Verpatzte
Rückkehr
Nach
acht Jahren Abstinenz: TSV-Reserve kickt wieder – und verliert deutlich
Ja, aller Anfang ist manchmal eben doch schwer. Sechs Jahre lang hatte es als
Folge des Personalcrashs 2018 und dem kompletten Neuanfang in der Kreisklasse B
keine zweite Mannschaft unter der Flagge des TSV Heist gegeben.
Solide Arbeit und reger Zulauf ermöglichten nun wieder die Meldung einer Gut
Heil-Reserve, die, vorsichtig gesagt, noch in der Selbstfindung steckt.
1:7 im Test gegen SV Hörnerkirchen II (Kreisklasse A), 0:8 im Pokal gegen die Zweite aus Heidgraben (immerhin
Kreisliga) und nun ging auch der Start in die Kreisklasse B1 auf eigenem
Gelände in die Hose.
TSV Stellingen 88 II heiß der weit angereiste Profiteur eines konfusen heistmer
Beginns, der rasch in einen Rückstand mündete. Zwei Mann traten unter einem
Quer-Ball durch, sodass Joshua Riemann Raum und Zeit genug hatte, die sauber angenommene
Kugel mit rechts ins rechte untere Eck zu platzieren (7.).
Die Rothosen präsentierten sich in Hälfte eins zwar offensiv durchaus mutig
(eine Doppelchance für Finn Roth und Adriaan Banas machte Gäste-Schlussmann
Torben Leßmann zunichte, 9.), ließen hinten aber immer wieder scheunentorgroße Lücken.
So war es den Stellingern keine Herausforderung, nach einem eröffnenden
Goncalves-Schlag vorne zu vollenden. Lasse von Maltitz legte schließlich zu
Riemann in die Mitte ab – 0:2 (14.)!
Etwas laissez-fair verteidigten auf der anderen Seite allerdings auch die wegen
der Farbgleichheit in Leibchen auflaufenden West-Hamburger. Ihr Faustpfand
heute: Die Pranken ihres formstarken Torstehers, der nicht nur einen
Meyer-Freistoß aus 26 Metern vorzeigenswert über den Kasten lenkte (16.).
Irgendwann musste dann aber auch mal einer drin sein. Aus diesmal leicht
kürzerer Entfernung probierte es Meyer auf die flache Tour – nur noch 1:2 (24.)!
Bevor die Jungs von der Vogt-Kölln-Straße die Früchte vollständig aus dem Erntekorb
fallen ließen, besannen sie sich auf das Erfolgsmodell der Anfangsphase:
Spielverlagerung nach außen und im Zentrum wird schon wer zur Stelle sein.
Stimmt, denn mit Anan Secerovic (nicht zu verwechseln mit dem 32-jährigen Profi
Adnan S.) stand wieder ein sicherer Abnehmer bereit (38.).
Ärgerlich für die Novizen, die immerhin mit einer guten Einstellung (nur im
übertragenen Sinne) punkteten. Bei einem Tor der Stellingers Angelo Mosquera
Vera noch mit Abseits-Dusel (48.), setzte es Mitte des zweiten Abschnitts
jedoch die selbst per Fehlpass durch „Kuba“ Wiechmann heraufbeschworene Vorentscheidung.
Secerovic machte sich auf die zwar erst von Torwart Lars Prignitz gestoppte
Reise, nur passte Eraj Nawrozi genau auf – das 1:4-Abstaubertor (69.).
Der Neuling mit seinen schwerer werdenden Beinen war geschlagen, wurde aber
immerhin nicht das Opfer eines Scheibenschießens. Zum einen, weil die
Leibchenträger eine Möglichkeiten liegen ließen; zum anderen, weil Riemanns
herrliches Kopfballtor in den Winkel einer kreativen Interpretation der
Abseitsregel erlag (88.).
Als Trostpflaster für den verpassten Hattrick gab es für den
kreisligaerfahrenen „23er“ immerhin noch eine Torvorlage für das Scorerkonto. Am
Ende eines kontrolliert ausgespielten Konters bediente Reimann seinen Kollegen
Fabien Becker, der sich für seinen fleißigen Auftritt mit dem 1:5-Endstand in
die kurze Ecke belohnte (90.+1). So macht das ein Tabellenführer!
Tore: 0:1 Riemann (7.),
0:2 Riemann (14. Von Maltitz), 1:2 Meyer (24. Ju. Kühl), 1:3 Sécerovic (38.),
1:4 Nawrozi (70. Sécerovic), 1:5 Becker (90.+1, Riemann)
Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS
Appen)
Zuschauer: 44
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