HEBC-Chaos
genutzt: NTSV mit Quasi-Rettung
2:1!
Vollgas-Beginn ebnet Niendorfer TSV den Weg zum Oberligaverbleib
Eine Saison in mitunter stürmischen Fahrwassern ist für die Senioren des HEBC
nun (endlich) überstanden. Obwohl im für sie um anderthalb Wochen vorgezogenen
Saisonfinale noch der Griff nach dem Vorjahres-Bronzerang möglich war, ging es
nach dem Ausflug zum abstiegsbedrohten Niendorfer TSV ohne Punkte retour gen
Reinmüller.
Eine Niederlage mit Ansage, dominierte in der direkten Spielvorbereitung die organisatorische
Konfusion. Wo kriegen wir einen Ball her? Wer gibt den Spielbericht frei? Wie
gehen wir das Match jetzt überhaupt an? Als „ein bisschen chaotisch“ stufte Frank
Jäger, der selber erst während der laufenden Partie dazu stieß, die Rahmenbedingungen
ums Gastteam ein. Entsprechend wild mutete das Defensivverhalten der schließlich
von Abwehrkante und Social Media Influencer Francisco Ramos (@franciviral)
eingestellten Elf an. Michael Behnke (1.) und Frank Schramm (3.) vermochten davon
im Duell mit Schlussmann Sven Klein jedoch ebenso wenig profitieren, wie die
baumlange Ü32-Leihgabe Torben Kröger per Kopfball-Torpedo (4.). Nur allzu
logisch erschien da Stefan Waschatz´ Führungstreffer, den der agile 45-Jährige mit
reichlich Freiraum in die lange Ecke besorgte (13.).
Ein Beginn nach Maß für die Sachsenwegler, die zunehmend aber dem hohen
Anfangstempo Tribut zollen mussten. Zudem fanden die Gäste auch durch Alpaslan
Yildirims Hereinnahme etwas mehr Stabilität. Bevor dies zu beobachten war, setzte
es jedoch das 2:0, bei dem HEBC wieder ohne Zugriff blieb, sodass Frank Schramm
mustergültig für den einschiebenden Rick Stubley querlegen konnte (25.).
Die Hoffnungen der Eimsbütteler ruhten nun auf eine bessere zweite Hälfte, die
erstmal mit dem fast-3:0 begann. Stubleys schöne Flanke von links bugsierte der
wie aus dem Nichts auftauchende Behnke etwas unkontrolliert über das Gehäuse
(37.).
Abgesehen von verheißungsvollen Nadelstichen des NTSV hatte Weiß jetzt den
Schaltknüppel in der Hand, doch der Anschlusstreffer weigerte sich mehrfach
erfolgreich gegen seine Fälligkeit. So flog ein Ünlü-Kopfball nach gefühlvoller
Meissner-Hereingabe drüber (48.) oder verpasste der Torjäger eine
Kopfball-Querlage des eingewechselten Jäger im Zentimeter am zweiten Pfosten
(52.). Auch Felipe Villalón Waldburg-Zeil schaffte es im nach-innen-ziehen mit
links nicht ins Ziel (54.).
Aus dem Strafraumgetümmel heraus gelang es kurz darauf doch einmal. Metin Ünlüs
Abschluss trudelte noch etwas abgefälscht ins Netz, sodass Zählbares in den
Bereich des Möglichen rückte (55.).
Trotz aller Bemühungen und dem Glück, dass Klein seine Farben gegen Behnke aus
spitzem Winkel im Spiel hielt (61.), sollte es an diesem Mittwochabend nichts
mehr werden. Denn weder eine vogelwilde Strafraumszene mit zahlreichen
geblockten Schüssen (58.), noch eine überragende Doppelchance, bei der erst
Villalón Waldburg-Zeil an Alexander Grebenstschikow scheiterte, ehe Kopf und Fuß
bei Lars Nawraths hundertprozentiger Nachschusschance nicht als Einheit
harmonierten (70.+3), führten den am Ende gerechtfertigten Gleichstand herbei.
"Ich finde, wir haben schon die richtige Einstellung gezeigt“, erklärte
Jäger nach der Partie, wobei er sich damit vor allem auf die zweiten 35 Minuten
bezog: „Es war die ganzen letzten Wochen schon so: Wir spielen erste Halbzeit
scheiße und zweite Halbzeit geht´s dann plötzlich", kritisierte Jäger, der sich in der kommenden Saison auf das Spielen konzentrieren wird. Auf ihn folgt das Spielertrainer-Trio Ramos, Ünlü und Jantzen.
Dem Widersacher war es dagegen recht, stiege der NTSV nur noch dann ab, wenn
alle drei Konkurrenten (SV Lieth, SC Ellerau und TuRa Harksheide) allesamt ihr
letztes Match am übernächsten Wochenende gewännen. Ein zarter Glückwunsch zum
Oberligaverbleib sei da sicher erlaubt!
Tore: 1:0 Waschatz (13.),
2:0 Stubley (25. Schramm), 2:1 Ünlü (55.)
gelbe Karten: keine – Jäger, Matthäi
Schiedsrichter: Özkan Erdogan (SV
West-Eimsbüttel, Note 4: ging die Angelegenheit mit etwas zu viel Gelassenheit
an)
Zuschauer:50
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