„nachgelassen“,
aber trotzdem gewonnen
SCS
gewinnt Schneewalzer gegen Schlusslicht Germania Schnelsen
Ein „durchwachsenes Spiel mit Höhen und Tiefen“ haben die 2008er des SC
Sternschanze zum Halbserienabschluss der U15-Landesliga noch einmal auf das
schneebedeckte Parkett gelegt. So weit so positiv aus Sicht der Schanzen-Elf,
die sich gegen die punktlose Schlussleuchte aus Schnelsen jedoch etwas mehr
versprochen haben dürfte.
An Torchancen mangelte es dafür zunächst nicht. So verbuchte allein Enayatullah
Makhdoomzada gleich fünf Abschlussszenen binnen der ersten 30 Minuten für sich.
Enzig der Erfolg blieb unter anderem mit einem Kopfball, bei dem der erst
zwölfjährige Gäste-Fänger Tobias Baltzer im wahrsten Sinne des Wortes über sich
hinaus wuchs (8.), fern.
Das erlösende Erfolgserlebnis gelang schließlich Vladyslav Kosykh, der zentral
alle Freiheiten bekam, Elias Zarbals Zuspiel von der Grundlinie passend zu
verwerten (30.).
Ohnehin gehörte der flinke Ukrainer zu jenen Akteuren, die mit den tückischen
Bedingungen am besten zurechtkamen. „Natürlich war es sehr rutschig auf dem
Platz und der Ball schwierig zu kontrollieren“, legte Schanzes Arthur Schreiber
die besondere Diffizilität der Partie dar.
Mit „Bock“ und „Energie im Spiel“ wollte der SCS „das zweite Tor unbedingt
machen und weiter nachlegen“, nur ging das Vorhaben für den zweiten Abschnitt
lediglich teilweise auf. Quasi im Minutentakt erspielte man sich Chancen wie Jona
Spechts frei verballerte Königschance aus kürzester Distanz (42.), um durch
Zarbal, der bereits zweimal den Kürzeren gegen Baltzer zog (38. & 40.),
dann doch zu erhöhen. Am Ende eines Angriffs nach Ballgewinn legte Specht für
den mittig einschussbereiten Zarbal quer (43.).
Doch anstatt dass ein dritter Treffer für klare Verhältnisse sorgte, holte ein
Strafstoßpfiff die bis dato nur durch Mats Kripkes Schusschance vor dem
zupackenden Enno Gloßner vorstellig gewordenen Germanen (11.) zurück in die
Verlosung.
„Eine strittige Szene“, befand nicht nur Schreiber: „Mir mich sah es eher so
aus, dass der Dreier da so ein bisschen in Enayat [Makhdoomzada] reinläuft.“.
Clever hatte Christopher Uzodo den Kontakt mit dem Gegenspieler hergestellt und
somit Julian Eichhorn den erfolgreichen Freischuss zum ersten Auswärtstor der
Saison (nach 495 Minuten!) ermöglicht (45.).
Plötzlich war die Statik im Match eine andere. „Wir haben nachgelassen und das
dürfen wir natürlich nicht – vor allem bei einem Spielstand von 2:1. Genau das
ist unser Fehler gewesen. Wir haben aufgehört, vorne anzulaufen. Das war nicht
gut und somit haben wir uns weiter hinten reindrängen lassen. Dann lag das
zweite Gegentor so ein bisschen in der Luft“, beschrieb Schreiber die kritische
Spielphase, die er für seine Mannen selbst mit seinem 3:1 entspannen sollte. Kosykh
hatte den auf links durchgestarteten Joker wohltemperiert bedient, sodass
dieser „klassisch in die lange Ecke vollenden“ konnte (63.). „War jetzt nichts
Besonderes, aber in dem Moment ein sehr wichtiges Tor, sodass wir das 2:2 nicht
bekommen.“.
Eine latente Gefahr des Tabellenletzten, dessen lautstarke Trainerschaft
jenseits ihres vorgesehenen Aufenthaltsortes außerhalb des Spielfeldes verbal
antrieb, blieb trotzdem noch zurück. So jagte der überzeugende Eichhorn einen
guten Freistoß gar nicht mal extrem weit über den Schanzen-Quader (65.).
Unterm Strich stand letztlich der 3:1-Erfolg für die Marineblauen, deren
kompliziertes, immer wieder von Ausfällen im knapp bemessenen Kader
beeinflusstes Pflichtspieljahr 2022 damit beendet ist. Der Schütze des letzten
Tagestreffers hatte sich „trotz der vielen Abgänge“ im Sommer „mehr erhofft“
als den aktuell achten Rang. „Ich hätte trotzdem gedacht, dass wir weiter oben
mitspielen“, zumal es laut Schreiber „schon einige Teams gab, zu denen wir im
Vergleich deutlich besser waren.“. „Einige unglückliche Punktverluste“ führten
jedoch dazu, dass man „teilweise zu Unrecht so weit unten stehen“ würde.
Zum Ausklang des Kalenderjahres gibt es dann noch einen Testkick gegen das
Bezirksligateam des SC Egenbüttel/SV Rugenbergen auf heimischem Gelände –
sofern das Winterwetter es zulässt.
Tore: 1:0 Kosykh (30.),
2:0 Zarbal (43. Specht), 2:1 Eichhorn (45. Strafstoßtor, Makhdoomzada an Uzodo),
3:1 Schreiber (63. Kosykh)
gelbe Karten: Makhdoomzada – keine
Schiedsrichter: Caspar Elias Timm
(Eimsbütteler TV, Note 3)
Zuschauer: 25
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