Pokal-Generalprobe
knapp gewonnen
St.
Paulis 97er schlagen ihren Pokalfinalgegner und werden Dritter
Der letzte Spieltag schaffte Gewissheit: Eintracht Norderstedts 97er haben die
Saison 2010/2011 auf einem Abstiegsplatz abgeschlossen. Was auf den ersten
Blick dramatisch klingt, ist am Ende trotz des verlorenen Fernduells mit Altona
93 alles andere als ein Beinbruch. Der sich seit längerem abzeichnende Abstieg
der U15 aus der Regionalliga Nord hatte die Frage nach der Zukunft der aktuellen
Verbandsligatruppe nämlich bereits vorzeitig geklärt. Zwangsabstieg der C2,
während die jetzige U14 dann den Platz der 1.C einnimmt.
Zu klären war somit am Dienstagabend in Garstedt nur noch, ob die
Jahrgangskollegen vom FC St. Pauli, in drei Wochen auch Gegner im noch
anstehenden Pokalendspiel von Barsbüttel, eine starke Saison sogar mit der
Vize-Meisterschaft krönen können.
Doch siehe da: Die Eintracht gefiel sich in der Rolle des Spielverderbers. Für
ihren hoch aktiven Beginn belohnte sie sich, indem Tobias Bargmann einen hohen
Busaidy-Freistoß, durch Schlussmann Sebastian Kalk komplett falsch
eingeschätzt, zum Anlass für das frühe 1:0 nahm (3.).
St. Pauli brauchte dagegen seine Zeit, um einmal aus dem Quark zu kommen. Dafür
lieferte man prompt Qualität, indem Edmund Saß das Öhr in der EN-Defensive
erspähte und den kurzerhand einschiebenden Ante Kutschke somit lehrbuchartig
bediente (16.).
Da war er nun, der Favorit, der nur durch eine überragende Tat Florian Lattners
nicht per Adler-Kopfball in Front ging (18.). Dann versuchte er es eben gleich
noch einmal. Wieder brachte Kutschke die Ecke, die Gregor Adler diesmal aus
kurzer Distanz zum 1:2 einköpfte.
Sinkende Häupter gab es heute aber nicht bei den Gastgebern, die weiterhin
aktiver Teil eines hochklassigen C-Verbandsliga-Kicks blieben.
So hatte Kalk alle Fähigkeiten aufbringen müssen, einen präzisen
Klauck-Kopfball geradeso über die Querstange zu lenken (20.).
Unten kam der Torsteher kurz darauf nicht mehr hin, nutzte Tristan Gloszat das
Geschenk einer nicht erfolgten Klärung im Strafraum, indem der Offensivmann
flach in die lange Ecke einschob.
Heiter ging es in der Folge hin und her, wobei es besonders bei Marcel
Schaarschmidts Freistoß, fast von der Mittellinie, brenzlich für die jungen
Kiezkicker wurde. Hauchdünn segelte das Geschoss des Ex-St. Paulianers (bis
2009 unter der Totenkopfflagge am Ball) über den anvisierten Quader (57.).
Ein bald ehemaliger Brummerskamp-Kicker wirkte auf der anderen Seite an
Zählbarem für seinen noch-Club mit. Als einleitende Kraft eines schnellen
Umschaltens bewies der nach langen Jahren aussortierte Niklas Marten, dass er
nicht nur zwischen den Pfosten Qualität mitbringt. Christopher Reimers ging
über rechts durch, bediente den freien Saß und schon stand es 2:3!
Unverdrossen bastelten Schaarschmidt und Co am nicht unverdienten Ausgleich,
der in der Hektik der Schlussoffensive jedoch nicht mehr fallen sollte.
Platz drei hatte Braun-weiß durch diesen Sieg in der Pokal-Generalprobe sicher vor
dem Niendorfer TSV behauptet, doch was machte der bislang zweitplatzierte SVNA?
Der gewann beim abgestiegenen SV Wilhelmsburg (5:0) und krallte sich mit einem
Zähler Vorsprung den Vize-Titel hinter dem als Meister in die Regionalliga
aufgestiegenen Eimsbütteler TV.
Tore: 1:0 Bargmann (3. A. Busaidy), 1:1 Kutschke (16. Saß),
1:2 Adler (19. Kutschke), 2:2 Gloszat (23.), 2:3 Saß (60. Reimers)
Zuschauer: 50
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