Unkonzentrierte
Tor-Flut
Bezirksligist
HSV IV zermalmt neue NTSV-Sechste – aber zu niedrig
Weit weg von jeglicher Pokalromantik löste die Viertvertretung des HSV ihre
Erstrundenpflichtaufgabe überdeutlich mit 27:0.
Auswärts bei der neu formierten Sechsten des Niendorfer TSV (Kreisklasse B)
punktete der Bezirksligist, dem im HFV-Pokal (einst Heino-Gestenberg-Pokal)
naturgemäß eine nicht aussichtslose Siegchance eingeräumt wird, in allen
fußballerischen Belangen.
Sechs Minuten und den einen oder anderen Eckstoß hatte man an Anlauf benötigt,
um durch Yannick Bröer auf Steilpass von Jacques Harmuth in Front zu gehen
(6.).
Von nun an kam es knüppeldick für den NTSV, bei dem einige Akteure noch nie
oder lange keinen Vereinsfußball (mehr) spielten. Verdeutlicht wurde die um
Längen höhere Handlungsschnelligkeit der Gäste beim 0:2, das Harmuth (zum Teil
eins in Niendorf ausgebildet) per Ecke auf Innenverteidiger Aron Pauels
initiierte. Den Kopfball des wuchtigen 4ers blockierte zunächst die Querlatte,
ehe Marlon Behrendt im Strafraum als einziger auf den zweiten Ball ging (8.).
Ohnehin wusste Behrendt heute, wo die Kiste steht. Bereits zum Pausenpfiff fand
sich seine Rückennummer 10 viermal (am Ende achtfach) auf der Spielnotizkarte
des nicht geforderten Schiedsrichters (der in diesem mit Ansage einseitigen
Duell sogar mit Personal an den Linien auflief) wieder. Der Gesamtspielstand
betrug da bereits 0:14.
Ein wenig unter diesem Schnitt blieben die Norderstedter, die den zweiten
Abschnitt gleich mit Behrendts, über rechts vom eingewechselten Keyhan Gögce
vorbereiteten, fünften Streich eröffneten (46.), nicht nur, weil sie zwischen
diesem 0:15 und Gögces 0:16 (56.) ganze zehn Minuten ins Land gehen ließen,
sondern vor allem, weil sie mehr und mehr der Schlendrian in der
Chancenverwertung heimsuchte.
Teils groteske Abschlüsse neben oder über das Tor, die Kapitän Bröer nach der
Partie als „Slapstick“ einordnete, verhinderten einen Erfolg jenseits der
30-Tore-Marke. Auch der zunehmend mutigere und natürlich auch warmgeschossene
Justus Sage bewies trotz fehlender Torwartausbildung nicht nur gegen Gögces
Rechtsschuss (83.) Reflexkönnen.
Am Ende 27 Mal hatte der Goalie der aufgrund ihrer Trainerlosigkeit von
Platzwart und Fußballobmann Carrel Segner betreute Elf das Spielgerät dennoch
aus den Maschen holen müssen. Insbesondere, wenn es der HSV zielstrebig über
außen – vornehmlich über Tobias Stanges rechte Außenbahn – machte, gab es für
keinen Heim-Akteur ernsthaft etwas entgegenzusetzen. „So werden sie es auch in
der Kreisklasse B schwer haben“, prognostiziert ihr Chef für ein Spiel „seiner“
Equipe, für die es am kommenden Wochenende gegen die dritte Mannschaft des SV
Großborstel erstmals um Punkte geht, eine harte Saison. Der HSV hat mit TuS
Holstein Quickborn derweil ebenfalls ein ordentliches Brett zum Auftakt der
Bezirksliga Nord zu bohren.
Tore: 0:1 Bröer (6.
Harmuth), 0:2 Behrendt (8. Pauels), 0:3 Bröer (9. von Elm), 0:4 Stange (10.),
0:5 Bröer (13.), 0:6 Stange (16. Nietgen), 0:7 Stange (22. Bröer), 0:8 von Elm
(26. Andersen), 0:9 Behrendt (28. Harmuth), 0:10 Behrendt (29. Witzke), 0:11
von Elm (35. Bröer), 0:12 Harmuth (40. Nietgen), 0:13 Bröer (42. Behrendt),
0:14 Behrendt (43. Stange), 0:15 Behrendt (46. Gögce), 0:16 Gögce (56.
Behrendt), 0:17 Stange (58. Pauels), 0:18 Behrendt (59. Stange), 0:19 Bröer
(65. Behrendt), 0:20 Gögce (71.), 0:21 von Elm (73.), 0:22 Behrendt (75.
Stange), 0:23 Gögce (78. von Elm), 0:24 Harmuth (82. von Elm), 0:25 von Elm
(84.), 0:26 Gögce (86. Harmuth), 0:27 Behrendt (89. Stange)
Schiedsrichter: Leif Menke (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 30
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