Vollspann
ins Ausgleichs-Glück
Rabearys
Distanzhammer vermeidet Schanzes nächstes Frust-Ergebnis
Eigentlich hatte die C1 des SC Sternschanze Grund, sich über einen späten
Punktgewinn zu freuen. Eigentlich lieferte auch der spielinhaltliche Auftritt
Anlass zum Frohlocken. Eigentlich dürfte auch die Tatsache gefallen, beim
tabellarisch höher einsortierten Harburger TB gepunktet zu haben. Eigentlich.
Denn am Ende stand für Arthur Schreiber und Co ein gefühlter „Punktverlust“. „Wir
hatten deutlich mehr Ballbesitz, haben gut die Differenz gefunden, wann wir
nach vorne spielen und wann wir nochmal hintenherum spielen. Natürlich schade, dass wir aus den vielen Torchancen dann nur ein Tor rausbekommen haben
– aus einer Chance, die eigentlich gar keine richtige Chance ist, sondern eher
ein Distanzschuss.“.
Besonders angesprochen dürfte sich beim Thema Chancenverwertung Stürmer
Mohammadullah Azimi fühlen. Zu Beginn häufig tief geschickt, zog er zweimal den
Kürzeren gegen den hoch präsenten Behram Arslan (8. & 10.), während sein
Versuch aus 20 Metern zu hoch angesetzt geriet (18.). Auch Anton Kuhlmann
fehlte das Abschlussglück: Er zielte genau auf den Torsteher (22.).
Der HTB dagegen brauchte eine ganze Weile, um Stabilität in seinen Vortrag zu
bekommen. Sadjou Bah hebelte das Leder zweimal jeweils drüber (20. & 28.). Umso
schmeichelhafter die Tatsache, dass man zu diesem Zeitpunkt bereits die
1:0-Führung inne hatte. Arlind Imeris eher als Flanke gedachter Heber senkte
sich tückisch, Enno Gloßner bekam die Greifwerkzeuge nicht in die Höhe und das
Runde war im Eckigen (15.).
„Wir haben uns auf gar keinen Fall aus der Bahn bringen lassen, unser Spiel
weiter gespielt – anders als zu den Hinrundenspielen oder allgemein zu den
letzten Spielen. Wir haben einfach da weitergemacht, wo wir vor dem Tor waren
und dann nicht aufgehört zu spielen. Das war sehr, sehr gut und auch sehr
wichtig!“, skizzierte Schreiber die Attitüde, mit der der SCS trotz des
unglücklichen Spielverlaufs weiter emsig bei der Sache blieb.
Gelegenheiten zum verdienten Ausgleich ergaben sich darum genug. Schreiber
selbst fehlte der Wumms zum Heber über den Torwart (48.), Sami Alhanash
verfehlte mit links (50.) und wurde von Arslan pariert (60.), während Felix
Lenzens Torschussflanke nicht der des Gegners nachahmte (56.).
Es roch wieder einmal nach einer Nullrunde für die keineswegs schlechteren
Schanzer, denen diesmal aber immerhin noch eine Rakete herausrutschte. „Ein
sehr geiler Schuss – einfach mal Vollspann aus 30 Metern“, zeigte Schreiber
nach dem spät auf Remis gestellten Spiel Bewunderung für Innenverteidiger
Lucien Rabeary, der in der Schlussminute mit einer Schussaktion der Marke „Der
geht über den Zaun“ den umjubelten Gleichstand herbeifeuerte (70.). Ansonsten
hatten sich doch einige Akteure mit dem Treten gegen den „komischen Ball“
schwierig getan.
Passend zu den „Fortschritten mit der Spielidee“, die man gerade im „im Spiel
nach vorne sehr gut umgesetzt“ hat, heimsten die Schanzenkicker also Zählbares
am Ehestorfer Weg ein, was den Blick auf die restlichen Aufgaben wieder
positiver werden lässt. „Ordentlich Punkte holen“ lautet nun das Credo für die
verbliebenen fünf Partien, von denen vier welche sind „die wir auf jeden Fall
gewinnen können, um von Platz zehn jetzt endlich mal wegzukommen und mit Glück
noch auf Platz sechs zu springen.“.
Tore: 1:0 Imeri (15. Osmanovic),
1:1 Rabeary (70.)
gelbe Karten: Osmanovic, Behram
Arslan – Azimi
Schiedsrichter: Daniel Kinsfator
(FTSV Altenwerder, Note 2: für seine Strenge berüchtigt, hatte die Partie mit
stimmiger Zweikampfbewertung gut unter Kontrolle)
Zuschauer: 11
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen