Türksport
verdient sich das „Endspiel“
Nach
4:3-Auswärtssieg: HTS hat Klassenerhalt in eigener Hand
Wilde Blüten treibt auf den letzten Metern der Saison 2022/2023 der
Abstiegskampf der Bezirksliga Süd. Überraschend siegte Schlusslicht St. Pauli
IV mit 3:0 bei Meister Altona 93 II, sodass die zuvor punktgleichen Jungs des
Harburger Türksport einstweilen auf den einzigen Abstiegsplatz rutschten.
Dementsprechend wichtig war da der Auswärtstrip beim FC Bingöl.
Gegen den kurdischen Club von der Dratelnstraße legten die Gäste schwungvoll
los. Mert Karakus eröffnete mit einem Versuch, der unter Druck verfehlte (5.).
Für Jubel sorgte Kollege Habib Zagre, der, von Tunahan Polat in den Rücken der
Abwehrkette dirigiert, das wichtige 0:1 vor dem FCB-Gehäuse besorgte (14.).
Im Folgenden begann der Landesligaabsteiger des Vorjahres, das Geschehen in die
Hand zu nehmen. Türksport konnte sich jedoch auf Schlussmann Ertugrul Arikel
und dessen Rettungstat gegen Stephen Oseis Direktabnahme verlassen (32.).
In Minute 41 passierte es aber: Kurze Ablage Serhat Celikel zu Perry Mohammed
und dieser setzte das Leder trotz Gleichgewichtsproblemen rechtsoben zum 1:1 in
die Maschen.
Die direkte Antwort des HTS folgte sofort über einen wilden, hohen Ball, der den
wuchtigen Zagre die Chance zur Ablage auf den passend abziehenden Florin-David
Ion gab – 1:2 (42.)!
Ion auf dem Weg zum Helden, doch im zweiten Abschnitt holte ihn die bittere
Realität des Abstiegskampfes wieder ein. Einen eher blind hineingespielten Ball
versenkte er mit einem Kontakt unbedrängt zum Selbsttor hinter Arikel (53.).
Und es kam noch bitterer, als Mohammed Manesse Nartey etwas abseitsverdächtig bediente,
dieser Arikel umspielte und flach zum 3:2 einschob (58.).
Zwar hatte man bei einem Lattentreffer des FCB Glück (61.), doch man merkte,
dass den Roten die Kontrolle über das Geschehen ein wenig abhandenkam. John
Hilperts Verwarnung wegen Meckerns (er war zuvor nicht ganz körperlos im
Bingöl-Sechzehner zu Fall gekommen) war dafür ein weiteres Indiz (62.).
Umso wichtiger, was in Minute 66 im Anschluss an eine eigentlich schon
misslungene Ion-Flanke geschah: „Keiner kann schießen – jetzt passiert wieder
nichts!“, polterte Arikel hinten bereits, doch der eingewechselte Muharrem
Akyürek strafte seinen Torsteher Lügen und versenkte zum 3:3-Ausgleich.
Genug war das aber natürlich noch nicht im Klassenkampf der Liga. Also
arbeitete die Bodur/Fici-Elf weiter nach vorne, wo Hilpert von halbrechts hoch
ins lange Eck versenkte (77.). Harburg Türksport nun wieder „über dem Strich“,
doch Bingöl hatte auch noch etwas vor. Prince Bellony aus 40 Metern – Latte
(86.)!
Auf der anderen Seite hatte Ion das Klarheit schaffende 2:4 auf dem Schädel,
musste aber mitansehen, wie noch ein rettender Gegenspieler vor der Linie zur
Stelle war (88.).
So ging das Zittern in der Sonntagssonne von Wilhelmsburg weiter, bis
Schiedsrichter Dehar Kasami die Partie unwiderruflich abpfiff. Ein Sieg am
kommenden Wochenende im direkten Duell gegen den nur einen Punkt besseren SV
Wilhelmsburg und der HTS ist auf jeden Fall gerettet – völlig unabhängig davon,
was St. Pauli IV auf dem Abstiegsplatz gegen den Harburger SC treibt.
Tore: 0:1 Zagre (14.
Polat), 1:1 Mohammed (41. Celikel), 1:2 Ion (42. Zagre), 2:2 Ion (53.,
Eigentor), 3:2 Nartey (58. Mohammed), 3:3 Akyürek (66. Ion), 3:4 Hilpert (72.)
gelbe Karten: Nartey, Kobauri –
Polat, Hilpert, Akyürek
Schiedsrichter: Dehar Kasami (Note
4,5)
Zuschauer: 70
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