Befreiungsschlag
zum Kischkat-Abschied
6:1-Kantersieg
und emotionales Laufbahnende einer Torwartveteranin
Nach dem Schlusspfiff gab es kein Halten mehr: Im Rekordtempo sprinteten die
ersten Frauen des SC Sternschanze auf die Gegenseite der Trainerbank, um mit
Abschiedsgrüßen beschrifteten Bannern auf Torfrau Angelika Kischkat zuzulaufen.
Schließlich war soeben der letzte Einsatz der 49-jährigen im Tor dieser
Mannschaft zu Ende gegangen.
Wie es sich für ein „Abschiedsspiel“ gehört, wurde dies deutlich mit 6:1
gewonnen, wobei die SCS-damen von Beginn an willig auftraten, was sich früh im
Spiel erstmals lohnen sollte, verwertete Laura Prill, bereits in der Vorwoche
gegen den SC Wentorf erfolgreich, eine starke Vorarbeit von Nele Salzwedel zum
leistungsgerechten 1:0 (12.).
Der Führungsfreude sollte jedoch schnell die Ausgleichsernüchterung folgen, als
Ziena Cline auf Einladung Siham Koubbis allein vor der Kiste auftauchte und
Kischkat per Heber überlistete (18.).
In der Folge bemühten sich beide Teams um den jeweils zweiten Treffer, doch
weder ein Gaßner-Geschoss aus 21 Metern (27.), noch ein Versuch Koubbis im
Duell mit Kischkat auf der anderen Seite (42.) schafften da Abhilfe.
Da passte den Gastgeberinnen das 2:1, quasi mit dem Halbzeitpfiff, bestens ins
Konzept, köpfte Janine Böst eine genaue Hansen-Flanke in der Mitte ein (45.).
Der erneute Führungstreffer, der Blau-rot mit sichtlich mehr Selbstvertrauen in
den zweiten Abschnitt gehen ließ, was Bösts Distanzheber zum 3:1 verdeutlichte
(51.).
Jetzt sprach alles für das Schlusslicht, doch plötzlich drohte ein einziger
Pfiff alles wieder ins Wanken zu bringen, entschied Schiedsrichter Dennis
Tralau (GW Eimsbüttel) auf Strafstoß für den USC, nachdem er ein Handspiel von
Katharina Kodal erkannt haben wollte (55.). Cline vergeigte aber vom Punkt,
indem sie das Leder links am Tor vorbeisetzte! Glück für die Heim-Elf, die
wenig später das entscheidende 4:1 durch einen saftigen Rechtsschuss von
Sechserin Etje Schröder zu bejubeln hatte (62.). Um ganz sicher zu gehen,
schraubte die just von einer Behandlungspause (blutendes Knie) zurückgekehrte
Salzwedel das Zwischenresultat auf 5:1 hoch, profitierte sie von einer
verlängerten Böst-Flanke (67.).
Den Palomatinnen war derweil hoch anzurechnen, dass sie sich nicht in ihr
Schicksal ergaben, sondern den Kampf weiter mit vollem Einsatz annahmen. Doch
an diesem Tag war der SCS einfach eine Spur effektiver. Den Schlusspunkt setzte
dabei die eingewechselte Elisabeth Breit, drei Minuten vor Ultimo, umkurvte sie
die gegnerische Schlussfrau, um dann ins leere Tor einzuschieben (87.). Dem
Team von Eric Weiher, der den unpässlichen Heiko Nagel auf der Trainerbank
vertrat, gelang also ein extrem wichtiger Befreiungsschlag, der sie erstmal aus
der Abstiegszone katapultiert, während der USC genau dort wieder angekommen ist…
SC Sternschanze 1. Frauen:
Kischkat – Hoff, Kodal (68. Brose), Wothge, Gottfried – Hansen (71. Mielke), E.
Schröder, Gaßner, Böst – Salzwedel, Prill (66. Breit), Trainer: Eric Weiher
(i.V.)
USC Paloma 1. Frauen: Warns –
Liebenow, Gerdes, Drreyer, Klose – Wittkowski (46. Haß), Genilke, Beinroth,
Dettmann – Cline, Koubbi, Trainerin: Mahek Wadhwa
Tore: 1:0 Prill (12. Salzwedel), 1:1
Cline (18. Koubbi), 2:1 Böst (45. Hansen), 3:1 Böst (51. Gaßner), 4:1 E.
Schröder (62. Gaßner), 5:1 Salzwedel (67. Breit), 6:1 Breit (87. Salzwedel)
gelbe Karten: Keine – Warns, Cline
Schiedsrichter: Dennis Tralau (GW Eimsbüttel,
Note 4: einheitlich mit seiner Liberalität in der Zweikampfbewertung, Warns für
ihr Foul außerhalb des Strafraums zu verwarnen war korrekt, da sie nicht letzte
Frau war (2.), der Strafstoß war jedoch eine klare Fehlentscheidung.)
Zuschauer: 30
besonderes Vorkommnis: Cline schießt
Strafstoß neben das Tor (55., Handspiel Kodal).
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