St.
Paulis Husarenstreich
Trotz
dreifacher Unterzahl: Verdienter Derby-Sieg für Braun-weiß
Es hätte so einfach werden können für die gastierenden Mädchen von der Sternschanze,
doch statt eines Schützenfestes in dreifacher Überzahl erlebten die mit nur
einer Frau mehr ihr „braunes Wunder“.
Zu elft angereist, erklärte man sich bereit, das Match, das aufgrund eines
doppelten Wochenendeinsatzes St. Paulis verlegt werden sollte, mit Neun gegen
Acht auf dem ungeliebten Neunerfeld auszutragen.
Auf genau diesem lieferten sich die Teams ein Festival der Unzulänglichkeiten,
das schließlich einen Überraschungssieger hervorbringen sollte: den FC St.
Pauli!
Dabei lief es zumindest, den Spielstand betreffend, bestens für das
Schanzen-Nonett, für das Lea Lützen im Dickicht des Strafraums zum frühen 0:1
nach knapp fünf Minuten einlochte.
Der erwartete Verlauf schien einzutreten, doch St. Pauli nahm den Kampf gegen
passive Schanzerinnen emsig an und kam dadurch zu guten Torgelegenheiten, die
Jennifer Bendt (19.) und die aktive Daytona Hansen (6. & 20.) jedoch (noch)
ungenutzt ließen.
Nach einer knappen halben Stunde war es dann passiert: Ex-Auswahlspielerin Gina
Wagner mit dem Zuspiel, Hansen willensstark in der Parzelle und schon waren die
Karten wieder neu gemischt.
Das verhinderte auch Emily Ludwigs Großchance aus der 21. Minute nicht, als sie
auf ein Lützen-Zuspiel frei vor Schlussfrau Shanice Kurz scheiterte.
Ludwig war es auch, die als einzige auf Seiten der Gäste zu ernsthaften Abschlüssen
kam. Nur segelte das Leder entweder knapp drüber (49.) oder behielt die
gegnerische Torfrau die Oberhand (52.).
Die Braunen beschränkten sich indes auf konzentrierte Zweikampfarbeit, wofür
sie sich zehn Minuten vor Ultimo tatsächlich belohnen sollten, als die giftig
agierende Bendt einen einfachen Ballverlust des SCS rasch mit der Ablage für
mittig postierte Hansen quittierte. Mit dem starken „Rechten“ war die
Vollendung zum umjubelten 2:1 nur noch reine Formsache.
So hieß es für das Schanzen-Team noch einmal Ärmel hochkrempeln zur
Schadensbegrenzung, doch außer einem Ludwig-Schüsschen, das geradewegs in den
Armen der sicheren Fängerin landete, kam hier nichts mehr bei rum. Der Abpfiff
von Lilly Wunderlich, die den nicht erschienenen Melih Demir als
Schiedsrichterin vertrat, brachte den ersten Saisondreier ihrer Schützlinge
unter Dach und Fach, während es an der Sternschanze erheblichen
Verbesserungsbedarf ob dieser weitgehend desolaten Vorstellung gibt.
SC Sternschanze 1.C-Mädchen: M. Schlüter – Aye, Lux (36.
Arntzen), Balassa, L. Schlüter – Laasch (11. Funke / 36. Laasch / 53. Funke) –
Arntzen (11. Brockmann), Lützen – Ludwig, Trainerin: Lina Charlotte Gaßner
Tore: 0:1 Lützen (5.), 1:1 Hansen (27.), 2:1 Hansen (60. Bendt)
Schiedsrichterin: Lilly Wunderlich (FC St. Pauli, ersatzweise, Note 3)
Zuschauer: 30
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