Dienstag, 5. April 2011

Spielbericht SC Union 03 Altona - GW Eimsbüttel

Systemumstellung macht den Unterschied
Serien halten: GWE siegt per Joker-Assist – Union weiter unten drin


Der SC Union 03 steckt nach einem 0:1 gegen GW Eimsbüttel und dem damit achten sieglosen Spiel in Serie weiter tief im Abstiegssumpf der Kreisliga 7.
Union zahlte von Beginn an mit spielerischem Kleingeld und bedachte sich darauf, solide Grundmauern für die Defensive zu bauen.
Die Gäste kamen dadurch zu einer optischen Überlegenheit, ohne jedoch zum gewünschten Ertrag zu kommen. Fabian Schnell, der für Alexander Eick in die Startformation gerückt war, versuchte sich in der sechsten Minute erstmalig mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern, fütterte Union-Schlussmann Martino Venturini aber mit einfachem Fallobst.
Nach einer Viertelstunde war es ein Distanzschuss von Nicholas Burke, der sich gefährlich Richtung Tor senkte, doch die Kugel segelte knapp über den Querbalken.
Fast eine halbe Stunde dauerte es, bis sich die Gastgeber einmal in der gegnerischen Hälfte sehen ließen, doch dabei flog ihnen gleich ein eigener Eckball um die Ohren, denn GWE konterte, kam durch Marc Güldener zur Schusschance, doch dieser setzte das Leder nur ans Außennetz.
Kurz darauf setzten die Jungs vom Tiefenstaaken den bislang besten Angriff der Partie. Ein flüssig vorgetragener Spielzug über Vincent Dahms und Stefan Ostertag sollte seine erfolgreiche Vollendung bei Burke aus sieben Metern finden, doch sein zu unüberlegter Abschluss verfehlte das Tor ebenso, wie ein Dahms-Kopfball, nachdem Güldener per Eckstoß bestens servierte.
Auf der Gegenseite erlebte der SCU zuvor seine erste Torchance im laufenden Spiel. Mehmet Sorkun versuchte sich einmal aus halbrechter Position, scheiterte jedoch am aufmerksamen Lennart Meiners im Tor der Gäste, der situationsgerecht blockierte. Deutlich mehr Torgefahr versprühte bei den Gastgebern Verteidiger Falk Petermann – im eigenen Sechzehner. Ein unkontrollierter Querschläger des 24-Jährigen nach einer Flanke von Dennis Klemm rauschte knapp über das eigene Gehäuse.
Den Schlusspunkt des ersten Abschnitts blieb in der Nachspielzeit Ostertag vorbehalten, als er wunderbar in eine Burke-Flanke hineinsegelte, die Pinne aber nicht gerade genug hielt; sein Torversuch per Kopf flatterte knapp Steuerbord am Ziel vorbei.
Somit mussten sich die Gäste in der Halbzeit keinen Seemannschancon, sondern klare taktische Anweisungen von ihrem Trainer anhören. Nico Grabarczyk vermisste nämlich die letzte Konsequenz in den Angriffsaktionen.
Im zweiten Durchgang derselbe Eindruck. Grün-weiß spielbestimmend, aber erfolglos. Ostertag pfefferte einen Rechtschuss aus 25 Metern in Richtung Tor, doch ein Erfolg blieb weiter aus.
Der Abstiegskandidat verlegte sich dagegen weiter auf Konter, welche aber nur in den wenigsten Fällen so konkret zustande kamen, wie bei einer Schusschance für Sorkun, bei der er das Leder über den Querbalken setzte (50.).
Die besseren Chancen hatten aber weiter die Gäste, wie in der 68. Minute, als der eingewechselte Eick schön von rechts in die Mitte zu Güldener legte, doch der Abschluss des sonst so treffsicheren 20-Jährigen verfehlte das Tor genauso, wie alle vorigen Bemühungen. Wenige Augenblicke später fuhren die Hausherren einen vielversprechenden Konter auf dem eigenen Rasen. Can Groth mit dem schönen Seitenwechsel zu Sorkun, der mit dem Schuss aus halbrechter Position, Meiners ließ prallen, doch beim Nachschuss von Finn Trede war der Keeper wieder bestens auf der Höhe und wehrte ab (70.).
Seinem Trainer wiederum reichte es nun, brachte mit Johan Schwarzmayr einen schnellen Mann für die Offensive, während er dafür fortan auf Defensivspieler Dirk Becker verzichtete – ein klares Zeichen!
Und genau dieser Wechsel sollte sich auszahlen. Schwarzmayr war gerade einnmal drei Minuten auf dem Feld, da hatte Dahms das Auge für den ehemaligen Akteur des TSV Auetal auf rechts. Schwarzmayr mit dem ruhigen Anspiel nach innen zu Ostertag und nun war es passiert! Ostertag setzte die Kugel aus 22 Metern zum verdienten 0:1 in die Maschen (76.).
Ärgerlich dagegen für Union; die Defensivtaktik war nun erstmals nicht mehr aufgegangen. Kampflos ergeben wollte man sich aber natürlich nicht. Eine Standardsituation, neun Minuten vor Ultimo, sollte zumindest einen Punkt ermöglichen. Sorkun aus 20 Metern, doch Meiners wusste den Rechtsschuss schön über die Latte zu lenken.
Irgendwie wollte Union den Ausgleich doch noch schaffen, aber die sichere Defensive der Gäste ließ hinten nichts mehr anbrennen. Auf der anderen Seite bekam GWE gar die Chance zur Vorentscheidung. Ein schönes Zuspiel von Dahms in den Laufweg von Güldener, der Petermann einfach stehen ließ, jedoch im Abschluss unglücklich am herauslaufenden M. Venturini scheiterte (89.).
Zur Sache tat dies nichts mehr, denn auch eine dreiminütige Nachspielzeit brachte keine Wende mehr. GW Eimsbüttel fuhr also den bereits fünften Sieg im sechsten Punktspiel des Kalenderjahres 2011 ein. „Es war ein verdienter Sieg, nachdem wir eine gute erste Halbzeit gespielt haben und supergute Chancen bei schwierigen Platzverhältnissen hatten. In der zweiten Hälfte haben wir ein wenig gepennt und 20 Minuten lang nichts gemacht. Nach dem Tor kam bei mir persönlich nach der vergebenen Riesenchance in Glashütter, wo ich schlaflose Nächte bekam, eine große Erleichterung aus“, erklärte Siegtorschütze Stefan Ostertag nach der Partie. Kapitän Simon Schirrmacher erkannte indes den Kasus Knacktus der Begegnung: „Mit der Einwechslung von Johan Schwarzmayr und der Systemumstellung auf drei Spitzen haben wir das Spiel für uns entschieden“, berichtete der Spielführer, der sich bereits voll auf die kommende Aufgabe zuhause gegen die Reserve von Holsatia Elmshorn konzentriert: „Da wollen wir unsere Serie fortsetzen!“.
Union 03 gastiert am kommenden Sonntag zum Kellerduell bei der Zweitvertretung des TSV Holm, gegen die man das Hinspiel blamabel mit 2:3 an der heimischen Waidmannstraße verlor. Es ist also eine Wiedergutmachung nötig, will man dem Abstiegsstrudel der Kreisliga 7 entkommen.

SC Union 03: M. Venturini – Petermann, C. Groth, Voegt, Akkoc – Ö. Demir (71. G. Groth), Frank, Regel, Riebling, Ünlütepe – Sorkun, Partsanakis (56. Trede), Spielertrainer: Mehmet Sorkun

GW Eimsbüttel: Meiners – D. Becker (73. Schwarzmayr), Schlüter, Görsch – Ostertag, Schirrmacher – Schnell (60. Eick), Burke, Klemm – Dahms, Güldener, Trainer: Nico Grabarczyk

Tore: 0:1 Ostertag (76. Schwarzmayr)

Schiedsrichterin: Katja Danilowski (SC Hamm 02)

Zuschauer: 21

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