Typisches
Derby
Zittern
bis zum Schluss: TSV Klausdorf reißt den Kracher in Unterzahl
Auf ein Duell unter „Konkurrenten im näheren örtlichen Bereich“ stellte die
Stadionzeitung „Heimspiel“ die etwa 300 Zuschauer am Radsredder zu
Kiel-Ellerbek ein. Eine etwas technische Umschreibung des heißen Derbys, das
der zweite Spieltag der Landesliga Schleswig am Dienstagabend bereithielt.
Zunächst passierte aber noch nicht viel. Halbchancen nur auf beiden Seiten;
keiner wollte hier den entscheidenden Fehler machen.
Nach einer knappen halben Stunde ging dann endlich die Post ab, als Alban
Jashari Comets Überzahlkonter etwas schlampig vor dem Tor beendete (29.) und
der Gegenzug just die Gäste-Führung entstehen ließ. Trotz des Pressingdrucks
gelang Bennet Holst das feine Langholz in den Rücken der wie immer hoch
gestaffelten Gastgeber, wo Kollege Driton Gashi genau richtig spekulierte
und das 0:1 über den herausstürzenden
Lukas Losch erlupfte (30.). „Ein sinnloses Tor!“, fluchte Comets Franko
Milbradt, um sich kurz darauf erneut zu ärgern; diesmal über Johannes Marxens
Parade gegen Marcel Gaber und dessen 20-Meter-Schuss (32.).
Die nachfolgende Ecke hellte das Gemüt des Routiniers jedoch wieder auf, lochte
der aufgerückte Teyi Lawson-Body den zuvor verlängerten Standard am zweiten
Pfosten eiskalt ein (33.). Saisontor Nummer zwei für den Abwehrchef, der
bereits beim 1:1 zum Auftakt in Kronshagen genetzt hatte.
Defensiv blieben die heuer in gelb aufgelaufenen Ellerbeker allerdings wenig
landesligatauglich, kombinierte sich der TSV über die Stationen Gashi und
Schwee zu Tim Hartleps vereitelter Chance, die Stian Waschko zwei Tage nach
seinem 26. Geburtstag per Grätsche doch noch zum gewünschten 1:2 vollendete
(35.).
Die ideale Antwort folgte noch vor dem Pausenpfiff. Marvin Petersens Steilpass
schickte Maurice Knutzen gen TSV-Tor, um nicht nur an Marxen vorbeizuziehen,
sondern auch gleich den 2:2-Halbzeitstand zu produzieren (45.).
Wie schon neulich im Kreispokal gegen Kilia, verhagelte sich der Aufsteiger den
Start in Abschnitt zwei mit einem luftig verteidigten Gegentreffer, den hier
die Herren Waschko und Hartlep über rechts für den einschiebenden Finn Luca
Schwee mustergültig vorbereitet hatten (47.).
Mitte der zweiten Hälfte sollte Teenager Schwee vom Torschützen-Himmel in die
Rot-Hölle stürzen, verlangte das (vielleicht unbeabsichtigte) Nachtreten gegen
Niklas Schmidt und dessen enges Ballabschirmen an der Seitenlinie trotz nur
eines Hauchs einer Berührung nach der „Arschkarte“ durch Schiedsrichter Cedric
Petersen (FC Kilia Kiel), der lange versuchte, im rassigen Derby auf Farbe
durch Disziplinarstrafen zu verzichten (66.).
Gut für den Neuling, der sich mit einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung
aber noch tiefer in die Bredouille brachte. Gashi mit der Weiterleitung zum
hineingebrachten Tim Rathjens und dieser machte es flach aus spitzem Winkel
ganz abgezockt – 2:4 (73.)!
Anstatt aufzustecken, machte Gelb einfach trotzig weiter. Alban Jasharis
Freistoß von rechts genügte zwar wahrlich keinen hohen Qualitätsansprüchen,
doch Bruder Arian versenkte das Leder in der zweiten Reihe mit sauberer
Schusstechnik zum 3:4-Anschlusstreffer (79.).
Und noch waren über zehn Minuten zu spielen! Ein Zeitraum, in dem sich kleine
Fouls und wirksame Spieltempoverschleppung der Gäste als probates Mittel gegen
letztlich Kopflose Hausherren herausstellen sollte. Die letzte Gelegenheit (zur
Entscheidung) hatten sogar noch einmal die Klausdorfer, als Anthony Voß seinen
Rechtsschuss von der Strafraumgrenze nicht gut traf und somit an der falschen
Seite des Pfostens über die Grundlinie beförderte (82.).
Bei maximaler Punkteausbeute aus zwei Spielen geht der TSV nun als
Tabellendritter in Part drei Englischen Woche zu Saisonbeginn daheim gegen
Rot-Schwarz Kiel, während es Comet mit dem ebenfalls ordentlich gestarteten
Eckernförder SV (vier Zähler) zu tun bekommt.
SVE Comet Kiel: Losch –
Morina, Lawson-Body, Celik – Petersen (56. Assameur), Ar. Jashari, Milbradt
(84. Schmidtke), Schmidt – Knutzen, Al. Jashari, Gaber (56. Izaguirre),
Trainer: Steve Frank
TSV Klausdorf: Marxen – Link (71.
Duncan-Williams), Holst, Göttsch, Mahmud – Voß – Schwee, Knöfel (52.
Grossmann), Waschko (84. Petersen), Hartlep (71. Rathjens) – Gashi (90.+4
Mordhorst), Trainer: Dennis Trociewicz
Tore: 0:1 Gashi (30. 12),
1:1 Lawson-Body (33.), 1:2 Waschko (35.), 2:2 Knutzen (45.), 2:3 Schwee (47.),
2:4 Rathjens (73.), 3:4 Ar. Jashari (79.)
rote Karte: Schwee (TSV Klausdorf,
66., Nachtreten gegen Schmidt)
Schiedsrichter: Cedric Petersen (FC
Kilia Kiel)
Zuschauer: 200
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