornehmen,
da es für Mehmet Bayazit kein Weitermachen mehr gab.
Nach einer halben Stunde verletzte sich dann auch noch
Unions Schlussmann Martino Venturini bei einem Rettungsversuch gegen FCR-Angreifer
Josep Dilber.
Venturini biss zwar zunächst auf die Zähne, doch nach einem
famosen Hechtsprung, mit dem er das Spielgerät nach einem Scherer-Geschoss über
die Latte lenkte und einem kräftigen Aufprall auf den Boden, musste sich der
stark angeschlagene Torhüter zur Pause doch auswechseln lassen. Für ihn rückte
Feldspieler Mefa Demir ins Tor, der nicht das erste Mal in dieser Spielzeit als
Torhüter aushelfen musste.
Mit dem 0:3-Rückstand und den vielen Negativerlebnissen im
Gepäck, eröffneten die Gastgeber durch einen kräftigen Freistoß von Erdem
Iscan, der knapp am Tor vorbei rauschte, die zweite Halbzeit.
Wer bis hierhin nicht glauben wollte, dass Union in einer
handfesten Krise steckt, sollte in der 56. Minute eines besseren belehrt
werden:
Roland mit einem schnell ausgeführten Freistoß in der
eigenen Hälfte, ein gut getimter Pass von Dilber für Marco Meins, der sich ohne
gegnerischen Widerstand auch in die Torschützenliste eintrug.
Wiederum keine zehn Minuten später ging das Scheibenschießen
weiter:
Wieder war es ein schön herausgespieltes Tor für die Gäste
mit den Schlussakteuren Meins (Vorlagengeber) und Steinbach (Torschütze). Ganz
großes Kino an der Waidmannstraße und die (überforderten) Spieler des SC Union
03 hatten ihre Plätze auch noch in der ersten Reihe!
72. Minute: Steinbach wird an der Strafraumgrenze nicht
bedrängt, legt quer zu Lopez, der die Kugel mit einem schönen Rechtsschuss in
die obere Ecke zirkelte. Spielstand mittlerweile: 0:6. Union, kurz um
Schadensbegrenzung bemüht (Kama scheiterte nach Thießen-Vorlage an Torhüter
Marcel Börnecke), rannte kurz darauf wieder in einen Konter, der von
Ersatzkeeper Demir regelwidrig per Notbremse unterbunden wurde, doch
Schiedsrichter Sebastian Kisch bewies Fingerspitzengefühl und beließ es bei dem
gelben Karton.
Der anschließende Freistoss von Gino Steinbach testete das
Aluminium dann auf seine Standhaftigkeit.
Die Wedeler, die mittlerweile etwas an Tempo aus dem Spiel
nahmen, sollten sich in den letzten acht Minuten noch einmal richtig austoben. Eine
butterweiche Flanke vom aufgerückten Andre Möller in die Mitte zu Marco Meins,
der das Bällchen mit einer Berührung, vorbei an Demir ins Tor kickte, erhöhten
auf 0:7.
0:8 hieß es dann nach einem Handelfmeter von Defensivmann
Andrej Scherer, verursacht durch eine Volleyballeinlage von Dennis Weber im
eigenen Strafraum.
Vier Minuten vor Ultimo zeigte sich noch einmal die
komplette Hilflosigkeit der Gastgeber, als die Gäste plötzlich mit vier
Angreifern auf Torhüter Demir und Verteidiger Weber zukamen; Roland nutzte
diese Überzahlsituation und schoss sich dadurch ein 9:0 heraus. Für den
Höhepunkt des Tages sorgte aber mit Christian Holz ausgerechnet ein Akteur der
Gastgeber, indem er wenige Augenblicke vor dem Ende einen Eckball direkt im Tor
der Gäste versenkte, wobei sich Torhüter Marcel Börnecke böse verschätzte. Ein
Fehler mit Folgen, denn das anschließende Siegerbier ging laut Kabinenfunk auf
seine Rechnung…
Schlussendlich gewann die Elf von Trainer Dirk Kahl mit 9:1 gegen
Union 03, was der Übungsleiter zum Anlass nahm, sein Team zu loben: „Das war
ein nie gefährdeter Sieg. Wir haben heute guten Fussball gespielt, auch wenn
wir heute sehr viel Platz hatten, doch man muss erstmal neun Tore schießen.“,
präsentierte sich der Übungsleiter bei bester Stimmung.
Auch zum Gegner fand er noch einen Kommentar: „Ich denke,
Union wird trotzdem nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Dafür ist das
Potenzial viel zu groß. Was ihnen fehlt, ist die Abstimmung in den
Mannschaftsteilen.“ , analysierte er das
gegnerische Team.
Bleibt zu hoffen, dass Union für die kommenden Aufgaben noch
genügend Spieler zur Verfügung haben wird, denn das Lazarett ist derzeit
deutlich überfüllt.
Antonio Venturini und Mehmet Sorkun sind bemüht, neue Leute
zu finden. „Wir sind dabei, neue Spieler zu holen. Das muss einfach sein!“,
zeigte sich Venturini besorgt um das derzeitige Team.
Beim FC Roland sieht das derzeit ganz anders aus. Allein in
den letzten beiden Spielen erzielte das Team um Kapitän Marco Meins 18 (!)
Tore. – Eine wahnsinnige Statistik!
Kahl zeigt sich allerdings gedämpft: „Wir wollen unser
Vorjahresergebnis (Rang vier) bestätigen. Vorne werden Glashütte und Rissen
alles untereinander ausmachen. Dahinter ist aber alles möglich.“.
Mal sehen, ob die Wedeler diesen Positivtrend weiter
anhalten können.
SC Union 03:
M. Venturini (46. Bektas) – M. Demir, Vogt, Thießen, Weber – A. Venturini (15.
E. Holz) – Iscan, Bayazit (26. Lehmann), C. Holz – Kama, Ghazouani, Spielertrainergespann:
Mehmet Sorkun & Antonio Venturini
FC Roland Wedel:
Börnecke – Möller, Scherer, Mohr, Macias Mora – Hlede, Stute (62. Claußen),
Lopez (80. Durkut), Meins – Dilber (68. Grützmacher), Steinbach, Trainer: Dirk
Kahl
Tore: 0:1
Dilber (1. Stute), 0:2 Lopez (12. Meins),
0:3 Steinbach (24. Lopez), 0:4
Meins (56. Dilber), 0:5 Steinbach (65.
Meins), 0:6 Lopez (72. Steinbach), 0:7 Meins (82. Möller), 0:8 Scherer (86. Strafstoßtor,
Handspiel Weber), 0:9 Steinbach (88. Meins), 1:9 C. Holz (89. direkter Eckstoß)
besonderes
Vorkommnis: Weil Union bei der Verletzung von Torhüter Martino
Venturini keinen Ersatztorhüter auf der Bank hatte, hütete Feldspieler Mefa
Demir ab der 46. Minute das Tor, während Venturini durch den Feldspieler Osan
Bektas ersetzt wurde.
Schiedsrichter: Sebastian
Kirsch (SC Pinneberg) – Michael Nernheim (FC Union Tornesch), Kristen
Zimmermann (Holsatia EMTV), (Note 2)
Zuschauer:
15