Dramatik
bis zum Schluss: SCS ist Derbysieger!
Defensive als Schlüssel zum Erfolg –
ETV ohne Plan
Manchmal kommt es doch eben alles ganz anders, als gedacht:
Da reiste die favorisierte Elf des Eimsbütteler TV siegessicher an die
Sternschanze, um dem ungeliebten Ortsrivalen klar die Grenzen aufzuzeigen und
dann das: SC Sternschanze 1.C: 3 – ETV 2.C 1!
Dabei begannen die Gäste, im Gegensatz zur Vorwoche auf drei
Positionen verändert, mit mehr Ballbesitz und guten Gelegenheiten für Laurin
Windeknecht (22.) und Flynn Semmerling (25.). Das erste Tor fiel jedoch auf der
anderen Seite, bekam der ETV einen Offensivvorstoß Noah Ceesays über die rechte
Seite nicht entscheidend geklärt, sodass Luca Holst ungehindert aus halblinker
Position in die lange Ecke zielen konnte – das 1:0 (28.)!
Bereits zur Pause machte sich somit eine lange nicht mehr
erlebte Euphorie an der Sternschanze breit, doch noch war eine Halbzeit zu
spielen…
Die Gästen zeigten sich in der Folge zwar bemüht, den extrem
gut organisierten Abwehrriegel des SCS zu knacken, auf wirkliche Torchancen
wartete man jedoch vergebens, sodass es fast logisch erschien, dass der
eingewechselte Tugay Durgut den zweiten ernsthaften Angriff der Gastgeber zum
hoch umjubelten 2:0 veredelte. Eigentlich war Jonathan Voges nach suboptimaler
Annahme eines Meier-Abschlages schon zu sehr abgedrängt, um der ETV-Defensive
Schaden zuzufügen, seine Flanke fand jedoch den einköpfen Durgut in der Mitte.
Nun lag der Staffelstab eindeutig bei den Rot-weißen, denn jetzt musste einiges
passieren, wollte man die Blamage gegen den belächelten Rivalen noch abwenden.
Und tatsächlich kam der, in die Offensive berufene Berkant
Aydin nach gutem Sali-Service frei vor die gegnerische Kiste, doch
SCS-Schlussmann Hannes Meier verhinderte den Anschlusstreffer im direkten Duell
(57.).
Zuvor hätte Ergin Gökcek in einem Konter alles klar machen
können, scheiterte mit seinem Rechtsschuss allerdings am famos reagierenden
Darian Djafari.
Abgesehen von Aydins heraus gespielter Torchance fehlte dem
ETV DIE Spielidee. Ein Fall für Melvin Demirovic, der das Leder nach etwas
mehr, als einer Stunde einfach mal aus 40 Metern in die rechte obere Hälfte des
Gehäuses beförderte – 2:1 und noch neun Minuten Zeit zum Ausgleichstreffer,
doch während man beim ETV noch seine Kampfansagen schmetterte, irrte Djafari
bei einer Gökcek-Ecke planlos durch den eigenen Fünfmeterraum und wieder war
die Kugel im Netz! Juan David Pinzon Carmona heißt der junge Mann mit vollem
Namen, von dessen Knie das Ei ins Nest trudelte. Den Scorerpunkt konnte man
dafür auch Coach Benjamin Zickelbein zuschreiben, war er es, der dem
Torschützen Sekunden zuvor noch die Anweisung gab, den Fünfmeterraum
aufzusuchen – das Ergebnis spricht für sich!
In den letzten Minuten versuchte es die Zehrfeld-Elf noch
einmal mit dem Mute der Verzweiflung, musste aber hinnehmen, dass weder
Semmerling, allein vor dem Tor (links vorbei, 63.), noch Piet Oldag (66.) und
M. Demirovic (69.) mit ihren Lattenschüssen den gewünschten Erfolg hatten.
Somit war die ETV-Demütigung perfekt und mit ihr wohl auch
der verpasste Verbandsligaaufstieg perfekt, scheinen drei Punkte und 18 Tore
Rückstand auf die C1 des Kummerfelder SV trotz eines direkten Duells höchst
unrealistisch aufzuholen. Die Vertretung des SC Sternschanze bleibt zwar ob des
Überraschungssieges von Altona 93 beim Niendorfer TSV noch abstiegsgefährdet,
jedoch verbesserte sich die Tabellensituation durch diesen Sieg deutlich.
SC Sternschanze 1.C: Meier – Morlock, Kleberg, Komatsu, Schuleit
(42.) – Pinzon Carmona, Reller (65. Duarte Henriques) – Ceesay (64.
Weidle), Voges, Holst – Gökcek Trainer: Benjamin Zickelbein
Eimsbütteler TV 2.C: Djafari – Kuhnert, Oldag, Aydin, Torani – Czaja (36.
Yilmaz), Demirovic – Windeknecht, Semmerling, Weinert (56. T. Trzeciok) – Kaynar
(30. Sali) Trainer: Dirk Zehrfeld
Tore: 1:0 Holst (28.), 2:0 Durgut (46. Voges), 2:1 Demirovic
(61.), 3:1 Pinzon Carmona (62. Gökcek)
Schiedsrichter: Alexander Kluge (Glashütter SV) Note 2,5; Ruhiger,
unaufgeregter Leiter, sicher bei der Bewertung von Zweikämpfen, einzig bei der
Anwendung der Abseitsregel mit kleinen Fehlern, patzte zudem bei der
Online-Eingabe der Spieldaten.
Zuschauer: 52
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