„Guter
Schritt in Richtung Selbstbewusstsein“
Nachher
„fahrige“ Schanze-2008er gewinnen kleines Test-Derby
Nach den Maiferien wieder etwas Rhythmus aufzunehmen, lautete die Devise für
die 1.B des SC Sternschanze im Testspiel beim eine Etage tiefer angesiedelten FC
Alsterbrüder. Ein Unterfangen, das gegen den Nachbarn am Walter-Wächter-Platz
zumindest in Teilen gelingen sollte. Bemerkenswert war dabei die Effizienz, mit
der die Schanzenkicker im ersten Abschnitt zu Werke gingen. Mit reichlich
Spielanteilen ausgestattet, erreichten sie häufig die Gefahrenzone, wo Theodor
Spöhrer mit einer Dribbel- und Abspielvorlage durch Kleon Lorenz von der Grundlinie
just den ersten erwähnenswerten Offensivausflug aus kürzester Entfernung
veredelte (8.).
Wenig später freute sich auch der perfekt tief gestartete Arthur Schreiber über
einen Lorenz-Service, diesmal in Form eines Zuspiels hinter die laut Schreiber „echt
unsortierte Kette“ der Alsterbrüder. Den Torwart zu überlupfen war da nur noch
Formsache (11.)…
Im ein-Mann-Pressing gegen den Ex-Schanzer Ben Liefländer stellte Spöhrer nur
Sekunden danach auf 0:3, indem dieser nicht nur den Ball, sondern auch das Eins-gegen-eins
mit Schlussmann Tammo Wessendorf gewann (12.).
Jeweils ansehnlich herausgespielt setzte es Mitte des ersten Durchgangs einen
Doppelschlag zum 0:5, bei dem erst Simeon Dill einen unwiderstehlichen
Sütcü-Flugball vor dem Tor verwertete (20.), ehe nun Lorenz einmal selbst am
Ende eines stilisierten Vortrags stand (21.). Das halbe Halbzeit-Dutzend
komplett machte schließlich Marvin Bonsu auf Anspiel Janes Djau (40.). Sechs
Treffer und „viel den Ball laufen lassen“ – Schreiber und seine Kollegen haben
es „in der ersten Hälfte gut gemacht“.
Nicht so nach dem Wiederbeginn. „Unser Spielziel in Hälfte zwei war, dass wir
viel den Ball laufen lassen und so viele Ballverlagerungen im gegnerischen letzten
Drittel hinbekommen, wie möglich. Das ist nicht der Fall gewesen – das hat
nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben“, skizzierte der selbst
nicht mehr voll fokussiert wirkende Spielmacher, der sich unterdessen mal
wieder ein Ticket wegen Meckerns
abholte (64.), einen wesentlichen „Grund dafür, dass es dann sehr zerfahren war“.
Zwei leichtfertig vergebene Großchancen per Heber (zuvor bediente Sütcü ihn mit
einem erneuten Sahne-Pass, 41.) und von halblinks, wo Schreiber das Spielgerät „über
den linken Fuß gerutscht“ war (42.), bildeten das unsaubere Vorgehen des SCS
treffend ab.
Getroffen in der Disziplin des Lupfers hatte immerhin Ariyan Shafaei
Shamsabadiyan, den Dill zuvor famos in Szene setzte (52.). Fast noch
ästhetischer kam der „16er“ im Doppelpass mit Felix Lenzen zur (leider)
vergebenen Top-Chance auf das 0:8 (55.).
Ein Spielstand, den es heuer nicht geben sollte, mochte der SCS auch gegen den
am unteren Bezirksligaende herumkrebsenden FCA nicht auf sein obligatorisches Ecken-Gegentor
verzichten. Kurze Variante zu Lando Ulrich Rodriguez, Schanze im Tiefschlaf und
schon war der schöne Ehrentreffer vom rechten Strafraumeck aus hineingezirkelt
(58.). Bereits der im Sechzehner zu spät angespielte Lennart Landt (Parade Shivnath
Arora, 25.) und Henry Breuer aus dem Rückraum (49.) schnupperten vorher am
Torerfolg gegen einen zu weilen hinten etwas holprigen Landesligisten.
Dieser blies erst nach einem Blockwechsel, der unter anderem Spöhrer und Lorenz
zurück auf die Platte spülte, wieder konkret zum strukturierten Angriff. Kurz
nachdem ein Versuch von Lorenz fliegend entschärft werden konnte, kam Noah
Taddigs aus dem Gewurstel zum flach gesetzten 1:8 aus zwölf Metern (72.), dem
Lorenz mit dem linken Puschen, die ebenfalls auf der Kunstgrasnarbe tanzende
1:9-Endnote hinterher schickte (73.).
„Ein guter Schritt in Richtung Selbstbewusstsein“, bilanzierte Schreiber im
Anschluss an das Vorspiel für das Prestigeduell mit dem feststehenden
Oberligaaufsteiger des SC Victoria. „Was da wirklich funktionieren muss, ist,
eine klare Kommunikation auf dem Platz und wirklich 110 Prozent von jedem!“, steht
bereits seine wesentliche Forderung für das vorletzte Saisonspiel gegen die „ganz
große Nummer“, die auch dank einiger Neuzugänge „eine sehr gute Rückrunde“ mit
aktuell fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen und dem daraus resultierenden
Platz drei auf die Beine stellte. „Da muss von uns wirklich alles reingegeben
werden!“. Neben dem Versuch, als Team noch auf Rang sechs zu springen, möchte der
eine oder andere Wechselwillige in Marineblau den Kick im Stadion Hoheluft
vermutlich auch als Plattform für nachhaltige Eigenwerbung für sich nutzen…
Tore: 0:1 Spöhrer (8.
Lorenz), 0:2 Schreiber (11. Lorenz), 0:3 Spöhrer (12.), 0:4 Dill (20. Sütcü),
0:5 Lorenz (21. Ahrens), 0:6 Bonsu (40. Djau), 0:7 Shafaei Shamsabadiyan (52. Dill),
1:7 Ulrich Rodriguez (58), 1:8 Taddigs (72.), 1:9 Lorenz (73. Spöhrer)
gelbe Karten: Farhadian, Wiedemann –
Schreiber
Schiedsrichter: Fynn Maximilian Krüger
(Glashütter SV, Note 2,5)
Zuschauer: 25
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen