Mittwoch, 15. Mai 2024

Spielbericht Niendorfer TSV 1. Senioren - HEBC 1. Senioren

HEBC-Chaos genutzt: NTSV mit Quasi-Rettung
2:1! Vollgas-Beginn ebnet Niendorfer TSV den Weg zum Oberligaverbleib

Eine Saison in mitunter stürmischen Fahrwassern ist für die Senioren des HEBC nun (endlich) überstanden. Obwohl im für sie um anderthalb Wochen vorgezogenen Saisonfinale noch der Griff nach dem Vorjahres-Bronzerang möglich war, ging es nach dem Ausflug zum abstiegsbedrohten Niendorfer TSV ohne Punkte retour gen Reinmüller.
Eine Niederlage mit Ansage, dominierte in der direkten Spielvorbereitung die organisatorische Konfusion. Wo kriegen wir einen Ball her? Wer gibt den Spielbericht frei? Wie gehen wir das Match jetzt überhaupt an? Als „ein bisschen chaotisch“ stufte Frank Jäger, der selber erst während der laufenden Partie dazu stieß, die Rahmenbedingungen ums Gastteam ein. Entsprechend wild mutete das Defensivverhalten der schließlich von Abwehrkante und Social Media Influencer Francisco Ramos (@franciviral) eingestellten Elf an. Michael Behnke (1.) und Frank Schramm (3.) vermochten davon im Duell mit Schlussmann Sven Klein jedoch ebenso wenig profitieren, wie die baumlange Ü32-Leihgabe Torben Kröger per Kopfball-Torpedo (4.). Nur allzu logisch erschien da Stefan Waschatz´ Führungstreffer, den der agile 45-Jährige mit reichlich Freiraum in die lange Ecke besorgte (13.).
Ein Beginn nach Maß für die Sachsenwegler, die zunehmend aber dem hohen Anfangstempo Tribut zollen mussten. Zudem fanden die Gäste auch durch Alpaslan Yildirims Hereinnahme etwas mehr Stabilität. Bevor dies zu beobachten war, setzte es jedoch das 2:0, bei dem HEBC wieder ohne Zugriff blieb, sodass Frank Schramm mustergültig für den einschiebenden Rick Stubley querlegen konnte (25.).
Die Hoffnungen der Eimsbütteler ruhten nun auf eine bessere zweite Hälfte, die erstmal mit dem fast-3:0 begann. Stubleys schöne Flanke von links bugsierte der wie aus dem Nichts auftauchende Behnke etwas unkontrolliert über das Gehäuse (37.).
Abgesehen von verheißungsvollen Nadelstichen des NTSV hatte Weiß jetzt den Schaltknüppel in der Hand, doch der Anschlusstreffer weigerte sich mehrfach erfolgreich gegen seine Fälligkeit. So flog ein Ünlü-Kopfball nach gefühlvoller Meissner-Hereingabe drüber (48.) oder verpasste der Torjäger eine Kopfball-Querlage des eingewechselten Jäger im Zentimeter am zweiten Pfosten (52.). Auch Felipe Villalón Waldburg-Zeil schaffte es im nach-innen-ziehen mit links nicht ins Ziel (54.).
Aus dem Strafraumgetümmel heraus gelang es kurz darauf doch einmal. Metin Ünlüs Abschluss trudelte noch etwas abgefälscht ins Netz, sodass Zählbares in den Bereich des Möglichen rückte (55.).
Trotz aller Bemühungen und dem Glück, dass Klein seine Farben gegen Behnke aus spitzem Winkel im Spiel hielt (61.), sollte es an diesem Mittwochabend nichts mehr werden. Denn weder eine vogelwilde Strafraumszene mit zahlreichen geblockten Schüssen (58.), noch eine überragende Doppelchance, bei der erst Villalón Waldburg-Zeil an Alexander Grebenstschikow scheiterte, ehe Kopf und Fuß bei Lars Nawraths hundertprozentiger Nachschusschance nicht als Einheit harmonierten (70.+3), führten den am Ende gerechtfertigten Gleichstand herbei. "Ich finde, wir haben schon die richtige Einstellung gezeigt“, erklärte Jäger nach der Partie, wobei er sich damit vor allem auf die zweiten 35 Minuten bezog: „Es war die ganzen letzten Wochen schon so: Wir spielen erste Halbzeit scheiße und zweite Halbzeit geht´s dann plötzlich", kritisierte Jäger, der sich in der kommenden Saison auf das Spielen konzentrieren wird. Auf ihn folgt das Spielertrainer-Trio Ramos, Ünlü und Jantzen.
Dem Widersacher war es dagegen recht, stiege der NTSV nur noch dann ab, wenn alle drei Konkurrenten (SV Lieth, SC Ellerau und TuRa Harksheide) allesamt ihr letztes Match am übernächsten Wochenende gewännen. Ein zarter Glückwunsch zum Oberligaverbleib sei da sicher erlaubt!

Tore: 1:0 Waschatz (13.), 2:0 Stubley (25. Schramm), 2:1 Ünlü (55.)

gelbe Karten: keine – Jäger, Matthäi

Schiedsrichter: Özkan Erdogan (SV West-Eimsbüttel, Note 4: ging die Angelegenheit mit etwas zu viel Gelassenheit an)

Zuschauer:50





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