Abstauber
Ünlü drückt Germania den Fahrstuhlknopf
Wieder
kaum Torgefahr: TGS-Senioren nach 0:1 daheim quasi abgestiegen
Eines vereint die Senioren von Germania Schnelsen und des HEBC: Die interne
Diskussion um Sinn und Zweck des Senioren-Oberligadaseins und ob es nicht für
einige Kaderangehörige besser wäre, die kommende Saison unter Gleichaltrigen im
Bereich der Supersenioren anzugehen.
Der große Unterschied zwischen beiden: Für die Eimsbütteler langt es dennoch,
auch diese nicht unkomplizierte Saison wohl in der oberen Klassementhälfte
abzuschließen, während Germania nach der nunmehr achten Heimniederlage ein
rechnerisch kaum noch zu rettender Landesligafall ist.
In den gesamten 70 Minuten war der harmlosesten Offensive der Liga kaum etwas
Gefährliches gelungen. Erst in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts wäre den
Germanen fast die überraschende Halbzeitführung zuteil geworden, als die
unaufmerksamen Gäste eine Flanke durchrutschen ließen und Payam Rahbari frei am
wieder einmal famos reagierenden Sven Klein scheiterte (35.+2).
Ansonsten lag es am nicht weniger starken Gegenüber, Frank Dieckmann, - und
Almeidas Latten-Pech (41.), dass die treuen Anhänger bei einsetzendem Regen
nicht in den Genuss von Torerfolgen kamen.
Dann aber stand mit Metin Ünlü einer dieser Spieler im Supersenioren-Alter
goldrichtig, um eine Fußrettung Dieckmanns zum Anlass für den 0:1-Abstauber zu
nehmen (43.). Wie schon in der Vorwoche war der einst im Ligabereich für
Lila-weiß aktive „11er“ der Mann für das Zählbare.
Nachschlag davon verpassten Sven Jantzen per Direktabnahme (55.) und Özkan Topal,
der am zweiten Pfosten einen Freistoß des überzeugenden Marcus Klaube verpasste
(60.).
So richtig in Fahrt kam die zerfahrene Partie aber nicht. Zwar blieb das hoch aggressive
Gehacke der Vorjahresbegegnung an gleicher Stelle aus, doch verzettelten sich
die doch so reifen Herren immer wieder in Zweikampfscharmützeln und noch mehr scharfsinnigen
Dialogen. Schön, dass es der erfahrene Schiedsrichter häufig mit Humor nahm.
Seine auf fünf Minuten angesetzte Extrazeit versuchten die Schnelsener noch
einmal zum späten Punktgewinn zu nutzen, nur verhalfen ihnen auch zahlreiche
Eckstöße nicht zur Durchschlagskraft im Gefahrenraum.
Im Konter drohte gar das zweite Gegentor für das Schlusslicht. Der laufstarke Alparslan
Yildirim löffelte den Ball zwar über alle Gegner rüber; der Pfosten und Topal
am langen Eck waren sich aber irgendwie nicht so recht einig (70.+3)…
Auch mit nur einem Treffer machte der heute ausfallgeplagte HEBC drei wohl vorentscheidende Punkte
für den Klassenverbleib, den nur noch ein Zusammenspiel schräger Ergebnisse
gefährden könnte. Das kommende Gastspiel in Ellerau könnte für Germania dagegen
bereits drei Spiele vor Ultimo die rechnerische Fahrstuhlfahrt nach unten mit
sich bringen. Neun Punkte scheinen bei der Harmlosigkeit des
Vorjahres-Pokalfinalisten nicht ernsthaft aufholbar.
Tore: 0:1 Ünlü (43.
Yildirim)
gelbe Karten: Khosravi – von Lühmann,
Yildirim, Yeboah
Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV
Friedrichsgabe)
Zuschauer: 30
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