„Rückrundenkrise“
setzt sich fort
0:3
am Bondenwald: SCS bleibt auch im fünften Rückspiel sieglos
2024, in China das Jahr des Holzdrachens, der für Kraft, Stärke, Energie, Glück
und Erfolg steht. Bis ins Schanzenviertel hat sich dies offenbar noch nicht
herumgesprochen. Mit einem leistungsgerechten 0:3 holte man sich in Niendorf
Landesligaschlappe Nummer drei in Serie (bei 0:11 Toren) ab, wobei vor allem
die Art und Weise wieder Anlass zur Sorge bereit.
Am Bondenwald, wo man mit dem Niendorfer TSV den zuletzt aus dem Pokal
eliminierten Gegner traf, machte sich der geneigte Schanzenfan zu Beginn
durchaus Hoffnungen auf ein Positivergebnis. Arthur Schreibers Freistoß
beförderte Felix Lenzen in letzter Instanz über die Linie, doch Schiedsrichter
Joel Golsch (Eimsbütteler TV) erkannte berechtigterweise auf Abseits (4.).
Ein guter Start der zuletzt gerupften Gäste, denen daraufhin aber einiges an
gegnerischen Abschlüssen um die Ohren flog. Christoph Danger fehlte in der
Mitte nicht viel (8.), der agile Johann Schönberg sah seinen Versuch vom
formstarken Enno Gloßner pariert (15.) und Tim Rademann touchierte liebevoll
den Außenpfosten (18.).
Weitere Gelegenheiten folgten, doch der Treffer mochte irgendwie nicht fallen.
Erst eine unnötig durch Baran Sütcüs Ballverlust entstandene Ecke schaffte
schließlich Abhilfe. Schönberg von der Fahne, Tyron Alexandre wuchtig per Kopf
– 1:0 (40.+1)!
„Was es so schwierig macht, ist, dass wir keine Ecken verteidigen können!“,
sang Schreiber einmal mehr das altbekannte Klagelied, welches heuer eine
Fortsetzung im „zu langsamen Nachsetzen im Sechzehner“ fand. Kurz nach der
Pause war nämlich erst Schönberg zum parierten Schuss gekommen, dessen
Zweitverwertung Mark Iosef recht unbehelligt mit dem 2:0 finalisierte (45.).
Kurz davor hatte ihm noch die Horizontalstange im Wege gestanden (43.).
Die wieder entmutigt wirkenden Schanzenkicker kamen dagegen kaum einmal
konstruktiv zum Zug. Anton Kuhlmanns frecher Heber aus der vierten Reihe
überflog zwar den weit vor seinem Tor postierten Justus London, verfehlte
jedoch auch seine Destination (50.).
Konkreter wurde auf der anderen Seite abermals Schönerg, der mit links
haarscharf nicht zum Torjubel kam (53.).
Dieser war unter frühlingshafter Märzsonne nur noch Iosef vergönnt, als dieser
gleich mehrfach in der Gefahrenzone draufhalten durfte (63.). Irgendwann ist
dann auch mal einer drin…
Sportlich war damit der vorzeitige Schlusspunkt hinter eine Partie gesetzt, die
kurz vor Ende noch Kurioses bereithielt: Wegen einer aufreizenden
Spielverzögerung (Ballhochhalten) erhielt der vorverwarnte Rademann „Ticket“
Nummer zwei vom Schiedsrichter, der gestenreich gelb-rot gen Bankspieler
verteilte (80.+1). Ein Regelfehler, denn auch für Spieler außerhalb des Feldes
gilt bei doppelter Verwarnung die Zeitstrafe. Der angesetzte Beobachter wird
sich gefreut haben…
Wahre Freude besteht hingegen für den mit einem Zeitstrafeneintrag davon
kommenden Redmann und seinen Kollegen beim Blick auf das
U16-landesliga-Klassement: 13 ungeschlagene Partien spülen den NTSV nun bereits
auf Rang zwei.
Sphären, von denen der schwer geschlagene Widersacher nur träumen kann. „Wir
können in der Landesliga oben mitspielen, aber dafür muss auch jeder alles auf
dem Platz geben. Und ich glaube, dass das in den letzten Ligaspielen nicht
immer der Fall war“, bemängelte Schreiber, der dennoch der Überzeugung ist, dass
„wir kein Landesligamittelmaß sind.
Man hat im Pokalspiel gegen Niendorf gesehen, dass wir sehr, sehr gut Fußball
spielen können; Man hat es in der Hinrunde gesehen, nur in den Ligaspielen in
der Rückrunde kriegen wir das nur nicht richtig auf den Platz“, erläuterte der
Zehner mit der Kapitänsbinde die amtliche „Rückrundenkrise“, die die
Wasserturmkicker in der Tabelle nun auf Rang sieben abstürzen ließ.
Keine besonders guten Vorzeichen für den heiß erwarteten Pokalabend am Dienstag
gegen den Oberligisten aus Rahlstedt. Vielleicht die große Chance, wieder
einmal das heldenhafte Kämpfergesicht zu zeigen...
Tore: 1:0 Alexandre
(40.+1, Schönberg), 2:0 Iosef (45. Schönerg), 3:0 Iosef (63.)
gelbe Karten: Alexandre, Rademann,
Simeunovic – Schreiber
gelb-rote Karte: Rademann (80.+1,
als Auswechselspieler, Spielverzögerung)
Schiedsrichter: Joel Golsch
(Eimsbütteler TV)
Zuschauer: 55
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen