Schanze
hat noch viel zu tun
Mühsames
4:3 gegen den klassentieferen Anlagennachbarn
Spiel eins nach dem großen Knall in Form eines doppelten Trainerrücktritts bei
den kriselnden ersten Herren des SC Sternschanze ließ die Beteiligten mit einer
ambivalenten Gefühlswelt zurück. Ja, man gewann das Testspielderby gegen den
VfL Hammonia, und ja, man schoss auch mal wieder vier Tore. Doch Angst und
Bange dürfte dieser Auftritt gegen den Kreisligaspitzenreiter niemandem in der
eigenen Landesligastaffel machen.
Zwar machten sich die Jungs, die in Abwesenheit Hasan Aydogans vom neuen
Assistenten Gwen Kervella gecoacht wurden, schnell daran, die zahlreichen
Spielanteile aktiv zu nutzen, doch zu viele Ungenauigkeiten schlichen sich im
Spiel nach vorne ein.
Konkret wurde es erstmals per Freistoß, den Ben Kutschke ans Aluminium setzte
(15.). Mehr Schussglück hatte wenig später Nico Gleitze, der einen durchaus
vorzeigbaren Angriff mit Pepp zur verdienten 1:0-Führung abschloss (20.).
Kaum kamen die Hammonen daraufhin zügig vors Tor, musste SCS-Torwart Jonas
Rebmann-Christensen gleich gegen den agilen Linus Paetzold parieren. Nur hielt
die Freude beim Schlussmann mit eigenem, ihn mit Sprechchören feiernden,
Fanclub nicht lange vor, staubte Routinier Nicolas Pommerenke flugs zum
Gleichstand ab (27.).
Ein gewonnenes Kopfballduell im Mittelfeld und schon war Schanzes Führung
wiederhergestellt, behielt mit Max Kutschke der Ältere des Brüderpaares die
Contenance vor der Kiste (28.).
Weiteren Auftrieb verlieh den nominellen Gästen auf eigenem Terrain kurz vor
der Pause mit Niklas Kanning ausgerechnet ein Gegenspieler, der doch eigentlich
nur den Versuch unternahm, eine scharfe Flanke von rechts zu klären – Eigentor!
Doch flanken kann auch der VfL, wie Pommerenke mit seiner Hereingabe auf den
nicht unverdient auf 2:3 verkürzenden Yannik Roscher unter Beweis stellte
(57.).
Komplett hatte der Favorit nun den Faden verloren, sodass die Ereignisse aus
Minute 62 fast folgerichtig erschienen. Ruck-zuck schaltete Hammonia um,
wodurch Paetzold frei vor dem eingewechselten Leo Lanzki für den mitgeeilten
Florian Zinda auflegen konnte. Der Kreisklassespieler aus der dritten Herren
sorgte also für ausgeglichene Verhältnisse, die Paetzold nur durch Lanzkis
Zutun bei einer schönen Zinda-Flanke nicht in Richtung der Rot-weißen kippte
(74.).
Das Remis als Unterstreichung des heuer nicht vorhandenen Klassenunterschieds
war quasi zementiert, doch mit der letzten Szene des Spiels, einem Eckstoß B.
Kutschkes, köpfte Julius Böke den SC Sternschanze doch noch zum letztlich
schmeichelhaften 4:3-Erfolg, der aber ein klares Fazit zulässt: Der
abstiegsbedrohte Landesligist hat noch eine Menge Arbeit vor sich!
Tore: 0:1 Gleitze (20.),
1:1 Pommerenke (27. Paetzold), 1:2 M. Kutschke (28.), 1:3 Kanning (42.
Eigentor), 2:3 Roscher (57. Pommerenke), 3:3 Zinda (62. Paetzold), 3:4 Böke
(90. B. Kutschke)
beste Spieler: Pommerenke, Paetzold,
Bitkin – geschlossene Leistung
Schiedsrichter: Henri Rockel (HEBC,
Note 2: ohne Probleme in einem äußerst fairen Spiel)
Zuschauer: 13
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