„krasser
Vorfall“ überschattet Schanzes Frustbewältigung
Wegen
Ahmadis Armbruch: starker Testspielauftritt in Glückstadt abgebrochen
Eigentlich war die Botschaft des Abends gen Heimat für die 2008er des SC
Sternschanze schon in Stein gemeißelt: Ein Frohlocken über einen weitgehend
spielfreudigen – und vor allem auch torreichen – Auftritt am vorletzten Tage
ihres Selbstfindungstrips in Glückstadt.
Wäre da nur nicht das Pech des Shahab Ahmadi beim Aufkommen aus einem
Fallrückzieherversuch gewesen. Arm durch, Spiel abgebrochen! Krankenwagen und
Helikopter avancierten zum Top-Thema. Kaum wer verlor noch Worte über die 60
Minuten Fußball, in denen gegen den Kreisligisten von der Westküste durchaus
Ansehnliches gelang.
Einen Vorboten des bevorstehenden Torspektakels wischte Fortuna-Schlussmann
Linnert Hansen mit Ahmadis Versuch früh sehenswert weg (5.), um wenig später
von Enayatullah Makhdoomzada hoch von links überwunden zu werden (8.)
Ein neuer Name, der es Schreiberlingen nicht unbedingt einfacher macht, seinem
Team aber weitere Athletik an vorderster Front verleiht.
Wiederholt fanden die Gäste das Öhr in der Fortuna-Defensive, sodass gute
Gelegenheiten wie ein über Jona Specht und Simeon Dill herausgespielter Makhdoomzada-Versuch,
links vorbei, entstanden (24.).
Für das 0:2 musste mit Koyar Majeed Mohammed schließlich ein Außenverteidiger
herhalten, indem der bis dato mehr durch falsche Einwürfe aufgefallene „19er“
per Kopf eine gelungene Lorenz-Flanke verwertete (31.).
Auch Vorlagengeber Kleon Lorenz sicherte sich seinen Eintrag in die
Torschützenliste. Mit links ins obere rechte Eck (34.). „Unser Ziel war, dass
die Außenverteidiger viel mitgehen – das haben wir gut gemacht“, erklärte Schanzes
Arthur Schreiber warum die torgefährlichen Abwehrspieler von den Außenlinien
keineswegs dem Zufall entsprangen. Das „variabel sein auf vielen Positionen“
ist auf jeden Fall geglückt.
Ein kleiner Wermutstropfen blieb ihnen dennoch nicht erspart, staubte Niclas
Wontorra im Rahmen einer schwachen Eckballabwehr durch Piet Grützner behände
zum zwischenzeitlichen 1:3 ab (38.). Bereits in Abschnitt eins war es Fortunas
Top-Torjäger (neun Ligatreffer), der per Kopf für Gefahr gesorgt hatte (32.).
Ansonsten diktierten die Hamburger weiter das Geschehen, das mit Ahmadis
18-Meter-Strich zum 1:4 (42.) und Elias Zarbals 1:5 im Nachsetzen (44.) weitere
Substanz erhielt.
„Wir haben das insgesamt sehr gut gelöst, haben natürlich viel Frust
weggespielt. Auch wenn man natürlich den Unterschied von einer Landesligatruppe
zur Kreisliga A sieht“, fand der 50 Minuten lang wegen Knieproblemen geschonte
Schreiber lobende Worte für seine Kapelle, die erneut Zarbal nach Ablage Specht
mit 6:1 in Front brachte (48.).
Auch die mit Schreibers Hereinnahme veränderte Spielstatik funktionierte auf
der Zielgeraden des Spiels gut. „Ich fand, in der Zeit, als ich auf dem Platz
war, habe ich es gut gemacht.“. Mit „vielen einfachen Bällen“ gefiel er in der
Rolle des präsenten Taktgebers, während an vorderster Front die Afghanistan-Connection
Makhdoomada/Ahmadi das 1:7 besorgte (55.).
Es roch nach einem beschwingten Trainingslagerausklang im hohen Norden, doch
dann setzte Ahmadi in Spielminute 60 zum verhängnisvollen Fallrückzieherversuch
an…
„Die Stimmung ist natürlich bedrückt nach so einem krassen Vorfall mit
Helikopter und sowas. Das nimmt einen schon mit“, berichtete Schreiber später
am Abend aus der Jugendherberge. „Wir hoffen natürlich, dass es ihm wirklich
schnell wieder gut geht und dass alles gut verläuft bei der OP.“. Dem kann man
sich nur anschließen!
Tore: 0:1 Makhdoomzada
(8.), 0:2 Majeed Mohammed (31. Lorenz), 0:3 Lorenz (34.), 1:3 Wontorra (39.
Giese), 1:4 Ahmadi (42.), 1:5 Zarbal (44.), 1:6 Zarbal (48. Specht), 1:7 Ahmadi
(55. Makhdoomzada)
Schiedsrichter: unbekannt (ETSV
Fortuna Glückstadt, ersatzweise)
Zuschauer: 33
Besonderes Vorkommnis: Die Partie wurde
wegen einer schweren Verletzung Ahmadis (SCS) beim Stand von 1:7 abgebrochen
(60.).
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