Ein (B)Oeser verhindert osdorfer Kantersieg
TuS Osdorf II siegt trotz katastrophaler
Chancenauswertung
TuS Osdorf II hat mit einem 3:1-Auswärtssieg gegen die zweite Mannschaft
des VFL 93 die Ansprüche auf einen Spitzenplatz in der Tabelle der Kreisliga 5 unterstrichen,
während die Blicke beim Aufsteiger aus Winterhude immer weiter nach unten
gehen.
Beide Mannschaften brauchten zunächst eine gewisse Anlaufzeit, um zu ihrem
Spiel zu finden. Möglicherweise standen beide Teams noch unter dem Einfluss des
hoch dramatischen Vorspiels an der Meerweinstraße, einem E-Juniorenpokalspiel
zwischen dem VFL 93 und dem SC Sperber, das der VFL erst nach Verlängerung und
Neunmeterschießen gewann.
Die erste Torgelegenheit hatten dann nach sieben Spielminuten die Gäste durch
einen Kopfball von Kapitän Michael Seller nach einem Eckball von Sven Mellies.
Nur wenige Minuten später kamen die Osdorfer durch ihren zweiten Torschuss zum
ersten Torerfolg: Ein katastrophaler Torabstoß zum Gegner lud Özgür Akkus zum
Torschuss aus bester Position ein, was er dann mit einem sicheren Abschluss aus
zehn Metern Torentfernung dankbar annahm.
VFL-Trainer Marco Ritter hatte nun wieder eine schwierige Situation vor sich,
die sich mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Offensivkraft Simon Dierks
(Wadenprobleme) weiter verschärfte (15.). Doch sein Team versuchte das Ruder
herumzureißen.
Andre Öhlmann, der an diesem Sonntag-Morgen eine Vielzahl von Zweikämpfen
führte, hatte das Auge für den freistehenden Erkan Yildiz, dessen 35-Meter-Knaller
zu einem Alu-Treffer im Bereich der Torlinie wurde. Die Frage war nun Tor oder nicht Tor? Schiedsrichter
Konrad Oldhafer entschied auf Tor und lag goldrichtig. 1:1 also nach diesem Weitschuss-Hammer!
Das rief sofort die Osdorfer auf den Plan, die jedoch in Person von Stürmer
Pawel Kanczewski an VFL-Schlussmann Sven Oeser scheiterten.
In der 26. Minute war Oeser dann zum zweiten Mal geschlagen: Eine wunderbare
Flanke aus dem rechten Halbfeld von Hakim Korkmaz segelte unbehelligt durch den
VFL-Strafraum, wo Martin Orlowski gleich zwei Gegenspieler gleichzeitig zu
betreuen hatte, was sich Mellies zum Vorteil machte und die Kugel aus zwei
Metern Entfernung über die Linie bugsierte.
1:2 und die West-Hamburger wollten mehr: Schönes Zuspiel von Kilian Johnston in
den Lauf von Kanczewski, doch Oeser, der in dieser Szene Kopf und Kragen
riskierte, bewarte die Gastgeber vor einem höheren Rückstand.
Als besonders eklatant stellte sich hierbei mal wieder das Vogelwilde Abwehrverhalten
auf der linken Abwehrseite der Gastgeber heraus.
Genau wie bei der nächsten Großchance für die Gäste durch Eimen Hadj-Fradj, bei
der die Schwarz-grünen den Ball nicht aus der Gefahrenzone klären konnten.
So war es wieder der überragende Sven Oeser, der seinen Körper schnell auf den
Boden bringen konnte und die Kugel auf ihrem Weg ins Tor noch rechtzeitig
aufhielt.
Auch beim letzten Höhepunkt in Durchgang eins zeigte sich der VFL durch Yildiz
und seinem Freistoß in die Füße des Gegners von seiner schlechtesten Seite.
Der anschließende Konter ermöglichte Kanczewski den nächsten Torversuch, doch
der glücklose Angreifer setzte seinen Schuss aus 14 Metern über das Tor (36.).
Somit ging es mit der Verdienten, aber zu niedrigen Führung für die „Zweite“
des TuS Osdorf in die Kabinen.
Wie schon im ersten Durchgang, dauerte es sieben Minuten, bis es zum ersten Mal
gefährlich wurde: Kanczewski versuchte sich erneut, diesmal aus 18 Metern und
wieder flog die Pille über das Tor der Elf aus Winterhude.
Keine fünf Minuten später lief Kanczewski, von allen guten Gegenspielern
verlassen, auf das Tor zu und scheiterte zum wiederholten Male an Oeser.
Von den 93ern kam außer einer gelben Karte für Benedikt Hoße wegen eines
übertriebenen Einsatzes gegen Pawel Kanczewski nichts Erwähnenswertes.
