Verdienter
Überraschungssieg
Erster Saisonsieg für kampfstarke
Neinens-Elf – Heist zu Einfältig
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Sie hat meine
einzige Vorgabe, einfach anständigen Fußball zu spielen, gut umgesetzt!“,
strahlte VfL-Coach Joe Neinens nach dem nicht eingeplanten 2:0-Erfolg seiner
Jungs gegen die Elf des TSV Heist noch mehr als die angenehme Herbstsonne über
der Hansestadt.
Sein Team begann gegen taktisch weitgehend ungeordnete
Heistmer mit einer leichten Feldüberlegenheit, mit zeitweise überraschend guter
Spiel- und Ballkontrolle, die sich zügig in Zählbares umwandeln ließ. Bekir
Kavak nutzte einen Freistoß auf der linken Seite zum Kunstschuss aus sehr
spitzem Winkel in die lange Ecke, wobei TSV-Schlussmann Jonas Deterding alles andere
als glücklich aussah.
In der Folge blieben die Gastgeber zwar weiter optisch
leicht besser als die biederen, statisch agierenden Herrschaften in den gelben
Trikots, auf den nächsten Gefahrenmoment mussten die gut 40 Zuschauer jedoch
ein Dutzend an Spielminuten warten. Dafür hatte es die folgende Szene in sich:
Die Gäste viel zu leichtsinnig vor dem eigenen Sechzehner, Marc Rabe mit dem
Ballgewinn und da hatte es Sturmspitze Florim Kasami doch sehr einfach, den
desorientierten Jonas Huber in dessen Staub zurückzulassen und das Leder zum
2:0-Halbzeitstand über die Linie zu spitzeln.
Dass die Hammonen diesen netten Zwei-Tore-Vorsprung mit in
die Pause nehmen konnten, hatten sie kurz vor dem Pfiff ihrem bestens
aufgelegten Keeper zu verdanken, der sich nach einem unbeholfenen Einsatz von
Eddie Kumar gegen Niklas Mueller im eigenen Strafraum einer Strafstoßsituation
gegenübersah. Kapitän Jannis Bunge hatte sich elf Meter vor ihm zum Strafstoß
aufgebaut und überlegte sich wohl schon einen Schlachtplan für das 2:2, nachdem
er den niedrig gewachsenen Torhüter zum Anschlusstreffer überwunden hatte –
doch Pustekuchen! Kähler konnte den zu mittig platzierten Versuch sicher
abwehren und verhinderte im Anschluss auch noch einen Nachschuss auf durchaus
umstrittene, aber letztlich erfolgreiche Art, kollidierte er im Fünfmeterraum
mit dem heranstürmenden Angreifer.
Es sollte der Startschuss sein für 38, nun zähe und
intensive Minuten an der Sternschanze, in denen spielerische Elemente oftmals
auf der Strecke blieben. Ihren Höhepunkt erreichte die Unruhe in einem
unnötigen Revenge-Foul von Onur Karpuz im Mittelfeld, bei dem der heißblütige
Offensivmann den Ellenbogen zum Einsatz brachte und damit eine weitaus
schlimmere Bestrafung als die ausgesprochene Zeitstrafe in Kauf nahm.
Erst in der letzten Viertelstunde nahm das geschehen wieder
langsam an Fahrt auf, als der TSV den Druck erhöhte, jedoch Räume zum Kontern
ließ, was Kasami und Rabe exzellente Schusschancen bereitete, doch das Glück
war dem VfL jetzt nicht mehr holt. Letztgenannter vergab DEN Matchball in der
68. Minute, nachdem die Heistmer erneut zu kompliziert im Angriffspiel
agierten. Ein schneller Gegenangriff entstand, sodass Rabe plötzlich freie Bahn
vor dem gegnerischen Tor hatte, die Kugel dann zur großen Enttäuschung des
Hammonia-Anhanges aber recht kopflos über den Kasten bolzte.
Weil es auf der anderen Seite nur noch einmal durch den
eingewechselten Rene Gill und seinen knapp vorbei rauschenden Rechtsschuss
gefährlich wurde, blieb es beim insgesamt verdienten 2:0 für den Außenseiter,
bei dem Neuzugang Luca-Pascal Göttlich nebenbei einen perfekten Einstand feiern
konnte.
In der Tabelle reichte die Neinens-Elf die rote Laterne nach
einem desolaten Saisonstart mit 28 (!) Gegentreffern aus nur zwei Spielen an die
C1 des TSV Holm weiter, die im Laufe der Halbserie auch noch an die
Sternschanze reisen muss. Zunächst steht allerdings am 13.11. ein Gastspiel bei
der 4.C von Blau-Weiß 96 Schenefeld an.
VfL Hammonia 1.C: Kähler – Köhler (53. Rust), Barbosa, Kumar, Göttlich – Kavak (70.+2
Köhler), Firat – M. Bayraktar, Rabe – Karpuz, Kasami, Trainer: Neinens
TSV Gut Heil Heist 2.C: Deterding – Wiechmann (23. Gill), Hoff, Huber, Barkow –
Ohlendorf – Hoedtke, Bunge – Geisler, Dilchers (26. Gareis), Mueller, Trainer:
Dilchers
Schiedsrichter: Alexander Hamann (SC Sternschanze, Note 2; behielt auch bei
der härteren Gangart im zweiten Abschnitt die Übersicht, Kählers Zusammenstoß
mit Bunge (52.) war indes schwierig zu bewerten, hätte Karpuz´ Ellenbogenschlag
mit der roten Karte, statt einer Zeitstrafe ahnden müssen (52.).)
Tore: 1:0 Kavak (10. direkter Freistoß), 2:0 Kasami (22. Rabe)
Zeitstrafe: Karpuz (52. Tätlichkeit)
Zuschauer: 40
Besonderes Vorkommnis: Kähler hält Strafstoß von Bunge (Kumar an Mueller, 32.).
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