„müssen
noch deutlich höher gewinnen“
Schanze-C1
besteht auf Naturrasen und schickt die SVB in die Bezirksliga
Groß ist das Hauen und Stechen im Tabellenkeller von Deutschlands drei Profiligen
vor dem letzten Spieltag. Wer den beschaulichen Gegenentwurf dazu mag, kam im
verlegten Match der U15-Landesliga Hamburg in Blankenese voll auf seine
(sanften) Kosten.
Mit einem nie gefährdeten 3:0 relegierte der SC Sternschanze die ansässige SVB
gen Bezirksliga, um selbst drei Begegnungen vor Ultimo das Minimalziel „Klassenerhalt“
erreicht zu haben.
Auf dem Naturrasenplatz „Waldesruh“, wo man „in der ersten Hälfte gemerkt hat,
dass wir ein paar Probleme hatten, uns an den Rasenplatz zu gewöhnen“,
erquickten sich Arthur Schreiber und Co zwar an überwältigenden
Ballbesitzwerten, die wegen „zu wenig Laufbereitschaft“ und ergo „zu wenigen
Anspielstationen“ aber kein Füllhorn an Substanziellem hervorbrachten.
Der gut aufgelegte Simeon Dill lieferte da eine schwungvolle Ausnahme, die
SVB-Torsteher Samuel Mellenthin fachmännisch über sein Gehäuse lenkte (13.).
Ebenso einen Azimi-Kopfball, der im folgenden Ecken-Marathon doch noch zur
Story des verdienten 0:1 gehören sollte: „Zum Tor kommt die Ecke eigentlich
echt schwach rein“, sah Schreiber seinen Standard von „Sandplatz“-artigem
Terrain aus bereits in die Binsen gesetzt zu haben, doch mit etwas gegnerische
Hilfe fruchtete er dennoch. Mellenthin kollidierte mit einem eigenen Mann,
sodass Noah Taddigs goldrichtig zum Abstaubertor stand (23.). „Ein
psychologisch wichtiges Tor, dass wir mit dem 1:0 in die Halbzeit gehen!“.
Aus dieser ging es dann mit klar mehr „Bewegung, Variabilität“ und „guten
Kombinationen“ wieder heraus. Eine Letztere über links, wo sich Schreiber mit
Theo Spöhrer emporspielte, brachte den hinten lauernden Jona Specht zum knapp
nicht erfolgreichen Abschluss mit vollem Körpereinsatz (38.).
Kurz darauf das gleiche Personal in getauschten Rollen, nachdem Sami Alhanash
einmal den einfachen Ball auf Schreiber bemühte: Kurze Hackenablage für Specht,
dessen Hereingabe Spöhrer am langen Eck erreichte und schon stand es 0:2 (40.).
Nicht weit vom nächsten Treffer entfernt war kurz darauf ein Freistoß Baran
Sütcüs, der das quer angeordnete Aluminium um nur wenig oberhalb verfehlte
(43.).
Mehr Fortune am ruhenden Ball wurde eine Viertelstunde vor dem Ende Dill
zuteil, indem er das Spielgerät linksunten einlochte. „Ein Klassefreistoß!“,
jubelte der diesmal nicht beteiligte Schreiber, dessen Zentrumskollege Sütcü
das sichere 0:4 doch etwas leichtfertig verbolzte (60.). „Mit dem Ballbesitz
kann man auf jeden Fall leben. Für mich haben wir am Ende dann zu wenig aus den
Chancen beziehungsweise allgemein zu wenig Tore gemacht. Da müssen wir noch
deutlich höher gewinnen. Gerade, weil unser Torverhältnis nicht gut ist, wäre
das schon gar nicht so schlecht – auch für den Spielverlauf. Dann ist das
schnell klar: Je mehr Tore du machst, desto einfacher wird es, noch mehr zu
schießen. Das müssen wir besser machen“, erkannte der blonde Spielführer, der
sich wiederholt in Begleitung einer klassischen Manndeckung wiederfand, noch Luft
nach oben.
Während die heuer ohne eigene Torchance gebliebenen Hellblauen damit
rechnerisch für die Bezirksliga planen können („Auf die Saison gesehen ist es
einfach zu wenig für einen Landesligisten. Es ist schon verdient, dass die absteigen!“),
haben die Schanzer eine Endplatzierung in der oberen Klassementhälfte
offengelassen. Nächster Widersacher auf dem Weg dahin ist jedoch mit dem FC
Süderelbe ein laut Schreiber „Top-3-Team“ der Liga, gegen das es „schwierig
wird“, zu gewinnen – „vor allem auswärts“. „Sie können auch noch aufsteigen,
wenn Lurup patzt. Deswegen wollen die natürlich gewinnen. Für uns nicht
einfach, da Punkte zu holen, aber ich hoffe natürlich auf einen Sieg von uns“,
so die Stimmungslage vor dem Ritt beim aktuell Drittplatzierten.
Vorher aber geht es über Pfingsten zum internationalen Turnier ins
Nordrhein-westfälische Nottuln. „Ich hoffe, dass wir da nicht abgeschossen
werden. Wenn wir so spielen wie heute – vor allem in der ersten Hälfte, könnte
es schwierig werden.“. Eine optimistische Herangehensweise ist alles…
Tore: 0:1 Taddigs (23.
Schreiber), 0:2 Spöhrer (40. Specht), 0:3 Dill (55., direkter Freistoß)
Schiedsrichter: Dennis Schulze (SV
Lurup, Note 2,5: hatte die einfach zu leitende Partie unter Kontrolle,
Schreiber (19.) und Sütcü (32.) wären jedoch für ihre taktischen Fouls zu
verwarnen gewesen)
Zuschauer: 21
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