22 gegen 11
Mühsamer
Arbeitssieg für St. Paulis 99er beim punktlosen Schlusslicht
Irgendwie war dieses Auswärtsmatch der D1 des FC St. Pauli ein Spiegelbild der
Halbsaison. Kein Spektakel, kaum Tore und wenig Freude.
Eine Einzelaktion von Dario Kovacic rettete Braun-weiß am Ende vor einer
Blamage gegen eine schnelsener Mannschaft, die sich konsequent im eigenen
Sechzehner verkroch. Es entstand fast der Eindruck, Germania stünde mit der
doppelten Spieleranzahl auf dem Platz.
Der erste Abschnitt am frühen Morgen (9 Uhr) ist schnell zusammengefasst. St.
Pauli dominierte den Gegner nach Belieben und erdrückte ihn förmlich, doch
ernsthaft gefährliche Abschlüsse kamen dabei kaum zustande.
Einen der Wenigen verzeichnete Nikola Kosanic nach einem einmal schön
strukturierten Angriff, als er aussichtsreich an Germania-Schlussmann Erik
Breyer scheiterte und Ivan Stanjevic im Nachschuss ähnlich viel Pech hatte.
In den zweiten 30 Minuten änderte sich nicht viel. St. Pauli kreiste weiter im
Stile einer Handballmannschaft um den gegnerischen Strafraum, was aber bis auf
eine vergebene Kovacic-Schusschance, ihm John Bebensee ermöglichte, ohne Ertrag
blieb.
Dass es am Ende trotzdem zum dreifachen Punktgewinn auf ungeliebten Hartplatz
kam, war einem wachen Moment des sonst glücklosen Kovacic zu verdanken, der das
festgefahrene Offensivspiel mittels einer zielstrebigen Einzelleistung in seine
Hände beziehungsweise Füße nahm, Germanias Abwehr düpierte und sicher zum
erlösenden 0:1 abschloss (51.).
Der erste Bann schien gebrochen. SO geschah es eine Minute vor Ultimo, dass
Kovacic regelwidrig vom langen Bein des Nico Struckmeyer zu Boden befördert
wurde – Strafstoß!
Die Chance zur Entscheidung durch den vom Trainergespann auserkorenen Ardian
Aslani, dem es allerdings gelang, Breyer zu überwinden. Die Schnelsener durften
noch ein wenig hoffen, schlugen einen langen Ball, zwei lange Bälle, drei lange
Bälle – alles umsonst! Der Zweitliganachwuchs siegte und hätte in Person von
Kosanic und dessen Rechtsschuss, knapp vorbei, gar noch erhöhen können (60.+2).
Auch so langte es am Ende einer zähen Herbstrunde für Rang drei im Klassement.
Aufstiegsrunde zur kommenden C-Landesliga und Weiterkommen im Kampf um die
hamburger Meisterschaft sind damit zumindest erreicht. Wenngleich die gezeigten
Darbietungen (ausgenommen das 4:1 zum Auftakt in Niendorf) oft Anlass zur
Kritik. Vielleicht können positive Spielverläufe in der anstehenden
Hallensaison wieder für Positivschlagzeilen sorgen.
TuS Germania Schnelsen 1.D: Breyer – Krüger, Tiech,
Seme, Schultz – Goebel, Struckmeyer – Schiller, Eismann, Bohm – Janke, eingewechselt:
Guhr, Sulejmani, Kreutziger, Trainer: k.A.
FC St. Pauli 1.D: Schmidt – Zähringer (31. Heim), von Zitzewitz,
Wittkugel, Aslani – Bebensee – Erdal (48. Zähringer), Schauer, Stanjevic –
Kosanic, Kovacic, Trainerteam: Tobias Oertel & Oliver Olde
Tore: 0:1 Kovacic (51.)
Schiedsrichter: Stefan Heuer (Hamburger SV, Note 3)
Zuschauer: 45
besonderes Vorkommnis: Aslani scheitert mit Foulstrafstoß an Breyer
(Struckmeyer an Kovacic, 59.).
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