Stattdessen musste VFL-Keeper Oeser einen weiteren Kanczewski-Versuch per Fußabwehr
entschärfen (72.).
Wenige Sekunden später klärte er gegen Özgür Akkus zum Eckball, nachdem sich dieser
über einen Traumpass von Hadj-Fradj freuen durfte.
Der VFL lag mit 1:2 zurück und ließ dem Gegner weiter allen verfügbaren Raum.
Ein Zustand, der so nicht angehen konnte, weswegen der VfL-Coach einige
offensive Wechsel vollzog. Alles oder nichts, doch das Tor machten die Gäste.
Sieben Minuten vor Ultimo war es ein hoher, langer Ball vom starken Spielmacher
Hakim Korkmaz, der die unsortierte Defensive der VFL-Reserve erneut entblößte
und den eingewechselten Akram Ben Dahsen freie Bahn für das 1:3 in die kurze
Ecke bescherte.
Sekunden vor dem Schlusspfiff versemmelte Eimen Hadj-Fradj, sinnbildlich für
diese Partie, nach guter Kanczewski-Vorarbeit, aus kürzester Distanz, nachdem
die linke Abwehrseite der Gastgeber einmal mehr nicht im Bilde war.
Schlussendlich gewannen die „Roten“ verdient, was auch VFL-Akteur Reik Freimuth
so sah: „Die Niederlage geht in Ordnung. Der Gegner war spielerisch klar
besser. Am Anfang der zweiten Halbzeit waren bei uns einige Ansätze zu
erkennen. Wir haben die Räume besser zugestellt, noch einmal alles versucht,
alles gegeben, aber es reichte halt nicht. Man muss aber auch sagen, dass TuS
Osdorf nicht der Gegner ist, gegen den wir zwingend punkten müssen. Wenn wir da
einen Punkt holen ist das gut, wenn nicht, dann ist das halt so. Wichtiger ist,
dass wir gegen die direkten Konkurrenten gewinnen und am Ende die Klasse halten“,
erklärte der Defensivspieler im Anschluss an die Begegnung.
Trainer Marco Ritter stimmte mit ein: „Für uns geht es einzig und allein um den
Klassenerhalt. Alles andere wäre Blödsinn!“.
Den Gegner sah er allerdings schwächer als sein Spieler: „Es gibt einige
Mannschaften in dieser Staffel, die deutlich stärker sind“, bewertete er den
Gegner wenig großzügig.
TuS-Coach Marcel Runge präsentierte sich
derweil unzufrieden mit seiner Mannschaft: „Schlecht, schlechter, am
Schlechtesten – drei Punkte!“, so das Resümee.
Unabhängig von der Unzufriedenheit des Trainers untermauerten die Osdorfer mit
diesem Sieg die Ambitionen in Puncto Spitzengruppe und bleiben weiter oben
dran, während die Blicke beim VFL immer weiter nach unten gehen, denn mit
solchen Ergebnissen wird die Situation immer brenzliger.
Nächste Woche muss die Ritter-Elf unbedingt punkten, wenn die Reserve des Rahlstedter
SC zum Tanz bittet.
VfL 93 Hamburg II: Oeser – Ehrenberg, Maurer, D. Öhlmann, Hoße – Freimuth – Yalcin (51.
Schütt), Yildiz, Orlowski – A. Öhlmann, Dierks (15. Kühn / 78. Ertel), Trainer:
Marco Ritter
TuS Osdorf II: Ude – Qaumi (46. Ben
Dahsen), Houidi, Hasseini – Johnston, Seller (32. Heidari) – Mellies, Akkus (75. Afghanevis), Korkmaz – Kanczewski, Hadj-Fradj,
Trainer: Marcel Runge
Tore: 0:1 Akkus (11.), 1:1
Yildiz (19. A. Öhlmann), 1:2 Mellies (26. Korkmaz), 1:3 Ben
Dahsenn (83. Korkmaz)
Gelbe Karten: Hoße, D. Öhlmann –
Qaumi
Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (SC
Poppenbüttel)
Zuschauer: 15
Sonntag, 31. Oktober 2010
Spielbericht VfL 93 Hamburg II - TuS Osdorf II
Samstag, 30. Oktober 2010
Spielbericht FC St. Pauli 2.D - TuS Germania Schnelsen 3.D
Freitag, 29. Oktober 2010
Spielbericht GW Eimsbüttel - SC Nienstedten II
Samstag, 23. Oktober 2010
Spielbericht SC Union 03 - FC Roland Wedel
(S)euche
(C)haos (U)nvermögen 03
Union
wird zum echten Sorgenkind – Roland trifft wieder neunfach
„Ich bin wirklich sprachlos! Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll“,
wusste Union-Trainer Mehmet Sorkun nach der Partie gegen den FC Roland Wedel
nicht, wie er das soeben Geschehene kommentieren sollte. Wieder einmal erlebte
die Elf des SC Union 03 einen kräftigen Tiefschlag in der Kreisliga 7, der mit
drei verletzten Spielern und einer heftigen 1:9-Klatsche gegen den FC Roland
Wedel endete.
