Freitag, 13. Mai 2011

Spielbericht Groß-Flottbeker SpVgg - Holsatia im EMTV II

„Fahrstuhlführer“ GFSV
GFSV schickt Holsatia II mit einem 2:0-Heimsieg zurück in die Kreisklasse

Die Quintessenz des Abends ist schnell gefunden. Die Reserve von Holsatia Elmshorn steht als dritter Absteiger der Kreisliga 7 in die Kreisklasse fest. Denn die Groß-Flottbeker Spielvereinigung präsentierte sich als geiziger Gastgeber und verzichtete an einem lauschigen Freitagabend auf Entwicklungshilfe für das Elmshorner Punktekonto.
Von Beginn an fiel auf, dass es den Gästen nicht gelang, das Team von noch-Trainer Heiko Waschatz (schließt sich im Sommer dem klassenhöheren TSV Uetersen an) zu gefährden. Der GFSV zeigte sich überlegen und ging durch einen wunderbaren Heber von Sturmspitze Jan Schwieger aus 25 Metern in Führung (10.). Der Tabellenvierzehnte geriet nun mächtig ins Wanken und konnte froh sein, nur 180 Sekunden später nicht gleich den zweiten Gegentreffer hinterhergeschoben zu kriegen. Rene Beitz überwand zwar mit einem feinen Heber den herausstürzenden Schlussmann, doch im Fünfmeterraum fehlte es gegen die klärenden Verteidiger an Durchschlagskraft.
Genau diese sollte er in der 18. Minute haben: Der aufgerückte David von Essen verlängerte einen Eckball unfreiwillig im Strafraum per Kopf zu Beitz, der es sich aus sechs Metern nicht nehmen ließ und die Kugel knallhart unter die Latte nagelte.
0:2 in Rückstand und nichts machte hier den Anschein, als würde Holsatia hier ernsthaft etwas entgegenzusetzen haben. Zu überlegen war der Gegner, der in Person von Dominic Goos zu einer weiteren guten Schusschance kam, der Drehschuss vom Linksaußen jedoch vorbei flog (23.).
Holsatia würde nur ein Sieg helfen, um sich die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Es hatte etwas Europapokalmäßiges, ohne dass die Auswärtself aber viel für die Überraschung tat. Einzig ein Freistoß von Markus Mundt aus der 28. Minute versprühte ein wenig Torgefahr, denn GFSV-Keeper Markus Wörner ließ nur prallen, was Yannick Riewesell eine Schussgelegenheit im Strafraum gab, doch ein gefährlicher Abschluss entfiel…
Verdient gingen die Gastgeber, für die es seit geraumer Zeit um nichts mehr geht, mit dem 2:0 in die Pause.
In der zweiten Hälfte änderte sich daran zunächst nicht wirklich etwas. Die Elf von der Wilhelmshöh (nicht zu verwechseln mit der Wilhelmshöhe in Elmshorn) kontrollierte das Match und behielt sich weiter die besseren Torgelegenheiten vor. Keine zehn Minuten nach dem Pausentee wäre dabei die womöglich endgültige Vorentscheidung drin gewesen, doch Beitz verpasste eine flache Hereingabe von der rechten Seite um Haaresbreite am zweiten Pfosten.
Erst nach einer Stunde fingen nun auch die Gäste an, sich um eine erfolgreiche Spielgestaltung zu bemühen. Defensivakteur Patrick Ehm markierte die erste Holsatia-Szene mit Torgefahr im zweiten Durchgang mit einem Trudelball aus der Distanz, der jedoch gefährlich Richtung Tor rotierte, sodass Wörner doch noch zur Ecke retten musste.
In der Folge waren die Elmshorner zwar bemüht, doch es zeigte sich einmal mehr, warum die Elf vom Koppeldamm mit nur 22 Saisontreffern die schlechteste Offensive der Liga stellt. Insgesamt waren die Bemühungen aber auch zu unentschlossen. In der Kontroverse mit Gegner und Schiedsrichter präsentierte man sich zielgerichteter, als im Spiel selbst…
Nicht umsonst gingen sechs der neun gezeigte gelben Karten an Holsatia, wobei Schiedsrichter Lars Blunck (SC Alstertal / Langenhorn) eine harte Linie fuhr. Auch bei einem völlig unnötigen Disput zwischen Holsatias Ehm und Gegenspieler Patrick Sirait, der beiden den gelben Karton einbrachte. Sirait sah dieses Objekt drei Minuten später übrigens erneut, nachdem er im Defensivzweikampf mit Jonas Küppershaus derartig zu spät kam, dass auch Rot vertretbar gewesen wäre. „Aber was soll ihm der Schiedsrichter am letzten Spieltag glatt Rot zeigen, damit er die ersten zwei Spiele der neuen Saison gleich gesperrt ist; das wäre auch zu viel“, erklärte Mitspieler Axel Koppermann der selbst nach längerer Verletzungspause sein Comeback in einer ersatzgeschwächten GFSV-Mannschaft hab, bei der der etatmäßige Stammkeeper Jorge Chica als linker Verteidiger im Feld aufgeboten war. „Wir hatten in diesem Jahr wirklich eine unglaubliche Verletzungsseuche; einzig die ersten drei Spiele haben wir in Bestbesetzung gemacht. Danach fehlten uns teilweise bis zu zwölf Leute“, berichtete Koppermann aus dem Saisonalmanach.
Im Spiel selber versuchten die Gäste, sich noch einmal gegen den näher rückenden Abstieg aufzulehnen, doch im gegnerischen Sechzehner agierte man immer wieder kopflos. Zwei glänzenden Beispiele dafür lieferte das Team in den Schlusssekunden, als zunächst Koppermann vor der Linie gegen einen freien Kopfball von Thomas Schwarz aus acht Metern klärte und ein Strafraum-Gestochere mit einem fast-Eigentor von Gabriel Ende, einem Rechtsschuss durch Riewesell aus vier Metern und weiteren Schussversuchen, die aber allesamt den bestens Beweis für die chronische Harmlosigkeit lieferten.
Damit war es dann amtlich: Die zweite Mannschaft von Holsatia Elmshorn spielt im nächsten Jahr nach nur einer Saison wieder neuntklassig in der Kreisklasse, was Trainer Christoph Schulz jedoch nicht allzu stark überraschte: „Wir sind eigentlich schon vorher abgestiegen, das muss man sagen. Und wenn wir mit Abstand die wenigsten Tore in der Liga schießen, braucht man sich auch nicht beschweren“, so Schulz, der jedoch klar machte, dass es für die kommende Saison einen klaren Auftrag gibt: „Wir wollen im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder hoch!“, steht die klare Marschrute für die Saison 2011/2012.  

Groß-Flottbeker SpVgg: Wörner – Ende, Netzow, Sirait, Chica (72. Koppermann) – D. von Essen – Ploen, Cinkaya (46. Kirschke), Goos (85. Arabi) – Schwieger, Beitz, Trainer: Heiko Waschatz

Holsatia im EMTV II: Beste – Strampe, Mayer, Mundt (68. Küppershaus), Ehm – da Silva Mendes – Grichel (42. Thoms), Riewesell, Runge (58. Lippke) – Schwarz, och, Trainer: Christoph Schulz

Tore: 1:0 Schwieger (10.), 2:0 Beitz (18. D. von Essen)

gelbe Karten: Ende – Mayer, Ehm, Grichel, Koch, Schwarz

gelb-rote Karte: Sirait (87., Unsportlichkeit + Foulspiel)

Schiedsrichter: Lars Blunck (SC Alstertal / Langenhorn)

Zuschauer: 83

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