„Zwei-Punkte-Verlust“
Nullnummer
am Wasserturm bringt Schanze nicht voran
Möchte man dem torlosen Remis der Schanze-C1 gegen Atlantik 97 etwas Positives
abgewinnen, könnte man sich darüber freuen, zum erst zweiten Mal in dieser
Spielzeit ohne Gegentreffer geblieben zu sein: „Hinten stand endlich wieder die
Null – das ist lang her, dass wir das geschafft haben!“, freute sich Kapitän
Arthur Schreiber auf der einen Seite, um sich dennoch über einen „zwei-Punkte-Verlust“
zu ärgern.
In Abschnitt eins bot sich unter der wärmenden Februarsonne noch ein insgesamt
ausgeglichenes Bild. Noah Kokorin vergeigte nach individuellem Fehler der
Gastgeber die große Chance zum 0:1 (8.), die sich auch Kelvin Yeboah ergeben
sollte. Ihm wurde in Minute 22 der sich breit machende Shivnath Arora zum
Verhängnis.
Doch auch der SCS meldete sich, vorzüglich aus der zweiten Reihe, nicht
ungefährlich zu Wort. Mohammadullah Azimi machte es da am konkretesten, als er
über rechts durchging und mit Wucht abzog. Nur zischte sein Geschoss links
neben das lange Eck (24.).
Mit einer etwas überraschenden Systemumstellung vom mittlerweile etablierten
4-2-3-1 auf ein klassisches 4-4-2 eröffneten die Schanzer die zweite
Spielhälfte, was laut dem plötzlich im rechten Mittelfeld einsortierten Schreiber
„viel Unruhe reingebracht hat“.
Unruhe, die Nathan Huyengi im Zuge einer inkonsequent verteidigten Szene zu
einer Top-Chance verhalf. Nur ging dem physisch präsenten Angreifer ein wenig
die Präzision ab (39.).
Als wäre dies der benötigte Wachmacher, erspielten sich die Marineblauen fortan
mehr und mehr das Übergewicht, das sich nicht nur in steigenden
Ballbesitzphasen, sondern auch in Torabschlüssen widerspiegelte. So Köpfte
Innenverteidiger Lucien Rabeary im Anschluss an einen Eckstoß Schreibers
aussichtsreich drüber (40.), ehe auch Azimi erneut verfehlte (44.).
Gegen Schreibers zentralen Rechtsschuss bemühte Atlantik-Fänger Szymon
Glogowski das behände Abtauchen (63.), das bei Sami Alhanash nur Wimpernschläge
danach nicht nötig war: Der Winterneuzugang setzte seinen Versuch aus bester Strafraumposition
zu hoch an.
„Viele sind enttäuscht, weil wir vorne diese Tore nicht gemacht haben. Dieses
Spiel müssen wir für uns entscheiden! Das ist natürlich enttäuschend. Aber ich
glaube, das Selbstbewusstsein ist jetzt nicht weiter gesunken, sondern
vielleicht eher weiter nach oben gegangen, weil man auf Augenhöhe mit einem
guten Atlantik spielt“, berichtete Schreiber vom Seelenleben seines in drei
Rückrundenauftritten nur einmal torerfolgreichen Teams, für das ein Zähler „trotzdem
zu wenig“ ist. Tabellarisch bringt der erste Zähler in 2023 jedenfalls keine
Fortbewegung von Rang zehn im U15-Landesliga-Klassement.
Umso erstaunlicher, dass man keine 24 Stunden nach dem Punktspiel erneut gegen
das runde Leder tritt. Regionalligist Vorwärts/Wacker Billstedt kündigte sich
für einen Besuch seiner B-Elf, die Schanzes Rückennummer 10 „immer noch als oberligatauglich“
einschätzt, im Sternschanzen-Park an. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir da
Probleme bekommen. Wir haben aber letztendlich nichts zu verlieren und geben
natürlich Vollgas!“, so die Losung für die anstehende Partie, in der sich eine
Begebenheit nicht noch einmal wiederholen soll: Zwischendurch war Schlussmann
Arora durch ein Stürmerfoul temporär angeschlagen zu einer Spielpause gezwungen.
Wie bereits in der Vorwoche, als Enno Gloßner verletzt vom Feld musste, rückte
Theo Spöhrer unerwartet zwischen die Stangen. „Ich hoffe, dass das kein Running
Gag wird“, betonte Schreiber, der mit dieser Meinung nicht allein dastehen
dürfte.
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Kelvin Woelken
(Hamburger SV)
Zuschauer: 36
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