Union, von der ersten Minute an in die Defensive gedrängt, geriet nach bereits
58 gespielten Sekunden (!) in Rückstand. Eine tolle Kombination, endend mit
einem genauen Zuspiel von John-Olaf Stute und einem treffsicheren Abschluss von
Angreifer Josep Dilber, brachte das Team von Trainer Dirk Kahl früh in Front.
Der SC aber versuchte sich zu wehren und kam durch eine spektakuläre
Flugeinlage von Mehmet Bayazit nach Flanke Christian Holz zur ersten
Torgelegenheit (5.).
Erfolgreicher stellte sich das Gäste-Team an. Ein fabelhafter Pass von Marco Meins
in die Mitte zu Daniel Lopez ließ dem Angreifer gar keine andere Wahl, als die
Kugel zum 0:2 in das Union-Gehäuse zu bugsieren.
0:2 nach nur zwölf Minuten und dazu ein früher Zwangswechsel aufgrund einer
Verletzung bei Antonio Venturini, der die Partie bereits mit einer gebrochenen
Hand und Problemen der unteren Extremitäten begann, warfen die Gastgeber
zusätzlich zurück.
Doch das Team in den schwarzen Trikots gab sich noch nicht auf und kam durch
Stürmer Moncef Ghazouani um Haaresbreite zum Anschlusstreffer, doch dieser
brachte es fertig, den Ball nach wunderbarer Vorarbeit von Lavdrim Kama aus
drei Metern ans Aluminium zu donnern (18.).
Die Wedeler, die in den Minuten 21 und 22 noch beste Gelegenheiten durch Meins
und Steinbach ausließen, sollten sich dann aber nach 24 Minuten belohnen.
Wieder ein herrlicher Steilpass, diesmal von Daniel Lopez in den Lauf von Gino Steinbach,
der aus 14 Metern unbedrängt für das 0:3 sorgte.
Der absolute Knackpunkt im Spiel, wie Union-Coach Sorkun später berichtete: „
Nach dem 0:3 war das Spiel gegessen. Wir haben dem Gegner zu viele Räume
gelassen, wodurch er gut kombinieren konnte.“.
Zu allem Überfluss musste Sorkun nur zwei Minuten nach dem dritten Gegentreffer
seine zweite Auswechslung vornehmen, da es für Bayazit kein Weitermachen mehr
gab.
Nach einer halben Stunde verletzte sich dann auch noch Schlussmann Martino Venturini
bei einem Rettungsversuch gegen FCR-Angreifer Dilber. Venturini biss zwar
zunächst auf die Zähne, doch nach einem famosen Hechtsprung, mit dem er das
Spielgerät nach einem Scherer-Freistoß über die Latte lenkte und einem
kräftigen Aufprall, musste sich der stark angeschlagene Torhüter zur Pause doch
austauschen lassen. Für ihn rückte Feldspieler Mefa Demir ins Tor – nicht das
erste Mal in dieser Spielzeit, dass dieser als Torhüter aushelfen musste.
Mit dem 0:3-Rückstand und den vielen Negativerlebnissen im Gepäck, eröffneten
die Gastgeber durch einen kräftigen Freistoß von Erdem Iscan, der knapp am Tor
vorbei rauschte, die zweite Halbzeit.
In der 56. Minute nahm Unions handfeste Krise jedoch weiter ihren Lauf. Roland
mit einem schnell ausgeführten Freistoß in der eigenen Hälfte und ein gut
getimter Pass von Dilber für Meins, der sich ohne gegnerischen Widerstand auch
in die Torschützenliste eintrug.
Wiederum keine zehn Minuten später ging das Scheibenschießen weiter: Wieder war
es ein schön herausgespieltes Tor mit den Schlussakteuren Meins (Vorlagengeber)
und Steinbach (Torschütze). Ganz großes Roland-Kino an der Waidmannstraße und
die (überforderten) Spieler des SC Union 03 hatten ihre Plätze auch noch in der
ersten Reihe!
72. Minute: Steinbach an der Strafraumgrenze nicht bedrängt, legte quer zu
Lopez, der die Kugel mit einem schönen Rechtsschuss in die obere Ecke zirkelte.
Spielstand mittlerweile: 0:6.
Union, kurz um Schadensbegrenzung bemüht (Kama scheiterte nach Thießen-Vorlage
an Torhüter Marcel Börnecke), rannte kurz darauf erneut in einen Konter, der
von Ersatzkeeper Demir regelwidrig per Notbremse unterbunden wurde.
Schiedsrichter Sebastian Kirsch (SC Pinneberg) beließ es allerdings beim gelben
Karton. Steinbachs anschließender Freistoß testete das Aluminium dann auf seine
Standhaftigkeit.
Die Wedeler, die mittlerweile etwas Tempo aus dem Spiel nahmen, sollten sich in
den letzten acht Minuten noch einmal richtig austoben. Eine butterweiche Flanke
vom aufgerückten Andre Möller in die Mitte zu Meins, der das Bällchen mit einer
Berührung, vorbei an Demir, ins Tor kickte. Erhöhten auf 0:7 (82.).
0:8 hieß es dann nach einem Strafstoß von Defensivmann Andrej Scherer,
versursacht durch eine Volleyballeinlage von Dennis Weber im eigenen Strafraum
(86.).
120 Sekunden vor Ultimo zeigte sich noch einmal die komplette Hilflosigkeit der
Gastgeber, als die Gäste plötzlich mit vier Angreifern auf Torhüter Demir und
Verteidiger Weber zukamen. Roland nutzte die Überzahl und schoss sich dadurch
Steinbachs 0:9 heraus.
Für den Höhepunkt des Tages sorgte aber mit Christian Holz ausgerechnet ein
Akteur in Schwarz, indem er wenige Augenblicke vor dem Ende einen Eckball direkt im Tor von
Börnecke, der sich böse verschätzte, versenkte (89.). Ein Fehler mit Folgen,
denn das anschließende Siegerbier ging laut Kabinenfunk auf die Rechnung des
Torwarts…
Schlussendlich gewann die Elf von Trainer Dirk Kahl mit 9:1, was der
Übungsleiter zum Anlass nahm, sein Team für einen „nie gefährdeten Sieg“ zu
loben: „Wir haben heute guten Fußball, auch wenn wir heute sehr viel Platz
hatten. Doch man muss erstmal neun Tore schießen“, präsentierte sich der Coach
bei bester Stimmung. Auch zum Gegner fand er noch eine aufmunternde Prognose: „Ich
denke, Union wird trotzdem nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Dafür ist
das Potential viel zu groß. Was ihnen fehlt, ist die Abstimmung n den
Mannschaftsteilen“, analysierte Kahl den klar geschlagenen SCU.
Bleibt zu hoffen, dass Union für die kommenden Aufgaben noch genügend Spieler
zur Verfügung haben wird. Denn das Lazarett ist derzeit überfüllt. Antonio
Venturini und Mehmet Sorkun sind als Trainergespann weiter bemüht, neue Leute
zu finden: „Wir sind dabei, neue Spieler zu holen. Das muss einfach sein!“,
zeigte sich Venturini besorgt.
Beim FC Roland Wedel sieht es derzeit ganz anders aus. Allein in den letzten
beiden Spielen erzielte das Team um Kapitän Marco Meins 18(!) Tore. Eine wahnsinnige
Statistik!
Der Trainer zeigt sich allerdings gedämpft: „Wir wollen unser Vorjahresergebnis
(Rang vier) bestätigen. Vorne werden Glashütte und Rissen alles untereinander
ausmachen. Dahinter ist aber alles möglich.“.
SC Union 03: M. Venturini
(46. Bektas) – M. Demir, Voegt, Thießen, Weber – A. Venturini (15. E. Holz) –
Iscan, Bayazit (26. Lehmann), C. Holz – Kama, Ghazouani, Spielertrainergespann:
Mehmet Sorkun & Antonio Venturini
FC Roland Wedel: Börnecke – Möller,
Scherer, Mohr, Macias Mora – Hlede, Stute (62. Claußen), Lopez (80. Durkut),
Meins – Dilber (68. Grützmacher), Steinbach, Trainer: Dirk Kahl
Tore: 0:1 Dilber (1.
Stute), 0:2 Lopez (12. Meins), 0:3 Steinbach (24. Lopez), 0:4 Meins (56.
Dilber), 0.5 Steinbach (65. Meins), 0:6 Lopez (72. Steinbach), 0:7 Meins (82.
Möller), 0:8 Scherer (86., Strafstoßtor, Handspiel Weber), 0:9 Steinbach (88.
Meins), 1:9 C. Holz (89., direkter Eckstoß)
Schiedsrichter: Sebastian Kirsch (SC
Pinneberg, Note 2)
Zuschauer: 15
besonderes Vorkommnis: Weil Union
bei der Verletzung von Torhüter Martino Venturini keinen Ersatztorhüter auf der
Bank hatte, hütete Feldspieler Mefa Demir ab der 46. Minute das Tor, während
Venturini durch den Feldspieler Ozan Bektas ersetzt wurde.