„ohne
Lösung“: Hammonia III zahlt wieder Lehrgeld
Neuling
verliert das Derby gegen den ETV und rutscht unter den Strich
Ein wenig fühlte sich Hüdayi Dogu, Stürmer von Aufsteiger Hammonia III, wie in
einer Zeitmaschine: „Wir sind 60 Minuten besser, haben Ballbesitz und die
kommen; machen die Dinger“, passte seine Spielbeschreibung der 0:2-Niederlage
aus der Vorwoche bei Spitzenreiter Alstertal/Langenhorn auch genau auf die
nunmehr achte Saisonniederlage, die im frühsonntäglichen Lokalderby gegen die
Viertvertretung des Eimsbütteler TV ebenfalls nicht Not tat.
Eine weitgehend niveaulose Anfangsphase mit haarsträubenden Ballverlusten auf
beiden Seiten gestaltete man erst in Minute 18 einmal konstruktiv, als Gaston
Varetto aus 21 Metern abzog und Manuel Burmester seine Torwart-Parade etwas
aufbauschte.
Immerhin luden seine Vorderleute nicht mit schrägen Ballverlusten zum
Toreschießen ein, wie es der VfL nur Atemzüge danach tat. Im zentralen
Mittelfeld war das Spielgerät in den Füßen des Gegners gelandet, was Johann
Studtmann sofort zum Vertikalball auf den cool vollendenden David Wagner nutzte
(19.). 0:1 und praktisch nach dem gleichen Muster wäre Wagner gar der
Doppelpack gelungen. Diesmal bekam Torsteher Leon Hebart aber noch ein Bein an
den spitzwinkligen Abschluss (20.).
„Wir kommen hinten raus, dann kommt der Ball vorne an und wir wissen nicht, was
wir machen sollen – einfach ohne Lösung!“, haderte der offensiv kaum mit
Anspielen gefütterte Dogu mit den fehlenden Ideen jenseits der Mittellinie.
Unverhoffte Abhilfe bescherte da der Gegner. Lukas Wagners vermeidbares
Rückspiel nahm Burmester mit den Händen auf. Den folgenden indirekten Freistoß
rammte Dogu allerdings in den Abwehrpulk der gewohnt leidenschaftlich
verteidigenden Gäste, deren Vorhaben, den Sieg mehr zu wollen als der Gegner,
zumindest in puncto Lautstärke auf und neben dem Platz deutlich wurde. Jubelschreie
der selbsternannten „Raubtiere“ gab es kurz vor der Pause zu hören, köpfte
Kapitän Studtmann eine Moezipour Tehrani-Ecke aus vollem Lauf zum
0:2-Halbzeitstand in die Hammonia-Maschen (44.).
Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild: Der VfL bemüht, das Spiel nach vorne
aufzuziehen, doch zu selten entsprangen daraus Chancen wie jene aus der 51.
Minute, wo Jan Bosse halblinks an Burmester scheiterte, ehe Leul Bisenibit den
aussichtsreichen Nachschuss nicht erwischte (51.).
Stattdessen fing man sich auf der Gegenseitig einzig dank der Hilfe des
Quergestänges kein zweites Ecken-Kopfballgegentor (60.).
Eine Übung, die man derweil selbst bemühte, um ergebnistechnisch ins Match
zurückzufinden. Mit Schnitt brachte Jose Ndiessome die Kugel hinein, damit
Varetto mittig den Anschlusstreffer erköpfen konnte (70.).
Engagiert, aber letztlich mit zu wenig Durchschlagskraft wehrte man sich in der
Schlussphase gegen die drohende Niederlage, die am ehesten Dogu hätte
verhindern können. Per Heber in den Lauf bedient, setzte er seinen Lupfer zwar
über den herausstürzenden Tormann – aber auch neben dessen Gehäuse (80.). „Das
ist unser Fehler; Wir spielen gut, machen aber unsere Tore nicht. Desto länger
es dauert, dass wir keine Tore machen, werden wir irgendwann ungeduldig, machen
dann halt diese taktischen Fehler. Damit kämpfen wir schon seit fünf, sechs
Wochen. Wir gewinnen diese Spiele nicht!“, resümierte Dogu, für den es direkt
im Anschluss an die Partie hinter den Tresen des Vereinsheims „bei Hüdo“ ging.
Als nächstes geht es nun erneut gegen eine vierte Mannschaft – die des SC
Victoria. In der engen unteren Hälfte der Kreisliga 6 ein erneutes direktes
Duell gegen den Abstieg.
Tore: 0:1 D. Wagner (19.
Studtmann), 0:2 Studtmann (44. Moezipour Tehrani), 1:2 Varetto (70. Ndiessome)
gelbe Karten: keine – D. Wagner,
Studtmann, Hoin, Markhoff
Schiedsrichter: Hursit Köse (SV
Rot-weiß Wilhelmsburg)
Zuschauer: 20
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