Sonntag, 5. Oktober 2014

Spielbericht TuS Appen 1. Frauen - SC Sternschanze 1. Frauen

„Es lief vieles gegen uns“
SCS-Frauen mit bitterer Pleite in Appen

Die 1. Frauen des SC Sternschanze sind und bleiben das Sorgenkind der Frauen-Landesliga, kassierten sie mit diesem 1:6 in Appen bereits die vierte Niederlage im fünften Saisonspiel.
Seinen Beginn fand das erneute Übel mit einem Appener Doppelschlag, der ihnen binnen vier Minuten eine 2:0-Führung bescherte. Im ersten Falle profitierte Lara Casper aus kürzester Distanz von einem Lattenfreistoß Michelle Rückerts (18.), während die beiden bei ihrem zweiten Streich, diesmal aus dem Spiel heraus, die Rollen tauschten (22.).
In der Folge zeigte das Kellerkind aber durchaus Moral, kam auch zu Chancen, doch erst ein Querpass des Gegners am eigenen Sechzehner ließ Janine Böst keine andere Wahl, als im direkten Duell mit Schlussfrau Ronja Düde auf 1:2 zu verkürzen (35.).
Kurz vor der Pause dann die Riesenchance auf das 2:2, doch weil die zuvor gefoulte Lina Charlotte Gaßner den Strafstoß kläglich neben das Tor setzte (42.), blieb es beim knappen Rückstand, dem die Nagel-Elf auch im zweiten Durchgang erbittert hinterher lief.
Das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite, nachdem der Unparteiische nach einem angeblichen „versuchten“ Handspiel von Jördis Wothge zu Unrecht wieder auf den Punkt zeigte und Julia Hoffmann mit der nötigen Hilfe des rechten Innenpfostens verwandelte (65.).
Es war der Genickbruch für die tapferen Schanzerinnen, die jetzt komplett den Faden verloren. Daran änderte auch das verletzungsbedingte Ausscheiden der TuS-Torfrau nichts, wurde sie zum einen vorzüglich von Feldspielerin Nele Lindenau vertreten und zum anderen schloss Casper einen Konter direkt nach diesem Tausch zum entscheidenden 4:1 ab (70.).
Begünstigt durch Auflösungserscheinungen bei den Gästen, köpften und schossen die eingewechselte Marleen Kaup (82.) und Julia Trabe (85.) noch einen (zu) hohen 6:1-Endstand heraus.
Eine Tatsache, die für SCS-Sturmjuwel Böst nur schwierig zu ertragen ist: „Es ist kein Weltuntergang, dass wir hier heute verloren haben, aber die Art und Weise geht gar nicht! So dürfen wir uns nicht abschießen lassen!“, polterte die Torschützen im Anschluss an die Partie, während ihr Trainer etwas mildere Worte fand: „Es liefen einfach sehr viele Dinge gegen uns, während uns vor dem Tor wieder die Cleverness fehlte“, so Heiko Nagel, der sich zu seiner Person „nicht äußern“ wollte. Dafür spricht seine Spielerin Wiebke Hansen Klartext. „Wir können uns keinen anderen Trainer als Heiko vorstellen. Mit ihm würden wir auch in die Bezirksliga gehen!“.
Dass es dazu nicht kommen braucht, können Hansen und Co in den kommenden Wochen aktiv beeinflussen, doch mit der Zweitvertretung des Hamburger SV reist am nächsten Wochenende auch nicht gerade ein klassischer Punktlieferant an die Sternschanze.

TuS Appen 1. Frauen: Düde (69. Pauli) – Runge, Jahn, Wittke, Lindenau – Krüger (80. Krieger), Hoffmann – Schreiner, Trabe, Casper – Rückert (80. Kaup), Trainer: Sascha Liebenow

SC Sternschanze 1. Frauen: Kischkat – Hoff, Wothge, Kodal, Brose (76. Gholamalizadeh) – Hansen, E. Schröder, Gaßner, Mielke (66. Prill) – Breit (60. Kruse), Böst, Trainer: Heiko Nagel

Tore: 1:0 Casper (18. Rückert), 2:0 Rückert (22. Casper), 2:1 Böst (35.), 3:1 Hoffmann (65., Strafstoßtor, Handspiel Wothge), 4:1 Casper (70.), 5:1 Kaup (82. Schreiner), 6:1 Trabe (85. Casper)

gelbe Karten: Hoffmann, Casper, Wittke – keine

Schiedsrichter: Manfred Neuber (SC Pinneberg, Note 6: mit einigen konfusen Entscheidungen, wie dem Strafstoß, den er mit einem „versuchten Handspiel“ begründete. Dem 0:2 ging eine Abseitsposition Michelle Rückerts voraus; lag ebenfalls falsch mit der Verwarnung für Casper wegen angeblicher Schwalbe; ließ auf der anderen Seite zu viele Zweikämpfe durchgehen, wie Kodals strafstoßreifes Halten an Trabe (39.); der Strafstoß für den SCS war indes korrekt.)

Zuschauer: 30

besonderes Vorkommnis: Gaßner schießt Strafstoß neben das Tor (42., Hoffmann an Gaßner).

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