„HSV-Fluch“
Rothosen
gewinnen Prestigeduell verdient – St. Pauli ohne Courage
Wirklich Positives vermochte man auf Seiten des FC St. Pauli nicht so
recht zu finden. Viel zu blutleer erschien der Auftritt gegen den großen Profi-Rivalen.
Dieser übernahm von Beginn an das Kommando auf eigenem Terrain. So war es Schlussmann
Joris Wittkugel und dessen Körpereinsatz zu verdanken, dass Salim Ofori nicht
sofort für das gesorgt hatte (1.), um dies wenig später doch nachzuholen. St.
Pauli verteidigte zu passiv und auch Wittkugel machte im Herauslaufen keine
optimale Figur – Ofori brauchte nur noch einzuschieben.
Wer jetzt dachte, die Oertel/Olde-Elf würde das Fleisch nun auf den Grill
legen, wandelte auf Irrwegen. Der HSV behielt weiter die Oberhand wartete in
Person von Marco Drawz mit dessen Rechtsschuss (von Wittkugel über den
Querbalken gelenkt) erneut gefährlich auf.
Und es brannte weiter vor dem Tor der jungen Kiezkicker, als Neuzugang Carlos
Reese (kam vom Niendorfer TSV) ein saftiges Geschoss nur knapp drüber feuerte.
Pech für den HSV, was ein wenig an das aktuelle Bundesligageschehen erinnerte…
Verzagen war aber nicht angesagt, bei den abschlussfreudigen Rothosen. Vier
Minuten vor der Pause schädelte der aufgerückte Jonas Vergin eine butterweiche
Flanke Timon Müllers im Rahmen einer kurzen Eckballvariante zum mehr als
verdienten 2:0 ins Gäste-Tor.
Im zweiten Abschnitt verlegten sich die Hausherren mehr auf die erfolgreiche
Verwaltung des Vorsprunges, den ein parierter Distanzschuss gar noch weiter
hätte erhöhen können.
St. Pauli indes ließ sich bis vier Minuten vor Ultimo Zeit, ehe mit Mert Erdal bezeichnenderweise
ein Defensivmann kräftig abzog und den ansonsten beschäftigungslosen Markus
Rathje einmal zeigen ließ, was in ihm steckt.
Über 60 Minuten ist das schlicht zu wenig für und von den braun-schwarz
Gestreiften, deren „HSV-Fluch“ auch in 2010/2011 ungebrochen bleibt.
Schließlich gingen bereits in den letzten beiden Spielzeiten alle Pflichtspiele
(u.a. ein 7:1 im April 2010) an den Bundesligadino, der es heuer auch durch
Oforis vergebene Top-Chance aus günstiger Stürmerposition (knapp vorbei) noch brutaler
hätte gestalten können.
Die Machtansprüche in der D-Bezirksliga A05 haben Fabian Nürnberger und Co vor
dem anstehenden Lokalderby gegen Eintracht Norderstedt jedenfalls deutlich geklärt.
Hamburger SV 1.D: Rathje – Henne (43. Benner), Vergin, Persch,
Isermann (52. Henne) – Reese, Müller (47. Opoku) – Jansen (47. Ofori), Drawz
(43. Kelting), Nürnberger (52. Drawz) –
Ofori (31. Coordes),
Trainer: Pit Reimers
FC St. Pauli 1.D: Wittkugel – Zähringer (54. Erdal), Bebensee, von
Zitzewitz, Aslani – Henke – Stanjevic (31. Kehr), zu Klampen (54. Kosanic),
Schauer (54. Stanjevic) – Kovacic, Kosanic (31. Lüth), Trainer: Tobias Oertel
& Oliver Olde
Tore: 1:0 Ofori (6.), 2:0 Vergin (26. Müller)
Schiedsrichterin: ? (Note 2, fehlerfreie Leistung in einem durchweg fairen
Spiel.)
Zuschauer: 70
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