Perfektes Konterkontept
Schanze trauert Chancen hinterher - TuS siegt auswärts
Groß war die Begeisterung, als sich die C1 des SC Sternschanze in der Vorwoche
spät mit einem Punkt für eine formidable Gastspielreise beim Harburger TB
belohnte. Eine Woche danach ist die Freude darüber wieder der Ernüchterung
gewichen.
„Wir waren das bessere Team, aber machen die Tore nicht – das ist einfach
scheiße!“, sang Spielmacher Arthur Schreiber wieder einmal ein sportliches
Klagelied, das nicht nur er selbst per Fernschuss auf den Mann (19.) hätte
überflüssig machen können. Gegen tief stehende und robuste Gäste boten sich
auch für Mohammadullah Azimi (4.) und Theodor Spöhrer (21.) günstige
Gelegenheiten im vorderen Spielfelddrittel. Höchstgefahr entstand derweil über
einen von zahlreichen herausgeholten Freistößen, fand Schreiber den
aussichtsreich köpfenden Baran Sütcü, dessen erstes Tor-Werk der Saison einer
Abwehraktion von Torge Harzer zum Opfer fiel (16.).
Das Konter-Konzept der Franke-Elf füllte quasi mit dem Pausenpfiff der
eingewechselte Özay Isitan fast mit Inhalt, als er dank einer schwachen
Abseitsfalle frei vor dem Quader nur um Nuancen verzog (35.+1).
Geschlagene 25 Minuten zierte man sich fortan in einem typischen 0:0-Spiel auf „keinem
besonders guten Niveau“ mit Offensivbeiträgen. Dann ging es erneut im
Umschalten rasch über außen, von wo Isitan flach gen SCS-Tor geschickt wurde.
Den leicht zögerlichen Schlussmann überwunden, kam Kleon Lorenz´
Rettungsgrätsche nicht mehr rechtzeitig (60.).
„Ärgerlich, dass es in einer Phase fällt, wo wir eigentlich gut reingefunden
hatten und näher an dem 1:0 waren als die dem 0:1.“, bedauerte Schreiber, der
mit seinen Kollegen in den Schlussminuten entgegen der eigenen Veranlagung das
Heft des vorwärtsorientierten Handelns in die Hand nehmen musste.
Dabei gab es aber kaum ein Vorbeikommen am massiven Abwehrriegel des (noch)
Tabellensiebten. Ohne zündende Idee, aber dafür mit zu vielen unnötigen
Stürmerfouls sah man die Zeit dahinschwinden, während TuS nicht nur geschickt
Beton anrührte, sondern auch stets konstruktive Entlastung schaffte. So war
Levente Pander (knapp vorbei, 70.+3) nicht der einzige, der sich dem möglichen
0:2 annahm.
„Am Ende ist es nicht ganz verdient, dass die das gewonnen haben, aber wir
müssen halt unsere Chancen nutzen und Tore machen.“.
Dass die nächste Möglichkeit, dies umzusetzen erst direkt nach den Maiferien in
zweieinhalb Wochen beim „nicht so coolen“ Mittwochabendkick in Blankenese
aufkommt, stieß Schreiber ebenso negativ auf: „Man wird nach zwei
Pflichtspielen wieder aus dem Rhythmus gebracht!“. Die SVB, deren direkter
Abstieg mit einem Nicht-Sieg auf dem für den SCS ungewohnten Naturrasen „Waldesruh“
vorzeitig besiegelt wäre, hat jedoch mit dem gleichen diffusen Spielplan zu
kämpfen…
Tore: 0:1 Isitan (60.)
gelbe Karten: Sütcü – Wittkowski
Schiedsrichter: Ian Atai Shokati (GW
Eimsbüttel)
Zuschauer: 45
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