„Es
lief vieles gegen uns“
SCS-Frauen
mit bitterer Pleite in Appen
Die 1. Frauen des SC Sternschanze sind und bleiben das Sorgenkind der
Frauen-Landesliga, kassierten sie mit diesem 1:6 in Appen bereits die vierte
Niederlage im fünften Saisonspiel.
Seinen Beginn fand das erneute Übel mit einem Appener Doppelschlag, der ihnen
binnen vier Minuten eine 2:0-Führung bescherte. Im ersten Falle profitierte Lara
Casper aus kürzester Distanz von einem Lattenfreistoß Michelle Rückerts (18.),
während die beiden bei ihrem zweiten Streich, diesmal aus dem Spiel heraus, die
Rollen tauschten (22.).
In der Folge zeigte das Kellerkind aber durchaus Moral, kam auch zu Chancen,
doch erst ein Querpass des Gegners am eigenen Sechzehner ließ Janine Böst keine
andere Wahl, als im direkten Duell mit Schlussfrau Ronja Düde auf 1:2 zu
verkürzen (35.).
Kurz vor der Pause dann die Riesenchance auf das 2:2, doch weil die zuvor
gefoulte Lina Charlotte Gaßner den Strafstoß kläglich neben das Tor setzte
(42.), blieb es beim knappen Rückstand, dem die Nagel-Elf auch im zweiten
Durchgang erbittert hinterher lief.
Das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite, nachdem der Unparteiische nach einem
angeblichen „versuchten“ Handspiel von Jördis Wothge zu Unrecht wieder auf den
Punkt zeigte und Julia Hoffmann mit der nötigen Hilfe des rechten Innenpfostens
verwandelte (65.).
Es war der Genickbruch für die tapferen Schanzerinnen, die jetzt komplett den
Faden verloren. Daran änderte auch das verletzungsbedingte Ausscheiden der
TuS-Torfrau nichts, wurde sie zum einen vorzüglich von Feldspielerin Nele
Lindenau vertreten und zum anderen schloss Casper einen Konter direkt nach
diesem Tausch zum entscheidenden 4:1 ab (70.).
Begünstigt durch Auflösungserscheinungen bei den Gästen, köpften und schossen
die eingewechselte Marleen Kaup (82.) und Julia Trabe (85.) noch einen (zu)
hohen 6:1-Endstand heraus.
Eine Tatsache, die für SCS-Sturmjuwel Böst nur schwierig zu ertragen ist: „Es
ist kein Weltuntergang, dass wir hier heute verloren haben, aber die Art und Weise
geht gar nicht! So dürfen wir uns nicht abschießen lassen!“, polterte die
Torschützen im Anschluss an die Partie, während ihr Trainer etwas mildere Worte
fand: „Es liefen einfach sehr viele Dinge gegen uns, während uns vor dem Tor
wieder die Cleverness fehlte“, so Heiko Nagel, der sich zu seiner Person „nicht
äußern“ wollte. Dafür spricht seine Spielerin Wiebke Hansen Klartext. „Wir
können uns keinen anderen Trainer als Heiko vorstellen. Mit ihm würden wir auch
in die Bezirksliga gehen!“.
Dass es dazu nicht kommen braucht, können Hansen und Co in den kommenden Wochen
aktiv beeinflussen, doch mit der Zweitvertretung des Hamburger SV reist am
nächsten Wochenende auch nicht gerade ein klassischer Punktlieferant an die
Sternschanze.
TuS Appen 1. Frauen: Düde
(69. Pauli) – Runge, Jahn, Wittke, Lindenau – Krüger (80. Krieger), Hoffmann –
Schreiner, Trabe, Casper – Rückert (80. Kaup), Trainer: Sascha Liebenow
SC Sternschanze 1. Frauen: Kischkat –
Hoff, Wothge, Kodal, Brose (76. Gholamalizadeh) – Hansen, E. Schröder, Gaßner,
Mielke (66. Prill) – Breit (60. Kruse), Böst, Trainer: Heiko Nagel
Tore: 1:0 Casper (18. Rückert), 2:0
Rückert (22. Casper), 2:1 Böst (35.), 3:1 Hoffmann (65., Strafstoßtor,
Handspiel Wothge), 4:1 Casper (70.), 5:1 Kaup (82. Schreiner), 6:1 Trabe (85.
Casper)
gelbe Karten: Hoffmann, Casper,
Wittke – keine
Schiedsrichter: Manfred Neuber (SC
Pinneberg, Note 6: mit einigen konfusen Entscheidungen, wie dem Strafstoß, den
er mit einem „versuchten Handspiel“ begründete. Dem 0:2 ging eine
Abseitsposition Michelle Rückerts voraus; lag ebenfalls falsch mit der
Verwarnung für Casper wegen angeblicher Schwalbe; ließ auf der anderen Seite zu
viele Zweikämpfe durchgehen, wie Kodals strafstoßreifes Halten an Trabe (39.);
der Strafstoß für den SCS war indes korrekt.)
Zuschauer: 30
besonderes Vorkommnis: Gaßner schießt
Strafstoß neben das Tor (42., Hoffmann an Gaßner).
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