Angriff ist Trumpf
Offensivspektakel
täuscht über schwache Defensivreihen hinweg
Beste
Freitagabendunterhaltung an der Weser! 7:4 lautete der Endstand im Derby
zwischen der 2.C des SV Werder Bremen und der C1 des FC Union 60. Seinen ersten
Höhepunkt hatte es trotz viertelstündiger Findungsphase bereits nach drei
Minuten, rauschte ein abgefälschter Linksschuss Abdenegó Nankishis knapp am
FCU-Tor vorbei.
Eine Vorwarnung für das, was ab der 16. Zeigerumdrehung folgen sollte, fing
Nick Woltemade einen Abstoß ab, um Dominic Edelberg mit einem fußgerechten
Zuspiel das 1:0 aufzulegen. Allzulange sollte die Freude über diese Führung
aber nicht anhalten, antworteten die Gäste mit dem zügigen Ausgleich, den die
schnelle Sturmspitze Yasar Brüning mit einem feinen Heber über Niklas Griesmeyer
lieferte, nachdem Hendrik Suling die Kugel mit aller Macht nach vorne drosch
(21.).
Kein Problem für Werder, denn kaum war die Partie wieder freigegeben,
versammelten sich die Beteiligten erneut am Anstoßkreis. Anlass war nun die
erneute Führung durch einen Heber, mit dem sich Woltemade auf seine Art für
einen präzisen Longline-Ball Maximilian Schütts bedankte.
Werder hatte die Lage nun komplett im Griff und in Person von Simon Knüwe das
3:1 auf dem Fuß, sein Freistoß konnte jedoch von Torsteher Veit Dassel pariert
werden (27.). Nicht so aber Knüwes Distanzschuss im Stile eines Golfers, der
aus 32 Metern rechtsoben reinschwebte – ein herrliches Tor! Und wäre Nankishis
Rechtsschuss kurz vor der Pause nicht an den Pfosten gegangen, wäre dessen
unbedrängtes Tor nach blitzschnellem Konter (40.) schon das 5:1 gewesen. Was
nach Fritz Kleiners 4:2 im zweiten Versuch gegen Niklas Griesmeyer und dem
dadurch entstandenen zarten Pflänzchen der Hoffnung für die Jungs aus dem
Rollsportstadion durchaus hilfreich gewesen wäre.
Knappe zehn Minuten später dieselbe Situation: Wieder erhöhte Werder auf einen
Drei-Tore-Vorsprung Woltemade bewies abermals seinen Torriecher und erreichte
einen Edelberg-Pass vor allen anderen) – und wieder verkürzten die Gäste.
Diesmal verdaddelte Felix Westphal die Kugel leichtfertig in der Offensive,
woraufhin Union ein cleverer Doppelpass zwischen Kleiner und Marcel Welsch zum
5:3 reichte.
Ein ebensolcher Doppelpass leitete dann aber auf der anderen Seite die
Entscheidung ein, verschaffte Kaan Ers gedankenschneller Auftritt als Wandspieler
seinem Kollegen Woltemade freie Aussicht auf das 6:3, dem der eingewechselte
Emilio Salihi in den defensiven Auflösungserscheinungen der Rot-schwarzen nach
butterweicher Nankishi-Flanke das 7:3 hinzufügte (63.). Übrigens das erste Tor
für den viermaligen deutschen Meister an diesem Abend, an dem Woltemade nicht
direkt beteiligt war.
Der Fisch war vom Teller, doch auch die Hübner-Elf fiel noch einmal durch
suboptimales Abwehrverhalten auf, verhalf dieses dem Schütting-Pokalsieger von
2014 zum letzten Hurra des Tages, für welches Jonah Jaeger per Kopf am ersten
Pfosten sorgte.
Werder hält also Schritt im Spitzenrennen – Union muss nächste Woche dringend
beim punktlosen Kellerkind in Weyhe punkten, um weiter (knapp) über dem Strich
zu stehen.
SV Werder Bremen 2.C: Griesmeyer
– Becker (64. Agyemang), Knüwe, Trevino Morawietz – Schütt – Niefer (30.
Diallo), Westphal (54. Er), Woltemade – Nankishi, Edelberg (48. Salihi),
Trainer: Norbert Hübner
FC Union 60 1.C: Dassel – Weisse,
Protze, Oltmanns, Suling – Jaeger, Heinemann – Fabig (29. Welsch / 68.
Grieshop), Barsky (46. Fabig), Kleiner – Brüning, Trainer: Marc Lüdicke
Tore: 1:0 Edelberg (16. Woltemade),
1:1 Brüning (21. Suling), 2:1 Woltemade (22. Schütt), 3:1 Knüwe (30.
Woltemade), 4:1 Nankishi (38. Woltemade), 4:2 Kleiner (40. Brüning), 5:2
Woltemade (42. Edelberg), 5:3 Welsch (49. Kleiner), 6:3 Woltemade (57. Er), 7:3
Salihi (63. Nankishi), 7:4 Jaeger (70. Suling)
Schiedsrichter: Yasin Bozarfift
(Note 2)
Zuschauer: 45
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