Das
Momentum nicht genutzt
In
Überzahl: Preußen Hamburg vergeigt den Pluspunkt im Aufstiegskampf
Nur ein 1:1-Remis gelang der zweitplatzierten Elf von KS Polonia
überraschenderweise beim SCVM IV. Eine Steilvorlage, die Kreisklasse 4-Verfolger
Preußen Hamburg ebenso unerwartet nicht zu nutzen vermochte, unterlag man, obwohl
fast eine komplette Halbzeit in Überzahl, dem Mittelfeldteam des TuS Aumühle
III.
Erste kalte Dusche setzte es trotz milder Herbsttemperaturen bereits kurz nach
Anpfiff, als ein zweifelloser Strafstoßpfiff just das 0:1 durch Malte Behrmann
einleitete (2.).
Rasch hatte der Keisligaanwärter das Ruder jedoch wieder herumgerissen, netzte
Torjäger Gerrit Brelle eine Böhl-Flanke von der Grundlinie dank seines perfekten
Laufwegs im 5er zum Gleichstand ein (8.).
Das ging ja munter los, hier!
Und auch die Führung wäre wenig später machbar gewesen, fehlte bei Brelles
Lupfer, den er sich im Rücken der hoch postierten TuS-Abwehr erarbeitete, gar
nicht mal so viel (11.).
Doch auch auf der anderen Seite blieb es ereignisreich: Während Jeffrey Brandt
eine Direktabnahme mit der Innenseite ans Lattenkreuz bugsierte (20.), war es
im Falle seines Freistoßes Torsteher Nils Dohmann, der das Leder in Luftiger Greifhöhe
am Passieren der Torlinie unterhalb des Gestänges hinderte (26.).
Eine andere Form des ruhenden Balles wählten nach einer halben Stunde die
Gastgeber zur Führung. Clever drehte Max Schäfer seinen Eckstoß von links nach
hinein. Tor-Klau Kevin Hellbach hätte seinen Fuß da gar nicht mehr reinhalten
müssen…
Mit dem Wiederbeginn hatten die Preußen plötzlich ganz andere Sorgen, denn kaum
waren die Seiten getauscht, schickte Behrmann den eingewechselten Justus
Brettschneider in den freien Raum hinter der weit vor postierten Heim-Abwehr,
damit dieser flach zum 2:2 eintrudeln konnte (47.).
Wieder war der Start in eine Halbzeit verpatzt – und wie! Freistoß Brandt von
rechts – Behrmann aus drei Metern – 2:3 (48.)!
Den Hornern drohte die Veranstaltung komplett zu entgleisen. Doch der Gegner
half beim Wiedereinstieg ins Match. Für einen unsinnigen Wortwechsel mit
Gegenspieler Florian Meyer vorverwarnt (33.), gab es auf Kjell Detlaffs Halten
gegen den durchstartenden Jirko Tegeler nur die Ampelkarte als gerechtfertigte
Reaktion der Schiedsrichters (51.). Obendrauf besorgte Cedrick Sackmann in den
Nachwehen des fälligen Freistoßes auch noch das zentrale 3:3 (53.). Das
Momentum jetzt also klar beim FCP!
Das junge Team vom Fritz-Bortz-Sportplatz blieb davon allerdings recht
unbeeindruckt, stresste den extrem hoch stehenden Gegner immer wieder mit
gefährlichen Nadelstiche, die der stets unorthodox agierende Dohmann jeweils
gegen Niklas Marquardt zweimal gerade noch bereinigen konnte (61. & 67.).
Auch fehlte Behrmanns Versuch von der Mittelkreisgrenze etwas Genauigkeit
(72.), ehe ein schlampiger Freistoß in der eigenen Hälfte wieder Brandt, mit
dem besseren Ende für Schlussmann Dohmann, in Abschlussposition brachte (77.).
Wirklich bemerkenswert, wie stark der Tabellenachte hier mit einem Mann weniger
aufspielte! Geradezu folgerichtig war es zwei Minuten vor Ultimo schließlich
passiert. Marquardts Verlagerung nach außen holte sich Brettschneider im
Sprint, sodass er das Leder zu Brandt und dessen Hacke in die Mitte leitete.
Der dortige Zusammenprall mit dem Torwart tat zwar weh, stellte aber kein
Foulspiel dar. Das 3:4 zählte zu Recht!
Acht Minuten Nachspielzeit setzte der nicht untalentierte Hakki Can Kaya on top.
Genug Zeit für eine wütende Schlussoffensive, die das beharrlich an der Uhr
drehende Gastteam letztlich schadlos überstehen sollte. Viel mehr noch, bedeutete
ein abseitsverdächtiger Konter, abgeschlossen durch den damit dreifachen
Behrmann, den gesicherten 5:3-Auswärtssieg (90.+6).
Tore: 0:1 Behrmann (2.,
Strafstoßtor), 1:1 Brelle (8. Böhl), 2:1 Hellbach (30. Schäfer), 2:2
Brettschneider (47. Behrmann), 2:3 Behrmann (48. Brandt), 3:3 Sackmann (52.
Schäfer), 3:4 Brandt (88. Brettschneider), 3:5 Behrmann (90.+6 Kröger)
gelbe Karten: Ortgies,, Brelle,
Meyer, Hellbach, Ziebinski – Behrmann, T. Apollonio
gelb-rote Karte: Detlaff (TuS
Aumühle III, 51., Disput + Foulspiel)
Schiedsrichter: Hakki Can Kaya (Hamm
United FC, Note 2,5: äußerst souveräne Ausstrahlung und ein stimmiges Maß bei
persönlichen Strafen, könnte seine kleinen Fehler (z.B. bei Einwurfentscheidungen)
mit mehr Laufleistung problemlos abstellen)
Zuschauer: 40
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