Cordi fehlen die
Nerven
Unnötige
Auswärtsschlappe in Altona
Für die Spieler des Wandsbeker TSV Concordia war der Schuldige schnell
gefunden: Schiedsrichter Leonard Aron Anton (FC Teutonia 05) war es aus ihrer
Sicht, der den Erwerb dreier wertvoller Punkte um Platz drei der U15-Verbandsliga
verhinderte.
Dabei waren sie freilich selbst an der peinlichen Niederlage bei Schlusslicht
Altona 93, welches erneut taktisch gut eingestellt, zunächst keine
Cordi-Chancen zuließ, Schuld. Denn sofort, als Jasper Bohlen auf halblinks den Raum
dazu hatte, drückte er das Leder auf den Gäste-Kasten – mit Erfolg, musste sich
der in die Sonne schauende Alexander Grünert dennoch nicht ganz chancenlos
geschlagen geben (14.). Mit der Führung im Rücken agierte der AFC sehr
selbstbewusst, während die Probleme der Bekkampkicker mit dem sandigen Geläuf
am Othmarscher Kirchenweg augenscheinlich wurden. Hinzu kam eine unerklärliche
Passivität, die Mateusz Strachowski nach einem langen Ball in den Lauf perfekt
mit dem 2:0 zu bestrafen wusste (17.).
Jetzt war es also allerhöchste Eisenbahn, dass die Herren in Schwarz einmal aus
ihrem Trott herauskamen und Eigeninitiative übernahmen. Über vielversprechende
Ansätze kamen sie jedoch nicht hinaus. So war es geradezu folgerichtig, dass
ein Fernschuss war, der die Felgner-Elf wieder zurückbrachte. Dennis Läufer hob
das Ei aus 25 Metern in den Winkel, wobei 93-Keeper Kaan Yildirim nicht die
beste Figur abgab (21.).
Zwar bemühten sich Mert Delireisoglu und Kollegen fortan um den Gleichstand,
wirklich gefährlich wurde es aber nur Sekunden vor der Pause, als der Mittelfeldakteur
eine gute Läufer-Flanke aus vollem Lauf, fünf Meter vor der Kiste, nicht im Tor
unterbringen konnte – eine dicke Ausgleichschance!
Zurück aus dem urigen Kabinengebäude, nahm die Intensität im Match spürbar zu.
Kein einfacher Job für den jungen Schiedsrichter, den auch die zahlreichen
Zurufe der Concorden mächtig reizten.
Die Konsequenzen davon bekam Ahmet Koc in Form einer Zeitstrafe für sein
Gezeter dem Unparteiischen gegenüber gezeigt (57.). Kurz zuvor vergeigte Fabian
Reimers eine absolute Königschance, als er, von Hassibulla Janebdar angeflankt,
frei im Strafraum über den Ball säbelte. Jener Reimers war es auch, der drei
Minuten vor Ultimo wieder frei vergab, war es nun ein 15-Meter-Schuss, den der
Ex-Barsbütteler im Anschluss an Kenneth Nobis´ großartige Vorarbeit drüber
drosch. Für ihre überwältigende Feldüberlegenheit konnten sich die Gäste somit
letztlich nichts kaufen. Altona 93 holte seine Punkte acht, neun und zehn.
Einen traurigen Randaspekt stellt indes das flegelhafte Verhalten einiger
Cordi-Akteure nach Spielende dar. Genauso wenig, wie der Umgang mit dem
Pfeifenmann an eine gute Kinderstube erinnert, hatte dieser unterm Strich mit
dem Ausgang des Spiels zu tun. So hatte sich auch Joshua Wolter seine temporäre
Hinausstellung wegen Meckern selbst zuzuschreiben (66.).
Für den dritten Tabellenplatz benötigt man jedenfalls auf mehreren Ebenen
bessere Nerven!
Altona 93 1.C: Yildirim – Brandes (27. Demiral / 60. Brandes),
Boyali, Boyraz, Armbrecht – Bensch, Daban – Yakub (37. Herrera), Lorenzen (61.
Strachowski), Bohlen – Strachowski (56. Yakub), Trainer: Jürgen Trapp
WTSV Concordia 1.C: Grünert – Müller (36. Ahmad), Hübner, Keetz, Nobis –
Wolter, J. Felgner (50. Janebdar) – Delireisoglu (65. J. Felgner), Reimers, Läufer
– Koc, Trainer: Thomas Felgner
Tore: 1:0 Bohlen (14.), 2:0 Strachowski (17.), 2:1 Läufer (21.)
Zeitstrafen: Koc (57. Meckern), Wolter (66. Meckern)
Schiedsrichter: Leonard Aron Anton (FC Teutonia 05, Note 4: eigentlich
solide, verlor jedoch in der hektischen zweiten Halbzeit die Souveränität,
pfiff mehrheitlich für den AFC, ohne aber groß ins Spielgeschehen
einzugreifen.)
Zuschauer: 28
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