Eintracht
lässt die Zügel nur kurz schleifen
Regionalligist
entscheidet ungleiches Pokalduell klar für sich
Wie eigentlich jedes Jahr entbrannten am Rande des Pokal-Erstrundenmatches der
ungleichen Konkurrenten SV West-Eimsbüttel (Kreisklasse A) und Eintracht
Norderstedt (Regionalliga Nord) die leidigen Diskussionen darüber, ob Duelle,
wie hier mit fünffachem Klassenunterschied, Wesenselement des Wettbewerbs sind
oder schleunigst durch Reformen auf den Müllhaufen der HFV-Gehören.
Der haushohe Favorit nahm die Pflichtaufgabe an der Vogt-Kölln-Straße
jedenfalls seriös an und ballerte sich mit einem 17:0 in die zweite Runde.
4 Minuten und 44 Sekunden blieb es vor etwas mehr als 100 Zuschauenden still im
Wespe-Strafraum, bis Dane Kummerfeld flankte und Routinier Jan Lüneburg im
Fünfmeterraum zum erfolgreichen Kopfball kam.
Das zügige Spiel über außen war es, das dem Favoriten immer wieder attraktive
Abschlussmöglichkeiten generierte. So entsprangen auch die Treffer zwei bis
vier durch Michael Igwe (6.) und Yannik Nuxoll (14.) und Falk Schmidt per
Abstauber (16.) jeweils Hereingaben nahe der Seitenlinie.
Einseitig ging es fortan weiter, wodurch ein Müller-Doppelpack (30. & 31.),
sowie Lüneburgs zweiter Streich aus 17 Metern (32.) nur allzu logisch
erschienen. Für seinen Kapitän aufgelegt hatte mit Benjamin Dreca ein
19-jähriges Eigengewächs, das sich an diesem Abend durchaus für weitere
Einsatzzeiten im Regionalligateam empfahl.
Ebenso Neuzugang F. Schmidt. Im Zentrum stets anspielbar, bewies der Neuzugang
von TuRa Harksheide nicht nur mit seinem 14-Meter-Schuss zum 0:8-Halbzeitstand
Zug zum Tor (45.).
Dieser ging den nachlassenden Jungs von der Ochsenzoller Straße nach dem
Seitenwechsel etwas verloren. Die Kreisklassetruppe, die mit Bernhard Schwarz
einen klangvollen neuen Namen auf der Trainerbank zu bieten hat, nutzte die
Gunst der Stunde und erarbeitete sich sogar einen (jedoch folgenlosen) Eckstoß
(47.).
21 gegentorlose Minuten nährten nun die Hoffnungen auf ein bravuröses Ergebnis
im einstelligen Bereich, doch ein Vierfachschlag, bei dem allein der
eingewechselte Manuel Brendel an drei Treffern beteiligt war, machte das halbe
Dutzend noch vor Passieren der 70-Minuten-Schwelle komplett (69.).
Vier weitere Male schlug es in den Maschen der Blauen ein, ehe sich Andy Persch
im Rücken der hoch gestaffelten Eintracht-Abwehr plötzlich die Riesenchance zum
Ehrentreffer eröffnete. Jannis Lehmkuhl hatte den einst beim Eimsbütteler TV
ausgebildeten Persch auf die Reise geschickt, doch zu überrascht von seinem
üppigen Raum ließ er dem herauseilenden Sönke Günther die Gelegenheit zur
Rettungstat (87.).
Und dass Fußball nun mal ein Sport der erzielten Tore ist, belegte der Favorit
quasi im Gegenzug. Mit seinem Kontertor markierte der heuer erfolgreichste
Torschütze Brendel nicht nur seine vierte Bude, sondern gleichzeitig auch den
0:17-Endstand.
Noch mehr auf die Mütze bekam übrigens der fast zeitgleich gegen Altona 93
angetretene Störtebeker SV, der mit 1:21 an der Adolf-Jäger-Kampfbahn unterlag.
Im Vordergrund stand für die Gastgeber, deren unmissverständliche Ligaaufgabe
die sofortige Kreisligarückkehr zum 100. Vereinsjubiläum ist, allerdings
ohnehin nicht das Ergebnis, sondern die würdige Außendarstellung und ein bunter
Abend nach Spielende…
Tore: 0:1 Lüneburg (5.
Kummerfeld), 0:2 Igwe (6. Hildebrandt), 0:3 Nuxoll (14. Koch), 0:4 F. Schmidt
(16. Dreca), 0:5 Müller (30. F. Schmidt), 0:6 Müller (31. Koch), 0:7 Lüneburg
(32. Dreca), 0:8 F. Schmidt (45.), 0:9 Nuxoll (66. Kummerfeld), 0:10 Luderer
(67., Eigentor, Brendel), 0:11 Brendel (68. Igwe), 0:12 Brendel (69. Dreca),
0:13 Dreca (75. Igwe), 0:14 Brendel (78. Strafstoßtor, Burke an Igwe), 0:15
Igwe (87. Dreca), 0:16 Choi (85. F. Schmidt), 0:17 Brendel (88. Bölter)
Schiedsrichter: Jann Philipp Dammaß
(TuRa Harksheide)
Zuschauer: 105
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen