…dann kam plötzlich etwas geflogen
Irrer
Kreisligafight am Tiefenstaaken endet mit einer Torflut
Was ein Spektakel am Freitagabend! Da sah Grün-weiß Eimsbüttel zur Pause schon
wie der sichere Sieger gegen einen weitgehend ungeordneten Aufsteiger aus
Uetersen aus, doch plötzlich legte der Gast mit Leidenschaft und Moral so
richtig los! Aber der Reihe nach.
Die Vorwochenresultate hatten die Rollen im Vorfeld klar verteilt. Entsprechend
feldüberlegen agierte GWE, das nach einer knappen Viertelstunde gleich doppelt
zuschlug. Erst profitierte Alexander Eick von einer willensstarken Vorarbeit
Finn Schapers (14.), dann legte er für den üppig mit Raum ausgestatteten Thomas
Sobieraj und dessen 2:0 auf. Jeweils chancenlos: Torsteher Orhan Yilmaz, der
erst kurzfristig aufgrund des Ausfalls von Max-Philipp Bolte (hing in München
fest) vom Altherren- zum Ligatorwart rückevolutionierte.
Auf der anderen Seite schlichen sich ungewohnte Abwehrschnitzer ins GWE-Spiel.
In Slapstick-Manier bediente Sobieraj Gegenspieler Firat Sari, sodass dieser
freie Bahn vor Patrick Witte hatte. Glück für Sobieraj, dass sein Büronachbar
und Torsteher die verursachte Großchance vereitelte.
Dass der gebürtige Pole die Disziplin des Passes in den Lauf auch für den
Mitspieler beherrscht, belegte er als Vorbereiter des 3:0-Halbzeitstandes, den
Nick Burke vollendete (43.).
Alles klar, am Tiefenstaaken, doch ohne das angeschlagen verlorene
Außenpersonal Haas/Schaper verloren die Hausherren mit dem Wiederbeginn
komplett den Offensivfaden, was sich die Rosenstädter auch schnell zunutze
machte. Denn kaum bekam GWE die Kugel nicht aus der Gefahrenzone, verkürzte
Kastriot Kabashi auf 1:3. Und nicht nur das, drosch Sari das Spielgerät mit
neuem Selbstvertrauen nur Augenblicke später aus halblinker Position zum
überraschenden 2:3-Anschlusstreffer ins Ziel. Was für ein Comeback des
Aufsteigers, der auch noch nachlegte. Grün-weiß´ vogelwilde Abwehrarbeit
bestrafte Ersin Tekgöz mit einer herrlichen Flanke auf Sari, der aus kurzer
Entfernung nur noch einzuschieben brauchte – 3:3 binnen fünf Minuten!
Und der Wahnsinn ging noch weiter: Knappe 20 Minuten bekamen die gut 80 Zuschauer
am Tiefenstaaken Zeit zum Durchatmen, da verhinderte einzig die Latte ein
wunderschönes Freistoßtor des Spezialisten namens Burke zum 4:3. Sein Trainer
ging indes noch einmal all-in und brachte den zunächst auf die Bank verbannten
Marc Güldener für dessen erst zur zweiten Hälfte eingewechselten Bruder Sven –
Stürmer für Verteidiger! Das Spiel auf des Messers Schneide, doch dann kam
plötzlich etwas geflogen: GÖRSCH! Joachim Görsch wuchtete eine perfekte Burke-Ecke
zum erlösenden 4:3 ins Netz der Sportfreunde, die daraufhin ihrem hohen Aufwand
Tribut zollen mussten und der nun entstandenen Offensivwelle der Eimsbütteler
kaum mehr etwas entgegenzusetzen hatten. So zum Beispiel beim 5:3 durch Joshua
Bierig, dem eine gelungene Freistoßvariante zwischen Burke und Ostertag voraus
ging. Das Match war entschieden und als kleine Matisse tischte Sobieraj noch
einen sicheren Distanzschuss auf, während M. Güldener ein misslungenes Dribbling
Hüseyin Candangils vor dem eigenen Sechzehner bitter bestrafte.
7:3 – damit klettert GWE einstweilen auf den Thron der Kreisliga 7. Zumindest
bis Sonntag, wenn die weiteren Sechspunkteanwärter ihr Werk getan haben. Die
Sportfreunde zieren dagegen mit 0 Punkten und 13 Gegentreffern das
Tabellenende.
Tore: 1:0 Eick (14. Schaper), 2:0 Sobieraj (15. Eick), 3:0
Burke (43. Sobieraj), 3:1 Kabashi (56.), 3:2 Sari (57. Akdag), 3:3 Sari (60.
Tekgöz), 4:3 Görsch (83. Burke), 5:3 Bierig (87. Ostertag), 6:3 Sobieraj (88.
M. Güldener), 7:3 M. Güldener (90.+1)
gelbe Karten: Schirrmacher – Sari, Durkut
gelb-rote Karte: Kabashi (SF Uetersen, 89.)
Schiedsrichter: Marc Richter (TSV Wandsetal)
Zuschauer: 80
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