Hennings Dreierpack reicht nicht aus
Konterstarker ATSV
überrascht, doch Werders D1 bucht das Finale „dahoam“
Wie viel Geld haben Phrasenschweine wohl schon an Otto Rehhagels Zitat „Der
Pokal hat seine eigenen Gesetze“ verdient? Und wie oft sollte diese Aussage auch
tatsächlich zu einem Spielverlauf passen?
Ein genau solches Spiel bekamen die etwa 60 Zuschauer, die es am
Donnerstagabend auf Platz 13 des Weserstadions zog, zu sehen, gestaltete sich das
Pokalhalbfinale zwischen den 2004ern des SV Werder Bremen und der D1 aus
Sebaldsbrück spannender, als erwartet.
Als Außenseiter in die Partie gegangen, legten die in der D-Bezirksliga
abstiegsgefährdeten Gäste gegen ein fahriges Werder-Team einen überraschend
aktiven Start hin, schalteten sie nach gegnerischen Ballverlusten blitzschnell
um, wobei am Ende stets der schnelle und extrem kampfstarke Niklas Henning auf
der linken Seite gesucht wurde.
Mit Erfolg, nutzte der sträflich vernachlässigte 13-Jährige gleich zwei seiner
drei Konterchancen in der Anfangsphase zum komplett unerwarteten 0:2 nach zehn
Minuten, ehe Hennings taktischer Gegenspieler zumindest offensiv einen richtigen
Riecher bewies: Eine Schwarz-Ecke lochte er im Strafraumgetümmel passend ein
(12.) – 1:2 durch Melvin Eilers!
Während es Gelb-schwarz in der Folge verpasste, Kapital aus weiteren
Kontergelegenheiten zu schlagen, unterstützten zwei Personalentscheidungen von
der Seitenlinie die optische Wende im Spiel. Der ATSV zog seinen
Doppeltorschützen auf die rechte Seite, wo er jedoch gegen den eingewechselten
Emirhan Ciftci in der Folge einen schwierigen Stand hatte, während der neue
Werderaner auch offensiv als starker Motor in Erscheinung trat.
Direkt am Ausgleichstreffer beteiligt waren aber andere, rutschte eine
Mekic-Flanke von rechts zu Keke Topp durch, der das lange Bein genau im
richtigen Moment bemühte, um die Kugel in die Maschen zu heben (22.).
Rund zehn Minuten nach der Pause war die Wende im Spiel komplett, als Ricardo
Schwarz im Strafraum nach einer kleinen Berührung von Salem Nouwame wenig
spielnah zu Boden ging und den verhängten Strafstoß sicher in die rechte untere
Ecke beförderte.
Doch plötzlich kamen die mittlerweile etwas abgemeldeten Gäste wieder zurück,
landete ein eröffnender Ball aus dem Zentrum exakt im Lauf des knapp nicht
abseits gestarteten Henning, der seiner Nominierung für die Rubrik „Spieler des
Spiels“ mit links von halblinks erneutes Futter gab und seine Farben wieder ins
Spiel brachte (46.).
In einer spannenden Schlussphase kam der Profinachwuchs dem Sieg nochmal ganz
nahe, doch weder Topp aus kürzester Distanz (58.), noch Schwarz bei seinem
zweiten Auftritt vom Punkt, bei dem er nach einem abermals selbst
herausgeholten Strafstoßpfiff in der Schlussminute am gegnerischen Fänger
scheiterte, konnten das Neunmeterschießen verhindern.
Am Ende halb so wild für das Werle-Nonett, behielten Eilers und natürlich
wieder Schwarz bei seiner Lieblingsbeschäftigung die Nerven, während Ben Käuper
gegen Nouwame parieren konnte und der zweite ATSV-Versuch das Tor gänzlich
verfehlte.
Das Endspiel des Schüttingpokals 2016 wird am 19.06. auf Platz 14 des
Weserstadiongeländes zwischen dem Lokalmatador und dem Sieger des anderen
Halbfinals zwischen dem FC Huchting und TuRa Bremen stattfinden.
SV Werder Bremen 1.D:
Käuper – Eilers, Schütt, Blume – Schlake, Schwarz – Kasper, Mekic, Topp, eingewechselt: Ciftci, Luchtmann, Trainer: Markus Werle
Tore: 0:1 Henning (4.), 0:2 Henning
(10.), 1:2 Eilers (12. Schwarz), 2:2 Topp (20. Mekic), 3:2 Schwarz (39.), 3:3 Henning
(46.)
Gelbe Karten: keine – Loscha
Schiedsrichter: Emil Hasanov (Note
3,5)
Zuschauer: 60
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