TBS-Reserve
und ihre Gesichter
Traumtor,
Überlegenheit, Zittersieg und Undiszipliniertheiten beim Primus
Zweifel am Aufstieg? Bei der Reserve von Türk-Birlikspor Pinneberg hoch oben an
der Spitze der Kreisklasse B1 vergebens gesucht. Zu Gast beim Tabellenvierten
in Rugenbergen, fuhr die Elf vom Trainergespann Fatih Ertürk und Frank Kölln
den nächsten dicken Fisch auf dem Segeltörn gen A-Klasse.
Ein hartes Stück Arbeit war es für den ramadangeschwächten Primus aber allemal –
trotz frühem Oberwasser, das Emre Malkoc aus beeindruckenden 45 Metern per
Hochschuss über den düpierten Anastasios Kostas herbeischwemmte (5.).
Chancen, den Vorsprung geschmeidig auszubauen, boten sich TBS insbesondere in
Abschnitt eins so einige. Lenard Banyameen mangelte es jedoch an der nötigen
Körperspannung (18.), während Ahmad Rifai (22.) und Linus Griffiths (40.) das
Nachsehen gegen den rehabilitierten Kostas hatten.
Die biederen Gastgeber kamen dagegen kaum einmal ernsthaft voran. Fast etwas
eingeschüchtert wirkte das juvenil aufgestellte Team gegen das auch verbal
ordentlich unter Strom stehende Spitzenteam.
Folgerichtig daher das 0:2, bei dem Ahmad Rifai im unwiderstehlichen Solo über
links, inklusive Strafraumabschluss, den auch Luca Teicherts Rettungsaktion
nicht mehr zu entschärfen wusste, augenscheinlich machte, warum sein Team zu
stark für diese Spielklasse ist (53.).
Absolut unterklassig kam jedoch in zunehmender Weise das Verhalten einiger
Gäste-Akteure daher. Wiederholt hatte Schiedsrichter Jörn Kolb dem Meckern
durch Verwarnungen Einhalt gebieten wollen (Z. Sürücü, 25., Caytas, 78.,
Trainer Ertürk, 82.), doch so wirklich beruhigen mochten sich die Gemüter
nicht.
Wäre man mit seinem Eifer doch bloß auf das Sportliche reduziert geblieben,
hätte man sich die spannende Schlussphase sicher erspart.
Ihren Beginn hatte diese in Minute 67, als Mika Abler seinen Freistoß zwar an
die Latte setzte, der kantige Joshua Zinnau seinen Größenvorteil aber just zum verkürzenden
Kopfballabstauber nutzte.
Abler an Außennetz (72.) und Jannis Petersen mit Abfälschungspech (80.)
trauerten ihren luftig verteidigten Ausgleichschancen hinterher, während die
mittlerweile für eine weitere Spitze aufgelöste Viererkette Glück hatte, dass
Ozan Sürücü mit rechts nur den Pfosten erwischte (84.).
Zwölf lange Nachspielminuten, die dem wiederholten Zeitspiel von Hellblau
Rechnung trugen, bekam die Elf um Kapitän Janne Guter noch obendrauf. Apropos
obendrauf: Genau auf das Tornetz fiel von oben Ablers letzter Heber hinab
(90.+9), sodass die Punkte letztlich doch an die Müßentwiete gingen.
Anstatt sich jedoch an diesem Zittersieg und den besten Aussichten auf den
Sprung in Klassenhöhe Neun zu erfreuen, bepöbelte und bedrängte man lieber den
Schiedsrichter, in dessen Richtung Banyameens „Stinkefaust“ oder auch der Ausruf
„Du Adolf!“ gerichtet waren. Geschmacklosigkeiten, die nicht nur auf dem
Fußballplatz nichts verloren haben.
Tore: 0:1 Malkoc (5.), 0:2
Rifai (53.), 1:2 Zinnau (64. Abler)
gelbe Karten: keine – Z. Sürücü,
Malkoc, Caytas, Ardic, Ertürk (Trainer)
Schiedsrichter: Jörn Kolb (SV
Hörnerkirchen)
Zuschauer: 35
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