Samstag, 10. Juni 2017

Spielbericht Eimsbütteler TV 6.D - TUS Germania Schnelsen 6.D


Abstoßkönige quasi Staffelmeister
ETV-D6 ringt Germania im Spitzenspiel nieder

Paukenschlag im Meisterschaftskampf der D-Kreisklasse 59 (U12), zog die 6.D des Eimsbütteler TV einen Spieltag vor Ultimo mit einem insgesamt glücklichen Heimsieg im Topspiel der ausschließlich Siegreichen am bisherigen Spitzenreiter Germania Schnelsen 6.D vorbei!
Und das, obwohl das Team in Rot unter dem gegnerischen Dauerpressing zunächst kaum zum Atmen kam und den Ball häufig bereits früh im Spielaufbau verlor.
Ergo kamen die Germanen, die punktgleich, aber mit dem besseren  Torverhältnis anreisten, zu einigen Gefahrenmomenten, die sie aber entweder nicht clever genug ausspielten, oder durch eine mangelhafte Chancenverwertung wie bei Tom Boltes Sechs-Meter-Schuss, den ETV-Fänger David Hofner noch mit dem Fuß klären konnte (5.), liegen ließen.
Und da der Fußballgott so etwas anscheinend nicht gerne sieht, schickte er den Gästen direkt im Anschluss an einen aussichtsreichen Bolte-Heber, knapp vorbei, eine böse Plage in Form des überraschenden 1:0.
Hierfür langte der fällige Abstoß, um Nicolas Keske auf rechts durchstarten zu lassen. Zwar konnte der „17“er in erster Instanz noch gestellt werden, nutzte aber den zweiten Versuch zur butterweichen Flanke auf den direkt einnetzenden Justus Göthel in bester Strafraumposition (11.).
Germania, das übrigens ein älter gemeldetes E-Jugendteam (2006er) ist, ließ sich davon aber nicht erschüttern und suchte insbesondere über den omnipräsenten Tom Bolte weiter fleißig den Abschluss – weiterhin ohne den gewünschten Erfolg.
Nebenbei erlebte die Partie auch eine zunehmende Intensität, die ETVs Julius Bleckmann nach einem rüden Einsteigen Anthony Bleecks (21.) anschaulich mit sich trug: „Man konnte richtig einen Stollenabdruck sehen!“, berichtete Mitspieler Niklas Vieth.
Bleeck und sein Widersacher, der später ähnlich hart zulangte (25.), sahen indes auch etwas: nämlich die gelbe Karte, die in diesen Jahrgangsgefilden aber gar nicht gezeigt, sondern nur mündlich ausgesprochen werden darf…
Aus der härteren Gangart resultierende Freistöße setzten sowohl Göthel (21.), als auch Bleeck (30.), durch etwas unglücklich agierende Torhüter begünstigt, jeweils an den Pfosten.
Zurück aus der Halbzeitpause, sollte sich das Bild plötzlich verändern, wie es auch auf dem Feld zu fühlen war. Vieth: „Ich wusste nicht genau: Waren wir jetzt plötzlich besser oder Germania schlechter?“.
Die Antwort lag sicher in der Grauzone, gewann das zuvor phasenweise groteske Aufbauspiel des ETV durch mehr Konzentration, Laufbereitschaft und Zweikampfstärke deutlich an Sicherheit. Zudem erhielten sie fortan auch besseren Zugriff auf Germanias gefährlichste Waffe, Tom Bolte.
Auch wenn Trainer Rainer Goldmann von draußen weiter lautstark seine Unzufriedenheit Kund tat.
Doch ausgerechnet unter diesen etwas schwierigeren Bedingungen konnten die Germanen den Tor-Fluch endlich brechen, als Jason Winter die Götter bei seinem nicht ausreichend bedrängten Versuch aus der Ferne auf seiner Seite hatte – 1:1!
Doch schnell blieb ihnen die Freude darüber im Halse stecken, führte erneut ein Abstoß des Goldmann-Nonetts zur Führung.
Lang geholzt, landete das Leder bei Nicolas Keske, der wieder den richtigen Blick für den mitgeeilten Justus Göthel hatte und so zum zweiten Mal ein Tor des Elfjährigen vorbereitete.
Spiel, Satz und Sieg?
Noch lange nicht, investierte Weiß-schwarz-blau in den letzten 20 Minuten noch einmal alle Energie, dieses mittlerweile wild geführte Match für sich zu drehen.
Heiße Mittelfeldzweikämpfe dominierten jetzt das Geschehen.
Klare Strafraumaktionen wurden dagegen zur Mangelware, rannten sich Artin Ftahi und Co zu oft in den tiefen Reihen der Roten fest.
„Außer dem Distanzschuss kam von Germania aber auch nichts mehr“, stellte der mit seinen Mitstreitern engagiert verteidigende Niklas Vieth fest.
Nachdem auch eine über vierminütige Nachspielzeit keine Abhilfe schaffen konnte, war der Verlust der Tabellenführung besiegelt und die Jungs des Eimsbütteler TV ihrerseits überglücklich über neu gewonnene Tabellenführung, deren Verteidigung mit einem Punktgewinn beim Saisonfinale in Elmshorn gleichzeitig die Meisterschaft bedeuten würde.
Sollte dies aber nicht gelingen, läge der Titelgewinn eine Woche später in den Händen Germanias, das den Tangstedter SV zu Hause erwartet.

Eimsbütteler TV 6.D: Hofner – Schwinge, Albert, Hamann, Vieth – Bleckmann – Keske, Göthel, Kersten, eingewechselt: L. Goldmann, Kotalakidis, Ullmann, Trainer: Rainer Goldmann

TuS Germania Schnelsen 6.D: März – Packhäuser, Bleeck, Krahn – Winter, Khadra – Rehder, Bolte, eingewechselt: Landgraf, Wenck, Neumann, Trainer: Guido Uerkvitz

Tore: 1:0 Göthel (11. Keske), 1:1 Winter (34.), 2:1 Göthel (39. Keske)

Gelbe Karten: Bleckmann – Bleeck, Rehder

Schiedsrichter: Kush Kapoor (Eimsbütteler TV, Note 5: mit Beginn der härteren Gangart im Spiel zunehmend überfordert. Schaffte es auch mit persönlichen Strafen nicht, für Ruhe im Spiel zu sorgen. Keine klare Linie bei der Bewertung von falschen Einwürfen.)

Zuschauer: 40




Der sitzt! Justus Göthel trifft zum 1:0

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