„Lassen uns nicht von unserem Weg
abbringen“
Sportfreunde
erbost: Union punktet spät durch direkten indirekten Freistoß
Die Partie zwischen dem SC Union 03 und den Sportfreunden Pinneberg war bereits
Minuten lang beendet, da wurde es auf dem Weg in die Kabinen noch einmal turbulent.
Sportfreunde-Betreuer Lars Greisner stürmte wütend auf Schiedsrichter Toni
Steinmann zu und tadelte ihn für eine „unmögliche Leistung“, was zu leichten
Unruhen vor dem Kabinengang führte. Der Pfeifenmann vom VfL 93 kündigte
Konsequenzen an.
Grund für den Groll des gebürtigen Rathenowers waren zwei Punkte, die die
Pinneberger sowohl unglücklich, als auch unnötig in letzter Sekunde verloren
hatten.
Die Gäste übernahmen sofort die Spielkontrolle und kamen durch Danilo Tietze zu
zwei exzellenten Möglichkeiten, doch das Führungstor blieb ihnen versagt.
Ebenso in der 23. Minute, als Andreas Binder nach einem leichtfertigen
Ballverlust schön flankte und Rene Höhn in der Mitte lediglich den Innenpfosten
traf.
Die einzige Gelegenheit für die Elf von Orlando Estevez gab es quasi im
Gegenzug, lief Christoph Wierutsch von halbrechts aufs Tor zulief, seinen
Meister jedoch in Keeper Dennis Laudi fand.
Zurück aus der Pause, gönnten sich die Sportfreunde eine kurze Offensivauszeit
in einem zunehmend aggressiv geführten Match, ehe Höhn eine saubere Binder-Ecke
per Kopf zum längst verdienten 0:1 verwertete.
Union hätte nun eigentlich allen Grund gehabt, die Schlagzahl zu erhöhen, doch die
wenigen Chancen hatten die Gäste, weil sie die Nord-Hamburger immer wieder zu
Fehlern im Spielaufbau zwangen. Auf diese Weise bot sich Binder die mögliche Vorentscheidung,
doch eine Fußabwehr von Schlussmann Freddy Rojas Moraga wusste dies zu
verhindern. Auch ärgerten sich die Weiß-roten, dass ein Handspiel im
Union-Strafraum nicht mit einem Strafstoß für sie sanktioniert wurde. Weitaus nicht
die einzige Szene, in der reichlich Diskussionsbedarf bestand. Eine Ampelkarte
für den Unioner Andre Förster fand dagegen ihre Berechtigung in zwei
verwarnungswürdigen Fouls (85.).
In Unterzahl gehörte den verbliebenen zehn Kollegen noch einmal die letzte
Szene des Spiels, hatte der Schiedsrichter einen halben Meter vor der Box auf
Freistoß entschieden. Erneutes Gezeter und eine gelbe Karte für Sportis Sascha
Mohorn später, gab Steinmann mit Pfiff bei gehobenem Arm das Zeichen für die
Ausführung des (damit indirekten) Freistoßes, den Experte Hüseyin Hakli direkt
versenkte. Und tatsächlich: Das Tor zählte!
Fassungslosigkeit bei den Jungs aus Schleswig-Holstein, die bereits mit den
unglücklichen Niederlagen gegen die Reserven der SV Blankenese und des SV
Eidelstedt Zählbares verrinnen sahen. Dementsprechend bedient meldete sich
Trainer Andreas Marten zu Wort: „Ich dachte, wir würde hier ganz souverän als
Sieger vom Platz gehen, aber wenn man durch einen direkt ausgeführten
indirekten Freistoß den Ausgleich bekommt, ist das ganz bitter!“, erklärte
Marten, der jedoch auch den vergebenen Torchancen hinterhertrauerte: „Da waren
wir einfach zu doof vor dem Tor. Das war nicht das erste Spiel, in dem das so
war. Schon gegen SV Blankenese II und SV Eidelstedt II waren wir klar die
bessere Mannschaft und gehen als Verlierer vom Platz. Daran müssen wir arbeiten!
Letztlich kann ich der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. Sie hat sehr
guten Fußball gespielt und toll gekämpft. Wir lassen uns nicht von unserem Weg
abbringen!“.
Sein Gegenüber musste auch erstmal kräftig durchpusten. „Ich wusste gar nicht,
dass ich so schnell 60 werde. Im Gegensatz zum letzten Dienstag war das ein
Unterschied wie Tag und Nacht“, resümierte Estevez im Vergleich zum bärenstarken
4:2 bei Komet Blankenese.
SC Union 03: Rojas Moraga – Ünlütepe (46. Rose), Lopes (73.
Benz), Förster, Tunca, Ghazouani – Wierutsch, Rosas Moraga, Hakli – Henebeng,
De Sousa Carvalho, Trainer: Orlando Estevez
Sportfreunde Pinneberg: Laudi – Mohorn, Jörgensen, Krause, Majer – Meyer
– Binder, Rawald (56. Unbehaun), Tietze – Höhn, Klöss (75.
Perinan Banegas), Trainer: Andreas Marten
Tore: 0:1 Höhn (61. Binder), 1:1 Hakli (90.+4 direkter Freistoß)
gelb-rote Karte: Förster (85. Wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Toni Steinmann (VfL 93 Hamburg, Note 5,5)
Zuschauer: 40
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