Eintracht
Lokstedt nimmt Revanche
Senioren-Landesligist
dreht Freundschaftsderby gegen rechtslastigen HEBC
Beinahe neun Monate Zwangspause sind nun auch für die Senioren des HEBC passé.
Spiel Nummer eins nach dem zweiten sportlichen Dauerlockdown hatte jedoch
überraschendes zu bieten: Eine Niederlage bei Eintracht Lokstedt!
Immerhin hatte man dem eine Klasse niedrigerem Nachbarn im letzten Vergleich
(Oktober 2020) noch gehörig mit 5:1 eingeschenkt.
Heuer plätscherte das Geschehen – abgesehen von Gunnar Wölms Flanke, die zum
Heber auf das Tor-Dach mutierte (6.) – zunächst so vor sich hin.
Dann aber ging es für die Lokstedter über links zum Torerfolg, den der
bewegliche Francisco Acevedo Taborda aus überschaubarer Distanz markierte
(16.).
Für die Reinmüller-Elf offenbar der nötige Kick zum Erhöhen der
Offensivintensität, denn zielstrebige sieben Minuten drehten die Angelegenheit
zur ihren Gunsten.
Vor allem Michael David ging dabei als Distanzschütze des postwendenden
Ausgleichs (17.), Einschiebender ins leere Tor bei einem Überzahlangriff (22.) und
Vorbereiter des 1:3, das er Francisco Casares Sineiro im Anschluss an einen fix
ausgeführten Freistoß im Mittelfeld servierte, entscheidend voran.
Dass der Doppeltorschütze zwischendurch einmal per Kopf knapp verfehlte (Jörn
Großkopf hatte zuvor frei flanken können, 21.), sollte sich aber trotz der
Treffer rächen, verkürzte der kantige Jan Kleeberg unter Einsatz seiner
gesamten Körperlichkeit auf 2:3 (26.).
Und was wäre wohl gewesen, wenn Eintrachts Michel Bauer nicht halbrechts vor
dem Ziel zu unpräzise agierte hätte (32.)…
Eine Frage, die sich auf der Gegenseite auch Großkopf stellen konnte, schoss
der Trainer des FC Türkiye aus wenigen Metern genau einen vor der Linie platzierten
Verteidiger an. Ein Treffer wäre für Casares Sineiros unwiderstehliches Solo in
der Entstehung dieser „Hundertprozentigen“ jedenfalls verdient gewesen. „Der
war mir zu einfach“, scherzte Großkopf, dessen Laune ein böser Stockfehler von
Gegenspieler Andreas Aug, frech durch Casares SIneiro zum 2:4 ausgenutzt,
weiter angehoben haben dürfte.
Anders dagegen der LFC, der den zweiten Abschnitt zuvor mit Acevedo Tabordas
freiem Lattentreffer eröffnet hatte (40.).
Alle Ampeln standen für die Lila-weißen auf grün, doch fortan machten sie es
sich selber schwierig. Vorne nicht mehr mit der ballsicheren Geduld und hinten
mit gigantischen Lücken luden sie den weiter emsigen Gegner zum Kontern ein.
Bei Kleebergs Flanke und Bauers Kopfball blieb dies zwar noch unbestraft (53.),
doch dann ging´s rund für die „Old Boys“ von der Döhrntwiete. Matthias Schulze
verkürzte auf Acevedo Tabordas Steckpass auf 3:4 (57.), ehe Holger Meyer
trocken zum 4:4 abzog (62.).
Während Großkopf und Co noch darüber sinnierten, wo der ausführende Spieler
sich beim Einwurf aufzuhalten hat (Aug warf zur Entstehung des Ausgleichs –
regelkonform – von weit hinter der Seitenlinie ein), setzte erneut Acevedo
Taborda einen drauf. Begünstigt durch die Auflösungserscheinungen der Gäste,
war das Vollenden zum Siegtreffer reine Formsache (63.).
Spürbar ins Wanken geriet der Erfolg letztlich nur ein einziges Mal, als
Großkopf und Casares Sineiro in einer wilden Strafraumszene auf rettende
Körperteile in blauer Spielkleidung trafen (70.+2). Am Ende die nicht
unverdiente Quittung für den spielerisch extrem rechtslastig ausgelegten HEBC
(insbesondere der zur zweiten Hälfte eingewechselte Peter Gößler auf links bekam
das Leder nur unter Zuhilfenahme eines Fernglases zu sehen), dessen Chance zur
Revanche bereits terminiert ist. Am 31.07. treffen die Kontrahenten erneut im
Sportpark aufeinander.
Tore: 1:0 Acevedo Taborda
(16. Schulze), 1:1 David (17. Eplinius), 1:2 David (22. Casares Sineiro), 1:3
Casares Sineiro (24. David), 2:3 Kleeberg (26. Aug), 2:4 Casares Sineiro (42.),
3:4 Schulze (57. Acevedo Taborda), 4:4 Meyer (62. Kleeberg), 5:4 Acevedo
Taborda (63.)
Schiedsrichter: Cumhur Cakir (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 12
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