Umstellung
schlägt fehl: SCS verliert erneut
Vierte
Heimniederlage lässt den Blick wieder nach unten schweifen
Den Vorwurf des Serientäters braucht sich die 1.C des SC Sternschanze dieser
Tage freilich nicht gefallen lassen. Dem lang ersehnten Heimsieg gegen die SV
Blankenese (2:1) folgte eine Woche später wieder eine Heimniederlage gegen den
FC Süderelbe.
Das Unheil leitete der SCS dabei selber früh im Match ein, indem Schlussmann
Enno Gloßner erst schwach in der Ballverteilung agierte, um den Abschluss des
eingeladenen Kerem Tan unglücklich durchflutschen zu lassen (8.).
Ansonsten hatten sich die Gastgeber unter dem laut Mittelfeldspieler Arthur
Schreiber „etwas nervigen“ Getöse einer Solidaritätsdemonstration für die
Protestierenden im Iran zunächst ordentlich verkauft. „Man konnte es aber ganz
gut ausblenden.“. Nicht auszublenden war die mangelnde Effizienz an vorderster
Front. Enayatullah Makhdoomzada versuchte zweimal erfolglos sein Glück (9.
& 11.), das auch Schreiber per Freistoß nicht fand: Schlussmann Jonas Bleß
lenkte die Murmel über das Querstängli (12.). Ebenso packte sich Bleß einen
weiteren Versuch (23.).
Mit einem schwachen Ballverlust legten sich die Marineblauen dann wieder selbst
zusätzliche Steine in den Weg. Aleks Kocur schaltete schnell und bediente den
am zweiten Pfosten unbewachten Hamza Tutak – 0:2 (28.)!
„Wie die [individuellen Fehler] zu erklären sind – da habe ich überhaupt keine
Ahnung. Ich denke, es ist halt einfach eine individuelle Unsicherheit oder auch
eine Unkonzentriertheit. Vor allem im Spielaufbau hatten wir da viele Fehler“,
zeigte sich Schreiber etwas ratlos.
Ebenso ratlos machte die Tatsache, dass der unbremsbare Tutak bereits in der
Anfangsphase des zweiten Abschnitts erneut allen Raum bekam, von der Grundlinie
nach innen zu ziehen und trocken in die lange Ecke zu vollenden (41.).
Nicht nur hier machte sich eine schwache Raumaufteilung des Heimteams
bemerkbar. Vielleicht auch eine Folge der Einführung eines neuen Spielsystems.
„Die Systemumstellung kam tatsächlich für uns alle sehr überraschend. Damit hat
keiner so wirklich gerechnet. Es war etwas schwieriger umzusetzen, da wir im
4-4-2 eingespielt sind. Das können wir halt alle so ein bisschen. Im 4-2-3-1
ist das dann etwas unsortiert gewesen“, berichtete Schreiber, den es als
Rückennummer Zehn auf ebenjene Spielposition spülte.
Sein langer Ball, den sich Mohammadullah Azimi emsig erlief, leitete 20 Minuten
vor dem Ende das 1:3 durch einen unfreiwilligen Kunstschuss aus spitzem Winkel
ein.
Auf die gleiche Weise war ihnen nur Augenblicke später der Anschlusstreffer nicht
vergönnt.
Viel mehr Konkretes gab es daraufhin gegen gut organisierte Gäste nicht zu
vermelden.
Stattdessen verhinderte Gloßners hochschnellende Hand noch das 1:4 durch Ben
Elmers (57.).
„Teilweise fehlt da dieser Bock auf Gewinnen, wirklich alles zu geben, das
komplette Spiel!“, monierte der am Vortag 14 Jahre alt gewordene Schreiber, für
den es auf den letzten Metern der Hinrunde eine klare Blickrichtung gibt: „Was
jetzt im Kopf drin sein wird, ist, dass man jetzt aufpassen muss, nicht unter
den Strich zu rutschen und dass man da wirklich jetzt die letzten zwei Spiele
der Hinrunde nochmal Vollgas gibt und dann auch hoffentlich zwei Siege
einfährt, damit man dann zur Winterpause etwas weiter nach oben rutschen
kann.“.
Das kommende „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den zuletzt in der Liga viermal
geschlagenen Tabellennachbarn SC Victoria bietet dafür das perfekte Forum. „Das
kann man sich auf jeden Fall geben!“, steht der klare Veranstaltungstipp für
ein „Spiel auf Augenhöhe“.
Tore: 0:1 Tan (8.), 0:2
Tutak (28. Kocur), 0:3 Tutak (41.), 1:3 Azimi (50. Schreiber)
gelbe Karten: keine – Tutak
Schiedsrichter: Ezatollah Valizadeh
(SC Victoria Hamburg, Note 4,5)
Zuschauer: 36
besonderes Vorkommnis: Die
Partie wurde wegen des verspäteten Erscheinens des Schiedsrichters um zwölf
Minuten verzögert angestoßen.
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